Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Tornado-Nachfolge
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https://esut.de/2020/03/meldungen/ruestu...-horizont/

Zunächst bedeutet eine Auswahlentscheidung lediglich, dass das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in die Realisierungsphase gehen und Verhandlungen mit den Vertretern der Industrie über die konkrete Ausgestaltung der Verträge (Kosten, Leistung, Zeitplan,…) führen würde. Es kann nach Berücksichtigung der Komplexität der einzelnen Waffensysteme davon ausgegangen werden, dass dieser Schritt einige Zeit in Anspruch nehmen wird, so dass eine Beratung über die Beschaffung dieser Systeme im Parlament (25. Mio Vorlage) realistischer Weise erst in der nächsten Legislaturperiode zu erwarten ist.
(26.03.2020, 10:40)Helios schrieb: [ -> ]30 F/A-18 für die NT könnte, wie bereits dargestellt, passen. 15 EA-18 als ECR-Nachfolger erscheint mir zu wenig, wenn man im Kontext der Bedrohung durch Russland hier weitere Kapazitäten aufbauen will. Derartige Maschinen gibt es in Europa so nicht. Vielleicht läuft es damit aber tatsächlich auf eine Lösung hinaus, die ich zuvor bereits skizziert hatte: man beschafft jetzt das notwendige Minimum an F/A-18 zur Aufrechterhaltung der Fähigkeiten NT und ECR, und entwickelt parallel ein modernes ECR-System für den Eufi, dass dann auch für FCAS eine Rolle spielen kann.

Doch, die 15 EA-18 passen recht gut zu dem, was die Luftwaffe unter dem Kürzel luWES (Luftgestützte Wirkung im Elektromagnetischen Spektrum) plant:
- etwa 10 noch zu beschaffende größere Stand-off Jammern
- etwa 12 EA-18G oder EF ECR als Escort Jammer
- kleine Stand-in Jammer (z.B. UAV, SPEAR-EW)

Jane's

Man verfolgt da also bei SEAD/DEAD Szenarien nicht mehr den klassischen Ansatz des Tornado ECR, sondern setzt auf ein System mit mehreren "Schichten"
Die Luftwaffe plant noch gar keine konkreten Zahlen für luWES, weil das ganze als Systemverbund betrachtet werden muss und die anderen Komponenten noch nicht feststehen. Mitte letzten Jahres hieß es, zur Erfüllung der Aufgaben erachte man 12 bis 15 einsatzbereite Maschinen als Escort Jammer sowie Trägerflugzeug für Stand-In Jammer (inkl. Wirkmittel) für notwendig, Airbus selbst sprach von 40 Maschinen, die Fähigkeiten des Escort Jammer aufweisen sollen, wobei nicht alle eine dedizierte EloKa-Plattform sein müssen. Denn Airbus hat ja die IOC als Escort Jammer auf Tranche-3B-Basis für 2026 angesetzt, während ein dedizierter Eurofighter ECR (unter anderem mit neu gestaltetem Cockpit, integrierten Systemen, usw.) nicht vor 2029 zur Verfügung stehen würde.

Ich bleibe dabei, dass 15 Maschinen zu wenig sind und nicht das Ende der Fahnenstange bleiben würden.
Das soll ja auch nur eine Anfangsbefähigung sein, die bis Mitte der 2020er Jahre der NATO zur Verfügung stehen soll. Das sagt BrigGen Leitges (Abteilungsleiter Entwicklung und Planung im Kommando Luftwaffe) ja dezidiert.
Na dann deckt sich das doch mit meinen Aussagen. Cool
Sag ich doch! Big Grin
Ich bin sehr zufrieden mit den Hinweisen aus verschiedenen Quellen. Scheint mir auch das einzig logische zu sein.

Für EADS ist es Chance und Verpflichtung zugleich. Die F18 wird nämlich funktionieren, wenn sie da ist. Grund genug, sich endlich mal wieder komplett ins Zeug zulegen.

Und die Piloten werden ebenfalls Spaß miteinander haben und die Maschinen in Luft und Boden miteinander vergleichen.
https://www.handelsblatt.com/meinung/kom...VwL91o-ap3

Für die anstehende Entscheidung über neue Kampfflugzeuge als Ersatz für die veralteten Tornados muss deshalb Industriepolitik zum wichtigsten Kriterium werden. Das heißt konkret: Für alle Funktionen des Tornados sollten Eurofighter bestellt werden – außer für die nukleare Teilhabe. Da dürfte es tatsächlich einfacher sein, das US-Kampfflugzeug F-18 von den US-Behörden zertifizieren zu lassen.
(27.03.2020, 23:20)Mike112 schrieb: [ -> ]https://www.handelsblatt.com/meinung/kom...VwL91o-ap3

Für die anstehende Entscheidung über neue Kampfflugzeuge als Ersatz für die veralteten Tornados muss deshalb Industriepolitik zum wichtigsten Kriterium werden. Das heißt konkret: Für alle Funktionen des Tornados sollten Eurofighter bestellt werden – außer für die nukleare Teilhabe. Da dürfte es tatsächlich einfacher sein, das US-Kampfflugzeug F-18 von den US-Behörden zertifizieren zu lassen.

Was soll uns der Artikel sagen? F-18 E/F ohne Growler? Lt. US Navy kann die F-18 85 % der Aufgaben der F-35 übernehmen. Die Strike Fähigkeit gehört nicht dazu. Nun ist die Atomare Teilhabe wohl eine Strike Fähigkeit. Ohne die Growler ist sie mit Sicherheit nicht gegeben. Diese haben einen guten Datenaustausch mit den F-18 E/F. Hätte die Luftwaffe die F-35 wählen dürfen, wäre der Einsatz zunächst möglicherweise ohne ECR Flugzeug möglich gewesen. Zumindest denken B, NL, I, DK und Norwegen so. Also hat Airbus oder die Franzosen ein Eigentor geschossen. Mit F-35 wäre die Entwicklung der ECR Eurofighter wahrscheinlicher gewesen. So hat die Luftwaffe keine Zeit für eine "Neu" Entwicklung. Die Growler funktioniert natürlich auch sehr gut in Zusammenarbeit mit der NATO F-35.
Nach wie vor ist es sehr merkwürdig das wir für die Eurofighter nicht das Captor Mk.2 Radar wählen welches über Eloka Fähigkeiten verfügen wird. Die Briten werden dieses Radar wählen und nicht das MK.1 der Deutschen und Italiener. Die F-18 E/F verfügen mit ihrem Radar natürlich über Eloka Fähigkeit auch im Verbund mit der Growler. Wir können doch nicht 190 Eurofighter nicht in diesen Eloka Verbund integrieren?
Grundsätzlich sehe ich ein Stealth Flugzeug immer schwerer anzupassen als ein Konventionelles.
Hier hängt man einfach einen neuen Störbehälter unter oder baut neue Antennen an.
(26.03.2020, 17:24)Vanitas schrieb: [ -> ]Das soll ja auch nur eine Anfangsbefähigung sein, die bis Mitte der 2020er Jahre der NATO zur Verfügung stehen soll. Das sagt BrigGen Leitges (Abteilungsleiter Entwicklung und Planung im Kommando Luftwaffe) ja dezidiert.
Mit dem kolportierten Split-Buy hätte man bzgl. Electronic Warfare zumindest Mitte des Jahrzehnts den (amerikanischen) Spatz in der Hand. Mal schauen ob die Verträge so zu Stande kommen. Mit diesem Kompromiss wird vielleicht keiner der Stakeholder 100%ig zufrieden sein, aber Jeder kann bei seinen Gefolgsleuten punkten.

Die Lw bekommt mit ziemlicher Sicherheit ihre ersten US-Flieger OT/OC/OQ in St. Louis übergeben und das verringerte Handelsbilanzdefizit der USA mit Deutschland wird zumindest den einen oder anderen Kritiker in DC zufriedenstellen. Als Zuckerl könnte die Lw (wie von mir bereits einmal erwähnt) von der "Charles de Gaulle" in den Tornado-Rollen Seezielbekämpfung und/oder ECR operieren, quasi als Test für den "AKKscher europäischen Flugzeugträger ;-)".

Die hiesige Industrie kann andererseits parallel zur Serienfertigung der neuen Tranche die übrigen Tornado-Fähigkeuten zusammen mit WTD 61/Lw auf den Eufi übertragen. Dies sollte selbst ohne das Mk.1 Radar klappen, die Kameraden jenseits des Kanals waren nach Abschluss des Projekts Centurion 2019 ja auch in der Lage ihre GR.4 ausser Dienst zu stellen und deren Aufgaben der Typhoon Force zu übertragen. (Ausser NT und SEAD/ECR fallen mir spontan keine darüberhinaus gehenden Aufgaben der Lw-Tornados ein.) Die vereinbarte Kooperation JG 73 - RAF Coningsby sollte man hierzu ebenfalls ausnutzen.

Die langfristige Weiterentwicklung des EF im Blick auf FCAS kann man dann von der Hardware-Fertigung entkoppeln und auf einer völlig separaten Zeitschiene abfahren.
(29.03.2020, 20:00)Seafire schrieb: [ -> ]Hätte die Luftwaffe die F-35 wählen dürfen, wäre der Einsatz zunächst möglicherweise ohne ECR Flugzeug möglich gewesen. Zumindest denken B, NL, I, DK und Norwegen so.

Belgien, Niederlande, Dänemark und Norwegen haben bisher gar keine spezialisierten Maschinen für diese Rolle gehabt, die haben ja nicht mal eine spezielle SEAD-Lösung. Selbst Italien hat "nur" die einfachere ECR-Variante mit Podlösung in der SEAD-Rolle. Ich habe es hier schon einmal betont, der deutsche Tornado ECR bietet in der NATO Fähigkeiten, die in Europa sonst nicht existieren, darüber hinaus haben wir uns verpflichtet, diese Fähigkeiten auch in der Zukunft bereit zu halten bzw. deutlich auszubauen. Das geht mit keinem existierenden Muster außer der Growler, als Alternative kommt daher auch nur eine "Neuentwicklung" (Eufi ECR) in Frage. Die F-35 hätte man für NT, Recce und als Jabo unter starken Bedrohungen einsetzen können (alles Aufgaben, für die der Tornado mal entwickelt wurde), aber als ECR-Ersatz hätte man dann noch immer den Eufi gebraucht.

(01.04.2020, 22:17)redfive schrieb: [ -> ]Dies sollte selbst ohne das Mk.1 Radar klappen, die Kameraden jenseits des Kanals waren nach Abschluss des Projekts Centurion 2019 ja auch in der Lage ihre GR.4 ausser Dienst zu stellen und deren Aufgaben der Typhoon Force zu übertragen.

Und der F-35, die seit Anfang 2019 IOC besitzt (auch wenn das nicht notwendig wäre). Wenn man die Spezialfähigkeiten abzieht kann theoretisch auch schon die Tranche-2 alle Aufgaben der deutschen Tornados erfüllen, praktisch fehlt es nur an der Integration der Waffen. Interessant wird es trotzdem werden, wie der Eurofighter nun weiter entwickelt wird, und welche Waffen bei der Super Hornet integriert werden (so die denn wirklich beschafft wird).
Sieht so aus, als hätte AKK (mal wieder?) unbedacht gehandelt und der SPD eine Steilvorlage gegeben, Atomwaffen durch die Hintertüre zu verhindern oder gar zu entfernen.

HIER
In dem verlinkten Artikel werden die F18 auch wieder für EloKa vorgesehen. Dann ist es natürlich sinnvoll die F18 zu nehmen. In vorherigen Berichten hatte ich es schon so verstanden, dass nur die NT durch die F18 übernommen werden soll und der EF zur EloKa befähigt werden soll. Dann ist die F18 nicht sinnvoll. Dann lieber F15 oder F16 oder ein anderes Flugzeug welches eh schon für B61 und oder B63 zertifiziert ist. Aber jetzt nicht nur F18 weil man einmal F18 gesagt hat und die F18 nur für die NT beschaffen. Das wäre blöd (wenn auch leider vorstellbar).
(17.04.2020, 08:18)Sieghard schrieb: [ -> ]Dann ist die F18 nicht sinnvoll. Dann lieber F15 oder F16 oder ein anderes Flugzeug welches eh schon für B61 und oder B63 zertifiziert ist.

Für die B61-12 muss eh jedes Muster neu zertifiziert werden, auch die F-15 und F-16. Und wenn man dann Entwicklungsperspektive und Kostenrahmen betrachtet bleibt nur die F/A-18 als sinnvolles Muster übrig (die F-35 will man ja nicht) - wieso wären F-15 oder F-16 deiner Meinung nach besser geeignet?
Passt nur teilweise zum Thema, aber scheint im Zuge von Corona etwas untergegangen zu sein: Die B61-12 sind schon da. Im vergangenen Herbst haben die US-Streitkräfte die Waffen in Büchel ausgetauscht.

Zeit
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