Der Spiegel ist sicherheitspolitisch schon immer wirklich sehr unterhaltsam.
Auch die Wortwahl "Panzerlandschiffe" wo sich kein Mensch was drunter vorstellen kann, ist äußerst amüsant. Was soll denn das sein? Patrollienboote für Binnengewässer (oder was ist damit gemeint?) ist den Schreiberlingen wohl unbekannt. Reine Stimmungsmache.
Bei der Wortwahl stellt sich der verängstigte Deutsche sicher so etwas vor:
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Quatsch bei Seite:
Zitat:Was treibt Russland da in Syrien? Seit Tagen ist von Flugzeugtransporten die Rede, Panzerlandeschiffe sollen angekommen sein. Die USA zeigen sich besorgt - der Kreml spottet dagegen über eine "merkwürdige Hysterie".
[..]
Den US-Angaben zufolge errichten russische Soldaten in der Nähe der Hafenstadt Latakia 100 zusätzliche Wohneinheiten. Hinter den Kulissen spekulieren US-Vertreter, ob sich dahinter mögliche Hinweise auf ein direktes militärisches Eingreifen Russlands in den syrischen Bürgerkrieg verbergen könnten.
Im Kreml nimmt man die wachsende Unruhe der USA offenbar belustigt bis genervt zur Kenntnis. Das Außenministerium beklagte sich über eine "merkwürdige Hysterie", die offenbar viele westliche Länder erfasst habe. "Russland hat nie ein Geheimnis aus seiner militärtechnischen Kooperation mit Syrien gemacht", erklärte Ministeriumssprecherin Maria Zakharov.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-usa-tief-beunruhigt-ueber-russische-truppentransporte-a-1052213.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 52213.html</a><!-- m -->
Zu den Vorpostern:
Der Fall Türkei "vs" IS zeigt auch wie brüchig das Bündis Nato eigentlich ist, und dass die Mitglieder schon lange keine gemeinsame Politik mehr machen. Sogar sich politisch gegenüberstehen. Soll heißen die Nato ist in vielen Dingen gar nicht mehr handlungsfähig. Ich vermute auch sehr stark, dass im Bündnisfall viele Mitgleider keinen Finger rühren würden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei dem ganzen "Quatsch" der in Syrien und Irak gerade los ist, irgendwer hier in Deutschland ernsthaft bereit wäre, einen größeren Konflikt beizutreten mit deutscher Beteiligung. Aber das Thema wurde hier im Forum ja schon länger durchgekaut mit Bezug auf die Nato.
Das Szenario, dass Russland verstärkt Hilfe leistet, klingt im Bezug auf die Flüchtlinge durchaus verlockend, da die Hoffnung, dass der Flüchtlingsstrom durch eine schnelle Lösung im Konflikt abreißt, durchaus berechtigt ist. Dennoch glaube ich, dass Russland bei einem stärkeren Engagement nur den Status Quo wieder herstellen würde und der Ressourceneinsatz für eine schnelle Lösung wäre immens auf Seitens Russland. Außerdem denke ich nicht, dass Syrien durch einen massiven Einsatz russischer Truppen zu befrieden ist. Ich glaube, es gibt genug Beispiele in der Geschichte die zeigen, das so etwas nicht funktioniert.
Momentan ist die Entwicklung besorgniserregend, da auf allen Seiten das Engagement steigt und das Eskalationspotenzial gleich mit. Welch lehrbuchartige Wechselwirkung, die man dort beobachten kann. Es zeigt auch, dass die beteiligten Seiten nicht daran ineressiert sind, ihre Haltung bzw. Einflussnahme zu ändern oder zu stoppen und das wiederum verlängert den Konflikt in Syrien. Eine friedliche bzw. stabile Lage ohne Kampfhandlungen rücken immer weiter in Ferne. Der Flüchtlingsstrom wird nicht abbreißen und es wird für Jahre oder Jahrzehnte in der Gegend so weitergehten. Am Ende hat man ein rießen Chaos und einen großen Trümmerhaufen und man ist genau so weit wie vorher bei der Machtverteilung. Kann sich aber in der Erkenntnis wiegen und freut sich darüber, dass der Gegner ja auch nicht mehr hat als man selber. Es gibt ja gar keinen Machtbereich mehr den man teilen könnte. Liegt ja alles in Schutt und Asche. Wenn ich es nicht haben kann, soll es keiner haben.
Deutschland sollte das Weite suchen und sich weitgehenst raußhalten. Es gibt nichts zu gewinnen in dem Konflikt. Auch wenn der momentane Flüchtlingsstrom das Verlangen nach einer Lösung stärker werden lässt. Eigentlich zeigt der Konflikt sehr schön, dass man in Zukunft alles tun sollte, um solche Entwicklungen zu bremsen. Nicht nur Syren und Irak im Bezug auf den IS, sondern auch der Konflikt in der Ukraine. Deutschland sollte seinen Einfluss in der EU benutzen um solche Entwicklungen geziehlt zu bremsen. Das heißt die USA und Russland geziehlt behindern, ihre Interessen auf diese Art und Weise geltend zu machen. Selbiges gilt auch für FR und GB im Falle des Falles. Beeinflussung geht auch über diplomatische und wirtschaftliche Ideen und der Konflikt zeigt ja, dass militärische Ansätze nicht mehr zeitgemäß sind, da sie sich wie ein Boomerang verhalten. Mittlerweile schadet sich Deutschland damit selber Schoßhündchen der USA zu spielen. Mir persönlich missfällt das Herantasten an militärisches Engagement von Deutschland in Konfliktsituationen. Das fängt bei Waffenlieferungen an und geht weiter bei der immer wiederkehrenden Parole, Deutschland solle doch bitte mehr Verantwortung übernehmen. Man kuckt einfach mal, wo die Grenze der Deutschen ist bei militärischen Einsätzen und versucht diese schleichend auszudehnen. Akzeptanz zu schaffen, wo vorher nie eine war. Andere Länder halten sich auch weitgehenst rauß. Geht es denen deshalb schlechter? Nein.
Ich bin nicht gegen militärische Einsätze aus Prinzip, aber wenn ich so sehe, was unsere "Verbündeten" alles so fabrizieren, ist Füße still halten doch die wesentlich bessere Option.
Die politische Gangart gg die Türkei zu verschärfen halte ich durchaus für sinnvoll. Die Türkei so weit wie möglich von der EU wegzuschieben, damit die EU nicht gezwungen ist Unterstützung im Falle zu leisten oder auch nicht riskiert hineingezogen wo die EU es nicht beabsichtigt. Distanz zur Türkei aufbauen und die Zusammenarbeit verkleinern.
Selbst wenn man die Türkei dazu bewegen würde, ihre Engagement einzustellen, würde es deshalb keine Beendigungen der Kampfhandlungen geben. Es sind viel zu viele Länder in den Konflikt involviert. Iran, USA, die Saudis, usw. Nicht zu vergessen von den lokalen Gruppierungen, wie den Kurden, FSA, usw.
Selbst wenn der IS besiegt werden könnte, was immens schwer ist, da ein klassischer Sieg auf dem Felde, den IS nicht zerschlagen wird, sind noch genug andere Gruppierungen vor Ort, die den Kampf weiterführen werden.
Das ganze Geflecht zeigt einfach, wie aussichtslos die Lage ist und dass keine der beteiligten Seiten den Konflikt so entscheident beeinflussen kann, dass schnell Ruhe einkehrt. Denn dazu müssten sich
alle einig sein. Wie realitätsfern das ist, ist wohl jedem klar. Wie oben geschrieben, erst wenn die Zerstörung des Einflussbereiches so weit fortgeschritten ist, dass der Großteil der Länder die Einfluss nehmen, das Interesse verlieren, wird der Konflikt sich entschärfen. Sprich der Einsatz größer ist als der erhoffte Gewinn.