Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: ISIS und Co.
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37
Keine rechte Ahnung wo ich es reinstellen soll, da es in verschiedene Richtungen gehen könnte, aber für den Strang Syrien in Welt meiner Meinung nach noch zu unbestätigt ist:

Russland schickt Kampfflugzeuge nach Syrien um Assad direkt gegen den IS zu helfen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4696268,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 68,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Russian jets in Syrian skies

Russia has begun its military intervention in Syria, deploying an aerial contingent to a permanent Syrian base, in order to launch attacks against ISIS and Islamist rebels; US stays silent.

Zitat:Russian fighter pilots are expected to begin arriving in Syria in the coming days, and will fly their Russian air force fighter jets and attack helicopters against ISIS and rebel-aligned targets within the failing state.

Sollte das stimmen, wäre das eine mehr als interessante Entwicklung mit diversen möglichen Entwicklungsrichtungen.
Die Entwicklung ist interessant, da es um einiges schwieriger wird Assad und seine Anhänger zu entfernen.
Damit meine ich nicht nur für ISIS und die Rebellen, sondern vorallem für die westlichen Mächte die Assad loswerden möchten und evtl. auch eine Bombadierung von Assads Truppen im Hinterkopf gehabt haben.

Edit: Deutsche Medien vermelden die gleiche Meldung. Aber beziehen sich alle auf den von dir geposteten Artikel.
Möglicherweise ist es nur ein taktischer Schachzug, um die Unterstützung Assads etwas abgemilderter aussehen zu lassen, aber anscheinend sieht Moskau in seinem Engagement nicht nur die Option, Assad vor einem Sturz zu bewahren, sondern erwägt auch, gemeinsam mit der US-geführten Anti-IS-Koalition gegen den IS vorzugehen...
Zitat:Russlands Syrien-Politik

Putin für Koalition gegen IS

Bislang bestand Russlands Engagement gegen den "Islamischen Staat" vor allem darin, den syrischen Machthaber Assad zu unterstützen. Doch nun denkt Präsident Putin laut über eine Beteiligung an der US-geführten Militärallianz nach. [...]

Am Rande einer Wirtschaftskonferenz in Wladiwostok erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, dass er mit den USA über eine gemeinsame Strategie gegen den Terror im Gespräch sei: "Ich habe dieses Thema kürzlich in einem Telefonat mit US-Präsident Barack Obama, dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sowie der Regierungen von Saudi-Arabien, Jordanien und auch Ägypten behandelt." [...] Deshalb wird vermutet, dass Putin dies als Kampf gegen die Terrormiliz IS verstanden wissen will - da auch das Regime in Damaskus vom "Islamischen Staat" und anderen Extremisten bedroht wird: "Die Einsätze, die die US-Luftwaffe fliegt, sind nicht sehr effizient", so der Kreml-Chef. "Es ist jetzt verfrüht, davon zu sprechen, dass wir uns anschließen. Aber wir unterstützen Syrien auch so, mit Technik, Ausbildung von Soldaten, mit Waffen."

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/putin-syrien-101.html">http://www.tagesschau.de/ausland/putin-syrien-101.html</a><!-- m -->

Schneemann.

Mitleser

Ich würde Putin zutrauen dass er auslotet, wie weit die Europäer angesichts des Flüchtlingsdramas jetzt vielleicht doch bereit sind mit ihm zu reden. Und falls die USA mauern (was sie sicherlich tun werden), zeigt er auf diesem Weg den Europäern dass die US-Interessen nicht immer deckungsgleich mit europäischen solchen sind.
Wie schon in anderen Posts erwähnt, verdichten sich die Hinweise auf ein erweitertes Eingreifen Russlands in den Konflikt in Syren gg den IS "und co" (um den Strang treu zu bleiben).

Zitat:Die USA haben offenbar weitere Hinweise darauf, dass Moskau direkt in den syrischen Bürgerkrieg eingreift - mit Flugzeugen und Schiffen. Außenminister Steinmeier warnt vor einer Eskalation.

[..]

Die Russen errichteten an dem Flughafen im Nordwesten des Landes demnach Fertigbau-Unterkünfte, die "Hunderten" Menschen Platz böten. Außerdem hätten sie tragbare Ausrüstung für die Luftraumkontrolle mitgebracht. "All dies legt nahe, dass Russland plant, von diesem Flugfeld aus eine Art Flugeinsatzzentrale zu betreiben", sagte einer der US-Regierungsvertreter der Agentur AFP.

Außerdem ist die Rede davon, dass GB und FR sich in Syrien militärisch engagieren wollen.
Das heißt, sollte das alles so eintreten wie befürchtet, könnte es ziemlich voll werden in Syrien. Das alles hat gewaltiges Eskalationspotential.
Um die Bekämpfung des IS geht es hier schon lange nicht mehr.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-russland-schickt-syrien-schiffe-flugzeuge-und-truppen-a-1052168.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 52168.html</a><!-- m -->
Vielleicht ist ja die SAA inzwischen derart ausgeblutet, dass die Russen keine andere Möglichkeit mehr sehen, als ihre Unterstützung auszuweiten. Falls sie tatsächlich militärisch eingreifen, werden ihre ersten Ziele ohnehin FSA, Nusra-Front, etc. sein. Also alle Gruppierungen, welche den Westen Syriens und Damaskus am stärksten bedrohen. Den IS kann man auch noch bekämpfen, wenn die übrigen Feinde aufgerieben worden sind.
Meiner Meinung nach will Russland aktuell nur seine Militärbasis in Syrien absichern damit diese nicht unter Beschuss gerät. Es ist den wenigsten klar, wie nahe die Feinde inzwischen an diese Militärbasis heran gerückt sind.

Davon unabhängig sind russische "Militärberater" ja schon seit längerem im Bereich von mehreren Hundert in Syrien aktiv, ebenso russische Sondereinheiten.

Meiner Ansicht sind die derzeitigen russischen Truppenbewegungen daher wesentlich defensiver als es allgemein dargestellt wird und fallen keineswegs aus dem Rahmen des bisherigen, den solche Truppenbewegungen und Materialzuführungen gab es auch schon vor 1 Jahr. Der einzige Unterschied zu jetzt ist das weitgehende Einbrechen der Syrien Regierungstruppen.
Quintus Fabius schrieb:Meiner Meinung nach will Russland aktuell nur seine Militärbasis in Syrien absichern damit diese nicht unter Beschuss gerät. Es ist den wenigsten klar, wie nahe die Feinde inzwischen an diese Militärbasis heran gerückt sind.

Davon unabhängig sind russische "Militärberater" ja schon seit längerem im Bereich von mehreren Hundert in Syrien aktiv, ebenso russische Sondereinheiten.

Meiner Ansicht sind die derzeitigen russischen Truppenbewegungen daher wesentlich defensiver als es allgemein dargestellt wird und fallen keineswegs aus dem Rahmen des bisherigen, den solche Truppenbewegungen und Materialzuführungen gab es auch schon vor 1 Jahr. Der einzige Unterschied zu jetzt ist das weitgehende Einbrechen der Syrien Regierungstruppen.

Genauso ist es auch aus meiner Sicht. Ein Eingreifen von Bodentruppen, sei es nun mal dahingestellt ob es westliche oder russische sind ist kaum mehr zu umgehen, wenn man nicht möchte das Syrien komplett in die Hände des IS fällt. Selbst die USA haben bereits vor langem eingeräumt das es ein fataler Fehler war Waffen an die Opposition zu liefern, da diese anfangs diese an sehr viele radikal islamische Gruppierungen ausgaben, oder an diese verloren! Damit hat der CIA die Terrorgruppen eher gestärkt. Ich würde es sehr stark begrüßen wenn Russland durch ein massives militärisches Eingreifen dort aktiv werden würde. Wir sind derzeit eher hilflose Beobachter in diesem perfiden Spiel geworden. Was derzeit ist sehen wir ja. Ein Massenexodus in Richtung EU/Deutschland! Daher ist die ausgesprochene Warnung an den russischen Außenminister durch die USA eher als lachhaft zu werten, wenn diese äußern das sie eine Destabilisierung durch das eingreifen russischer und iranischer Bodentruppen befürchten und der Massenexodus nur weiter forciert wird. Gerade die USA welche das Land primär destabilisiert haben, haben es nötig den Russen Vorhaltungen zu machen. Das wird gerne von selbigen runtergeschluckt!
Der Versuch der USA abermals dort eine neue Regierung zu installieren, welche sie fein mit Öl und anderem beliefert ist aus meiner Sicht gescheitert. Es ist höchste Zeit militärisch in Form von einem massivem Aufgebot an Bodentruppen dort dem Treiben auf allen Seiten Einhalt zu gebieten. Aus meiner Sicht hat Russland viel zu lange zugesehen und die USA walten lassen.
Man sollte m.E. auch die Rolle des Nato-Partners (!) Türkei und seine, zumindest indirekte, Unterstützung des IS nicht aus den Augen verlieren.

Das die Türkei IS zumindest passiv unterstütz, indem man seine Kämpfer unbehelligt Rückzugs- und Rekrutierungsräume in der Türkei lässt, hat es ja inzwischen sogar in die seriösen Medien geschafft.
Vor einiger Zeit wäre man dafür noch als Verschwörungstheoretiker hingestellt worden.

Die Türkei führt via IS einen Stellvertreterkrieg gegen kurdische Gruppen und gegen Assad. Ich halte es für möglich, dass die Russen mit der Truppenverlegung türkischen CAS für den IS unterbinden wollen.
Was freilich ein hohes Eskalationspotential mit sich bringt.

Darüber hinaus denke ich auch, dass die Hauptmotivation einfach Schutz für die Marinebasis in Tartus ist.
McBain schrieb:Man sollte m.E. auch die Rolle des Nato-Partners (!) Türkei und seine, zumindest indirekte, Unterstützung des IS nicht aus den Augen verlieren.

Das die Türkei IS zumindest passiv unterstütz, indem man seine Kämpfer unbehelligt Rückzugs- und Rekrutierungsräume in der Türkei lässt, hat es ja inzwischen sogar in die seriösen Medien geschafft.
Vor einiger Zeit wäre man dafür noch als Verschwörungstheoretiker hingestellt worden.

Die Türkei führt via IS einen Stellvertreterkrieg gegen kurdische Gruppen und gegen Assad. Ich halte es für möglich, dass die Russen mit der Truppenverlegung türkischen CAS für den IS unterbinden wollen.
Was freilich ein hohes Eskalationspotential mit sich bringt.

Darüber hinaus denke ich auch, dass die Hauptmotivation einfach Schutz für die Marinebasis in Tartus ist.

Gebe dir absolut recht! Selbst hier in der EU gehen so langsam bei den Politikern die Lampen an und erkennen das es so nicht weitergehen kann. Was die Türkei da so treibt ist gelinde gesagt widerwärtig und zeigt zu gut das eine Vollmitgliedschaft in der EU in weite Ferne gerückt ist. Wie kann es sein das ein NATO-Staat ganz offenkundig den IS unterstützt und diese walten läßt und die anderen NATO-Staaten zusehen und darauf warten bis ein großer Konflikt herbeigeschworen wurde bei dem es dann letztendlich durch den lächerlichen Bündnisfall alle betrifft. Alleine selbiger gehört dringend überarbeitet. NATO-Staaten sollten daher die Chance haben aus einem kriegerischen Konflikt auszutreten wenn es durch einen NATO-Partner verursacht wurde. Wie es hier genau aussieht weiß ich leider nicht, doch ist für mich die Gefahr in Bezug auf diese Tatsache sehr hoch einzustufen.
Meiner Meinung nach sollten doch unsere Weltpolizisten :mrgreen: USA mal Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. Bei solchen Dingen schweigen sie gerne stille! Selbst Canada will welche aufnehmen.
Aber wie gesagt. Der Stellvertreterkrieg der Türken (welcher aus keiner Sicht keiner mehr ist da sie selber aktiv an der Front stehen und Seite an Seite mit dem IS gegen die Kurden kämpfen) gehört politisch unterbunden. Klare Kante zeigen heißt es da von Seite der EU. Man sollte sie vor die Wahl stellen. Entweder die reelle Chance auf einen privilegierten EU-Beitritt durch Beendigung der Kampfhandlungen, oder es ist damit endgültig ENDE damit wenn dort keine Ruhe herrscht.
Und wo der IS seine Waffen her hat sieht man ja an zahlreichen Videos und Belegen auch. Türkei und USA. Hier wird durch die westlichen Mainstreammedien eine schweigende Position eingenommen!
Das was da derzeit im Orient den Menschen angetan wird, ist für mich ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach Nazimanier im 2. Weltkrieg!
WideMasta schrieb:Und wo der IS seine Waffen her hat sieht man ja an zahlreichen Videos und Belegen auch. Türkei und USA. Hier wird durch die westlichen Mainstreammedien eine schweigende Position eingenommen! Das was da derzeit im Orient den Menschen angetan wird, ist für mich ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach Nazimanier im 2. Weltkrieg!
:lol: Das mit den Verbrechen der Deutschen im 2.ten Weltkrieg zu vergleichen, ist schlicht Verleumdung der Geschichte. Diese Leute im nahen Osten tun sich das selbst an!

Die Deutschen (ihr) habt fremde Länder überfallen, geplündert und keinerlei Absicht gehabt, diese Ländereien jemals den ursprünglichen Besitzern zurückzugeben (drittes Reich). Manchmal frag ich mich, was hier einige Leute für ein Geschichtsverständnis haben.

Ihr beiden wollt also mit Bodentruppen die Ordnung wiederherstellen. Wer soll das tun, ihr Deutschen oder wer? Oder wollt einmal mehr einfach nur Ratschläge erteilen und meckern? Die Ideologie (die Legitimation) hinter dem IS ist ja grad, dass all die gestützten Regierungen vom Westen (primär von den europäischen Kolonialstaaten begründet) und heute geschützt durch die USA, gestürzt werden. Wenn ihr jetzt dort mit euren Truppen für Ruhe sorgen möchtet, funktioniert das maximal bis 5 Minuten vor dem Abzug dieser Truppen. Dann bricht das gleiche Chaos wie wir es jetzt haben, wieder aus. Weil keines der Probleme (gerechtere Verteilung) gelöst ist, das vermischt sich dann mit dieser radikalen religiösen Grundströmung, die man als Konterpart zur perversen (aus ihrer Sicht) westlichen Welt entgegenstellt.

Eigentlich bin ich auch der Meinung, dass primär diese Scheichtümer Flüchtlinge aufnehmen müssten, sie sind ja die Hauptverursacher durch das ganze soziale Ungleichgewicht (Verteilung des Wohlstands aus dem Erdölverkauf). Handkehrum wird das niemals so viel Geld sein, wie das all die Unzufriedenen meinen, das hier verteilt werden könnte. Man muss arbeiten und Produkte herstellen, damit man Wohlstand generieren kann. Mit Herumballern und Zerstören macht man alles nur noch viel schlimmer. Dann nimmt man der arbeitenden Bevölkerung auch noch die Lebensgrundlage und klemmt jegliche Möglichkeit auf einen Aufschwung ab. Siehe Irak, diese IS-Leute sind völlige Idioten und die Leute die sie wegen teilweise begründeter Anliegen unterstützen, leider auch. Man richtet sich selbst, aber man belügt sich halt lieber selber und sucht den Feind im Ausland ... wie man es auch hier im Forum auch immer wieder macht. Man kann viel selber tun als man glaubt. Die wahren Feinde sind meist in den eigenen Reihen.
Der Spiegel ist sicherheitspolitisch schon immer wirklich sehr unterhaltsam.
Auch die Wortwahl "Panzerlandschiffe" wo sich kein Mensch was drunter vorstellen kann, ist äußerst amüsant. Was soll denn das sein? Patrollienboote für Binnengewässer (oder was ist damit gemeint?) ist den Schreiberlingen wohl unbekannt. Reine Stimmungsmache.

Bei der Wortwahl stellt sich der verängstigte Deutsche sicher so etwas vor:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://thepandorasociety.com/wp-content/uploads/2015/07/Wild-Wild-West-Warner-Bros.-UK-Movies.jpg">http://thepandorasociety.com/wp-content ... Movies.jpg</a><!-- m -->

Quatsch bei Seite:

Zitat:Was treibt Russland da in Syrien? Seit Tagen ist von Flugzeugtransporten die Rede, Panzerlandeschiffe sollen angekommen sein. Die USA zeigen sich besorgt - der Kreml spottet dagegen über eine "merkwürdige Hysterie".

[..]

Den US-Angaben zufolge errichten russische Soldaten in der Nähe der Hafenstadt Latakia 100 zusätzliche Wohneinheiten. Hinter den Kulissen spekulieren US-Vertreter, ob sich dahinter mögliche Hinweise auf ein direktes militärisches Eingreifen Russlands in den syrischen Bürgerkrieg verbergen könnten.

Im Kreml nimmt man die wachsende Unruhe der USA offenbar belustigt bis genervt zur Kenntnis. Das Außenministerium beklagte sich über eine "merkwürdige Hysterie", die offenbar viele westliche Länder erfasst habe. "Russland hat nie ein Geheimnis aus seiner militärtechnischen Kooperation mit Syrien gemacht", erklärte Ministeriumssprecherin Maria Zakharov.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-usa-tief-beunruhigt-ueber-russische-truppentransporte-a-1052213.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 52213.html</a><!-- m -->

Zu den Vorpostern:

Der Fall Türkei "vs" IS zeigt auch wie brüchig das Bündis Nato eigentlich ist, und dass die Mitglieder schon lange keine gemeinsame Politik mehr machen. Sogar sich politisch gegenüberstehen. Soll heißen die Nato ist in vielen Dingen gar nicht mehr handlungsfähig. Ich vermute auch sehr stark, dass im Bündnisfall viele Mitgleider keinen Finger rühren würden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei dem ganzen "Quatsch" der in Syrien und Irak gerade los ist, irgendwer hier in Deutschland ernsthaft bereit wäre, einen größeren Konflikt beizutreten mit deutscher Beteiligung. Aber das Thema wurde hier im Forum ja schon länger durchgekaut mit Bezug auf die Nato.

Das Szenario, dass Russland verstärkt Hilfe leistet, klingt im Bezug auf die Flüchtlinge durchaus verlockend, da die Hoffnung, dass der Flüchtlingsstrom durch eine schnelle Lösung im Konflikt abreißt, durchaus berechtigt ist. Dennoch glaube ich, dass Russland bei einem stärkeren Engagement nur den Status Quo wieder herstellen würde und der Ressourceneinsatz für eine schnelle Lösung wäre immens auf Seitens Russland. Außerdem denke ich nicht, dass Syrien durch einen massiven Einsatz russischer Truppen zu befrieden ist. Ich glaube, es gibt genug Beispiele in der Geschichte die zeigen, das so etwas nicht funktioniert.

Momentan ist die Entwicklung besorgniserregend, da auf allen Seiten das Engagement steigt und das Eskalationspotenzial gleich mit. Welch lehrbuchartige Wechselwirkung, die man dort beobachten kann. Es zeigt auch, dass die beteiligten Seiten nicht daran ineressiert sind, ihre Haltung bzw. Einflussnahme zu ändern oder zu stoppen und das wiederum verlängert den Konflikt in Syrien. Eine friedliche bzw. stabile Lage ohne Kampfhandlungen rücken immer weiter in Ferne. Der Flüchtlingsstrom wird nicht abbreißen und es wird für Jahre oder Jahrzehnte in der Gegend so weitergehten. Am Ende hat man ein rießen Chaos und einen großen Trümmerhaufen und man ist genau so weit wie vorher bei der Machtverteilung. Kann sich aber in der Erkenntnis wiegen und freut sich darüber, dass der Gegner ja auch nicht mehr hat als man selber. Es gibt ja gar keinen Machtbereich mehr den man teilen könnte. Liegt ja alles in Schutt und Asche. Wenn ich es nicht haben kann, soll es keiner haben.

Deutschland sollte das Weite suchen und sich weitgehenst raußhalten. Es gibt nichts zu gewinnen in dem Konflikt. Auch wenn der momentane Flüchtlingsstrom das Verlangen nach einer Lösung stärker werden lässt. Eigentlich zeigt der Konflikt sehr schön, dass man in Zukunft alles tun sollte, um solche Entwicklungen zu bremsen. Nicht nur Syren und Irak im Bezug auf den IS, sondern auch der Konflikt in der Ukraine. Deutschland sollte seinen Einfluss in der EU benutzen um solche Entwicklungen geziehlt zu bremsen. Das heißt die USA und Russland geziehlt behindern, ihre Interessen auf diese Art und Weise geltend zu machen. Selbiges gilt auch für FR und GB im Falle des Falles. Beeinflussung geht auch über diplomatische und wirtschaftliche Ideen und der Konflikt zeigt ja, dass militärische Ansätze nicht mehr zeitgemäß sind, da sie sich wie ein Boomerang verhalten. Mittlerweile schadet sich Deutschland damit selber Schoßhündchen der USA zu spielen. Mir persönlich missfällt das Herantasten an militärisches Engagement von Deutschland in Konfliktsituationen. Das fängt bei Waffenlieferungen an und geht weiter bei der immer wiederkehrenden Parole, Deutschland solle doch bitte mehr Verantwortung übernehmen. Man kuckt einfach mal, wo die Grenze der Deutschen ist bei militärischen Einsätzen und versucht diese schleichend auszudehnen. Akzeptanz zu schaffen, wo vorher nie eine war. Andere Länder halten sich auch weitgehenst rauß. Geht es denen deshalb schlechter? Nein.
Ich bin nicht gegen militärische Einsätze aus Prinzip, aber wenn ich so sehe, was unsere "Verbündeten" alles so fabrizieren, ist Füße still halten doch die wesentlich bessere Option.

Die politische Gangart gg die Türkei zu verschärfen halte ich durchaus für sinnvoll. Die Türkei so weit wie möglich von der EU wegzuschieben, damit die EU nicht gezwungen ist Unterstützung im Falle zu leisten oder auch nicht riskiert hineingezogen wo die EU es nicht beabsichtigt. Distanz zur Türkei aufbauen und die Zusammenarbeit verkleinern.
Selbst wenn man die Türkei dazu bewegen würde, ihre Engagement einzustellen, würde es deshalb keine Beendigungen der Kampfhandlungen geben. Es sind viel zu viele Länder in den Konflikt involviert. Iran, USA, die Saudis, usw. Nicht zu vergessen von den lokalen Gruppierungen, wie den Kurden, FSA, usw.
Selbst wenn der IS besiegt werden könnte, was immens schwer ist, da ein klassischer Sieg auf dem Felde, den IS nicht zerschlagen wird, sind noch genug andere Gruppierungen vor Ort, die den Kampf weiterführen werden.
Das ganze Geflecht zeigt einfach, wie aussichtslos die Lage ist und dass keine der beteiligten Seiten den Konflikt so entscheident beeinflussen kann, dass schnell Ruhe einkehrt. Denn dazu müssten sich alle einig sein. Wie realitätsfern das ist, ist wohl jedem klar. Wie oben geschrieben, erst wenn die Zerstörung des Einflussbereiches so weit fortgeschritten ist, dass der Großteil der Länder die Einfluss nehmen, das Interesse verlieren, wird der Konflikt sich entschärfen. Sprich der Einsatz größer ist als der erhoffte Gewinn.

Mitleser

Sapere Aude schrieb:Der Spiegel ist sicherheitspolitisch schon immer wirklich sehr unterhaltsam.
Auch die Wortwahl "Panzerlandschiffe" wo sich kein Mensch was drunter vorstellen kann, ist äußerst amüsant. Was soll denn das sein? Patrollienboote für Binnengewässer (oder was ist damit gemeint?) ist den Schreiberlingen wohl unbekannt. Reine Stimmungsmache......

Das soll Assoziationen zu russischen Angriffen mit großen Panzerverbänden wecken. Ist so ein schönes Klischee, wär schade das nicht zu nutzen wenn man ohnehin bei jeder Gelegenheit den Russen ans Bein pinkeln will.
Zitat:‘Cancer Within’09.09.159:00 PM ET
Exclusive: 50 Spies Say ISIS Intelligence Was Cooked
...
More than 50 intelligence analysts working out of the U.S. military’s Central Command have formally complained that their reports on ISIS and al Qaeda’s branch in Syria were being inappropriately altered by senior officials, The Daily Beast has learned.
...
Some of those CENTCOM analysts described the sizeable cadre of protesting analysts as a “revolt” by intelligence professionals who are paid to give their honest assessment, based on facts, and not to be influenced by national-level policy. The analysts have accused senior-level leaders, including the director of intelligence and his deputy in CENTCOM, of changing their analyses to be more in line with the Obama administration’s public contention that the fight against ISIS and al Qaeda is making progress. The analysts take a more pessimistic view about how military efforts to destroy the groups are going.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thedailybeast.com/articles/2015/09/09/exclusive-50-spies-say-isis-intelligence-was-cooked.html">http://www.thedailybeast.com/articles/2 ... ooked.html</a><!-- m -->
Einerseits sind konträre Minderheitsmeinungen in dem Geschäft nichts neuees - andererseits wundert mich das ganz und garnicht. Die Führung des Einsatzes, der Kriegsverlauf und die offiziellen Verlautbarungen dazu passen schwer zusammen.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37