hunter1 schrieb:Was die Philippinen angeht: ich halte die USA dort für zuverlässigere Verbündete, sollte es bei den Spratley-Inseln mal hoch hergehen. .....
die USA hätten die Möglichkeit dazu schon gehabt, als China einige
von den Phillippinen beanspruchten Inseln besetzte.
Tatsächlich fanden sich die Philippinen ziemlich alleine auf der Flur - und wenn man sich den Bestand der Navy und Air Force anschaut, dann hält sich auch die US-Waffenhilfe in sehr engen Grenzen - der "zuverlässigere Verbündete" ist anscheinend nicht einmal bereit die Philippinen soweit zu unterstützten, dass sie sich selber helfen können.
Wenn die Russen dagegen Waffen liefern - ich sag mal: Korvetten und Su-30 Jäger (und vielleicht sogar noch ein paar Kilo-U-Boote) gegen feste Liegeplätze und Versorgungsrechte - dann könnten die Philippinen sehr schnell bei einem solchen Angebot "schwach werden".
imation schrieb:.... die Tatsache das die Vietnamesen den Russen im Preis nicht entgegengekommen sind zeigt mMn das die Vietnamesen kein allzu grosses Interesse am Verbleib der Russen hatten.
Ansonsten haben die Russen mMn momentan eher ein Interesse an Liegeplätzen & Duchfahrtsrechten für ihre Schiffe, als an ausgebauten Marinebasen.
$ 200 Mio. für eine Abhörstation (und mehr konnte Russland damals nicht in Vietnam stationieren) sind schon sehr heftig; allerdings hat sich seit 2002 die finanzielle Situation verbessert, und Russland rüstet die Vietnamesen, die in einem latenten Konflikt zu China stehen, wieder mit Rüstungsgütern aus.
Auch hier stellt sich doch die Frage, ob Russland "unterm Strich" günstiger kommt, wenn es "Rüstungsgüter gegen Liegeplätze" tauscht.
Dass Russland die Sache "langsam angehen lässt" ist auch in dem Artikel von RIA NOVOSTI genannt. Und aus Liegeplätzen und der einen oder anderen Notreparatur in einer Werft kann sehr schnell ein dauerhafter Stützpunkt werden.
Im Übrigen - bitte sorgfältig lesen - habe ich nicht gesagt, dass die rusische Marine als "Verbündeter in einem Konflikt mit China" agieren würde.
Ich sagte, es wäre ein zusätzliches Risiko, ein "potentieller Störfaktor" für chinesische Interessen. Schon alleine die Anwesenheit von Kriegsschiffen einer Großmacht (und das ist Russland immer noch oder schon wierder) in einem umstrittenen Seegebiet stört.
Da würde es schon reichen, wenn die An- und Ablaufwege der russischen Marine durch ein Seegebiet führen, das von mehreren Staaten beansprucht wird.
Dann stellen wir uns einmal ganz dumm und sagen, die russische Marine und die des Gastlandes halten gemeinsame Manöver ab, ganz ohne Bündnisvereinbarungen, SAR, Kommunikation .... da gibts genug Möglichkeiten.
Und diese Bewegungen der russischen Marine finden just in den Gebieten statt, die vom Gastland und von China beansprucht werden (was ja im südchinesischen Meer fast überall der Fall ist). Das könnte Expansionsgelüste ziemlich stören.
Die Frage für mich ist nicht, ob das
derzeit denkbar wäre - da sind die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Russland und China zu sehr aufeinander abgestimmt, und Russland ist noch viel zu sehr von chinesischer Nachfrage (Rohstoffe und Waffen) abhängig.
Aber eine Abkühlung ("Raubkopien") ist im Rüstungsbereich schon zu bemerken, und auch wirtschaftlich und politisch entwickelt sich die Kooperation schleichend in Richtung Konkurrenz. Je selbstbewusster China etwa in Zentralasien auftritt, desto mehr fühlt sich Russland "auf die Zehen getreten".
Die Frage ist also nicht,
ob, sondern
wann die Beziehungen zwischen Russland und China wieder so "unterkühlt" sind, dass sich Russland zu solchen "Spielchen" bereit findet.
Momentan sicher nicht - aber momentan ist ja auch nicht von Stützpunkten die Rede, sondern nur von Häfen zum bunkern, zum Landgang oder auch für die eine oder andere Reparatur.