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(05.08.2023, 20:29)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]leider schreibst du ein wenig an Broensen vorbei, denn so wie ich ihn lese hat er das gar nicht so gemeint.
Das Zitat war nicht von mir, sondern von Schneemann und ich lese bei voyageur eher eine ähnliche Haltung wie meine heraus, dass wir uns unbedingt hinter die Bemühungen der ECOWAS stellen und sie dabei unterstützen sollten.
Von ehemalig 15 ECOWAS-Staaten sind aktuell vier wegen Militärputschen suspendiert. Deshalb würde ich eher davon ausgehen dass da nur gebellt und wohl eher nicht gebissen wird. Ich halte eine militärische Invasion für sehr unwahrscheinlich. Hinzu kommt dass es aktuell im Senegal zu Massendemonstrationen kommt aus denen die Rufe nach einem Putsch im Senegal immer lauter werden. Viele der Bündnisstaaten scheinen vor allem mit sich selbst beschäftigt zu sein. Da könnte man schon froh sein wenn nicht weitere Militärs auf die Idee kommen zu putschen, während die loyalsten Einheiten dann vielleicht gerade im Niger beschäftigt sind.
@voyageur
Zitat:Nein, Du machst Dir das zu einfach, zurücklehnen und kritisieren, das geht nicht mehr. Wir müssen unterstützen, wo wir können und gefragt sind, und aufhören alles durch unsere Brille zu bewerten.
Ein Afrikaner kann ein Demokrat sein, der die Demokratie in seinem Lande verteidigen will, aber gleichzeitig nichts mit Gendern und LGBT etc am Hut haben.Wir müssen ihn also unterstützen, ohne immer neue zusätzliche Kriterien ins Spiel zu bringen. Und keine Bücher verbrennen, also auich keine Korane.
Der "Homo"paragaph (erinnere mich nicht mehr an die Nummer), wurde wann in DE abgeschafft ??
Welche Psychodramen gab es in FR, für die Schwangerschaftsunterbrechung, welche Krawalle gegen den Film
La Dernière Tentation du Christ = ? Die letzte Versuchung Christi in 1988
...????
Ich denke, dass du mich dabei etwas falsch verstanden hast.

Was ich sagen möchte:

1.) Eine Unterstützung der Bemühungen von ECOWAS, die Junta in Niger zu beseitigen, muss erstrebenswert sein. Ich rate aber dazu, diese Unterstützung sehr sensibel vorzunehmen - hauptsächlich auf politischer, internationaler Ebene bzw. durch stillschweigenden Support im Bereich Logistik und Aufklärung.

2.) Eine direkte Beteiligung europäischer Streitkräfte ist problematisch und gefährdet die ECOWAS-Bemühungen. Denn eine solche Beteiligung würde bei den Afrikanern sicherlich zu internen Spannungen führen und könnte im schlimmsten Fall die ECOWAS noch weiter spalten, da es zwar manche Personen gibt, die vielleicht gerne europäische Soldaten involviert sähen, aber auch solche, die eine solche Einmischung als neuerliche Bevormundung, ja vielleicht sogar als neokoloniale Anstrengung interpretieren würden, was dann zum Rückzug mancher Länder aus dieser sich abzeichnenden Anti-Junta-Koalition führen könnte, die jetzt noch im Rahmen eine möglichen Intervention gegen die Junta in Niger vorgehen würden.

3.) Hinsichtlich meiner Anmerkung vom ggf. drohenden "Wirrwarr": Ich schaue in Afrika doch recht genau hin, lese auch immer wieder gerne Bücher dazu oder zitiere aus allafrica. Und dabei blieb es irgendwie unumgänglich (zumindest subjektiv mein Gefühl), dass ich - quasi von der Kongokrise der 1960er und das Biafra-Drama über den Zerfall Somalias oder des Sudans und bis hin zu den Konflikten in Ruanda und im Kongo (1990er, früher 2000er) und der aktuell immer noch schwelenden Lage in Kamerun - meistens recht frustriert zurückblieb und sah, wie irgendwelche, anfangs vielleicht sogar gutgemeinten Interventionen in fürchterlichem Chaos und im ethnischen Gemetzel endeten. Und dieses Risiko sehe ich hier auch. Zwar kann es sein, dass wenn die Operation von den Nigerianern angeführt wird, dass das Regime in Niger recht schnell kollabiert, aber ich vermute, dass die ganze Unternehmung wieder einmal von schweren Menschenrechtsverletzungen gezeichnet sein und in einem auf Jahre hinaus schwelenden Kleinkrieg zw. den genannten Gruppen (Islamisten, Junta, ECOWAS, Söldner) enden könnte, zumal in Niger nicht nur politische Komponenten und regionale Machtambitionen mit einfließen, sondern bekanntermaßen auch ein religiöser Gegensatz vorherrscht.
Zitat:Also lassen wir anderen auch ein bisschen Zeit.
4.) Die Formulierung, dass "man den Afrikanern noch ein bisschen Zeit lassen sollte", ist aber auch wiederum sehr problematisch zu sehen. Ja, ich vermute sogar, dass dies in Afrika den Menschen eher ziemlich bitter aufstoßen würde, suggeriert es doch wieder einmal den klassischen, auch überheblichen europäischen Blick auf sie, wonach sie "eben noch nicht so weit sind". Das wird also kaum Sympathien einbringen, wenn man jemanden faktisch als ein noch nicht ganz reifes Kind ansieht...

Zudem: Wie viel Zeit sollen wir denn noch einräumen? Zumal wir in Europa ja indirekt auch betroffen wären, wenn denn wiederum durch eine Eskalation im westlichen Sahel die Zahl der Flüchtlinge ansteigen dürfte, die an unseren Gestaden stranden? Immerhin sind seit der Entkolonialisierung fast 60 Jahre vergangen - und davor die 100 Jahre währende (Kern-)Zeit des europäischen Kolonialismus kann man auch nicht ewig als erklärenden Platzhalter bemühen.

Das Fazit kann also nur sein, dass wir die ECOWAS stillschweigend unterstützen und hoffen, dass dieser Staatenbund die Ordnung im Sahel wieder herstellen wird können. Alles andere wäre ziel- und vermutlich auch leider in der aktuellen Lage hoffnungslos kontraproduktiv.

Schneemann
Zitat:4.) Die Formulierung, dass "man den Afrikanern noch ein bisschen Zeit lassen sollte", ist aber auch wiederum sehr problematisch zu sehen. Ja, ich vermute sogar, dass dies in Afrika den Menschen eher ziemlich bitter aufstoßen würde, suggeriert es doch wieder einmal den klassischen, auch überheblichen europäischen Blick auf sie, wonach sie "eben noch nicht so weit sind". Das wird also kaum Sympathien einbringen, wenn man jemanden faktisch als ein noch nicht ganz reifes Kind ansieht...

Es ging hier um gesellschaftliche Entwicklungen typ LGBT die wir von afrikanischen Gesellschaften verlangen, um diese als Demokratien zu akzeptieren.

aber wieder zu dem Tagesthema
Live: Das Ultimatum der ECOWAS an die Putschisten in Niger läuft bald ab.
France 24 (franzôsisch)
Am vergangenen Sonntag stellten die westafrikanischen Staats- und Regierungschefs der Militärjunta in Niamey ein einwöchiges Ultimatum für eine "vollständige Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung" und erklärten, dass sie eine "Anwendung von Gewalt" nicht ausschließen würden, falls dies nicht der Fall sein sollte. Verfolgen Sie die Lage in Niger live.

Veröffentlicht am: 06/08/2023 - 07:11Modifiziert am: 06/08/2023 - 12:45
[Bild: 000_33QB3KR%281%29.webp]
Der Präsident von Nigeria, Bola Tinubu, amtierender Präsident der ECOWAS, spricht bei einem Treffen in Abuja am 30. Juli 2023 zu den Staats- und Regierungschefs der Organisation. Kola Sulaimon, AFP
Text von :

10:15 Uhr: "Intensiver Austausch in letzter Minute" vor Ablauf des ECOWAS-Ultimatums.

Die Unsicherheit über eine mögliche militärische Intervention des westafrikanischen Blocks in Niger bleibt wenige Stunden vor Ablauf des Cédéao Ultimatums bestehen. Entschlüsselung mit Serge Daniel, Korrespondent von France 24 in Cotonou.
02:17

8:03 Uhr: Nigerianischer Senat zögert bei bewaffneter Operation in Niger.

In Nigeria werden Stimmen gegen eine mögliche militärische Intervention in Niger laut. Die Erklärungen unseres Korrespondenten in Abuja, Moses Gomis.
01:21

6:39 Uhr: Die letzten Stunden vor einer möglichen Militärintervention in Niger.

Der Druck der internationalen Gemeinschaft auf die Putschisten, die die Macht in Niger übernommen haben, nimmt zu, wenige Stunden bevor am Sonntag das Ultimatum des westafrikanischen Blocks (ECOWAS) abläuft.

Am 30. Juli, vier Tage nach dem Putschversuch gegen den gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum, gab die ECOWAS den Putschisten sieben Tage, also bis Sonntagabend, Zeit, um ihn wieder in sein Amt einzusetzen, andernfalls würde sie "Gewalt" anwenden.

Mehrere westafrikanische Armeen wie Senegal haben sich bereit erklärt, Soldaten zu entsenden, ebenso wie die Elfenbeinküste, wie eine der ivorischen Delegation in Abuja nahestehende Quelle berichtete, die jedoch keine Angaben über die mögliche Zahl der mobilisierten Männer machte.

In Mali und Burkina Faso warnten die putschenden Militärs, dass sie sich mit ihrem Nachbarn Niger solidarisch zeigen würden.

1.17 Uhr: Algerien lehnt "kategorisch jede militärische Intervention" in Niger ab.

Die militärische Intervention in Niger "ist eine direkte Bedrohung für Algerien. Wir lehnen jede militärische Intervention kategorisch ab", sagte der algerische Präsident Abdelmadjid Tebboune in einem Fernsehinterview mit der algerischen Presse, das am Samstagabend ausgestrahlt wurde.

Er hämmerte, dass es "keine Lösung ohne uns [Algerien] geben wird. Wir sind die Hauptbetroffenen. "Algerien teilt fast tausend Kilometer" der Grenze mit Niger, betonte er.
Zitat:Sagen wir mal es gibt Gegenwind für das militärische Eingreifen

Live: Mali und Burkina schicken eine offizielle Delegation aus "Solidarität" nach Niamey.

FRANCE 24 (FRANZÖSISCH)
Die malische Armee kündigte die Entsendung einer gemeinsamen offiziellen Delegation von Mali und Burkina Faso nach Niamey an, um "die Solidarität der beiden Länder" mit den Verantwortlichen des Staatsstreichs zu bezeugen. Niger beginnt eine entscheidende Woche, nachdem ein westafrikanisches Ultimatum abgelaufen ist, in dem die Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung gefordert wird, unter Androhung von "Gewalt", die bislang nicht angewendet wurde. Verfolgen Sie die Situation live.

Veröffentlicht am: 07/08/2023 - 06:51Modifiziert am: 07/08/2023 - 11:31
5 min.
Anhänger des Nationalen Rates zur Rettung des Vaterlandes (CNSP) von Niger schwenken russische Flaggen bei einer Demonstration in Niamey am 6. August 2023.
01:12
Anhänger des Nationalen Rates zur Rettung des Vaterlandes (CNSP) von Niger schwenken russische Flaggen bei einer Demonstration in Niamey am 6. August 2023. © AFP
Text von :
FRANCE 24
Folgen Sie

12:03 Uhr: Air France setzt ihre Verbindungen nach Bamako und Ouagadougou bis zum 11. August aus.

Die französische Fluggesellschaft setzt ihre Flüge von und nach den Hauptstädten Malis und Burkina Fasos bis zum 11. August wegen der Schließung des nigerianischen Luftraums aus.

Die Fluggesellschaft warnte, dass "längere Flugzeiten" von und zu mehreren Zielen in Subsahara-Afrika zu erwarten seien.

11:27 Uhr: Eine offizielle Delegation aus Mali/Burkina wird aus "Solidarität" nach Niamey entsandt.

Die malische Armee kündigte am Montag an, dass Mali und Burkina Faso eine gemeinsame offizielle Delegation nach Niamey entsenden würden, um "Solidarität" mit Niger zu zeigen, das Ende Juli Schauplatz eines Militärputsches war und von einer westafrikanischen Militärintervention bedroht ist.

"Burkina Faso und Mali schicken eine Delegation nach Niamey, angeführt vom malischen Minister" Abdoulaye Maïga, einem der starken Männer der malischen Junta, teilte die malische Armee in den sozialen Netzwerken mit. "Ziel: dem Brudervolk von Niger die Solidarität der beiden Länder zu bezeugen", fügte sie hinzu.

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"Gegen den Dschihadismus hatte Niamey keine besseren Verbündeten als Paris und Washington"

11:14 Uhr: Die chinesische Botschaft rät ihren Staatsangehörigen, Niger zu verlassen.

Chinesische Staatsangehörige in Niger sollten in ein Drittland ausreisen oder nach Hause zurückkehren, wenn es keinen Grund gibt, in dem westafrikanischen Land zu bleiben, erklärte die chinesische Botschaft in Niger in einer auf ihrer Website veröffentlichten Erklärung.

Die Botschaft fügte hinzu, dass chinesische Staatsbürger, die kurzfristige Pläne haben, Niger zu besuchen, von Reisen absehen sollten, sofern dies nicht notwendig ist.

11:08 Uhr: Italien "hofft" auf eine Verlängerung des ECOWAS-Ultimatums.

Italien "hofft", dass das westafrikanische Ultimatum, das die Wiedereinsetzung des gestürzten nigrischen Präsidenten Mohamed Bazoum fordert und am Sonntag abgelaufen ist, "verlängert wird", sagte sein Außenminister und betonte, dass "der einzige Ausweg diplomatisch ist".

"Ich hoffe, dass das Ultimatum der Staaten der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS), das gestern Abend abgelaufen ist, verlängert wird", sagt der Minister, Antonio Tajani, in einem Interview, das am Montag von der Tageszeitung La Stampa veröffentlicht wurde.

"Wir müssen eine Lösung finden: Es ist nicht gesagt, dass wir nicht eine Lösung finden, die kein Krieg ist", hofft er.

5.24 Uhr: Die Stromausfälle in Niamey werden immer schlimmer.

Seit einer Woche leidet die nigrische Hauptstadt unter erheblichen Stromausfällen, eine direkte Folge der regionalen Sanktionen nach dem Putsch vom 26. Juli. Am Mittwoch kündigte Nigeria an, seinem Nachbarn die Stromzufuhr zu kappen, was im Einklang mit den von Nigers westafrikanischen Nachbarn beschlossenen Sanktionen steht.

Unter normalen Umständen ist Niamey bereits regelmäßigen Stromausfällen aufgrund von Pannen im Stromnetz ausgesetzt.
04:33

1:23 Uhr: Der Luftraum in Niger ist geschlossen.

Das Militär, das in Niger die Macht übernommen hat, hat den Luftraum des Landes geschlossen. "Angesichts der drohenden Intervention, die von den Nachbarländern ausgeht, wird der nigrische Luftraum (...) bis auf weiteres geschlossen", berichtet eine Erklärung des Nationalen Rates zur Rettung des Vaterlandes (CNSP, der die Macht übernommen hat).

Das Kommuniqué wurde kurz vor Ablauf des Ultimatums veröffentlicht, das die Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS) am 30. Juli dem Militär gestellt hatte, um Präsident Bazoum wieder in sein Amt einzusetzen.
03:38

Der CNSP erklärt, dass "jeder Versuch einer Verletzung des Luftraums" "eine energische und sofortige Gegenreaktion" nach sich ziehen werde.



Er behauptet auch, dass ein "Predeployment zur Vorbereitung der Intervention in zwei zentralafrikanischen Ländern" durchgeführt wurde, ohne anzugeben, um welche Länder es sich handelt. "Jeder beteiligte Staat wird als Mitspieler betrachtet".

Niger: Diplomatie bleibt eine Option zur Überwindung der Krise
RFI (französisch)
Das Ultimatum der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) an die nigrische Junta ist am 6. August 2023 abgelaufen. Eine mögliche militärische Intervention von Mitgliedsstreitkräften der subregionalen Organisation scheint in nächster Zeit jedoch nicht vorgesehen zu sein. Eine oder sogar zwei neue Missionen könnten demnächst nach Niamey entsandt werden. Erklärungen dazu.

Veröffentlicht am: 07/08/2023 - 07:31Ändert am: 07/08/2023 - 07:35
4 Min.
[Bild: 000_33QH9CN.webp]
Demonstranten halten bei einer Demonstration am Unabhängigkeitstag in Niamey am 3. August 2023 Plakate hoch, auf denen sie die Sanktionen der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) anprangern. AFP - -
Text von :
RFI
Das Ultimatum, das die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (Cédéao) den nigrischen Putschisten gestellt hatte, lief in der Nacht ab. Damit endete die Frist, die den putschenden Militärs nach dem Staatsstreich vom 26. Juli gesetzt wurde, um Präsident Mohamed Bazoum wieder in sein Amt einzusetzen und die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen.

Persönlichkeiten, die sehr aktiv an den Gesprächen beteiligt waren, vertrauten darauf, dass die Dinge nach Ablauf des Ultimatums schnell gehen würden, betont unser Korrespondent in Cotonou, Jean-Luc Aplogan.

Nach Informationen von RFI wartet das Kommando der Truppe auf den Befehl zum Eingreifen. Am Samstag, den 5. August, erhielt der amtierende Präsident der ECOWAS, der Nigerianer Bola Tinubu, von den Senatoren seines Landes nicht die volle Unterstützung für eine solche Operation.

Seitdem die Generalstabschefs am Freitag, den 4. August, in Abuja den Interventionsplan fertiggestellt haben, sind die truppenstellenden Länder - Nigeria, Benin, Elfenbeinküste und Senegal - jedoch auf der Brücke und bereiten sich vor.

Sind sie vollständig bereit? Das ist schwer zu sagen, da alles der Geheimhaltung unterliegt. Es gibt keine Informationen darüber, wo die Truppen stationiert werden sollen. Einige Experten gehen davon aus, dass sie sich in der Nähe der Grenze zu Niger befinden werden. Es gibt auch keine Details über die Einsatzgebiete.

Das Ende des Ultimatums führt nicht automatisch zur Auslösung einer Militäroperation, erklärten mehrere Beamte von ECOWAS-Mitgliedsstaaten.

Es wird berichtet, dass Minister und Staatschefs der ECOWAS noch viel miteinander telefonieren.

Um die Option einer gütlichen Lösung der Situation zu bevorzugen, hat mindestens ein Staatschef der Subregion mit dem ehemaligen nigrischen Präsidenten Mahamadou Issoufou telefoniert, wie unser Regionalkorrespondent Serge Daniel berichtet. Seine Haltung seit dem Staatsstreich wird unterschiedlich interpretiert. Er soll Einfluss auf den Chef der Junta, General Abdourahamane Tchiani, haben, der auch der Chef seiner Leibgarde war. Die Idee ist, über ihn zu gehen, um erneut die Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung zu fordern.

In den Korridoren der ECOWAS-Kommission wird die Position der Organisation klargestellt: Auch wenn eine mögliche Intervention weiterhin angebracht ist, werden die Verhandlungen bis zum letzten Moment fortgesetzt.

Die Staatsoberhäupter der subregionalen Organisation planen ein mögliches und schnelles Gipfeltreffen, das entweder virtuell oder vor Ort stattfinden soll.

Während dieses Treffens werden sie Beobachtungen zu einer möglichen militärischen Intervention anstellen. Einige Länder haben bereits angekündigt, wie viele Bataillone sie stellen werden. Nigeria bleibt mit einer schnell mobilisierbaren Truppe von etwa 5000 Mann die Lokomotive der Operation.

Um die Vorbehalte von Ländern wie Algerien oder dem Forum der nordnigerianischen Senatoren zu besänftigen, weist die ECOWAS darauf hin, dass es sich um gezielte Operationen handeln könnte. Nach der Bestätigung des Dokuments werden die Staatschefs festlegen, wann die Truppe vor Ort eingesetzt werden könnte.

Besuch einer amerikanischen Delegation?

Auch die Ecowas beobachten die Geschehnisse in Niamey weiterhin sehr aufmerksam. Die Putschisten würden die Ankunft einer neuen Mission der ECOWAS befürworten, da die letzte Mission nicht gut aufgenommen wurde.

Eine weitere Information: Aus diplomatischer Quelle heißt es, dass auch eine US-Delegation Niamey einen Besuch abstatten könnte. Ein Diplomat aus der Subregion sagte: "Es gibt keinen Widerspruch in all dem". Die USA, die ihre Hilfsprogramme für Niger ausgesetzt haben und deren Präsident die "sofortige" Freilassung von Präsident Bazoum forderte.

Letztendlich bleibt die Wiederherstellung der Institutionen der Republik das Ziel. Er fügte hinzu: "Und wenn wir das erreichen können, ohne einen Schuss abzufeuern, warum nicht".
Live: Die Cédéao will sich am Donnerstag in Abuja zum Thema Niger treffen.
France24 (französisch)
Die Ecowas wollen sich am Donnerstag in Abuja zum Thema Niger treffen. Zuvor hatte die malische Armee angekündigt, eine gemeinsame offizielle Delegation aus Mali und Burkina Faso nach Niamey zu entsenden, um "die Solidarität beider Länder" mit den Verantwortlichen des Staatsstreichs zu bezeugen. Es ist eine entscheidende Woche für Niger, einen Tag nach Ablauf eines westafrikanischen Ultimatums, das die Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung fordert. Verfolgen Sie die Situation live.

Veröffentlicht am: 07/08/2023 - 06:51Ändert am: 07/08/2023 - 16:14
6 mn
Die Generalstabschefs der Verteidigungsminister der Länder der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) mit Ausnahme von Mali, Burkina Faso, Tschad, Guinea und Niger, auf diesem einen Foto vereint, bei ihrem außerordentlichen Treffen in Abuja, Nigeria, am 4. August 2023.

Text von :
FRANCE 24


15:48 Uhr: Das Treffen der Ecowas findet am Donnerstag in Abuja statt.


Die Staats- und Regierungschefs der ECOWAS werden am Donnerstag in Abuja zu einem "Sondergipfel" über Niger zusammenkommen, kündigte die westafrikanische Organisation an, einen Tag nachdem ihr Ultimatum an die Putschisten, die die Wiedereinsetzung des gestürzten nigrischen Präsidenten fordern, abgelaufen war.

West African States (ECOWAS) hat einen weiteren außerordentlichen Gipfel der Behörde über die politische Situation in der Republik Niger einberufen. Der Gipfel wird am Donnerstag, den 10. August 2023, in Abuja stattfinden.
- Ecowas - Cedeao (@ecowas_cedeao) August 7, 2023.

"Die Staats- und Regierungschefs der westafrikanischen Organisation werden sich mit der politischen Lage und den jüngsten Entwicklungen in Niger befassen", so die Erklärung der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS), die mit möglicher Gewaltanwendung gedroht hatte, falls Präsident Mohamed Bazoum nicht bis Sonntag, den 6. August, wieder in sein Amt eingesetzt würde.

13:08 Uhr: Deutschland befürwortet Verhandlungslösung


Auch wenn das Ultimatum der ECOWAS am Sonntagabend abgelaufen ist, werden "die Vermittlungsgespräche mit dem Militär, das die Macht in Niamey übernommen hat, fortgesetzt", versicherte ein Sprecher des deutschen Außenministeriums.

"Die ECOWAS hat immer betont, dass sie zunächst ihre Vermittlungsbemühungen ausschöpfen wird (...) wir glauben, dass die Vermittlungsbemühungen erst am Anfang stehen, weil die Sanktionen erst jetzt ihre Wirkung entfalten", fügte der Sprecher Sebastian Fischer bei einem regelmäßigen Pressegespräch in Berlin hinzu.

Es gebe "keinen Automatismus" zwischen dem Ende des ECOWAS-Ultimatums und einer bewaffneten Intervention in Niger.
Meine persönliche Meinung, der Putsch ist durch, die Putschisten haben gewonnen.
Am ersten Tag hätte eine französische Kompanie das Problem noch regeln können, aber Paris wollte nicht alleine eingreifen.
Mit jedem Tag haben neue nigrische Bevölkerungsgruppen, eigene Interessen an das "Programm" der Putschisten angehängt.
Ein militärisches Eingreifen wird immer schwieriger.
Den Imageschaden für Frankreich kann ich noch nicht einschätzen. Aber ich gehe davon aus das jetzt Nägel mit Köpfen gemacht werden . Abzug aus dem Niger, einschließlich der EU Ausbildungsmission , gleichzeitig Abzug aus dem Tschad. Und wir sind diesen Klotz am Bein endlich los.
Und in der Sahelzone werden @Quintus Fabius, Voraussagen Wahrheit werden.Auseinandersetzungen zwischen dem "arabischen" und dem "schwarzafrika" Teil. Sobald die Minusma raus ist wird es losgehen.
Mit Infragestellung der heutigen Staaten und Grenzen
In gewisser Weise ein tragisches Spiel, nicht nur für die Europäer oder speziell auch Paris, das ja in der Region ein traditioneller Platzhalter ist bzw. war. Aber auch eines für die Afrikaner, ein quasi an Selbstverstümmelung grenzendes und entmündigendes, denn die ECOWAS entpuppt sich - nach einer international durchaus wohlwollend aufgenommenen Reaktion, diesen Putsch nicht einfach so zu akzeptieren - als ein zahnloser Tiger und zerrissener Akteur (sollten sie auch nach dem Donnerstag nichts machen). Das alte Lied (besser: Leid) eines Fluches, das/der vor 60 Jahren seinen Anfang nahm.

Wenn man bedenkt, dass Niger im Grunde eine - relativ - stabile Demokratie war und dass nun der gesamte westliche Sahel in die Wirrnis hinübergleitet, sollten wir uns allerdings keine großen Hoffnungen dahingehend machen, dass wir als Europäer nicht involviert oder betroffen wären. Die folgenden Umstände - Juntas, Islamisten, ggf. Clankriege oder Streitigkeiten zwischen den Juntas oder gar Konflikte um Grenzen - werden auch uns betreffen, denn es werden wieder hunderttausende Flüchtlinge von dort aufbrechen, sei es aus Not, aus Krieg oder Unterdrückung. Und dann wird es doch wieder bei uns ein Politikum werden...

Schneemann
Zitat:Die folgenden Umstände - Juntas, Islamisten, ggf. Clankriege oder Streitigkeiten zwischen den Juntas oder gar Konflikte um Grenzen - werden auch uns betreffen, denn es werden wieder hunderttausende Flüchtlinge von dort aufbrechen, sei es aus Not, aus Krieg oder Unterdrückung. Und dann wird es doch wieder bei uns ein Politikum werden...

Stimmt, aber schon heute sieht man die Grenzen der innereuropäischen Kooperation.
Und die Klimafrage kommt noch dazu. In Europa geht uns das Wasser aus, in Spanien sowieso, im Maroc, einem der am besten organisierten afrikanischen Staaten, auch dort wird das Wasser immer knapper. Also die Probleme zwischen "Hirten" und "Bauern" werden sich noch mehr Verschärfen.

Live: Die Militärjunta sagt, dass sie eine westafrikanische Delegation nicht empfangen kann.
France24 (französisch)
Die Militärjunta, die aus einem Staatsstreich in Niger hervorgegangen ist, hat die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS), deren Delegation nach Niamey reisen wollte, darüber informiert, dass sie aus "Sicherheitsgründen" derzeit nicht kommen könne, heißt es in einem offiziellen Schreiben, das der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag in Kopie vorliegt. Verfolgen Sie die Situation live.
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Anhänger des Conseil national pour la sauvegarde de la patrie (CNSP) demonstrieren am 6. August 2023 in Niamey. © AFP
Text von :


14:23 Uhr: Paris unterstützt die "Bemühungen zur Wiederherstellung der Demokratie", versichert eine diplomatische Quelle.

Frankreich hat am Dienstag seine Position zur Lage in Niger bekräftigt und unterstützt "die Bemühungen der Länder der Region zur Wiederherstellung der Demokratie" in dem Land, wie eine diplomatische Quelle gegenüber AFP erklärte. "Wie die Ministerin für Europa und Auswärtige Angelegenheiten (Catherine Colonna) sagte, ist es Sache der ECOWAS, eine Entscheidung darüber zu treffen, wie die verfassungsmäßige Ordnung in Niger wiederhergestellt werden kann, wie auch immer diese aussehen mag", bemühte sich die Quelle jedoch um eine Präzisierung, während das Gespenst einer militärischen Intervention, eine der Optionen auf dem Tisch, sich zu entfernen scheint.

Der für Donnerstag angesetzte Gipfel der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) werde "die Möglichkeit bieten, dieses Thema anzusprechen", fügte die diplomatische Quelle hinzu.

14:07 Uhr: Die Militärjunta sagt, sie könne keine westafrikanische Delegation empfangen.

Die aus einem Staatsstreich in Niger hervorgegangene Militärjunta hat der ECOWAS, deren Delegation nach Niamey reisen wollte, mitgeteilt, dass sie aus "Sicherheitsgründen" derzeit nicht kommen könne, heißt es in einem offiziellen Schreiben, das der Nachrichtenagentur AFP in Kopie vorliegt.

"Der derzeitige Kontext des Zorns und der Revolte der Bevölkerung infolge der von der Cédéao verhängten Sanktionen erlaubt es nicht, die besagte Delegation in der erforderlichen Ruhe und Sicherheit zu empfangen", heißt es in dem Schreiben des nigrischen Außenministeriums, das an die Vertretung der Cédéao in Niamey gerichtet ist.

11:51 Uhr: In Niamey wird der Staatsstreich trotz Freiheitseinschränkungen begrüßt.

Trotz der Einschränkungen der Freiheitsrechte wird der Staatsstreich in Niger von vielen Bewohnern der nigrischen Hauptstadt Niamey begrüßt, die gegen das gestürzte Regime sind und nun hoffen, dass ihre Stimmen gehört werden.

Am Sonntag waren etwa 30.000 Menschen im Seyni Kountché Stadion in Niamey, dem größten Stadion Nigers, um das Militär zu unterstützen, das Präsident Mohamed Bazoum stürzte und damit die mehr als zwölfjährige Herrschaft der Nigrischen Partei für Demokratie und Sozialismus (PNDS) beendete.

Eine von den neuen Herren des Landes inszenierte Machtdemonstration, während die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (Ecowas) mit Gewaltanwendung gegen sie droht, und deren Spontaneität von Beobachtern in Frage gestellt wurde.
Niger: In Benin "ist die öffentliche Meinung nicht für eine militärische Intervention der Cedeao".
01:58
Niger: In Benin ist "die öffentliche Meinung nicht für eine Militärintervention der Cédéao" © FRANCE 24

6:04 Uhr: "Schwierige" Gespräche zwischen US-Gesandter und Putschisten.

Eine US-Gesandte führte in Niamey "schwierige" Gespräche mit den Militärs, die den Staatsstreich in Niger verübt hatten. Die USA gaben an, dass sie diplomatische Wege zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung bevorzugen würden, anstatt einer militärischen Intervention, die von den westafrikanischen Ländern eine Zeit lang in Erwägung gezogen worden war.
Zitat:Und die Klimafrage kommt noch dazu. In Europa geht uns das Wasser aus, in Spanien sowieso, im Maroc, einem der am besten organisierten afrikanischen Staaten, auch dort wird das Wasser immer knapper. Also die Probleme zwischen "Hirten" und "Bauern" werden sich noch mehr Verschärfen.
Naja, jein, das Wasser geht uns nicht direkt aus, es wird innerhalb Europas genügend Wasser geben, auch wenn es extreme Austrocknungen in Spanien oder Süditalien gibt (aber auch dort wird die Wasserversorgung gewährleistet bleiben können). Ist aber nun ein anderes Thema...

Was allerdings zweifelsfrei stimmt, ist, dass die Menschen in Afrika einem noch wesentlich massiveren Problem gegenüberstehen werden bzgl. dem Wasser und dabei nicht einmal den Bruchteil der Versorgungsoptionen haben, die wir in Europa haben. Das wird u. a. auch aus dem Sahel zu einer verstärkten Fluchtbewegung führen. Allerdings wird die Sahara bald vielleicht kaum mehr passierbar sein.

Schneemann
Live: Diplomatie "ist der beste Weg" in Niger, so die ECOWAS
France24 (französisch)
Diplomatie "ist der beste Weg", um die Krise in Niger zu lösen, erklärte die Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas über den Sprecher ihres Präsidenten, Ajuri Ngelale, wenige Stunden nachdem die Militärjunta, die aus dem Staatsstreich hervorgegangen war, die Reise einer Delegation nach Niamey aus "Sicherheitsgründen" abgelehnt hatte. Verfolgen Sie die Situation live.

Veröffentlicht am: 08/08/2023 - 01:34Modifiziert am: 08/08/2023 - 19:35
Text von :
FRANCE 24

18:20 Uhr: Die Cédéao befürwortet eine diplomatische Lösung der Krise in Niger.


Nigerias Präsident Bola Tinubu und die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (Ecowas), deren Vorsitzender er ist, "würden eine diplomatische und friedliche Lösung der Krise in Niger bevorzugen", sagte der Sprecher des Staatsoberhauptes, Ajuri Ngelale, am Dienstag.

Bola Tinubu und die Staatsoberhäupter der anderen Länder des westafrikanischen Blocks "würden eine Lösung, die auf diplomatischem Wege, auf friedlichem Wege erreicht wird, jeder anderen Lösung vorziehen", fügte der Sprecher hinzu und erklärte, dass diese Position "bis zu jeder anderen Lösung, die sich aus dem für Donnerstag geplanten Sondergipfel der ECOWAS ergeben könnte oder auch nicht", beibehalten werde.

"Jedes Menschenleben zählt, und das bedeutet, dass jede Entscheidung des (westafrikanischen) Blocks unter Berücksichtigung des Friedens, der Stabilität und der Entwicklung nicht nur der Subregion, sondern des gesamten afrikanischen Kontinents getroffen wird", versicherte er, ohne anzugeben, ob die Option einer militärischen Intervention in Niger aufgegeben wurde.

16:02 Uhr: Wagner nutzt die Situation in Niger aus, warnt Blinken.

Nach seinem Interview mit RFI, in dem er versicherte, dass die Diplomatie das "bevorzugte Mittel" sei, um die durch den Staatsstreich in Niger ausgelöste Krise zu lösen, warnte der US-Chefdiplomat Antony Blinken in einem Interview mit der BBC, dass Wagner von dieser instabilen Zeit profitiere, da sich die russische Söldnergruppe bereits dem benachbarten Mali angenähert habe.

Der US-Außenminister bekräftigte jedoch, dass Wagner seiner Meinung nach nicht hinter dem Putsch stecke, durch den der gewählte Präsident Mohamed Bazoum seines Amtes enthoben wurde. "Ich glaube, dass das, was in Niger passiert ist und immer noch passiert, nicht von Russland oder Wagner orchestriert wurde, aber (...) sie haben versucht, davon zu profitieren", sagte er. "Überall, wo Wagner hinkam: Tod, Zerstörung und Ausbeutung folgten", fügte er hinzu.
Wassim Nasr
@SimNasr
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#Niger Der Staatsminister, Berater der Präsidentschaft der Republik Rhissa Ag Boula, eine Figur der Tuareg-Rebellion, startet seine Bewegung für die Rückkehr @mohamedbazoum
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X (französisch)
Krise in Niger: Die ECOWAS aktiviert ihre Bereitschaftstruppe, sucht aber weiterhin nach einer friedlichen Lösung
RFI (französisch)
Die Staatschefs der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) haben auf ihrem Treffen in Abuja beschlossen, die "Standby-Truppe" der westafrikanischen Gemeinschaft zu aktivieren und einzusetzen, um die verfassungsmäßige Ordnung in Niger wiederherzustellen. Die Organisation bekräftigt jedoch, dass sie alle Optionen für eine "friedliche Lösung" der Krise auf dem Tisch behält.

Veröffentlicht am: 10/08/2023 - 18:46Ändert am: 10/08/2023 - 19:22
2 min.
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Die Büros der ECOWAS in Abuja, Nigeria, am 27. Februar 2023. MICHELE SPATARI / AFP
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RFI
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Die Staatschefs der Ecowas haben ihre Gespräche hinter verschlossenen Türen beendet und offensichtlich beschlossen, den Ton gegen die Putschisten zu verschärfen, berichtet unsere Sonderkorrespondentin in Abuja, Liza Fabbian. Die ECOWAS kündigte nicht nur eine Verschärfung der Sanktionen gegen die Junta in Niamey an, sondern teilte auch mit, dass sie "das Committee of the Heads of Armed Forces anweisen wird, die ECOWAS Standby Forces zu aktivieren und deren Einsatz zu befehlen, um die demokratische Ordnung in Niger wiederherzustellen".

Die militärische Option scheint damit in Gang gesetzt zu sein, auch wenn es noch weiterer Klarstellungen bedarf, um die genaue Form dieses Einsatzes besser zu verstehen. In ihrem Kommuniqué forderte die ECOWAS die Afrikanische Union (AU) auf, diese Schritte zu bestätigen, und rief zur Unterstützung aller ihrer Partner, einschließlich der Vereinten Nationen, auf. Diese Punkte müssen also noch geklärt werden, ebenso wie sicherlich der rechtliche Rahmen und die Zusammensetzung der zu mobilisierenden Streitkräfte.

Eine friedliche Lösung bleibt auf dem Tisch

Trotz dieser Ankündigung haben sowohl Präsident Bola Tinubu als auch der Vorsitzende der ECOWAS-Kommission, Omar Touray, betont, dass sie stets eine friedliche Lösung der Krise anstreben. Auch die Staatschefs der ECOWAS bekräftigten ihr Engagement, die verfassungsmäßige Ordnung in Frieden wiederherzustellen, wenn dies möglich ist.

Doch die Geduld der ECOWAS-Mitgliedstaaten scheint erschöpft zu sein. Bola Tinubu ging insbesondere ausführlich auf die Verhandlungsversuche der letzten Tage und deren wiederholtes Scheitern ein, weitere Initiativen dieser Art wurden am Donnerstag, dem 10. August, in Abuja nicht erwähnt.
Zitat:NACH ECOWAS-TREFFEN

Elfenbeinküste kündigt Eingreifen in Niger an

Der Präsident der Elfenbeinküste Alassane Ouattara prescht nach dem Ecowas-Gipfel mit Äußerungen vor. Es ist jedoch unklar, ob er für die gesamte Staatengruppe spricht. [...]

In ihrer am späten Donnerstagabend vorgelegten Abschlusserklärung warnte die Gemeinschaft zudem Mitgliedsstaaten, eine „friedliche Lösung der Krise“ durch direkte oder indirekte Schritte zu behindern. Mali, Burkina Faso und Guinea hatten in der vergangenen Woche mitgeteilt, den Putsch zu unterstützen. Mali und Burkina Faso teilten darüber hinaus in einer gemeinsamen Erklärung mit, eine militärische Intervention als Kriegserklärung an ihre eigenen Staaten zu verstehen. [...]

Der ivorische Präsident Alassane Ouattara jedoch kündigte nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP nach seiner Rückkehr nach Abidjan die Entsendung einer „Eingreiftruppe“ an. Die Wirtschaftsgemeinschaft habe einer schnellstmöglichen militärischen Intervention im Niger zugestimmt. Auch der Präsident der Ecowas-Kommission, Omar Touray, erklärte demnach, eine Eingreiftruppe solle „die verfassungsmäßige Ordnung in Niger wiederherstellen“. Die Details zur Entsendung und deren Auswirkungen auf den Niger blieben zunächst unklar.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...95638.html

Schneemann
🔴 Live: Treffen der Ecowas auf unbestimmte Zeit verschoben.
Franc24 (französisch)

Tausende Anhänger der aus dem Staatsstreich in Niger hervorgegangenen Junta versammelten sich am Freitag friedlich in der Nähe des französischen Militärstützpunkts in Niamey und skandierten frankreichfeindliche Slogans. Ein wichtiges Treffen der Ecowas über die Entsendung einer Truppe zur Wiedereinsetzung von Präsident Mohamed Bazoum wurde verschoben. Verfolgen Sie hier Stunde für Stunde die Lage in Niger.

Veröffentlicht am: 12/08/2023 - 07:43Modifiziert am: 12/08/2023 - 11:40
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Anhänger des nigrischen Nationalrats zur Rettung des Vaterlandes (CNSP) versammeln sich am 11. August 2023 in Niamey zu einer Demonstration in der Nähe eines französischen Luftwaffenstützpunkts. © AFP
Text von :
FRANCE 24
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14:00 Uhr: "Es gibt einen immer stärkeren Widerstand gegen eine militärische Intervention in Niger".

Laut Louis Magloire Keumayou, Präsident des Club de l'information africaine, "beginnt die Front der Ablehnung ziemlich groß zu werden".
04:54

10 Uhr: Eine Verschiebung aus "technischen Gründen"?

Die Länder, die am meisten intervenieren, insbesondere die Elfenbeinküste und Nigeria, begründen die Verschiebung des Ecowas-Treffens mit "technischen Gründen", andere spekulieren jedoch über mögliche Meinungsverschiedenheiten.

Es bleibt festzuhalten, dass die Truppe der Wirtschaftsgemeinschaft, sobald sie einsatzbereit ist, aus der nigerianischen, ivorischen, beninischen, bissau-guineischen und ghanaischen Armee bestehen wird, die innerhalb von 48 Stunden mobilisiert werden kann.

Der rechtliche Aspekt ist geregelt, es kann keinen Einspruch geben, da die Statuten der ECOWAS einen solchen Einsatz erlauben, aber die Staatschefs müssen sich im Vorfeld treffen und einigen.
03:58

04:59 Uhr: Ursprünglich für Samstag angesetztes Treffen der ECOWAS auf unbestimmte Zeit verschoben.

Ein wichtiges Treffen der Ecowas über die Entsendung einer Truppe zur Wiedereinsetzung von Präsident Mohamed Bazoum wurde verschoben.

Das Treffen, das ursprünglich für Samstag in Accra geplant war, wurde laut regionalen Militärquellen aus "technischen Gründen" auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die Generalstabschefs der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft sollten ihren Staatsoberhäuptern "die besten Optionen" mitteilen, um ihrer Entscheidung, ihre "Standby-Truppe" zu aktivieren und einzusetzen, Folge zu leisten.
01:33

0:21 Uhr: Washington bedauert die Weigerung, die Familie des gestürzten Präsidenten freizulassen.

Der Chefdiplomat der USA, Antony Blinken, zeigte sich "bestürzt" über die Weigerung der Militärführung in Niger, als "Zeichen des guten Willens" die Familie des gestürzten Präsidenten Mohamed Bazoum freizulassen.

Seit dem Staatsstreich am 26. Juli wächst die Sorge um den Gesundheitszustand und die Haftbedingungen von Präsident Bazoum sowie seiner Frau und seines 20-jährigen Sohnes.

In einem Telefongespräch mit dem ehemaligen Präsidenten Mahamadou Issoufou brachte Antony Blinken "seine tiefe Besorgnis über die rechtswidrige Inhaftierung von Präsident Bazoum und seiner Familie unter zunehmend schwierigen Bedingungen" zum Ausdruck.

0.00 Uhr: Pro-militärische Demonstration in der Nähe des französischen Stützpunkts.

Tausende Anhänger des Militärs, das die Macht in Niger übernommen hat, schrien am Freitag ihren Zorn gegen Frankreich und die westafrikanischen Ecowas-Staaten heraus, deren wichtiges Treffen ihrer Generalstabschefs über die Entsendung einer Truppe zur Wiedereinsetzung von Präsident Mohamed Bazoum verschoben wurde.

Das Treffen, das ursprünglich für Samstag in Accra geplant war, wurde laut regionalen Militärquellen aus "technischen Gründen" auf unbestimmte Zeit verschoben.

Das Wichtigste vom 11. August

Nach einem Sondergipfel in Abuja ordneten die Staats- und Regierungschefs der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) am Donnerstag die Aktivierung der "Standby-Truppe" der Organisation an, um die verfassungsmäßige Ordnung in Niger wiederherzustellen, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

Der Präsident der Elfenbeinküste, Alassane Ouattara, behauptete später, dass die westafrikanischen Staatschefs grünes Licht für eine Militäroperation gegeben hätten, die "so schnell wie möglich" beginnen solle.
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