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Thomas Wach schrieb:
Zitat: Ach du meine Güte! Seit wann sind denn irgendwelche Offiziere im mittleren Rang denn allwissende intellektuelle Überleuchten im Range eines Nobelpreisträger, die jede Situation in ihren Dynamiken richtig einordnen können und seit wann schafft es denn die in Vergangenheit oft unpräzise und dilletantisch arbeitene Aufklärung (ich sage nur: Hochzeitsfeiern als Hort von "Aufständischen" zusammenbomben..!!), immer in Echtzeit ein vollständiges Lagebild zu zeichnen?
Entschuldige, aber das kannst du so nicht sagen. Offiziere im mittleren Rang wissen oftmals häufiger Bescheid, was unmittelbar vor Ort passiert als Stabsoffiziere mit Uni-Titel, die irgendwo in Berlin oder in einem Emirat am Golf oder an Bord eines Trägers hocken. Und das Bsp. mit den Hochzeitsfeiern ist auch nicht ganz richtig. Es wäre nicht so gewesen, dass diese absichtlich als Hochzeitsfeiern angegriffen wurden, dass also irgendeine Drohne „versehentlich“ ein Hochzeitszelt als Ziel festgestellt hat oder die Aufklärung „dilettantisch“ gearbeitet hätte; vielmehr war es meistens eine tragische Verwechslung, die von Piloten vor Ort ausging, die das Abfeuern von Salven aus automatischen Waffen, was bei den Hochzeiten dort durchaus üblich ist, in der Dunkelheit – übrigens völlig korrekterweise – als Beschuss vom Boden aus deuteten und angriffen.
Zitat: Wie im New Yort Times Artikel geschildert, hatte man bei der NATO mitbekommen, dass die Tanklaster fehlten, dann hatten ein paar Soldaten sie gesehen und dann welch Glück, fand man sie festsitzend auf der Sandbank und pustete durch und befahl den Luftangriff, um dieses "Gefahrengut" so schnell wie möglich und auf Nummer sicher aus der Welt zu jagen...
Dummerweise hatte man aber wohl sich keine letzten Infos und Aufklärung geholt und daher die Zivilisten, die sich am LKW bedienen wollten, nicht miteinkalkuliert und nun verkauft die Bundeswehr und ihre Schreiber das als geglückte Anschlagsverhinderung, obschon die LKWs festsaßen und nicht mehr mobil waren....
Es war die beste Lösung. Was hätte man schließlich auch tun sollen? Soldaten hinschicken? Wenn man davon ausgeht, dass derzeit die „Verlustquote“ im Verhältnis von deutschen Soldaten zu Taliban bei 1:9 liegt, so wären, wenn man im Vgl. 56 Taliban mit Bodentruppen ausschalten hätte wollen, mindestens 5-6 deutsche Soldaten getötet oder verwundet worden. Und dann darfst du dich hier in der Pressestelle hinstellen und erklären, dass diese 5-6 Soldaten gestorben sind/verwundet wurden bei dem Versuch, zwei alte Tanklaster in einem Flussbett zu retten. Das kannst du niemandem verklickern. Und mit Verlaub, DANN würde ich den zuständigen Feldkommandeur wegen der Unfähigkeit, nicht an einen Luftschlag zu denken, ablösen lassen.

Vor allem solltest du bedenken: Wenn bei dem Luftschlag 70 – 80 Personen gestorben sind, so kann man davon ausgehen, dass die beiden Wagen nicht alleine und einsam im Sand feststeckten und auf eine freundliche Bergung warteten, sondern von Taliban geradezu umschwärmt waren wie der Honig von den Bienen und das eine anrückende deutsche Patrouille sicher nicht beide Wagen nett mal wieder hätte mitnehmen können. Das ganze wäre in einem nächtlichen Chaosgefecht geendet, wo man dann irgendwann auch CAS hätte anfordern müssen und wo u. U. sogar noch mehr Zivilisten und auch Deutsche umgekommen wären.

Schneemann.
Gibt es eigentlich verlässliche Hinweise darauf, dass es sich tatsächlich um "Taliban" und willkürliche Zivilisten gehandelt hat? Könnte es sich nicht ebenso gut um Angehörige eines lokalen Clans gehandelt haben, die sich für den Winter mit Sprit eindecken wollten? Bei Geschäften, Transporten, Depots, etc..auf 9mm zu wechseln, ist ja nicht neu in A.stan. Genauer gesagt ist das ein jahrtausende altes Phänomen entlang der Verkehrswege dort.

NATO und Presse verwenden die Bezeichnung "Taliban" ja bekanntlich quasi für alles was ihnen vor die Flinte kommt. Alles andere lässt sich auch schlecht verkaufen, wie man sieht und überprüfbar ist ja eh kaum.

Jedenfalls wären die negativen Auswirkungen dann noch wesentlich gravierender. Die Ausbreitung der "Talibanaktivitäten" (ähem), könnte nämlich auf zunehmend schwindenden Support durch lokale Warlords erklärbar sein, die neue Allianzen eingehen. Sollte sich mein Verdacht als Trend bestätigen, schaut es ziemlich finster aus...

Edit...huch da kam noch was:
Schneemann schrieb:Bodentruppen ausschalten hätte wollen, mindestens 5-6 deutsche Soldaten getötet oder verwundet worden. Und dann darfst du dich hier in der Pressestelle hinstellen und erklären, dass diese 5-6 Soldaten gestorben sind/verwundet wurden bei dem Versuch, zwei alte Tanklaster in einem Flussbett zu retten.

Die Laster zu retten, war ganz offensichtlich nicht geplant. Welche Aufgabe diese Soldaten bzw Soldaten insgesamt haben, ist dagegen nicht zu bestreiten. Ihr Auftrag ist, die afghanischen Zivilisten zu schützen und dafür im Zweifel zu sterben. Sofern man das irgendwie anders sieht, wäre es ein legitimes Ziel jedes Afghanen, Bundeswehrsoldaten zu bekämpfen. Also muss man schon schauen, dass man nicht nur rechnerisch sondern vor allem moralisch im Soll bleibt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/euaussenminister124.html">http://www.tagesschau.de/ausland/euauss ... er124.html</a><!-- m -->
Zitat:Außenministertreffen in Stockholm
EU zieht ernüchternde Afghanistan-Bilanz

Die Strategie in Afghanistan ist zentrales Thema beim derzeitigen Treffen der EU-Außenminister in Stockholm. In einem internen Diskussionspapier räumt der schwedische EU-Ratsvorsitz Versäumnisse am Hindukusch ein. "Die mangelnde Zusammenarbeit der internationalen Gemeinschaft - gepaart mit fehlender Motivation und Fähigkeiten auf afghanischer Seite - sind verantwortlich für die langsamen und unsteten Fortschritte beim Wiederaufbau Afghanistans", heißt es darin.
...

Stand: 05.09.2009 13:21 Uhr
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Zitat:TV-Ansprache nach Angriff in Kundus
ISAF bemüht sich um Schadensbegrenzung

Einen Tag nach dem von der Bundeswehr angeforderten verheerenden Luftschlag gegen die Taliban im Norden Afghanistans ist die NATO-geführte Afghanistan-Schutztruppe ISAF um Schadensbegrenzung bemüht. Der ISAF-Oberkommandierende Stanley McChrystal wandte sich in einer Fernsehansprache an die Afghanen und sicherte eine vollständige Aufklärung des Vorfalls zu.


Er versicherte, dass ihm nichts wichtiger sei als der Schutz der Zivilbevölkerung, sagte McChrystal. ...
ob das nach dem Vorfall noch vermittelbar ist?
Die Akzeptanz der der ausländischen Truppen ist bei den Afghanen ja schon seit längerer Zeit auf dem Sinkflug,
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan772.html">http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan772.html</a><!-- m -->
Zitat:ARD-Umfrage in Afghanistan
Der Hass auf den Westen wächst

In Afghanistan müssen die internationalen Truppen nicht nur gegen erstarkte Taliban kämpfen, sondern in zunehmendem Maße auch gegen eine feindliche Stimmung in der Bevölkerung. Eine Umfrage von ARD, ABC und BBC zeigt: Das Land verliert die Hoffnung auf einen Neuanfang.

...

Mehrheit drängt auf schnellen Truppenabzug

In jedem Fall aber werden die ausländischen Truppen immer weniger als Verbündete im Kampf gegen einen gemeinsamen Feind und immer stärker als Teil der Misere wahrgenommen. Entsprechend drängt erstmals eine knappe Mehrheit der Afghanen auf einen schnellen Abzug von USA und NATO - im umkämpften Südwesten sind es 71 Prozent.
...

Deutschlands Ansehen sinkt

Während die Bevölkerung bei den ausländischen Truppen nicht zwischen USA, NATO und einzelnen Herkunftsländern unterscheidet, gibt es bei der grundsätzlichen Einstellung gegenüber verschiedenen Ländern deutliche Unterschiede. An der Spitze der Beliebtheit steht Indien (74 Prozent), am unteren Ende Pakistan, dessen Rückhalt bei den Befragten seit November 2007 von 21 auf nur noch acht Prozent gefallen ist.
...

Im hohen Ansehen des Iran könnte im übrigen eine Chance liegen: Wenn es um die Stabilisierung Afghanistans geht, haben der Westen und der Iran die gleichen Interessen. Kein Land leidet zum Beispiel so stark unter afghanischem Opium wie der Iran mit seinen vielen Drogenabhängigen.
...
und solche Aktionen tragen nicht unbedingt zur freundlicheren Aufnahme bei
@Ingenieur,

Ingenieur schrieb:Der Tod von 40 Zivilisten wiegt schwerer als das Töten von 50 Taliban.

Eigentlich tut es das nicht 50 Taliban haben mehr Tötungspotenzial als die angeblichen 40 toten "Zivilisten". Aber lass uns mal die Sache von der anderen Seite sähen, wieso sind wir uns den so sicher das es nicht 100 Taliban waren ?

Erstens, ein Taliban von einen "Zivilisten" zu Unterascheiden ist so ziemlich unmöglich und zweitens sind den Behördenangaben der Afghanen generell kaum Glauben zu schenken. Es gab in Süden wo unsere Truppen seit 7 Jahren stehen ,und sowas fast jeden Tag haben, oft Fälle wo aus 20-30 Toten über 100 Tote wurden, wo mal eine Anhängerladung Leichen zu einer Lasterladung deklariert wurde usw.

Daher ist die gerade Zahl, 40 Stück schon mal mit großer Vorsicht zu genießen, zumal es gut sein mag das dass auch alles Taliban waren. Mit den einzigen Unterschied das sie entweder keine Waffen trugen oder diese von der Explosion weggeschleudert wurden auch kann man einige Leichtenteile als ganze Personen deklariert haben usw..

Wenn die Bundeswehr oder die Ermittlungen eines anderen Westlichen Staates nachweisen können das man 40 Zivillisten getötet hat dann währe etwas nachdenken vielleicht angebracht. Der Afghanischen Aussage traue ich dagegen so wenig, wie einer Kommunistischen Gazette, um es mal klar zu sagen.

Ingenieur schrieb:Nachdem die Amis sich 5 Jahre Zeit gelassen haben, mit Bodentruppen in die Südprovinzen einzurücken, während die Bundeswehr im Norden seit 2003 steht, ist die Argumentation nicht wirklich realitätsnah.


Das hat beides nichts mit einender zu tuchen, der Punkt ist das Deutschland sich als Drückeberger, nicht nur in sich verkriechen geübt hat sondern gleich noch in die Offensive ging und die kämpfenden Verbündeten hinter den man sich verkroch in den Rücken viel. Dank Deutschland wollen Länder wie Kanada ihre Truppen abziehen und der NATO frieden gestört, ich hätte gern mal gesehen wie man eine Schule aufbaut wenn Hunderte von Taliban einen umschwärmen und auf einen schießen. Man hat ja immer wieder die Amerikanischen CAS Einsätze kritisiert und überhaupt alles was die Amerikaner aber auch Verbündete wie Kanada, Belgien, Polen oder sonst währ fürs kämpfen kritisiert.

Nun sieht man sich zum ersten mal in der selben Situation wie die Verbündeten die man runtermachen meinte und handelt genau so wie genau eben diese. Das ist nicht schlimm sondern einfach ein Schritt in die Realität des Krieges in Afghanistan der eben ein Krieg gegen hinterhältige Barbaren ist, die es zu vernichte und abzuschlachten gilt.



Ingenieur schrieb:Das ist doch keine ideologische Diskusison, es geht darum, dass die 40 Benzinräuber anscheinend umsonst gestorben sind. Auch in einem Bürgerkrieg sollten Menschenleben nicht so gering erachtet werden. Gerade wenn es darum geht, sich die Unterstützung der lokalen Bevölkerung zu sichern.

Ich weiß nicht ob es 40 Benzinräuber waren es heißt es währen Caliban gewesen und die Sache hatte Potenzial zu einen hübschen Anschlag zu werden das Risiko war sehr groß das dies passiert und dann würden wir jetzt alle über die Unfähigkeit der Deutschen Soldaten reden. Für die Leute vor Ort stellte sich die Lage so dar feindliche Kämpfer und eine ganze Mengen haben die Laser entführt und nähern sich den Lager der Bundeswehr, hier muss na zwangsläufig an einen Bombenanschlag denken.

Hätte man nun nicht gehnadelt und es währe wirklich zu so einen Anschlag gekommen dann währen 40 Benzinräuber /Taliban das geringste Problem gewesen wenn Flugzeug Ladungen Deutscher Soldaten heim gekommen währen. Die Idee mit den Anschlag lag schon daher nahe weil ein ähnlicher Plan auch mit Laster 2006 aufgeflogen war, bei den einige Hundert Bundeswehr Soldaten drauf gegangen währen.

Ingenieur schrieb:Politiker wie General McCrystal, oder? Die erste Reaktion von ihm, war den Einsatz der Luftangriffe zu beschränken



McCrystal tut auch nur dies was Obama der Prolet von ihn will so wollte man guten Willen zeigen auch gegenüber Dauerkritikern in eigenen Lager also Deutschland z.b darüber hinaus warne die Bomben die den Taliban auf den Kopf vielen doch ziemlich effektiv wenn man berücksichtig das na die 100 Tod sind. Da es auch keine MOAB war die da einschlug muss man davon ausgehen das die "Zivillisten" seit na seit mit den Taliban standen als die JDAM sie traf, welcher zivillist aber mag den Seit an seit mit den Taliban stehen ?
revan schrieb:Das ist nicht schlimm sondern einfach ein Schritt in die Realität des Krieges in Afghanistan der eben ein Krieg gegen hinterhältige Barbaren ist, die es zu vernichte und abzuschlachten gilt.

Welches Ziel verfolgst Du für das Land Afghanistan und welche Rolle übernehmen dabei die US-Truppen?
ist Dir das nicht klar? Er will die Afghanen zur US-Kolonie machen und jeden, der selbstständig denkt und anderer Meinung ist als "Taliban" platt machen.
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Zitat:Artikel-Services
Nach Nato-Luftangriff in Afghanistan
Bundeswehr in Erklärungsnot

05. September 2009 Nach dem Luftangriff auf zwei von den Taliban gekaperte Tanklastzüge in Afghanistan, der zu Dutzenden Toten führte, ist Deutschland stark unter internationalen Druck geraten.
...

Bei dem Luftangriff wurden nach Angaben aus Regierungskriesen in Berlin mehr als 50 Personen getötet. Der Gouverneur der Region Kundus sprach von 72 Toten, Präsident Hamad Karzai ließ in Kabul die Zahl von 90 Toten und Verletzten verbreiten.

Trotz der widersprüchlichen Angaben darüber, ob Zivilisten getötet wurden, kritisierten etliche europäische Politiker die Militäraktion scharf. Während des informellen EU-Außenministertreffens in Stockholm sagte der französische Außenminister Bernard Kouchner am Samstag, der Luftschlag sei ein „grober Fehler“ gewesen. Man müsse in Afghanistan mit der Zivilbevölkerung zusammenarbeiten und sie „nicht nur bombardieren“. Der italienische Außenminister Franco Frattini sprach von einem „tragischen“ Vorfall und dem „vermeidbaren“ Tod vieler Menschen. Als einer der ersten hatte der EU-Außenbeauftragte Javier Solana in Stockholm den Hinterbliebenen der Opfer kondoliert. Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn sagte, die Aktion hätte auch dann nicht statfinden dürfen, „wenn nur ein Zivilist dabei war“. Es müsse „doch auch in der Nato Regeln geben“, mahnte Asselborn
....
Erich schrieb:ist Dir das nicht klar? Er will die Afghanen zur US-Kolonie machen und jeden, der selbstständig denkt und anderer Meinung ist als "Taliban" platt machen.
Moment mal, diese Aussage kann ich so nicht stehen lassen. Selbstverständlich kann man sagen, dass gewisse Amerikaner, die Entscheidungen im Afghanistan-Krieg fällen, dieses Land kulturell am liebsten so weit wie möglich an die eigenen Werte anpassen wollen, damit es dort in diesem Bereich zukünftig keine Scherereien mehr gibt. Die Europäer vor Ort sehen das aber genau so. Man darf bei der ganzen Diskussion nicht vergessen, warum in Afghanistan Krieg geführt wird. Der ursprüngliche Kriegsgrund, die Zerstörung des Terrorismus (indem man die Taliban vernichtet, um der Kaida die Möglichkeit zu nehmen, Lager auf afghanischem Boden zu unterhalten), ist sicher noch aktuell. Dazu hat sich mMn aber ein anderer, viel wichtigerer Kriegsgrund gesellt: ein Kampf um kulturelle Werte. Erich, man könnte Deinen Satz auch genau anders herum formulieren: "die (Taliban) wollen die Afghanen zu einer Taliban-Kolonie machen und jeden, der selbstständig denkt und anderer Meinung ist als die Taliban, platt machen."
Und, ist das Taliban-Wertesystem ein wünschbarer Zustand? Nein, ist es nicht!!! Es ist ungefähr das allerletzte Wertesystem, das auf diesem Planeten wünschbar ist!
Ist das amerikanische Wertesystem besser? In diesem Fall schon. Und wenn es zum Vernichten des Taliban-Wertesystems notwendig ist, alle Taliban zu töten, dann bin ich dafür, das zu tun. Grundsätzlich gilt zwar: ausmerzen ist unmöglich, "umpolen" ist besser. Allerdings habe ich je länger je mehr das Gefühl, dass "umpolen" bei den Taliban nicht funktioniert.
revan schrieb:@Ingenieur,

Ingenieur schrieb:Der Tod von 40 Zivilisten wiegt schwerer als das Töten von 50 Taliban.

Eigentlich tut es das nicht 50 Taliban haben mehr Tötungspotenzial als die angeblichen 40 toten "Zivilisten".
Jetzt hör mal auf mit den Witzen! Natürlich haben 50 Taliban mehr "Tötungspotential" als 40 Zivilisten. Das war aber nicht der Grund, weswegen ich oben stehenden Satz geschrieben habe. Wie willst du denn eine Zivilordnung halbwegs basierend auf Menschenrechten etablieren, wenn man nicht mal das Grundrecht auf Leben von Nicht-Kämpfern einräumst? Todesstrafe für Benzinraub, da war man selbst im Mittelalter weiter! Das ist doch nicht mehr lustig.

Zitat:Erstens, ein Taliban von einen "Zivilisten" zu Unterascheiden ist so ziemlich unmöglich und zweitens sind den Behördenangaben der Afghanen generell kaum Glauben zu schenken. Es gab in Süden wo unsere Truppen seit 7 Jahren stehen ,und sowas fast jeden Tag haben, oft Fälle wo aus 20-30 Toten über 100 Tote wurden, wo mal eine Anhängerladung Leichen zu einer Lasterladung deklariert wurde usw.
Ja, mag sein, hilft aber in dem Fall bei der Wahrheitsfindung nicht groß weiter.

Zitat:Wenn die Bundeswehr oder die Ermittlungen eines anderen Westlichen Staates nachweisen können das man 40 Zivillisten getötet hat dann währe etwas nachdenken vielleicht angebracht. Der Afghanischen Aussage traue ich dagegen so wenig, wie einer Kommunistischen Gazette, um es mal klar zu sagen.
Ok, warten wir mal, was die Bundeswehr/ISAF am Ende sagen wird.

Zitat:..., der Punkt ist das Deutschland sich als Drückeberger, nicht nur in sich verkriechen geübt hat sondern gleich noch in die Offensive ging und die kämpfenden Verbündeten hinter den man sich verkroch in den Rücken viel. Dank Deutschland wollen Länder wie Kanada ihre Truppen abziehen und der NATO frieden gestört, ich hätte gern mal gesehen wie man eine Schule aufbaut wenn Hunderte von Taliban einen umschwärmen und auf einen schießen. Man hat ja immer wieder die Amerikanischen CAS Einsätze kritisiert und überhaupt alles was die Amerikaner aber auch Verbündete wie Kanada, Belgien, Polen oder sonst währ fürs kämpfen kritisiert.
Wegen Deutschland ziehen Kanada und die Niederlande ab?
Doch wohl eher, weil die armen Leute 2006 in den Süden geschickt wurde, in dem 5 Jahre Dauerbombardement und Special-Force-Einsätze der USA keinen Stein auf dem anderen gelassen haben und die Bevölkerung eine unglaublich Wut auf die einrückenden ISAF-Truppen hatte. Wären die Amerikaner gleich von Anfang an in den Süden mit genügend Infanterie und PRT-Aufbauteams gegangen dann würden die Holländer, Kanadier, Briten und Polen jetzt im Süden nicht Blut husten.

Vom Verstecken kann hier keine Rede sein. Die RCs wurden klar aufgeteilt und liegt nicht daran, dass in Kandahar kein deutsches Bataillon steht, sondern das lange Zeit über die falsche Strategie gefahren wurde. Wieso sollen denn die Deutschen in den Süden. Im Norden gibt es momentan genug zu tun, nachdem einige aufstündische Elemente anscheinend sich in den Norden zurück gezogen haben.

Die Deutschen hätten schon früher aggressiver gegen die Taliban vorgehen müssen, aber ansonsten sieht es im Norden am Besten aus: In Masar-i-Sharif arbeiten wieder Handwerker und Fabriken, es werden weniger Drogen als beispielsweise in Kalifornien angebaut, die afghanische Armee und Gen Murat geht gegen die Aufständischen vor, und zwar in größerer Zahl und selbstständiger als die ANA im Süden.

Zitat:Nun sieht man sich zum ersten mal in der selben Situation wie die Verbündeten die man runtermachen meinte und handelt genau so wie genau eben diese. Das ist nicht schlimm sondern einfach ein Schritt in die Realität des Krieges in Afghanistan der eben ein Krieg gegen hinterhältige Barbaren ist, die es zu vernichte und abzuschlachten gilt.
Schon mal was "Winning Hearts & Minds" gehört? Das ist nicht der zweite Weltkrieg.

Ingenieur schrieb:Ich weiß nicht ob es 40 Benzinräuber waren es heißt es währen Caliban gewesen und die Sache hatte Potenzial zu einen hübschen Anschlag zu werden das Risiko war sehr groß das dies passiert und dann würden wir jetzt alle über die Unfähigkeit der Deutschen Soldaten reden. Für die Leute vor Ort stellte sich die Lage so dar feindliche Kämpfer und eine ganze Mengen haben die Laser entführt und nähern sich den Lager der Bundeswehr, hier muss na zwangsläufig an einen Bombenanschlag denken.
Es stand doch, die Tankwagen sind irgendwo stecken geblieben. Hätten die Taliban eine Eimerkette bis zum Bundeswehrlager gemacht?
@Erch,

Zitat:ist Dir das nicht klar? Er will die Afghanen zur US-Kolonie machen und jeden, der selbstständig denkt und anderer Meinung ist als "Taliban" platt machen.


Wie hunter1 auch sagt, töten ist die einzige Option eine andere gibt es nicht, mein Ziel währe daher sie alle biss auf den letzten zu töten ! Das man sie nie alle töten wird ist mir aber auch klar aber wenigstens sollte man versuchen so viele wie nur möglich zu töten nenne es meines wegen Rache für das was sie uns antaten. Rache für den 11 September, Rache für Madrid, Rache für London und Rache für alle anderen Gräueltaten für dessen sie verantwortlich sind !



Mag zwar wie gesagt sein das man die Taliban nicht Komplet ausrotten kann, wenigstens nicht ohne alle Regeln zu brechen. Doch auch die Taliban sind nicht unendlich an Zahl, sie sind begrenzt das heißt man kann ihjre Population weit genug reduzieren damit sie auf langer Sicht keine Gefahr mehr darstellen.


Daher heißt die Devise töten, so viel es geht alles andere ist Zweitrangig, mit etwas Glück wird es nicht mehr genügend Taliban gäben um Afghanistan wieder zu erobern und dann kann man aus diesen Sandeimer auch verschwinden.


Daher müssen die Vorrangigen Ziele die sein die Taliban zu vernichten und das geht nur durch töten und eine Afghanische Armee auszuheben die stark genug ist das restliche verbliebene Gesindel in Schach zu halten.


Eine Demokratie in Afghanistan aufzubauen ist dagegen unmöglich dies mag zwar mehr oder weniger noch in Irak funktioniert haben , aber der Irak war 1000 Jahre weiter in seiner Kulturelen Entwicklung als Afghanistan.

Desweiteren solltest du als großer Despoten und sonstiger Gesindel Fetischist doch mal ein Ausflug nach Kabul machen und dich dort mit den Taliban zu unterhalten um sie umzupolen, dann hätten wir auch Ruhe da du danach nichts mehr zu melden hättest da ein Taliban dir den Kopf von der Seite mit einen Messer vom Rumpf trennen würde, wonach alle Taliban Allah preisen werden das er dich zu ihnen gesendet hat . Ja Erich, das ist die logische Konsequenz deiner Taliban Toleranz sollte man sie anwenden, Kopf abschneiden, lebendig verbrennen in die Luftsprengen in Stadion erschieße oder Kinder mit Säure zu bespritzen und Hände abzuschlagen und das klassische Augenausdrücken usw. das alles muss doch auch toleriert werden, dies ist doch nur eine Form des Zivilisierten Verhaltens, der anders denkenden Gruppe namens Taliban und Al Kaida.



Also jetzt in ernst Erich, wenn du dich nun noch als Taliban Vorsteher hier aufspielen zu müssen meinst dann bist du einfach krank.


@Ingenieur

Zitat:Jetzt hör mal auf mit den Witzen! Natürlich haben 50 Taliban mehr "Tötungspotential" als 40 Zivilisten. Das war aber nicht der Grund, weswegen ich oben stehenden Satz geschrieben habe. Wie willst du denn eine Zivilordnung halbwegs basierend auf Menschenrechten etablieren, wenn man nicht mal das Grundrecht auf Leben von Nicht-Kämpfern einräumst? Todesstrafe für Benzinraub, da war man selbst im Mittelalter weiter! Das ist doch nicht mehr lustig.


Wo her willst du den aber wissen bzw. woher sollten die Bundeswehr Soldaten wissen das es sich um Benzin Räuber und nicht um ein Trupp Selbstmord Attentäter handelte ? Der Punkt ist doch der man konnte es nicht wissen und man weiß auch jetzt nicht ob doch nicht ein 100 Mann starker Taliban Trupp war der ein Anschlag plante.


Zitat:Ja, mag sein, hilft aber in dem Fall bei der Wahrheitsfindung nicht groß weiter.

Sollte ja nur bedeuten das man lieber auf glaubwürdige Analysen warten sollte statt jetzt über die Bundeswehr herzuziehen.

Zitat:Wegen Deutschland ziehen Kanada und die Niederlande ab?
Doch wohl eher, weil die armen Leute 2006 in den Süden geschickt wurde, in dem 5 Jahre Dauerbombardement und Special-Force-Einsätze der USA keinen Stein auf dem anderen gelassen haben und die Bevölkerung eine unglaublich Wut auf die einrückenden ISAF-Truppen hatte. Wären die Amerikaner gleich von Anfang an in den Süden mit genügend Infanterie und PRT-Aufbauteams gegangen dann würden die Holländer, Kanadier, Briten und Polen jetzt im Süden nicht Blut husten.



Nö, Kannada sagte offiziell das man abzieht weil einige NATO Mitglieder (Deutschland, Frankreich) sich weigern zu kämpfen ! Daher will man abziehen, weil es keine Solidarität gibt Deutschland war da sogar noch pervers genug noch die Leidtragenden anzuprangern wie sie kämpfen. Desweiteren ist es immer leicht on sicheren Kabul aus die kämpfende Truppe zu kritisieren, den sie da kommen nur eigne wenige Taliban nach Kabul schon bricht die Hölle in Pazifisten Lager aus. :lol:


Währen die massiven Einsätze der US Truppen nicht gewesen so hätte Deutschland keine 5 Jahre lang in der Oase des Friedens und des Glücks Kabul Verbriegen dürfen. Desweiteren sind die meisten Taliban keine Afghanen sondern Internationales Islamisten Gesindel das über Pakistan ins Land strömt. Daher ist es schon ein Wunder das es den USA überhaupt gelang die Taliban 5 Jahre von Kabul fern zu halten da sich aber die Verbündeten nicht beteiligten sondern lieber kritisierten sollte man sich nicht wunder das der Dam brach.


Zitat:Schon mal was "Winning Hearts & Minds" gehört? Das ist nicht der zweite Weltkrieg.



Dies hätte eher in zweiten Weltkrieg funktioniert in Afghanistan ist dazu nicht der Irak hier gibt es ein ganz anderer Schlag von Gesindel wie ich schon über die Taliban schrieb. Die Herzen von den Taliban wird man nicht gewinnen und von denen Kollaboraturen schon gar nicht und der Wiederstand kommt nicht von den leidgeprüften Afghanen selber sondern Hauptsächlich von den frischen Fanatikern die über die Grenze strömen.

Zitat:Es stand doch, die Tankwagen sind irgendwo stecken geblieben. Hätten die Taliban eine Eimerkette bis zum Bundeswehrlager gemacht?


Vieleicht hätten sie die Laster wieder los bekommen und währen weiter Gefahren. Desweiteren was hätte man tuchen sollen ? Etwa dort hin fahren und einige Stunden mit den Gesindel kämpfen damit es schön fair und blutig wird ? Soldaten hassen feire Kämpfe das tut jeder Infanterist und das mit guten Grund.
Ahhh - endlich mal ein intelligentes Kontra!
Danke,
hunter1 schrieb:
Erich schrieb:ist Dir das nicht klar? Er will die Afghanen zur US-Kolonie machen und jeden, der selbstständig denkt und anderer Meinung ist als "Taliban" platt machen.
Moment mal, diese Aussage kann ich so nicht stehen lassen.
....

Man darf bei der ganzen Diskussion nicht vergessen, warum in Afghanistan Krieg geführt wird. Der ursprüngliche Kriegsgrund, die Zerstörung des Terrorismus (indem man die Taliban vernichtet, um der Kaida die Möglichkeit zu nehmen, Lager auf afghanischem Boden zu unterhalten), ist sicher noch aktuell.

aber dazu ist auch anzumerken, dass die Al Kaida in Afghanistan als Gäste aufgenommen waren.
Es ist hier viel zu wenig bekannt, dass die paschtunischen Mujahedin, die seinerzeit in Afghanistan die Regierung hatten, bereit waren, Osama bin Laden und seine Kaida-Truppe zu überstellen - allerdings nicht den USA sondern einem islamisches Gericht (z.B. an einer anerkannten islamischen Hochschule wie in Kairo). Dieser Vorbehalt resultierte aus dem Misstrauen, das die Mujahedin den westlichen Gerichten entgegen brachten.
Das haben die USA nicht akzeptiert, und der Ehrenkodex der Paschtunen hat diese dann dazu gebracht, ihre Gäste gegen die USA zu verteidigen.
Der Krieg in Afghanistan resultiert also auch aus einer kulturellen Unvereinbarkeit, den Interferenzen zwischen westlichen und traditionell paschtunisch-islamischen Werten.
Hätte man seinerzeit mehr Verständnis für die ehtisch-moralischen Werte der Akteuere in Afghanistan gehabt, dann hätte der Krieg vielleicht (ich möchte sogar sagen: wahrscheinlich) vermieden werden können.

hunter1 schrieb:
Erich schrieb:ist Dir das nicht klar? Er will die Afghanen zur US-Kolonie machen und jeden, der selbstständig denkt und anderer Meinung ist als "Taliban" platt machen.
Moment mal, diese Aussage kann ich so nicht stehen lassen.
...
Selbstverständlich kann man sagen, dass gewisse Amerikaner, die Entscheidungen im Afghanistan-Krieg fällen, dieses Land kulturell am liebsten so weit wie möglich an die eigenen Werte anpassen wollen, damit es dort in diesem Bereich zukünftig keine Scherereien mehr gibt. Die Europäer vor Ort sehen das aber genau so.
...

Dazu hat sich mMn aber ein anderer, viel wichtigerer Kriegsgrund gesellt: ein Kampf um kulturelle Werte. Erich, man könnte Deinen Satz auch genau anders herum formulieren: "die (Taliban) wollen die Afghanen zu einer Taliban-Kolonie machen und jeden, der selbstständig denkt und anderer Meinung ist als die Taliban, platt machen."
Und, ist das Taliban-Wertesystem ein wünschbarer Zustand? Nein, ist es nicht!!! Es ist ungefähr das allerletzte Wertesystem, das auf diesem Planeten wünschbar ist!
Ist das amerikanische Wertesystem besser? In diesem Fall schon. Und wenn es zum Vernichten des Taliban-Wertesystems notwendig ist, alle Taliban zu töten, dann bin ich dafür, das zu tun. Grundsätzlich gilt zwar: ausmerzen ist unmöglich, "umpolen" ist besser. Allerdings habe ich je länger je mehr das Gefühl, dass "umpolen" bei den Taliban nicht funktioniert.
Da spricht jetzt der den westlichen Werten verbundene "Westler".
Aber - bist Du Dir sicher, dass das westliche Wertesystem in die afghanische Gesellschaft passt? Wird da mit der Inkulturation westlicher Werte nicht etwas "übergestülpt", etwas mit Gewalt aufgezwungen, was der dortigen Gesellschaft fremd ist - mit anderen Worten stellen sich mehrere Fragen:
1)
Ist das "paschtunische Wertesystem" nicht der Gesellschaft dort angemessener?
2)
Woher nehmen wir die Überheblichkeit, unsere Werte anderen Gesellschaften überzustülpen?
3)
Woher nehmen wir das Recht, unsere kulturellen Werte einer anderen Gesellschaft mit anderen ethisch-moralischen Werten mit Gewalt aufzudrängen?

Nichts gegen eine Akkulturation (was Du wohl als "Umpolen" verstehst), also durch Kulturkontakte hervorgerufene Veränderungen von Werten, Normen und Einstellungen bei Personen, den Erwerb von Kenntnissen, Fähigkeiten und Qualifikationen (Sprache, arbeitsbezogene Qualifikationen, gesellschaftlich-kulturelles Wissen u.a.) sowie Veränderungen von Verhaltensweisen und „Lebensstilen” (z.B. in Bezug auf Arbeit, Wohnen, Konsum, Freizeitverhalten, Kommunikationsformen, Heiratsmuster). Aber das muss freiwillig erfolgen und darf nicht unter Zwang aufoktruiert wrden - denn der Zwang führt nur zur Abwehrreaktion.
Ein solcher Prozess de Akkulturation braucht Zeit - und er muss vor allem freiwillig und darf nicht mit Gewalt erfolgen.

Der "Kampf um Herz und Hirn" muss mit kulturellen und nicht mit kriegerischen Mitteln geschehen. Dazu gehört Bildung, Medien (ob Print, Radio oder TV) genauso wie das Palaver beim Stammesältesten.

Ich meine auch, dass die hohe Anerkennung, die etwa der benachbarte Iran in der Afghanischen Bevölkerung hat, sehr viel mehr zu einer "Ent-Talibanisierung" der Gesellschaft beitragen kann, als sämtliche Apache-Helis uns sonstigen Luftangriffe alliierter Truppen.

Und wenn sich - konkret - die Dorfbevölkerung aus festgefahrenen Tanklastern bedient, dann kann mit den Kisten auch kein Selbstmordanschlag auf die BW-Basis geführt werden. Ganz im Gegenteil - mit einem "Augenzwinkern" kann man wegschauen, und die eigenen Soldaten mit Landfahrzeugen oder Hubschraubern (wenn die nur da wären) hinter den flüchtenden Taliban herschicken.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/NATO-spricht-von-125-Toten-article491887.html">http://www.n-tv.de/politik/NATO-spricht ... 91887.html</a><!-- m -->

Zitat:NATO spricht von 125 Toten

Bei dem von der Bundeswehr angeforderten Luftangriff auf zwei gekaperte Tanklastwagen in Nordafghanistan sind nach ersten Erkenntnissen eines NATO-Untersuchungsteams etwa 125 Menschen ums Leben gekommen. Das wären weit mehr als die von der Bundeswehr genannten 56 Toten. Mindestens zwei Dutzend der Opfer seien nach Einschätzung des NATO-Teams keine Taliban gewesen, berichtete die "Washington Post".

Laut "Washington Post" fiel die Entscheidung der Bundeswehr, den Luftschlag anzuordnen, zum großen Teil aufgrund der Einschätzung eines einzigen Informanten. Auf Luftaufklärungsbildern seien etwa 100 Menschen rund um die entführten Tanklaster zu sehen gewesen, berichtete die Zeitung. Ein Informant habe der Bundeswehr dann berichtet, es handle sich dabei ausschließlich um Aufständische. Daraufhin sei der Befehl zum Angriff erteilt worden und je eine 500-Pfund-Bombe sei auf die Tanklaster abgeworfen worden.

Ein "Washington Post"-Reporter, der mit dem Erkundungsteam reisen durfte, berichtete auch von mehreren verletzten Dorfbewohnern, darunter ein 10-jähriger Junge. Sie seien teils von den Taliban gezwungen worden, dabei zu helfen, die im Schlamm feststeckenden Tanker wieder freizubekommen, teils seien sie aus Neugier angerannt gekommen.

Dieses Szenario würde Sinn machen.
revan schrieb:Wie hunter1 auch sagt, töten ist die einzige Option eine andere gibt es nicht
Das hab ich eben genau so nicht geschrieben. Das hast Du falsch verstanden. Ich schrieb:
hunter schrieb:Und wenn es zum Vernichten des Taliban-Wertesystems notwendig ist, alle Taliban zu töten, dann bin ich dafür, das zu tun.
Das ist ein kleiner, aber entscheidender Unterschied. Es bedeutet nämlich, dass zuerst andere Möglichkeiten versucht werden sollen, allen voran diejenige des "Umerziehens".
Weiter unten habe ich dann zwar geschrieben, dass ich dieser besseren Möglichkeit kaum Chancen zugestehe. Aber deswegen ist diese Variante trotzdem besser. Schliesslich betreibt man damit Ursachen- und nicht Symptombekämpfung.
Was ich aber weiterhin betone und unterschreibe, ist meine Einstellung zum Wertesystem der Taliban: dieses muss aus der Welt verschwinden.
...Womit ich die Diskussion mit Erich weiterführen kann:
Erich schrieb:Da spricht jetzt der den westlichen Werten verbundene "Westler".
Meine Ausbildung verbietet mir eigentlich, andere Kulturen aus einer ethnozentrischen Sicht zu beurteilen. Das ist aber quasi unmöglich. Daher: ja, hier spricht der Westler in mir. Und was bedeutet das? Es bedeutet, dass ich glücklicherweise in einem Wertesystem lebe, welches mir ein hohes Mass an individueller Freiheit ermöglicht. Ich halte dieses System nicht für vollendet. Es soll sich andauernd selbstkritisch betrachten und weiterentwickeln. Aber ich halte es für einem Wertesystem überlegen, welches ein solches Mass an Freiheit nicht zugesteht. Und das Wertesystem der Taliban ist ein solches, das die individuelle Freiheit krass, nach westlichem Verständnis sogar grotesk, beschneidet.

Erich schrieb:Aber - bist Du Dir sicher, dass das westliche Wertesystem in die afghanische Gesellschaft passt? Wird da mit der Inkulturation westlicher Werte nicht etwas "übergestülpt", etwas mit Gewalt aufgezwungen, was der dortigen Gesellschaft fremd ist
Ob es passt oder nicht, sollen die Afghanen selber entscheiden. Und zwar alle. Das bedeutet, dass zuerst alle Afghanen, insbesondere die Afghaninnen, sich dazu eine eigene Meinung bilden müssen. Wenn das geschehen ist, können sie selber wählen, was sie wollen. Das funktioniert aber nur, wenn sie niemand von vorneherein zu etwas zwingt, was z.B. die Taliban tun. Ob den Afghanen momentan das westliche Wertesystem aufgezwungen wird, daran glaube ich nicht. Ich bin sicher, dass in Afghanistan nach wie vor die Scharia zum Einsatz kommt, auch wenn vielleicht keine Körperstrafe bei denen mehr angewandt wird, deren Bart zu kurz ist und die Musik hören. Es ist sicher ein Fernziel der westlichen Truppen bzw. Politiker, den Afghanen das westliche Wertesystem (die Einhaltung von dessen Menschenrechten) schmackhaft zu machen. Mit Zwang erreicht man aber wenig; Manipulation, Indoktrinierung, sprich "Umerziehung" helfen da mehr. Oder, um es nett auszudrücken: die Offerte einer Alternative zum Taliban-Wertesystem.

Erich schrieb:Ist das "paschtunische Wertesystem" nicht der Gesellschaft dort angemessener?
Ich bin kein Experte für die paschtunische Kultur. Aber solange Frauen dort nicht dieselben Rechte haben wie Männer und keine Religionsfreiheit herrscht, sage ich: nein. Über den Rest des Wertesystems kann man getrost diskutieren.

Erich schrieb:Woher nehmen wir die Überheblichkeit, unsere Werte anderen Gesellschaften überzustülpen?
Ist wohl ein universelles Problem. Woher nehmen die Taliban ihre Überheblichkeit, Andersdenkende zu bestrafen, zu töten? Woher nahmen die sich die Überheblichkeit, die Buddha-Statuen in Bamian zu vernichten? Wir sind sicher nicht besser, zugegeben, wenn wir jemandem etwas aufzwingen wollen. Vor nicht allzu langer Zeit waren unsere Gesetze wesentlich restriktiver, Andersdenkende wurden massiv verfolgt (z.B. Ketzer). Heute können wir sagen: wir hatten diese Zeit, aber wir haben sie für den Moment überwunden. Wir kennen nun eine andere - in meinen Augen bessere - Form, wie wir unsere Gesellschaft organisieren wollen. Ist es da wirklich überheblich, denjenigen, die diese Variante nicht kennen, diese vorzustellen? Werden die Afghanen übehaupt gezwungen, unser System zu übernehmen?

Erich schrieb:Der "Kampf um Herz und Hirn" muss mit kulturellen und nicht mit kriegerischen Mitteln geschehen. Dazu gehört Bildung, Medien (ob Print, Radio oder TV) genauso wie das Palaver beim Stammesältesten.
Der Kampf wird ja auch nicht gegen die Leute geführt, die man für sich gewinnen will. Der Kampf wird gegen diejenigen geführt, die den Westen daran hindern wollen, dabei Erfolg zu haben (sprich: die Taliban). Diese Unterscheidung musst Du schon machen. Natürlich ist es dabei verheerend, wenn die NATO Zivilisten tötet. Aber grundsätzlich tut sie das ja nicht mit Absicht.

Erich schrieb:Und wenn sich - konkret - die Dorfbevölkerung aus festgefahrenen Tanklastern bedient, dann kann mit den Kisten auch kein Selbstmordanschlag auf die BW-Basis geführt werden. Ganz im Gegenteil - mit einem "Augenzwinkern" kann man wegschauen, und die eigenen Soldaten mit Landfahrzeugen oder Hubschraubern (wenn die nur da wären) hinter den flüchtenden Taliban herschicken.
Solange keine Untersuchung stattgefunden hat, wer da nun genau gestorben ist, würde ich nicht von Dorfbewohnern oder Taliban sprechen. Auch wenn vermutlich von beiden welche darunter waren. Erst wenn man Genaues weiss, kann man dagegen losschiessen. Das Problem dabei ist halt, dass Krieg herrscht und die Ereignisse viel zu schnell nacheinander passieren. Das erschwert die Wahrheitsfindung stark. Die Taliban können die Geschichte so oder so zu ihren Gunsten ausschlachten: einerseits kann man (Falsch-?)Meldungen von unschuldigen Opfern in die Welt setzen, andererseits der NATO Dilettantismus nachsagen (nicht wegen der Art, wie die Tanker zerstört wurden, sondern weil man sich diese klauen liess).
@hunter1

Deine Relativierung macht Deine Aussage nicht besser. Du und revan seid beide westliche Osamas. Ihr wollt Euer "westliches Kalifat" in Afghanistan verbreiten und alle töten, die sich dagegen wehren.
Schaut's doch, dass vor euerer eigenen Haustüre alles im Reinen ist. Was interessiert Euch Afghanistan? Wer gibt Euch das Recht dazu irgendwo zu stranden und dort die Welt zu verändern, wie es Euch gefällt? Und das noch unter dem Deckmantel, der ortsansässigen Bevölkerung zu helfen? Wie link ist das denn bitte?

Wenn die ISAF/NATO Mission tatsächlich darin besteht, was Du und revan fordern, also "umpolen" einer Kultur oder alle töten. Dann war es ein großer Fehler mit ihnen zu kooperieren. Dann sind sie diejenigen die kein Recht auf Leben haben. Dann sind sie eben jene Kreuzritter, wie ihnen die Taliban dann folgerichtig unterstellen.

Auf iranische Hilfe braucht ihr da ganz sicher nicht zu hoffen. Dazu sind wir Euch kulturell zu sehr voraus, um solche Ideen zu unterstützen.
@Shahab3
Zitat:Deine Relativierung macht Deine Aussage nicht besser. Du und revan seid beide westliche Osamas. Ihr wollt Euer "westliches Kalifat" in Afghanistan verbreiten und alle töten, die sich dagegen wehren.
Ich verbitte mir eine Gleichstellung mit revan. Sieht so aus, als hättest Du meinen Beitrag nicht richtig gedeutet. Unmissverständlich daran ist folgendes: Das Taliban-Wertesystem muss weg. Dieses menschenverachtende System ist nicht würdig, weiter zu existieren. Es sei denn, alle Afghanen und Afghaninnen sagen aus freien Stücken, dass sie es behalten wollen. Dann hätten sie diese Entscheidung selber getroffen. Aber erzähl mir nicht, dass entspräche der Realität...und erzähl mir nicht, dass man den Afghanen keine Alternative anbieten darf. Und glaub mir, die Afghaninnen werden diese Alternative, in dem Fall das westliche System, mit Handkuss annehmen, wenn ihnen klar wird, was sie damit für Möglichkeiten erhalten, an die sie unter der Herrschaft der Taliban nicht mal denken konnten.
Es bleibt die Frage, wie man das, was ich fordere, erreichen soll. Alle töten, die nicht spuren? Es also gleich machen, wie die Taliban selber? Aber sicher nicht! Das Töten beschränkt sich auf diejenigen, die es nicht anders haben wollen: die Anführer und Einpeitscher in Pakistan, sowie diejenigen, die in Afghanistan mit Waffengewalt für ihre Sache kämpfen und damit Leib und Leben der afghanischen Zivilbevölkerung, der afghanischen Behörden und der westlichen Truppen gefährden. Diejenigen, die ohne Gewalt für das Taliban-Wertesystem kämpfen, werden ja wohl nicht getötet...aber von denen gibts logischerweise kaum welche, da ein System, das selber dermassen auf Gewalt und Zwang beruht, in einer Diskussionsrunde unter Gleichberechtigten kaum eine Chance hat.

Zitat:Schaut's doch, dass vor euerer eigenen Haustüre alles im Reinen ist. Was interessiert Euch Afghanistan? Wer gibt Euch das Recht dazu irgendwo zu stranden und dort die Welt zu verändern, wie es Euch gefällt?
Empfehle anderen nicht, was Du selbst auch nicht einhalten kannst. Du versuchst ja auch andauernd, Deine eigenen Wertvorstellungen durchzusetzen, auch wenns nur in einer Diskussionsrunde ist. Aber ok, machen wirs doch so auf der Welt: Scheuklappen hochfahren, niemand fährt uns an den Karren, wir dafür auch niemand anderem. Gemeinsamer Fortschritt und gemeinsame menschliche Entwicklung ade. Was willst Du, dass man einen grossen Zaun um Afghanistan herumbaut und wegschaut? Hat man ja gemacht, bis zum 11. September. Danach hat man festgestellt, dass das halt doch nicht so klug war.

Zitat:Auf iranische Hilfe braucht ihr da ganz sicher nicht zu hoffen. Dazu sind wir Euch kulturell zu sehr voraus, um solche Ideen zu unterstützen.
Über iranisches Engagement kannst Du mit Erich diskutieren, das war sein Vorschlag.
Aber ob der Iran dem Westen wirklich kulturell überlegen ist, naja (übrigens zähle ich die USA hier mal weg, weil die zu Europa kulturell inzwischen zurückgeblieben sind). Ein Land, das fleissig die Todesstrafe anwendet, halte ich dem momentanen Europa per se für kulturell unterlegen. Das wiegt einfach zu schwer. Einen Vergleich sonstiger kultureller Werte zwischen Europa und dem Iran wage ich nicht, da ich den Iran, trotz jahrelangem Mitlesen im Forum, zu wenig kenne. Unter dem Strich wird man wohl ungefähr gleich weit sein.
Sehe das ähnlich wie hunter1, ohne ISAF und NATO haben die Afghanen keine Wahl, sondern müssen sich den Taliban beugen. Vor der sowjetischen Invasion gab es keine Taliban und deren Vorstellung von Gesellschaft und Staat wurden in der Druckkammer des zunächst Guerilla und später Bürgerkrieg mit viel Brennstoff aus dem Nahen Osten geformt.
Ich frage mich immer was die Taliban-Ideologie mit den Afghanen zu tun haben sollen. Es gab nach dem Zusammenbruch der Staatsregierung keine Ordnung mehr und es wurde die primitivste weil verfügbar akzeptiert. Aber irgendwann und dieser Zeitpunkt ist eben jetzt muss diese primitive Ordnung überwunden werden, und der ISAF-Einsatz ermöglicht dies.

Zitat:Auf iranische Hilfe braucht ihr da ganz sicher nicht zu hoffen. Dazu sind wir Euch kulturell zu sehr voraus, um solche Ideen zu unterstützen.
Also ich in meinem einfältigen Selbstverständnis als Kreuzfahrer vermutete, dass dies eher an den kurzen persischen Armen liegt, dass "ihr" nirgendwo eingreift, aber ich habe natürlich nicht die kulturelle Überlegenheit berücksichtigt :wink: