21.11.2005, 02:22
Thomas, Du missverstehst weiterhin ganz grundlegend die Problematik und weichst in Deiner Argumentation aus, indem Du von Deiner Idee des Nationbuilding auf die Technisierung der Gesellschaft abdriftest. Gegen letzteres spricht ja garnichts. Weder der Islam noch irgendein Warlord. Es gibt viele Beispiele, wo nationale Identität und Rückständigkeit bei der Entwicklung einhergehen können. Ersteres ist ja in erster Linie kein Zeichen von moderne, sondern völlig abgekoppelt in seiner Bedeutung und Ursache.
Es geht bei dem afghanischen Problem (Hawkeye und Ich haben das mehrfach deutlich ausgeführt) eben um die fehlende nationale Identität und Homogenität, die ethnisch-kulturelle Konflikte (die über Jahrhundert andauern) und die mangelnde Authentitzität der künstlich installierten Regierung ohne Einfluss auf das, was ausserhalb ihres EInflussgebiets von 100km^2 liegt. Dabei spielt es eher keine Rolle, ob die Menschen dabei in Lehmhütten Wohnen, oder In Häusern mit Internetschluss, so wie im Kosovo.
Auch der Vergleich mit Indien ist völlig abstrus und zeugt entweder von schlichter Rhetorik, oder Unwissen. Indien ist weit weniger innerlich zersplittert als Afghanistan und hat eine lang andauernde Geschichte.
Ähnliches trifft auf "Asien" zu. (Afghanistan ist ein Teil davon
)
Ansatzweise vergleichbar probelamtische Zustände gibt es allenfalls noch in Indonesien. Wenn üpberhaupt...
Ich wundere mich daher ziemlich, dass Du trotz meiner und Hawkeyes Ausführungen, weiterhin Dein Heil in der Globalisierung suchst. Ein Phänomen, was sich Informationstechnisch und Verkehrstechnisch nicht aufhalten lässt. Kein Frage ! Mit fehlendem Nationalbewusstsein und tribaler Gesellschaften hat das aber wenig zu tun und vermag keinen Einfluss darauf zu nehmen. Nur ein gelungenes "Nationbuilding" / "Statebuilding" hat hier irgendeinen Einfluss auf derartige Strukturen und könnte eine Alternative zur traditionellen Stammeskultur und inneren Fehden darstellen.
Hierzu fehlt es aber sowohl an einem Kontext oder gemeinsamen Erlebnis, wie einem gemeinsamen Freiheitskampf und an den nötigen Persönlichkeiten, die eine legitime Herrschaft erlangt haben.
Ahmed Shah Massoud, wäre eine solche Person gewesen. Der Kampf gegen die UDSSR, oder Taliban hätte ein solcher Aufhänger sien können. Die Dinge haben sich aber nunmal leider anders entwickelt.
Auf anderem Wege hat dies in der Menscheitsgeschichte nur mit Gewalt, Genozid und Vertreibung funktioniert. Dass ein elektrischer Eierkocher zu einem ähnlichen Aha-Effekt geführt hätte, wäre mir jedenfalls neu.
Das was man heute versucht, wird aber nicht von Erfolg gekrönt sein. Dabei spielt es auch keine große Rolle, ob man unliebsame Gesellen aus einer solchen Gesellschaft entfernt. Es kommen neue, weil die Rahmenbedingungen einfahc nicht stimmen. Punkt, aus und Basta! :rofl:
Es geht bei dem afghanischen Problem (Hawkeye und Ich haben das mehrfach deutlich ausgeführt) eben um die fehlende nationale Identität und Homogenität, die ethnisch-kulturelle Konflikte (die über Jahrhundert andauern) und die mangelnde Authentitzität der künstlich installierten Regierung ohne Einfluss auf das, was ausserhalb ihres EInflussgebiets von 100km^2 liegt. Dabei spielt es eher keine Rolle, ob die Menschen dabei in Lehmhütten Wohnen, oder In Häusern mit Internetschluss, so wie im Kosovo.
Auch der Vergleich mit Indien ist völlig abstrus und zeugt entweder von schlichter Rhetorik, oder Unwissen. Indien ist weit weniger innerlich zersplittert als Afghanistan und hat eine lang andauernde Geschichte.
Ähnliches trifft auf "Asien" zu. (Afghanistan ist ein Teil davon

Ansatzweise vergleichbar probelamtische Zustände gibt es allenfalls noch in Indonesien. Wenn üpberhaupt...
Ich wundere mich daher ziemlich, dass Du trotz meiner und Hawkeyes Ausführungen, weiterhin Dein Heil in der Globalisierung suchst. Ein Phänomen, was sich Informationstechnisch und Verkehrstechnisch nicht aufhalten lässt. Kein Frage ! Mit fehlendem Nationalbewusstsein und tribaler Gesellschaften hat das aber wenig zu tun und vermag keinen Einfluss darauf zu nehmen. Nur ein gelungenes "Nationbuilding" / "Statebuilding" hat hier irgendeinen Einfluss auf derartige Strukturen und könnte eine Alternative zur traditionellen Stammeskultur und inneren Fehden darstellen.
Hierzu fehlt es aber sowohl an einem Kontext oder gemeinsamen Erlebnis, wie einem gemeinsamen Freiheitskampf und an den nötigen Persönlichkeiten, die eine legitime Herrschaft erlangt haben.
Ahmed Shah Massoud, wäre eine solche Person gewesen. Der Kampf gegen die UDSSR, oder Taliban hätte ein solcher Aufhänger sien können. Die Dinge haben sich aber nunmal leider anders entwickelt.
Auf anderem Wege hat dies in der Menscheitsgeschichte nur mit Gewalt, Genozid und Vertreibung funktioniert. Dass ein elektrischer Eierkocher zu einem ähnlichen Aha-Effekt geführt hätte, wäre mir jedenfalls neu.
Das was man heute versucht, wird aber nicht von Erfolg gekrönt sein. Dabei spielt es auch keine große Rolle, ob man unliebsame Gesellen aus einer solchen Gesellschaft entfernt. Es kommen neue, weil die Rahmenbedingungen einfahc nicht stimmen. Punkt, aus und Basta! :rofl:
Zitat:Höchstwahrscheinlich hast du mich auch nicht ganz verstanden, zumindest nur so kann ich mir deinen verbalen Schnitzer von der naiv-westlich-idealistischen Sichtweise erklären.:misstrauisch: Ganz im Gegenteil. Nach Deinen erneuten Ausführungen, fühle ich mich in diesem Punkt sogar noch bestärkt. Du missdeutest grundlegend die Problematik, Chancen und Mittel.