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Normale Version: Schützenwaffen Heute
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Bezüglich der Einsatzweise von Maschinengewehren lassen sich heute im wesentlichen zwei Unterschiedliche Konzepte feststellen, wie Maschinengewehre im Kontext mit Maschinenkarabinern wirken. Die meisten Armeen der Welt setzen MG ein, um den Gegner niederzuhalten, wobei dann gezieltes Feuer der Maschinenkarabiner den niedergehaltenen Feind vernichten soll. Dies ist das primäre Konzept der NATO gewesen, alle Waffen wurden früher daher gezielt für diese Einsatzweise und Kombination der Wirkungen entwickelt. Heute scheitert diese Idee in der Praxis immer mehr daran, dass die modernen kleinkalibrigeren Maschinenkarabiner in Bezug auf die Reichweite nicht mit den MG mithalten können. Darüber hinaus erwies die Praxis der reinen Infanteriekampfes das mangelnde handwerkliche Vermögen der Soldaten, womit die Idee des gezielten Schusses mit dem Maschinenkarabiner durch selbiges konterkariert wurde. Die Soldaten waren und sind nicht in der Lage, den Gegner ernsthaft mit gezielten Schüssen ihrer Maschinenkarabiner zu bekämpfen und zu vernichten. Was dann im realen praktischen Einsatz dazu führt, dass mit den Maschinenkarabinern ebenfalls versucht wird, mittels Dauerfeuer und Salven, also mit Feuerdichte doch Treffer am Gegner zu erzielen. Dies steigert den Munitionsverbrauch immens und führt zu Problemen wie Ladehemmungen, Überhitzung, Ausfall der Maschinenkarabiner weil diese für eine solche Einsatzweise gar nicht konstruiert und angedacht sind. Das reicht nun schon vom Vietnamkrieg mit seinen M16 (Ladehemmungen aufgrund Schmutz der aufgrund zu vieler Schüsse in zu kurzer Zeit die Waffe verstopfte und absurd hoher Munitionsverbrauch) bis heute immer noch zu den G36 der Bundeswehr in Afghanistan (Überhitzung und damit der Verlust der Fähigkeit den Gegner zu treffen, da Zielvorrichtung und Lauf nicht mehr übereinstimmen). In der Praxis kämpfen die Soldaten also in einer Weise, die gar nicht dem Konzept entspricht, für das die Waffen angedacht und konstruiert waren.

Die Russen haben wiederum ein davon abweichendes Konzept, dass auch die imperiale japanische Armee früher so verfolgte. Hier halten die Maschinenkarabiner den Feind durch ihre Feuerdichte nieder, während MG mit gezielten kurzen Salven den niedergehaltenen Feind vernichten. Auch die russischen Waffen wurden entlang dieses Konzeptes konstruiert und spezialisiert. Das ganze AK System für die russischen Maschinenkarabiner ist eine sehr klare spezialisierung für diese Einsatzweise. Das reicht bis hin zur Sicherung und welche Feuerarten nach dem entsichern als erste verfügbar sind. Bei den westlichen Gewehren kommt immer zuerst das Einzelfeuer. Bei den russischen Gewehren zuerst das Dauerfeuer.

Nun zur Frage was MG alles können (sollten) usw:

Meine Aussagen beziehe ich jetzt im weiteren nur auf leichte und mittlere Maschinengewehre und lasse schwere Maschinengewehre und die Frage von Drohnenabwehr usw mal außen vor.

Die Trefferwahrscheinlichkeit eines MG hängt primär davon ab, wie es eingesetzt wird. Wenn ich mit dem MG nach russischer (imperial-japanischer) Doktrin sehr gezielt schieße, dann hat ein MG eine sehr hohe Trefferwahrscheinlichkeit. Gleichzeitig wird so nur wenig Munition verbraucht. Will ich aber meine eigene Bewegung, oder die Bewegung anderer Trupps/Gruppen mit Deckungsfeuer schützen, den Feind in unklar umrissener Stellung festnageln, bei überraschendem Kontakt mit nicht eindeutig aufgeklärtem Feind diesem Feuer entgegen setzen um mich nach hinten abzusetzen oder auch um mitten in den Feind hinein anzugreifen, dann ist die Trefferwahrscheinlichkeit extrem gering und der Munitionsverbrauch hoch.

Ein MG kann aber im Prinzip beides erledigen. Es kann sehr gezielt eingesetzt werden, es gab sogar Scharfschützen die mit SMG ihre Aufgaben erledigt haben und mit SMG gezielte Schüsse als Scharfschützen abgaben. Man kann aber eben auch einfach nur "Blei in die Heide" pumpen. Nun kann man nach dem Sinn davon fragen. Das Niederhalten des Feindes geschieht nicht durch die Geräuschkulisse.

Die ist nur für die eigenen Soldaten neben oder hinter dem MG toll anzuhören, beruhigt übrigens die eigenen Soldaten psychologisch immens (weshalb viele MG Schützen um sich zu beruhigen immer wieder mal auch einfach so vor sich hin schießen, ohne Ziel und ohne Gegner, auf leere gebäude!)

Beim Gegner wirkt das hingegen durch die Menge der um den Gegner oder im Raum des Gegners herum fliegenden Kugeln. Deshalb würde es nicht reichen, einfach die Geräuschkulisse zu simulieren, obwohl ich die Idee sehr erfrischend und kreativ finde. Man sollte diese Idee unbedingt im Hinterkopf behalten für ganz andere Anwendungen !

Um den Feind aber wirklich niederzuhalten muß man schlicht und einfach eine ausreichend hohe Feuerdichte erzeugen, also genug Kugeln in einen bestimmten Raum abfeuern. Das ist Munitionsintensiv, aber unumgänglich notwendig wenn ich mich im Infanteriekampf einem Feind gegenüber bewegen will. Dem Gegner durch bloße Geräuschsimulation aber heftiges Maschinengewehr-Feuer vorzutäuschen, ist trotzdem eine sehr elegante Idee. Dies sollte man aber meiner Meinung nach nicht tun, um damit echte verfügbare Feuerdichte zu ersetzen, sondern um die quelle des MG Feuers zu verschleiern, dem Gegner falsche Schwerpunkte und falsche MG nester vorzutäuschen und um Lade/ und Rohrwechselpausen zu tarnen. Mit einfachen Maschinenkarabinern welche die Geräuschkulisse noch mit einigen Kugeln "untermalen" könnte man hier noch viele weitere Gedankenspiele bezüglich Täuschung und List anfügen.

Auf der Gegenseite wäre dafür irgendein elektronisches System notwendig ,dass wiederum Batterien und Wartung benötigt etc

Zusammenfassend: MG sind auch heute noch absolut nützlich und absolut zwingend notwendig. Speziell ihre Möglichkeit, Räume flächendeckend mit Kugelnd zu bestreichen macht sie für einen offensiven Angriff sowie für jede Bewegung von Infanterie auf einem Schlachtfeld absolut unumgänglich. Ebenso für frontal lineare Hinterhalte, wo man mit wenigen MG eine immense Wirkung gegen den Feind erzielen kann (hier könnte man beispielsweise flankierend entland einer Deckungs- oder Geländelinie mit Geräuschkulisse plus einigen Maschienkarabinern flankierendes MG Feuer vortäuschen und den Feind damit in eine Todeszone hinein dirigieren in der er dann von den echten MG niedergemetzelt wird usw usf

Wie man es auch dreht und wendet, man kommt um MG nicht herum, wenn man in einem bestrichenen Raum innerhalb kurzer Zeit möglichst viele Kugeln hinein bringen will. Und dies ist auch heute noch unabdingbar notwendig, da jeder Infanterist grundsätzlich in Stellungen strebt, die ihm einen möglichst großen bestrichenen Raum bieten. Und nur mit MG kann man, wenn man in einen Feuerhinterhalt gerät selbst sofort eine ausreichend große Feuerdichte erzeugen die eine Bewegung innerhalb des Feuerhinterhaltes zulässt.
Quintus, bitte heirate mich Big Grin

Im Ernst, ich finde die Gedanken, die hier vorgebracht werden, sehr interessant. Mitlesen ist hier eine echt Bereicherung!
Mit einem kleinen Programm könnte man die Geräusche der momentan verwendeten Waffen sampeln und die dann "intelligent" abspielen lassen. So dass es nicht stereotyp wirkt, z.B. auf Feuer antworten, ich denke das hätte ziemlich viel Potenzial wenns gut programmiert ist. Getarnt wird ja am Boden ziemlich viel, getäuscht hingegen sehr wenig.

Oder (Batterieproblem) ... Energie könnte man z.B. aus dem zurückspringenden Verschluss gewinnen. So vielleicht jedes Gewehr zu Fake-Schüssen fähig machen. Ich glaub nicht, dass da wirklich so viel Kugeln rüber geschickt werden müssen, wenn man den Feind niederhalten möchte. Wenn jedes Gewehr dazu fähig wäre, könnte man die eigene Truppe künstlich aufblasen.

Oder man könnte auch grössere Waffen simulieren als tatsächlich vorhanden sind.
phantom:

Glaub es oder nicht, aber zum Niederhalten braucht man Kugeln bzw Granatexplosionen (die letzteren halten den Feind noch viel mehr nieder). Die Geräusche kann man zur zum Täuschen verwenden. Ich will dir auch gerne erklären warum:

In einem echten Kampf hört man viel weniger. Auf der Schießbahn ist der Lärm beeindruckend, in einem plötzlichen Gefecht hört sich plötzlich alles an wie Luftgewehrschießen. Das macht der Stress, das Adrenalin. Der Körper kann sogar das Gehör ganz abschalten. Dieser Effekt kann immense Täuschungen zur Folge haben. Beispielsweise dass man aufgrund dessen nicht ausmachen kann, wo der Gegner ist weil man ihn nicht hört oder das man nicht hört das eigenes Feuer direkt neben einem statt findet. Ich habe das früher auch nicht so geglaubt, bis es mir selbst passiert ist.

Das ganze kann ad extremum so weit gehen, dass ein Soldat glaubt, seine Waffe hätte eine Ladehemmung, obwohl er tatsächlich geschossen hat. Der Soldat führt also in heller Panik (weil er ja eigentlich beschossen wird und selbst schießen muß) einen Drill zur Fehlerbehebung durch, obwohl die Waffe gar keine Ladehemmung hat (ist alles schon real passiert).

Man nimmt zwar gegnerisches Feuer als Geräusch oft wahr, es ist aber in einem echten Kampf viel leiser (eine Täuschung unseres Gehörs/Gehirns). Und beeindruckt daher als bloßes Geräusch nicht. Das was beeindruckt, sind die Geräusche vorbei fliegender Kugeln, wenn man sieht das Kugeln irgendwo in der Nähe einschlagen, wenn Granatexplosionen stattfinden. Das bringt einen dazu in Deckung zu gehen. Die Geräusche aber nicht. Das ist unzureichend.

Zitat:Ich glaub nicht, dass da wirklich so viel Kugeln rüber geschickt werden müssen, wenn man den Feind niederhalten möchte.

Doch muss man. Noch besser sind mehrere schnell hintereinander erfolgende Granatexplosionen. Wenn der Feind mitkriegt, dass mehrerre Granatwerfer oder eine Granatmaschinenwaffe eingesetzt werden, setzt er üblicherweise sein Feuer zumindest kurz aus, selbst sehr kampferfahrene Feinde sind da vorsichtig (wäre ich auch).

Zitat:Oder (Batterieproblem) ... Energie könnte man z.B. aus dem zurückspringenden Verschluss gewinnen.

Das ist sehr sehr ambitioniert. Die Frage wo man im Feld Energie aus den Handlungen der Soldaten gewinnen könnte ist aber ohnehin eine sehr wichtige und hochinteressante. Dazu sollten wir einen eigenen Strang bemühen.
MMG des 21. Jh

IWI Negev 7

<!-- m --><a class="postlink" href="http://soldiersystems.net/2012/03/11/iwi-negev-7-features-semi-auto-fire/">http://soldiersystems.net/2012/03/11/iw ... auto-fire/</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=_-va3P63S_0">http://www.youtube.com/watch?v=_-va3P63S_0</a><!-- m -->

Ein israelisches MMG, Standardkaliber, -kadenz, -gewicht usw. Die Waffe ist sehr unempfindlich gegen feinen Staub. Was ist nun daran besonders? modern? die Waffe ist extrem präzise. Sie ist eines der präzisesten MG die es zur Zeit zu kaufen gibt. Und sie hat eine Einzelfeuerfunktion. Damit kann man gezielte Einzelschüsse sehr präzise abgeben. Die Waffe ist für dein Einsatz von Zielfernrohren, Nachtzielgeräte usw besonders optimiert. Das etwas höhere Gewicht macht die Waffe ruhiger und präziser. Auch wenn IWI damit wirbt, ist der Einzelfeuer-Modus kein Alleinstellungsmerkmal. Auch andere moderne MG haben diesen. Aber diese MG haben nicht die große Präzision. Andererseits bedeutet große Präzision im Prinzip immer auch eine geringere Durchhaltefähigkeit, also Zuverlässigkeit und Unempfindilchkeit des Systems gegen Verschmutzung und Überhitzung. IWI behauptet nun, dass MG sei so zuverlässig wie andere MG auch. Es gibt aber eben inwischen MG die noch sehr viel zuverlässiger sind und robuster. Andererseits ermöglicht der Einzelfeuermodus zusammen mit der Präzision, die Waffe sehr munitionssparend und gezielt einsetzen zu können.

Pecheneg

<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Pecheneg_machine_gun">http://en.wikipedia.org/wiki/Pecheneg_machine_gun</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=O6TmuOHg8yk">http://www.youtube.com/watch?v=O6TmuOHg8yk</a><!-- m -->

Nun mal eine russische Waffe. Sie basiert der typischen Doktrin der Russen gemäß auf einer Evolution bestehender Systeme, in dem Fall auf dem sehr bewährten, hervorragenden PKM Maschinengewehr. Standardkadenz, -gewicht, -kaliber. Die Streuung ist hier deutlich höher als bei anderen MG, die Waffe ist nicht sehr präzise. Sie ist dafür im Gegenzug extrem robust, und konnte die Zähigkeit und Zuverlässigkeit des PKM noch deutlich steigern. Die Besonderheit beim Pecheneg ist nun, dass man den Lauf nicht wechseln kann. Nun behauptet der Hersteller ebenso wie russische Soldaten die diese Waffe einsetzen, dass man mit dieser Waffe beliebig lange Dauerfeuer schießen kann, ohne dass man den Lauf wechselt/wechseln muß. Das bedeutet, dass das Pecheneg eine Art Geschossvorlagefähigkeit vergleichbar des HK 121 haben müsste. Das hat es aber nicht. Trotzdem scheint es zu stimmen, dass die Waffe de facto keine Überhitzung kennt. Sie krepiert also zwar trotzdem, wenn die Kugeln im Lauf stecken bleiben, aber anscheinend tun sie dies nicht.

Das erklärt zugleich die schlechte Präzision. Diese ist anscheinend gewollt. Dafür kann die Waffe angeblich länger als jedes westliche MG am Stück mit voller Kadenz schießen. Die Waffe fängt zwar irgendwann an zu glühen und kann daher vor Hitze nicht mehr bedient werden, aber der Lauf muß nicht gewechselt werden. Der Kunststoff der Waffe ist ebenfalls primär auf möglichst große Hitzeresistenz hin ausgelegt und dafür schwerer als dies sonst üblich ist.

Es gibt vom Pecheneg zudem eine Kurzversion mit einem gekürzten Lauf und einem Handgriff vorne. Auch diese bietet die Möglichkeit immer weiter und weiter zu schießen bis der Soldat die Waffe vor Hitze nicht mehr halten kann. Wenn man sich nun im Gefecht zumindest etwas zurück hält (was die begrenzte Munition ja ohnehin gebietet), kann man daher das Pecheneg im Endeffekt ohne Laufwechsel einfach viel länger und durchgehender feuern als jede westliche Waffe.

Mk48mod0

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fnherstal.com/index.php?id=249&backPID=306&productID=19&pid_product=&pidList=30">http://www.fnherstal.com/index.php?id=2 ... pidList=30</a><!-- m -->.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=llEWrL9ghyg">http://www.youtube.com/watch?v=llEWrL9ghyg</a><!-- m -->

Ein weiteres Meisterwerk von FN. Die Waffe wird seit 2003 produziert und hat sich im Kriegseinsatz vieltausendfach bewährt. Sie ist eine Variante des Minimi 7,62 mit einigen Verbesserungen. 7,62x51mm, vom Gewicht her aber etwas leichter als übliche MMG, vergleichsweise präzise. Das System wurde speziell für Sondereinheiten entworfen und ein interessanter Aspekt ist, dass man Läufe bei dieser Waffe besonders schnell wechseln kann wenn die Waffe überhitzt. Die Waffe ist extrem unempfindlich gegen Stoß und äußere Gewaltanwendung. Sie ist besonders robust, man könnte damit Pflöcke in den Boden hämmern. Zudem ist die Waffe erstaunlich unempfindlich gegen Wasser und Kälte. Spaßeshalber wird die Waffe von manchen deshalb auch Artic Warfare Machine Gun genannt. Im Gegensatz zu anderen hier genannten Systemen hat sich dieses MMG aber vor allem anderen eben schon praktisch Krieg bewährt. Es konnten keinerlei Schwachstellen oder Fehler festgestellt werden.

LWMMG

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gdatp.com/media/2012/2012_05_15.asp">http://www.gdatp.com/media/2012/2012_05_15.asp</a><!-- m -->

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Und hier nun eine Besonderheit: ein angebliches Leichtes Mittleres Maschinengewehr. Die Waffe hat jedoch ein .338 Norma Magnum ! Kaliber und ist von der Wirkung und Reichweite her eher ein schweres Maschinengewehr als ein Mittleres MG. Trotzdem wiegt das LWMMG nur 10,8 kg und trotz dieses verblüffend geringen Gewichtes ist der Rückstoß extrem gering. Daher kann man damit auch über sehr große Distanzen vergleichsweise präzise wirken bzw Feuerstöße eng zusammen halten. Die Waffe ist allgemein sehr präzise und im Vergleich Robust und unempfindlich. Sie ist insbesondere sehr unempfindlich gegen feinen Staub. Der Lauf kann sehr leicht und schnell gewechselt werden. Die Waffe hat insbesondere wegen ihres Kalibers ein Alleinstellungsmerkmal. Sie hat Gewicht, Abmessungen und Rückstoß eines Mittleren Maschinengewehr, aber die Reichweite und Leistung eines Schweren Maschinengewehr.

Interessanter Aspekt: vor vielen Jahren habe ich bereits mal ein MG in diesem Kaliber vorgeschlagen (wenn auch damals noch in .338 Lapua Magnum) und erntete bei Waffenexperten aller Art und Hohn und Spott dafür. Nun ist die bereits vor 8 Jahren von mir angedachte Waffe Realität geworden ...
leichte Maschinengewehre:

LSAT

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aaicorp.com/pdfs/lsatps09-09-08.pdf">http://www.aaicorp.com/pdfs/lsatps09-09-08.pdf</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=0dMffBi-cf8">http://www.youtube.com/watch?v=0dMffBi-cf8</a><!-- m -->

Ein zunehmend bekanntes US System. 5,56mm Kaliber lMG, da hört aber schon alles konventionelle auf. Die Waffe ist von Beginn an evolutionär ausgelegt, verschießt anfangs konventionelle 5,56mm Patronen, dann ohne weitere Modifikation solche gleichen Kalibers mit Polymerhülsen (sehr viel leichter), dann hülsenlose Patronen mit geringen Modifikationen. Die Waffe hat ein konventionelles Aussehen, wiegt aber aufgrund des Materials nur 4,4 kg. Das ist extrem leicht. Das lMG ist sehr präzise und hat eine Einzelfeuerfunktion. Es kann daher auch wie ein Maschinenkarabiner eingesetzt werden, ist aber ein vollwertiges MG mit Gurtfütterung. Durch das extrem geringe Gewicht ist die Waffe hochmobil, sehr beweglich und man kann aufgrund der sehr viel leichteren Munition viel mehr davon bei gleichem Gewicht mitnehmen. Die ursprünglichen Anforderungen in Bezug auf das Gewicht wurden alle weit übertroffen. Die Waffe gibt es in jeder gewünschten Farbe. Das LSAT lMG ist zudem ein Technologiedemonstrator für eine ganze neue Waffenfamilie.

M27

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mca-marines.org/gazette/article/infantry-automatic-rifle-closing-last-5-yards">http://www.mca-marines.org/gazette/arti ... st-5-yards</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=n6cJMBGydmk">http://www.youtube.com/watch?v=n6cJMBGydmk</a><!-- m -->

Das neue lMG des USMC dass aus dem IAR (Infantry Assault Rifle) entstand. Im Endeffekt ein verbessertes HK 416 mit einem schwereren Lauf und einigen anderen kleinen Veränderungen. Die Waffe ist extrem zuverlässig, völlig unempfindlich gegen Waser, Staub, Sand oder auch Kombinationen von all diesem. Gerade für Marineinfanterie ein wesentlicher Punkt. Darüber hinaus hat sie auch bei langanhaltendem Dauerfeuer keinerlei Ladehemmungen (Hülsenklemmer) wenn sie gedreht und/oder gekippt wird, was gerade beim Schießen aus Deckungen heraus ein Vorteil gegenüber anderen Systemen ist, die hier empfindlicher sind. Das M 27 ist sehr leicht und sehr kompakt. Die Waffe gibt es in Sand- und Erdfarben (Waffentarnung). Abgesehen davon, dass das M27 nur ein Standardkaliber verschießt (was man aber sehr leicht in ein 6,8mm oder 6,5mm Kaliber ändern könnte), ist ein Nachteil bis jetzt, dass es nur 30 Schuß Standard-Magazine für die Waffe gibt. Das M 27 kann aber aber auch Trommeln verschießen. Mit Trommel wäre die Waffe ein echtes leichtes Maschinengewehr, in der derzeitigen Form aber kann sie diese Rolle nicht wirlich ausfüllen.

Das M 27 ist aber im Endeffekt die erste Waffe, die ein konsequentes Konzept, alle Maschinenkarabiner und leichten Maschinengewehre mit dem gleichen Kaliber und mit untereinander austauschbaren Magazinen/Trommeln auszustatten in die Wirklichkeit umsetzt. Ich bin von dem lMG Konzept des USMC sehr überzeugt. Ds ist meiner Meinung nach der richtige Weg, das M 27 daher die richtige Waffe. Die noch fehlenden Trommeln zu beschaffen sollte kein Problem sein. Die Waffe kann über einen Umbau in bspw 6,5mm Grendel leicht kampfwertgesteigert werden. Bemerkenswert ist noch die sehr hohe Lebensdauer des Systems und der Läufe. Diese liegt weit über der anderer Systeme.

Ares Shrike

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aresdefense.com/?page_id=109">http://www.aresdefense.com/?page_id=109</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=LYw4tEGqtIk">http://www.youtube.com/watch?v=LYw4tEGqtIk</a><!-- m -->

Ein sehr wenig bekanntes lMG. Im Endeffekt handelt es sich um ein AR 15 System von der Art eines M4 dass in ein Gurtgefüttertes lMG umgebaut wurde. Nun in das Grundsystem des AR 15 gerade für längeres Dauerfeuer nicht geeignet. Es wurde daher auch einiges im Innenleben umgebaut. Die Waffe ist daher ausreichend zuverlässig, hält aber da mit anderen MG des 21 Jh nicht mit. Was ist nun daran besonders? Zunächst mal ist das Ares Shrike extrem kompakt und extrem leicht. Es bietet die gleichen Vorteile wie das LSAT. Dies aber zu einem Bruchteil des Preises. Da die Waffe M16 und M 4 kannibalisiert, ist sie eines der günstigsten modernen MG die verfügbar sind. Es ist zudem noch leichter und noch kompakter als das LSAT lMG und kann alternativ auch Magazine laden. Die Waffe wäre meiner Meinung nach für das IAR Programm des USMC die bessere Wahl als das M 27 gewesen, obwohl das Shrike nicht so zuverlässig ist wie das M 27. Trotzdem hat es eine Over the Beach Fähigkeit (kann also mit Wasser volllaufen und weiter schießen) und ist sogar noch leichter und kompakter als das M 27. Und man kann es mit Gurt und Magazin füttern, während das M 27 nur reguläre Magazine verwendet. Es gibt speziell für das Shrike sogar vierreihige Magazine die dann eine viel größere Magazinkapazität bieten, genau das was dem M 27 fehlt. Auch Trommeln wären benutzbar. Die Waffe verschießt konventionelle 5,56x45mm Patronen (NATO Standard).

Steyr 556

<!-- m --><a class="postlink" href="http://strategie-technik.blogspot.de/2012/10/steyr-mannlicher-stm556.html">http://strategie-technik.blogspot.de/20 ... tm556.html</a><!-- m -->

Die Waffe ist so neu, dass es noch nicht mal ein youtube video davon gibt.

Eigentlich ist das Steyr 556 (noch) kein lMG sondern nur der Prototyp eines Maschinenkarabiner. Es hat aber einige besondere Eigenschaften, die diese Waffe für den Bau eines lMG auf seiner Basis besonders geeignet machen. Die Waffe hat in einigen Punkten sogar Alleinstellungsmerkmal. Zunächst mal ist der Lauf des Steyr 556 sehr leicht wechselbar, die Waffe ist sehr ergonomisch, liegt perfekt in der Hand, ist sehr leicht (nur 3,2 kg) ist modular und unter anderem auf das Kaliber 7,62x39mm umrüstbar. Mit dem leicht wechselbaren Lauf könnte man schon die MK Version als lMG verwenden, man müsste nur einen Handgriff an den Lauf basteln. Der Gasdruck ist verstellbar und bei großer Verschmutzung kann er erhöht werden. Die Waffe ist extrem unempfindlich gegen Staub.

Eine wesentliche Besonderheit aber ist das sogenannte Trockenverfahren. Die Waffe braucht keinerlei Schmierung oder Waffenöl, sie kann ohne jede Reinigung über ganze Kriegseinsätze hinweg immer weiter und weiter abgefeuert werden. Noch so viel Schmauch in der Waffe führt nicht zu Ladehemmungen. Dies prädestiniert dieses System für den Umbau in ein lMG. Mit Trommeln oder vierreihigen Magazinen könnte man an ein Einheitsgewehr für alle denken. Eine Art Ultralight Machine Gun, noch unterhalb eines lMG, aber überhalb eines Maschinenkarabiners. Mit der vollen Feuerkraft des Maschinengewehr und den Abmessungen des MK. Alle hätten dann die gleiche Waffe und die Frage ob man als MG Schütze agiert oder als MK Schütze gezielter würde nur noch von der Frage abhängen, ob man gerade ein Magazin oder eine Trommel verwendet oder nur von der Frage wo man gerade ist und welche Rolle gerade die bessere/taktisch notwendigere ist. Damit kann jeder zum MG Schützen werden. Feinde können MG Schützen nicht mehr heraus picken, die Feuerkraft würde insgesamt deutlich höher werden, wenn alle mit einer solchen Waffe ausgestattet werden.
Schon der Prototyp des Maschinenkarabiner könnte sofort als eine Ultralight Machine Gun, als eine Einheitswaffe verwendet werden, die als erstes System überhaupt den ursprünglichen Gedanken des Sturmgewehres: Karabiner, MP und MG in einer Waffe zu vereinen verwirklicht.
Nun noch eine (fast) eigene Idee für eine ganz andere neue Waffe (die es noch nicht gibt):

Gewehrhandgranaten

Im Endeffekt Gewehrgranaten die einfach aufgesteckt und mit einem normalen Schuß mit einer normalen Patrone abgefeuert werden. Das neue wäre nun, diese Gewehrgranaten so aufzubauen, dass man sie auch wie eine Stabhandgranate mit der Hand werfen und einsetzen kann.

Der Soldat hätte damit sowohl leistungsstarke Handgranaten mit dabei, die aufgrund ihrer länglichen Form (Stabhandgranate) sehr viel weiter geworfen werden können und zugleich aufgepflanzt auf das Gewehr als Gewehrgranaten über mehrere hundert Meter verschossen werden können. Die Idee hatte ich schon vor etlichen Jahren.

Nun habe ich vor ein paar Jahren aber heraus gefunden, dass Israelische Soldaten (die sehr viel auf Gewehrgranaten setzen) eine solche Waffe schon seit langem fordern, schon etliche Jahre vor mir also auf diesen Gedanken gekommen sind. Meiner Ansicht nach wären hier große Synergieeffekte und eine deutliche Kampfwertsteigerung erzielbar.

Unterlaufgranatwerfer, Granaten für diese, und Handgranaten würde allesamt durch ein Einheitssystem ersetzt werden, dass jeder Soldat mitführen kann. Jeder Soldat hätte damit die Möglichkeiten all dieser drei Waffensysteme in einer Waffe! Und könnte somit mehr von diesen Granaten mitführen. Darüber hinaus können diese von jedem Soldaten eines Trupps oder einer Gruppe ausgetauscht verwendet werden. Heute hingegen sind die oben genannten Dinge untereinander nicht kompatibel.
@Quintus
Ich find die Idee super. Es ist viel wichtiger dass das Gerät universell einsetzbar ist, als die letzten 5% absolute Performance ... Analogie zur F-35. Wink Hier ist wieder so ein Fall wo man für jede Anwendung eine optimale Granate konstruiert, anstatt dass man die Granate für verschiedene Einsatzzwecke auslegt. So hab ich immer doppelt so viel Munition für den Extremfall (auf grosse oder kleine Distanz) dabei.
Man muß ja mal sehen, dass heute ein US Infanterietruppe: Handgranaten dabei hat, einen Unterlauflaufgranatwerfer mit 40mm Granaten, ein Granatgewehr in 25mm Granatkaliber und nichts ist hier miteinander kompatibel. Auf größere Distanzen kann nur das Granatgewehr wirken, die Handgranaten kann man nur werfen, der Unterlaufgranatwerfer beeinflusst die Primärwaffe negativ und seine Munition kann nur mit ihm verschossen werden usw Durch eine Gewehrhandgranate könnte man all diese genannten Systeme in einer Waffe vereinen und ersetzen.
Tom:

Zitat:Vielleicht solltest Du mal schauen, was aktuell so auf dem Markt ist, anstatt die Waffen von Übermorgen zu hypen? Die Raufoss Mk 211 ist beispielsweise eine Munition, die nicht einfach am Gegner vorbeifliegt...

Hatte ich noch übersehen: Was ist den die Mk 211? Ist das eine Kugelwaffe? Nein, es handelt sich im Endeffekt um eine Art Mini-Granate. Nach dem Durchschlag einer Mauer oder einer Autotür etc explodiert sie und streut Splitter und erzeugt somit eine Flächenwirkung. Sie ist also eine Mauerbrechende (begrenzt Panzerbrechende) Granate per Definitionem. Diese Patrone hat zwar ein .50er Kaliber, die Kugel explodiert aber im Ziel wenn sie etwas durchschlagen hat. Die Wirkung ist die einer Granate, nämlich eine Flächenwirkung.

Du nennst du ausgrechnet diese Granat-Munition - die primär für Anti-Material-Gewehre und Schwere Maschinengewehre entwickelt wurde um diesen eine Flächenwirkung (sic) zu verleihen - als Argument gegen Granaten (deren primäre Eigenschaft Flächenwirkung ist) ...

Allgemein:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.quarry.nildram.co.uk/grenades.htm">http://www.quarry.nildram.co.uk/grenades.htm</a><!-- m -->

Zitat:Video reconnaissance rounds are available from Martin Electronics of the USA (the HUNTIR) and from STK (SPARCS): these contain cameras which send real-time images back to the firer's viewer while dangling under a parachute. Finally, the extra length of some of these special-purpose rounds is being made use of to provide much bigger-capacity HE grenades, a move often combined with increasing the velocity to obtain more range, as described below.

Das ist natürlich auch eine weitere, hochinteressante Verwendung von Granatwerfern ! Sofortige Aufklärung in ein Gebiet in das man keinen Einblick hat, auch auf größere Distanzen, durch den Infanterie-Trupp vor Ort ! Mittels einer Videogranate.

Zitat:The US Army has therefore been planning to replace its 40mm grenade launchers with far more sophisticated 25mm weapons. However, the makers of the 40mm guns and ammunition have not taken this threat lying down, and have responded with a remarkable burst of creativity. Three different air-burst systems for 40mm AGLs have emerged. One, the S418 by STK of Singapore, uses a muzzle-mounted electronic fuze-setter derived from the Oerlikon AHEAD cannon technology. Two others are by Nammo of Norway: one sets the fuze by induction while it is in the chamber and is intended for guns which fire from a closed bolt (specifically, the international CG40 Striker AGL which is in US special forces service as the MK47, the HEAB ammunition being known as the MK285), while a variation on this for open-bolt guns (such as the HK40) uses a radio signal to set the fuze when the grenade is a few metres from the muzzle. The beauty of the latter is that it can be fitted to any existing AGL without modifying the gun. The grenades are not just fitted with time fuzes, they are redesigned to distribute their fragments to the rear as well as to the sides and front, to catch targets hiding behind walls. If 25 eventually enters service it will therefore face competition from a much cheaper modification programme for 40mm AGLs, which can also fire far less expensive standard ammunition as well as the air-burst type.

Zitat:More recently, air-burst LV ammunition has been developed, with IMI of Israel working on a MultiPurpose 40mm grenade designed to be fired from a UGL modified to have an induction fuze-setter, and intended for use with the Orion sighting system which can be attached to any rifle with standard accessory rails. Arcus is also working on an airburst system. An even less expensive approach to achieving air-burst capability is offered by the two Bulgarian firms, Arcus and Arsenal, who make "jump" or "bouncing" grenades. These revive an old idea (also used by the US M397 and the Russian 40mm VOG-25P caseless) in having a small nose charge which is ignited on impact to kick the grenade back into the air where it explodes a fraction of a second later, providing a much wider fragment distribution. Arcus and Arsenal also offer "anti-diver" grenades fitted with a delayed-action impact fuze which detonates the grenade underwater, at a depth of 5 to 12m, and have a claimed lethal radius of over 10m.

Obwohl die modernen 40mm Granaten von den prinzipiellen Eigenschaften her inzwischen mit den 25mm Granaten mithalten können, halte ich immer noch die 25mm für Überlegen, weil sie weniger wiegt, kleiner ist, weniger Rückstoß hat und man mehr davon in einem Magazin/Waffe haben kann, mehr davon mittragen kann und die Schüsse präziser und kontrollierter sind. Vor allem aber die mögliche Munitionsmenge halte ich für ausschlaggebend. Je mehr Granaten, desto besser, desto länger kann man durchhalten. Zudem können Waffen in 25mm insgesamt viel kleiner, und vor allem anderen viel leichter (weniger stabilität notwendig) gebaut werden. Eine 25mm Granatwaffe wird immer viel leichter und handlicher sein als eine 40mm Granatwaffe. Und es gibt auch andere 25mm Granaten als nur Air-Burst.

Ein meiner Meinung nach besonders gelungenes Beispiel:

XM 109, inzwischen M109 AMPR

Ein Scharfschützengewehr, Anti-Material-Gewehr und Granatgewehr hoher Reichweite in einem. Hiermit hätte man eine Waffe, die als echtes SSG wirken kann und zugleich als Granatgewehr eine viel höhere Trefferwahrscheinlichkeit auch auf große Distanzen hat. Während Scharfschützen vergleichsweise oft daneben schießen auf große Distanzen, würden sie damit auch auf extreme Distanzen sicher treffen, weil sie nicht mehr exakt treffen müssen. Und auch weniger gut ausgebildete Soldaten können damit auf sehr große Distanzen wirken. Und noch darüber hinaus ist die Wirkung sehr viel größer als bei einer normalen Kugel und viel größer selbst als bei einer Mk211.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://images3.wikia.nocookie.net/__cb20110101063331/guns/images/f/f2/M109-pic163.jpg">http://images3.wikia.nocookie.net/__cb2 ... pic163.jpg</a><!-- m -->

Die Waffe ist vergleichsweise leicht und kurz. Da sie vom Innnenleben und Gesamtsystem nicht ganz so extrem präzise sein muß, ist sie sehr viel zuverlässiger und robuster als reinrassige Scharfschützengewehre. Insbesondere kommt sie mit feinem Staub und Schmauch sehr gut zurecht.
Eine interessante Frage bezüglich der Feuerwaffen der Zukunft ist die Frage des Abzugs.

Heute spielt der Abzug eine wesentliche Rolle. Eine Waffe kann noch so gut sein, wenn ihr Abzug schlecht ist, ist die Waffe schlecht. Der Abzugsweg, Abzugswidestand, das Abzugsverhalten, Druckpunkt oder andere Systeme, Rückstellweg, das saubere Abziehen, nicht Verreißen, Trigger Reset, heute dreht sich die wirksame Benutzung einer Feuerwaffe in großen Teilen um die Benutzung des Abzuges.

Das führt zu der Frae, wie man den Abzug durch ein ganz anderes System der Schußauslösung ersetzen könnte. Ein System in dem es kein Verreißen des Abzugs durch den Schützen mehr gibt. Ein solches System könnte die Kampfkraft immens steigern. Warum? Weil das saubere kontrollierte Bewegen des Abzuges eine feinmotorische Handlung ist. Im Stress eines echten Gefechtes aber durch die Anspannung die Herzfrequenz steigt und die ganze Feinmotorik sehr stark eingeschränkt wird.

Soldaten die auf dem Schießstand sehr gute oder gar herausragende Schießleistungen erbringen, treffen dann in einem Gefecht den Feind nicht. Selbst dann nicht, wenn dieser mal irgendwo nur steht und sich nicht bewegt. Da wird dann auf 300 m Distanz daneben geschossen, weil die Abzugskontrolle nicht mehr da ist. Aufgrund von Stress und Angst.

Denkbar wäre eine Art Drucksensor. Der dann mit einer sehr kurzen Zeitverzögerung nach Betätigung einen Schuß auslöst. Das Drücken des Sensors löst dann einen Mechanismus innerhalb der Waffe aus, der einem absolut sauberen und kontrolliertem Abziehen eines Abzuges entspricht. Dabei liegt der Sensor so und kann vom Druck her so ausgelöst werden, dass kein Verreißen der Waffe möglich ist, dass also das Drücken des Sensors die Waffe und damit den Schuß nicht beeinflußt.

Dieser Sensor könnte zudem auch an einer ganz anderen Stelle der Waffe angebracht werden und vom Schützen zudem je nach Anforderung eingestellt werden (insbesondere in Bezug auf die Frage wann der Schuß löst). Um keine unabsichtliche Schußauslösung durch Gegenstände (feine Äste im Gestrüpp etc) zu verursachen, sollte der Sensor höchst einfach nur durch einen Finger bzw einen am Finger angebrachten bestimmten Gegenkontakt ausgelöst werden können.
@Quintus Fabius
Frage an den Experten. Welchen Sinn hat eine solche 20mm Waffe bei bereits vorhandenen 0.50 und 14,5mm? <!-- m --><a class="postlink" href="http://gallery.military.ir/albums/userpics/10176/payambar_azam_8_28529.png">http://gallery.military.ir/albums/userp ... _28529.png</a><!-- m --> Sind die Unterschiede bei der Durchschlagsleistung bedeutsam? Oberhalb leicht gepanzerter Fahrzeuge dürfte keine dieser AMR einen Effekt haben, oder? Handelt sich dabei nicht im Prinzip um ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg? vgl. <!-- m --><a class="postlink" href="http://world.guns.ru/atr/swed/carl-gustav-m42-e.html">http://world.guns.ru/atr/swed/carl-gustav-m42-e.html</a><!-- m -->
(Nachtrag 03.03.2013) die folgende Antwort basierte auf der falschen Annahme, es handele sich bei diesem Gewehr um eine Carl Gustav)

Shahab3:

Ich bitte die Verzögerung zu entschuldigen, aber ich wollte erst noch hunter1 auf die Frage
bezüglich der Mittelkaliber-Kanonen antworten und hatte dann keine Zeit mehr.

Die von dir hier gezeigte Waffe ist ja eigentlich als Anti-Tank-Gewehr konzipiert worden, zu
einer Zeit, als es die Idee eines Anti-Material-Gewehres so noch gar nicht gab. Die Durchschlagskraft eines solchen Gewehres hängt nun eben nicht nur vom Kaliber ab, sondern auch vom Aufbau des Geschosses. Moderne Geschosse für 14,5mm haben bspw. eine höhere Durchschlagskraft als die Munition dieses Anti-Tank-Gewehres, trotz dessen größeren Kalibers desselben. Gegen moderne Panzerung helfen alle diese Systeme nichts. Es gibt aber ja inzwischen jede Menge leicht gepanzerter Fahrzeuge (leicht gepanzerte Jeeps usw), also Fahrzeuge die früher nicht gepanzert waren und gegen solche Einheiten richten sich ja auch moderne AMG.

Nun könnte man natürlich auch für diese Waffe neue Munition entwerfen und diese Waffe damit leistungsfähiger machen. Und das wurde auch gemacht, so gibt es bspw. HE Munition dafür. Die Frage nach dem Sinn ist schwer zu beantworten. Da das Kaliber nicht gängig ist, ist die Munition deutlich teurer und in ihrer Leistungsfähigkeit was die rein praktische Wirkung im Ziel angeht nicht so viel leistungsfähiger, dass sich damit diese Waffe rechtfertigen würde.

Als Rückstoßfreie Waffe hat dieses Gewehr aber einige interessante Eigenschaften: Es ist bspw. deutlich leichter als vergleichbare konventinelle Gewehre in ähnlichen Kalibern. Es ist sehr führig, wird wie eine Panzerfaust/büchse über die Schulter gelegt und ragt damit nicht so weit nach vorne über den Schützen hinaus. Damit ist diese Waffe viel beweglicher, agiler und dies auch in schwierigem Terrain, dies gilt aber nur für die Bewegung selbst, zum Feuern braucht man Platz nach hinten.

Denn diese Waffehat einen erheblichen Flammenrückschlag und man braucht daher einigen Platz hinter der Waffe zum Abfeuern da man sonst von hinten angebrannt wird. Zudem ist diese Waffe deutlich unpräziser und hat eine deutlich geringere effektive Reichweite als moderne AMG. Deshalb hat diese Waffe meiner Meinung nach im Allgemeinen heute keinen Sinn, wenn man alternativ moderne AMG zur Verfügung hätte. Das System ist ja uralt.

Zudem ist die geringe Kadenz zu bedenken. Die Waffe muß Schuß für Schuß von hinten nachgeladen werden. Sie hat kein Magazin und feuert daher sehr langsam im Vergleich zu modernen AMG.

Es wird also nur dann einen Sinn machen, solche Waffen zu verwenden, wenn man aus Kosten- oder anderen Gründen eben keinen Zugriff auf moderne AMG und moderne Munition für diese hat oder nur eine unzureichende Zahl solcher erwerben kann, aber eben dringend eine solche Waffe braucht. Mit der HE Munition ist die Wirkung gegen (nichtgepanzerte) Ziele zwar verheerend. Man muß aber eben die geringere effektive Reichweite und die sehr geringe Kadenz bedenken. Dafür hat die Waffe fast keinen Rückstoß und ist vergleichsweise leicht.

Allgemein wäre diese Waffe eine gute Inspiration für ein modernes AMG. Man könnte das Prinzip der Rückstoßfreien Waffe mit Styroporkugeln die nach hinten ausgeworfen werden (vergleichbar PzF 3) verwenden, um eine neue Generation leichter und rückstoßarmer ergonomischer und kompakter AMG zu entwerfen, die zugleich verschiedene Munitionstypen verschießen können. Hier könnte man das Kaliber sogar auf 25mm aufweiten und auch Granaten aus der Waffe verschießen. Mit dem XM 109 gibt es bereits eine solche Waffe, der aber das spezielle Feature des Rückstoßfreien Gewehrs fehlt. Mit einer rückstoßfreien Waffe dieser Art wäre dann eine sehr viel höhere Kadenz möglich (halbautomatisch).
Momentan arbeitet Lokheed Martin ja schon seit einiger Zeit an seinem HULC-System, um Soldaten beim Schleppen ihrer Ausrüstung zu unterstützen. Angeblich sollen Traglasten von 100 Kilo schon jetzt machbar sein.
Nur mal angenommen, das irgendjemand jemals genug Kohle hat, um das Teil in Serie zu bringen.
Damit wäre ein Soldat in der Lage, das doppelt-bis dreifache (an Gewicht) seiner jetzigen Ausrüstung zu schleppen.
Dadurch wäre es möglich, die Munition, die ein Soldat mitführt drastisch zu erhöhen.
Da könnte man auch darüber nachdenken, eine Standartwaffe mit größerem Kaliber einzuführen - sei es nun ein Granatgewehr oder ein Maschinenkarabiner - wobei, warum nicht gleich ein Maschinengewehr? Genügend Munition mitzuführen wäre ja möglich.

Oder man könnte die Vielfalt der Waffensysteme eines Soldaten erhöhen. 20-40 Kilo, da bekommt man bequem einen PALAR-Werfer samt Raketen unter. Oder eine Fliegerfaust. Einen mittleren Mörser und ein paar Granaten.
Auf Gruppen - oder Zugebene wäre auch das Mitführen schwerer Mörser oder zerlegbarer (Gebirgs-) Haubitzen möglich.
Alles unter beibehaltung der jetzigen Bewaffnung.
Zitat:Als Rückstoßfreie Waffe hat dieses Gewehr aber einige interessante Eigenschaften
...
diese Waffehat einen erheblichen Flammenrückschlag und man braucht daher einigen Platz hinter der Waffe zum Abfeuern da man sonst von hinten angebrannt wird.
...

Im Video sieht es so aus, als hätte das Gewehr einen nicht unerheblich Rückstoß, obwohl es dennoch weiterhin über die Schulter gelegt wird. Das trägt wohl nicht zur Präzision bei, obwohl es mit einem monströsen ZF ausgestattet ist. In den Medien wurde es als Anti-Helikopter Waffe bezeichnet. Allerdings eigenen sich in dieser Rolle Lenkwaffen und ZU viel eher.

Zitat:Die Waffe muß Schuß für Schuß von hinten nachgeladen werden. Sie hat kein Magazin und feuert daher sehr langsam im Vergleich zu modernen AMG.
...

Diese Waffe hat definitiv ein Magazin mit geschätzt 5 Schuss. Hier sieht man das Gewehr nochmal sehr deutlich: <!-- m --><a class="postlink" href="http://youtu.be/WLjtg6TMfZs?t=1m48s">http://youtu.be/WLjtg6TMfZs?t=1m48s</a><!-- m -->

Zitat:Zudem ist diese Waffe deutlich unpräziser und hat eine deutlich geringere effektive Reichweite als moderne AMG.
...
Deshalb hat diese Waffe meiner Meinung nach im Allgemeinen heute keinen Sinn, wenn man alternativ moderne AMG zur Verfügung hätte. Das System ist ja uralt.

Das irritiert mich ja so. Als AMGs stehen Steyr HS.50 Lizenzbauten und das 'Shaher', ein lokales .57 Kaliber Gewehr (<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mashreghnews.ir/files/fa/news/1391/11/16/271218_436.jpg">http://www.mashreghnews.ir/files/fa/new ... 18_436.jpg</a><!-- m -->), zur Verfügung. Beide haben zwar kein Magazin, sollten aber präziser und reichweitenstärker sein. Auch zur Bekämpfung von Helikoptern eignen sich MK und Fliegerfäuste, sogar PALR, aus einer Reihe von Gründen viel besser und sind in weit größerer Stückzahl verfügbar, wie dieses neue Gewehr.

Ich habe den Verdacht, dass das neue Gewehr noch am ehesten einem Heckenschützen im urbanen Bereich mit beschränkter Ausbildung dienen kann und hier als Alternative zu RPG dient.
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