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Normale Version: Schützenwaffen Heute
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Sieghard:

Die Kadenz des MG42 betrug 1500 Schuß/Min, die des MG3 in seiner ursprünglichen Konzeption 1200 Schuß/Min. Es gab dann aber im weiteren auch MG3 mit einer noch weiter reduzierten Kadenz von 800 Schuß/Min.

Beim BAR konnte man die Kadenz einstellen und zwar je nach Wahl 650 Schuß/Min oder 450 Schuß/Min. Und auch beim FN MAG kann man die Kadenz einstellen und zwar auf 700 Schuß/Min oder 1000 Schuß/Min. Damit ist ein FN MAG praktisch genau so schnell wie ein MG3 und klingt übrigens auch ziemlich ähnlich. Selbst die HK Version des FN MAG, dass HK221 kommt auch 800 Schuß/Min und auch das HK 121 ist von der Kadenz her verstellbar und kann ebenso mit 600 Schuß/Min wie mit 800 Schuß/Min feuern.

Zwischen einem MG3 wie es zuletzt bei der BW in Gebrauch war und einem HK121 ist daher genau genommen kein praktischer Unterschied in Kadenz (beide 800 Schuß/Min), Kaliber, Überschallknall bzw keinerlei praktischer Unterschied in ihrer psychologischen Wirkung auf den Feind.

Hier besteht nur zwischen beispielsweise einem MG4 und einem MG3/MG5 ein Unterschied.

Allgemein:

Hört euch mal das Schußgeräusch an: Man beachte das Deutsche Yeeaah zur Einleitung: gefolgt vom Deutschen Letz Fetz wie es für Deutsche Soldaten sich wohl ziemt: :twisted:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=-1tHSWgT41c">http://www.youtube.com/watch?v=-1tHSWgT41c</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=eJ0CyvU8Hjg">http://www.youtube.com/watch?v=eJ0CyvU8Hjg</a><!-- m -->

Der Trend geht nun seit Jahren zu niedrigeren Kadenzen vor allem aus dem Grund, dass eine niedrigere Kadenz in der Offensive und im Bewegungskampf besser ist (man kann viel länger schießen bis zum Rohrwechsel) und die Waffen weniger belastet werden womit die Lebensdauer der Systeme und die Zuverlässigkeit steigen und/oder die Waffen auch leichter gebaut werden könn(t)en bei gleicher Zuverlässigkeit.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=5ZZ_IShupic">http://www.youtube.com/watch?v=5ZZ_IShupic</a><!-- m -->
Südkoreanische Sondereinheiten scheinen jetzt FN SCAR zu verwenden.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thefirearmblog.com/blog/2014/12/05/potd-fn-scar-l-south-korea/">http://www.thefirearmblog.com/blog/2014 ... uth-korea/</a><!-- m -->

Zitat:Apparently the South Korean Special Forces are using the FN SCAR-L. A reader from South East Asia sent us photos of the Republic of Korea Army’s 707th Special Mission Battalion armed with SCAR-L rifles. - See more at: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thefirearmblog.com/blog/2014/12/05/potd-fn-scar-l-south-korea/#sthash.Ux6YZGuy.dpuf">http://www.thefirearmblog.com/blog/2014 ... YZGuy.dpuf</a><!-- m -->
1 FN SCAR

So, ich hatte nun das Vergnügen, ein FN SCAR 17S persönlich schießen zu dürfen. Ich hatte mir viel von der Waffe erwartet und wurde nicht enttäuscht. Ich habe noch nie ein Gewehr im Kaliber 7,62x51mmNATO geschossen welches in diesem Kaliber und bei diesem geringen Gewicht einen derart geringen Rückstoß hatte. Wir haben einen Nachmittag lang geschossen und es gab keine einzige Funktionsstörung, ein Absinken der Präzision war auch bei heißgeschossener Waffe nicht feststellbar. Was mich wirklich verblüfft hat war die Führigkeit der Waffe und die Balance. Ich bevorzuge eigentlich eher "vorderlastige" Gewehre (mindert bei schnellen Schußfolgen das Steigen der Waffe), und beim SCAR hatte ich das Gefühl der Schwerpunkt sei deutlich weiter hinten als bei anderen vergleichbaren Waffen, trotzdem fühlte sich die Waffe richtig gut an und stieg de facto nicht.

Eine herausragend gute Waffe !! ich bin mal wieder über alle Maßen begeistert !! Normalerweise werden hohe Erwartungen die man vorher hat oft enttäuscht, in dem Fall aber war das nicht so. Aufgrund des Kalibers und des höheren Gasdrucks dürfte diese Waffe zudem deutlich zuverlässiger als entsprechende Maschinenkarabiner im Kaliber 5,56 sein. Zudem könnte man die Waffe sehr leicht in ein leistungsstärkeres 6,5mm Kaliber umrüsten ohne dabei den räumlichen Beschränkungen wie bei der Grendel unterworfen zu sein.

2 Kommando-Mörser / Einheitsmörserkaliber / Schallgedämpfte Mörser

Früher war ich selbst ein entschiedener Vertreter eines Einheitsmörserkalibers im Bereich um die 81mm. Die Idee dahinter ist, dass abgesessen von der Infanterie selbst auf Zugebene abgesessen Mörser geführt werden die das gleiche Kaliber haben wie Fahzeuggestüzte Langrohrmörser deutlich größerer Reichweite. Das hätte erhebliche logistische Vorteile und man hätte insgesamt viel mehr Munition dabei: und Mörser haben einen hohen Verbrauch. Inzwischen gibt es zudem Mörsermunition in diesem Kaliber, welche sogar eine größere Wirkung als frühere 120mm Munition haben. Dafür ist diese Munition immer ungelenkt, es gibt keine "intelligenten" Munitionssorten dafür wie bei der 120mm. Zudem gibt es inzwischen sehr leichte 120mm Mörsersysteme die man sogar auf 4 rädrigen kleinen Fahrzeugen montieren kann und als Panzermörser könnte man Kaliberbedingt sogar PALR durch die Mörserrohre schießen.

Im Endeffekt folgten meine Vorstellungen diesbezüglich der Verwendung von 81mm Mörsern in der Wehrmacht, die Stummelmörser dieses Kalibers beschaffte indem sie einfach die Rohre einiger Langrohrmörser kürzte. Das praktische Problem mit der Idee war, dass es nur ein einziges modernes Modell eines solchen 81mm Stummelmörser gab, den Patria Vammas 81mm Commando Mortar. Aber auch dieser wog in seiner letzten gewichtsreduzierten Version noch 20 kg und die Munition wiegt auch so einiges.

Und da inzwischen auch die Wirkung von 60mm Mörsermunition immens gesteigert werden konnte und Rheinmetall hierfür eine ganze Palette anbietet, kam ich daher von der Idee ab, da die Nachteile die Vorteile überwogen und daher eine Zweiteilung in abgesessen geführte 60mm Kommando-Mörser und auf Fahrzeugen und als Panzermörser eingesetzte 120mm Mörser sinnvoller erschien. Die Infanterie hätte so mehr Munition dabei, die Wirkung der Fahrzeuggestützten Mörser wäre wiederum deutlich größer.

Diese Zweiteilung beginnt sich zudem im Westen zur Zeit durchzusetzen/auszubreiten. Vorreiter ist hier die britische Armee wo 60mm Kommando Mörser und 120mm Mörser auf Fahrzeugen im Endeffekt inzwischen so eingesetzt werden, wie ich es vor Jahren angedacht hatte. Und die Franzosen verwenden wiederum schallgedämpfte 50mm Mörser in einer ähnlichen Rolle die aber in Wirkung und effektive Reichweite weit unter der Leistung eines 60mm Mörser liegen. Im Endeffekt machen diese 50mm Mörser keinen Sinn, da heutige Unterlaufgranatwerfer bzw Granatgewehre im 40mm Kaliber bereits auf die gleiche Reichweite (ca 800 m) und Wirkung kommen. Der Vorteil ist hier als einziger die Schalldämpfung in Verbindung mit dem steilen Bogenschuss, so dass der Feind nicht ausmachen kann woher das Feuer kommt.

Nun geht Russland einen anderen Weg (jedoch grundsätzlich in die Richtung die ich anfangs nach dem Vorbild der Wehrmacht angedacht hatte): die Russen haben im Endeffekt das System des ebenfalls von Rheinmetall angebotenen FLY-K 50mm Kommando Mörsers kopiert (den die Franzosen verwenden). Der Unterschied: die Russen haben ihr schallgedämpftes Mörsersystem für das Kaliber 82mm ausgelegt, so dass die gleiche Munition sowohl aus den Kurzrohrmörsern wie aus den Langrohrmörsern verschossen werden kann (wobei umgekehrt nicht jede Munition des 82mm Langrohrmörsers aus dem Stummelmörser verschossen werden kann). Und trotz des Kalibers und der besonderen Eigenschaften (kein Mündungsfeuer, Schallgedämpft, das Rohr erhitzt sich nicht usw) wiegt das System insgesamt nur 15 kg und kann mit Leichtigkeit von nur 2 Mann zusätzlich zu Sturmgewehren getragen werden.

Es handelt sich um die erste solche Waffe dieser Art in einem so starken leistungsfähigen Kaliber:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://blog.gruppa-l.com/wp-content/uploads/motar-field.jpg">http://blog.gruppa-l.com/wp-content/upl ... -field.jpg</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://blog.gruppa-l.com/russian-2b25-suppressed-mortar/">http://blog.gruppa-l.com/russian-2b25-s ... ed-mortar/</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://blog.gruppa-l.com/wp-content/uploads/mortar-2b25-1024x667.jpg">http://blog.gruppa-l.com/wp-content/upl ... 24x667.jpg</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://blog.gruppa-l.com/wp-content/uploads/mortar2.jpg">http://blog.gruppa-l.com/wp-content/uploads/mortar2.jpg</a><!-- m -->

Zitat:[The advantages are obvious: No fire/flash or smoke which could give away the position. The noise is equivalent to suppressed AK and thus it can be fired without hearing protection.

Die Reichweite liegt bei 1200 m was meiner Ansicht nach eine sinnvolle Maximaldistanz für abgesessen führbare Schützenwaffen ist (siehe Wirkmittel 90 - das ebenfalls eine Reichweite von 1200 m hat). Die Reichweite könnte theoretisch leicht deutlich größer sein, aber man hat sich stattdessen für eine deutlich größere Wirkung entschieden. Eine schallgedämpfte Langrohrversion soll folgen.

Begründungen der Russen für dieses Konzept (soweit man das russischen Youtube Videos entnehmen kann) sind, dass so insgesamt viel mehr Munition mitgeführt werden kann und solche sehr leistungsstarken Mörser sehr weit unten - sogar bereits auf Zugebene - eingesetzt werden können. Wenn man pro Zug auch nur 1 solcher Mörser annimmt, stellt dieses System bereits eine erhebliche Steigerung der Kampfkraft der russischen Infanterie dar, wobei die erheblichen Vorteile des FLY-K Systems erhalten bleiben: dass man nämlich so gut wie gar nicht aufklären kann, woher das Feuer dieses Systems kommt.

Für den Westen wäre es hier eine interessante Option, entsprechende schallgedämpfte Mörser im 60mm Kaliber zu beschaffen, da deren Wirkung ausreichend groß ist, man aber bei gleichem Gewicht deutlich mehr Schuss dabei hat. Rein persönlich halte ich die Zweiteilung in Bezug auf die Mörser immer noch für taktisch deutlich überlegen, vor allem deshalb, weil die Beweglichkeit der 60mm Kommando Mörser wesentlich größer ist (geringeres Gewicht, geringere Abmessungen) und der Beweglichkeit bei der Infanterie höchste Priorität einzuräumen ist! Dabei dient die Beweglichkeit vor allem der Verbesserung der Tarnung, also dem Verbergen vor dem Gegner was heute statisch nicht mehr ausreichend zu bewerkstelligen ist sowie der Ausdauer im Gefecht als auch der Möglichkeit sich bietende Chancen schnell nutzen zu können. Zudem ist ein kleineres Kaliber schwerer aufspürbar (Gefechtsfeldradar, C-RAM etc) und kann daher unter bestimmten Umständen eher zum Erfolg gelangen als ein größeres leistungsstärkeres Kaliber.

Von daher wäre ein schallgedämpftes Mörsersystem im 60mm Kaliber für die Bundeswehr eine hervorragende Anschaffung. Während weiter oben Gefechtsfeldradar und 120mm Mörser in Verbindung mit C-RAM (MANTIS, Skyshield etc) die Möglichkeit der Bekämpfung russischer 82mm Mörser bieten würden. Rheinmetall sollte eine solche Waffe aufgrund seiner Erfahrung mit dem FLY-K und mit 60mm Mörsermunition innerhalb weniger Monate einsatzbereit fertig stellen können.

Statt sich aber auf solche interessanten und wirkstarken Kleinsysteme zu konzentrieren, wirft man lieber alle Mittel in maximal teure Goldrandlösungen / High-End-Systeme, welche durch ihre Kosten insgesamt die Kampfkraft der Armee eher schon schwächen als stärken. Aber ein Mörser ist vermutlich nicht reizvoll genug, nicht prestigeträchtig genug um ihm die notwendige Lobby zu verleihen.
Vom FN SCAR gibt es nun eine PDW Version.

Das würde beispielsweise die Möglichkeit bieten, innerhalb der Bundeswehr nicht nur die G36, sondern auch die MP7, MP2 (so noch vorhanden) etc mit nur einem System, dem SCAR H in verschiedenen Ausführungen abzulösen. Das würde auch die Ausbildung erleichtern und das Kaliber vereinheitlichen.

Bisher war ja immer ein primäres Argument für die MP7 et cal, dass Panzerfahrer etc eine kleinere kompaktere Waffe brauchen, da G36 zu groß/sperrig wären. Mit dem SCAR PDW ist nun eine solche Waffe verfügbar:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=Rf9HJzkaBfI">https://www.youtube.com/watch?v=Rf9HJzkaBfI</a><!-- m -->
Quintus Fabius schrieb:Vom FN SCAR gibt es nun eine PDW Version.

Das würde beispielsweise die Möglichkeit bieten, innerhalb der Bundeswehr nicht nur die G36, sondern auch die MP7, MP2 (so noch vorhanden) etc mit nur einem System, dem SCAR H in verschiedenen Ausführungen abzulösen. Das würde auch die Ausbildung erleichtern und das Kaliber vereinheitlichen.

Bisher war ja immer ein primäres Argument für die MP7 et cal, dass Panzerfahrer etc eine kleinere kompaktere Waffe brauchen, da G36 zu groß/sperrig wären. Mit dem SCAR PDW ist nun eine solche Waffe verfügbar:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=Rf9HJzkaBfI">https://www.youtube.com/watch?v=Rf9HJzkaBfI</a><!-- m -->
Das ist doch ein Scherz, oder? Die MP7 ist viel kleiner als die Scar PDW. Da sehe ich gewichtsmäßig einen Klassenunterschied.
Die exakten Abmessungen im Vergleich:

MP 7: 25.1 in mit ausgefahrener Schulterstütze / 16.3 in mit eingefahrener Schulterstütze,
Gewicht ungeladen 1,9 kg

SCAR PDW: 24.9 in mit ausgefahrener Schulterstütze / 20,5 in mit eingefahrener Schulterstütze, Gewicht ungeladen 2,2 kg

Wie man also sieht ist die SCAR PDW gar nicht weit weg von der MP 7. Und das Gewicht ist für eine Waffe die ja primär in Fahrzeugen transportiert wird nicht so wesentlich, zumal das Mehrgewicht aufgrund des größeren Kalibers ohnehin sinnvoll ist da die Waffe sonst zu stark steigt. Man könnte sogar noch anmerken, dass die SCAR PDW mit ausgefahrener Schulterstütze knapp kürzer ist als die MP 7.

Darüber hinaus bietet die SCAR PDW weitere Vorteile:

1 Kaliber und Magazine identisch mit den anderen Sturmgewehren

2 Höhere effektive Reichweite im Vergleich zu einer MP7

3 Synergieeffekte in Beschafffung, Logistik und Ausbildung

4 Nutzung der gleichen Waffe auch von abgesessenen Kräften im OHK etc

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=CoP01Vaa4UM">https://www.youtube.com/watch?v=CoP01Vaa4UM</a><!-- m -->
Allgemein:

Bekanntermaßen bin ich ja kein Freund von Schutzwesten. Da diese im allgemeinen zur Schutzbewaffnung und damit auch im weiteren Sinne zu den Schützenwaffen gehören will ich hier mal eine neue besonders leistungsfähige Schutzweste vorstellen, die AR500:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=8gyfx-pJhO4">https://www.youtube.com/watch?v=8gyfx-pJhO4</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=w1K3wCRjcdM">https://www.youtube.com/watch?v=w1K3wCRjcdM</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ar500armor.com/">http://www.ar500armor.com/</a><!-- m -->

Trotz des erstaunlichen Schutzniveaus sollte man bedenken, dass AP Munition immer leistungsfähiger wird und dass die panzerbrechende Technologie im Bereich der Infanterie meiner Ansicht nach zunehmend der Panzerungstechnologie den Rang abläuft.

Der beste Schutz ist immer noch das Gelände was zudem den Vorteil hat, dass man dieses nicht mit sich rumtragen muss und es den eigenen Körper nicht behindert. Eine Weste mit derart steifen Stahlplatten wie die AR500 kann sogar .338 Lapua Magnum auf weite Distanz aufhalten! Man muß sich das mal überlegen was für ein immenser Schutz das ist! Aber nun denke man mal daran, dass man mit eine so steifen Platte nicht so gut kriechen und nah am Boden entlang robben kann. Und dass das Gewicht einen erschöpft und damit die Wahrnehmung und Denkfähigkeit aufgrund Erschöpfung eingeschränkt wird.
Gegen Cal. 50BMG versagt aber auch die AR500 dazu siehe dieses Video.

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=ZdgQ0OSZqOo">https://www.youtube.com/watch?v=ZdgQ0OSZqOo</a><!-- m -->

Man bedenke das die Platte sowohl gegen Non-AP als auch gegen AP versagt, wobei AP gleich zwei Platten hintereinander durchschlägt und selbst die dritte Palte wird dabei noch hart ramponiert. Und hier auch ein Video wie eine AR500 Stahlplatte von einer Cal.50BMG (auch keine AP Munition) durchschossen wird.

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=chZZp-ALV6o">https://www.youtube.com/watch?v=chZZp-ALV6o</a><!-- m -->


Und hier noch ein Video gegen verschiedene Kaliber Inklusive mit 338 Lapua :

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=sf7Ix71RvZ0">https://www.youtube.com/watch?v=sf7Ix71RvZ0</a><!-- m -->
revan:

Zitat:Gegen Cal. 50BMG versagt aber auch die AR500

Das die Munition von SMG und AMG durch solche Platten nach belieben schlägt, ist so oder so klar. Das ist weder neu noch überraschend, und es ist angesichts der bei diesem Kaliber auftretenden Energien
schlicht und einfach gar nicht anders möglich.

Was viel wesentlicher ist: Es gibt sogar AP Munition im Kaliber 5,56x45mm NATO welche die AR500 Platten durchschlägt.

Deshalb ja explizit mein Satz:

Zitat:rotz des erstaunlichen Schutzniveaus sollte man bedenken, dass AP Munition immer leistungsfähiger wird und dass die panzerbrechende Technologie im Bereich der Infanterie meiner Ansicht nach zunehmend der Panzerungstechnologie den Rang abläuft.

und aus diesem folgend meine Einstellung zu Schutzwesten im allgemeinen:

Zitat:Bekanntermaßen bin ich ja kein Freund von Schutzwesten.
Neue AKs werden in den Dienst der russischen Armee mit zwei unterschiedlichen Kal. gestellt.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://strategie-technik.blogspot.de/2015/02/neue-kaschis-fur-russische-krieger.html">http://strategie-technik.blogspot.de/20 ... ieger.html</a><!-- m -->

Edit:

Noch was interessantes.

Mile walker Tag and Shoot Technologie von Tracking point. Könnte eine interessante Beschaffung für die Truppe sein. Ein System pro Schützentrupp (beim Scharfschützen).

<!-- m --><a class="postlink" href="http://strategie-technik.blogspot.de/2015/01/mile-maker-von-tracking-point.html">http://strategie-technik.blogspot.de/20 ... point.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://tracking-point.com">http://tracking-point.com</a><!-- m -->
Bezüglich neuer AK:

<!-- l --><a class="postlink-local" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?f=38&t=1326&start=120">viewtopic.php?f=38&t=1326&start=120</a><!-- l -->

Bezüglich Tracking Point:

Seite 9/10 ff dieses Stranges
@Quintus,

Quintus Fabius schrieb:Was viel wesentlicher ist: Es gibt sogar AP Munition im Kaliber 5,56x45mm NATO welche die AR500 Platten durchschlägt.

Wobei diese nur gegen die Level 3B Platten wirkt bei Keramikplatten dagegen versagen auch die 5.56x45mm NATO M855 und wohl auch die M855A1 (diese neue Munition soll ja auch keine großartig bessere Leitung aufweisen als die alten M855).

Quintus Fabius schrieb:....und aus diesem folgend meine Einstellung zu Schutzwesten im allgemeinen:

Ich verstehe zwar durchaus deine Argumentation dem bezüglich doch haben Schutzwesen auch zahlreichen Soldaten das Leben gerettet bzw. ihren Ausfall verhindert. Auch sehe ich nicht, dass kleine Infanterie Waffen bzw. Munition unterhalb von Kaliber 50BMG noch groß an Letalität hinzugewinnen könnten. Da gibt es einfach zu große physikalische Beschränkungen für und das gerade bei kleineren Kalibern wie z.b 5,56 zudem macht auch die Material Forschung immer größere Vorschritte (z.b Graphen).
revan:

Echter Krieg wird im Bereich der Infanterie primär durch HE/Splitter/Flächenwaffen dominiert und nicht durch "Kleinkaliber"Kugelwaffen und gegen die erstgenannten schützen Kugelsichere Westen die auf Platten basieren praktisch so gut wie nicht, im Gegenteil behindern sie die Benutzung des einzigen echten Schutzes den es gegen solche Waffen gibt, nämlich des Geländes (Deckung - Sichtschutz).

Noch mal abgesehen davon, dass man immer nur Teile des Körpers durch Platten schützen kann und das Gewicht die Ausdauer, die Hydratisierung des Körpers usw einschränkt und damit die Wahrnehmungsfähigkeit und Denkfähigkeit sowie die psychische Ausdauer/Härte. Und diese Faktoren sind wesentlich wichtiger für das Überleben als eine Schutzweste es je sein könnte.

Viele derjenigen denen Schutzwesten das Leben gerettet haben, wären ohne überschwere Beladung und Überlastung gar nicht erst in die Situation gekommen, in der sie dann waren.

Zitat:Wobei diese nur gegen die Level 3B Platten wirkt bei Keramikplatten dagegen versagen auch die 5.56x45mm NATO M855 und wohl auch die M855A1 (diese neue Munition soll ja auch keine großartig bessere Leitung aufweisen als die alten M855).

Ich meinte aber nicht die M855, sondern Patronen wie beispielsweise die M193. Hier mal gegen eine Level 4 Platte:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=w1K3wCRjcdM">https://www.youtube.com/watch?v=w1K3wCRjcdM</a><!-- m -->

Zitat:Auch sehe ich nicht, dass kleine Infanterie Waffen bzw. Munition unterhalb von Kaliber 50BMG noch groß an Letalität hinzugewinnen könnten. Da gibt es einfach zu große physikalische Beschränkungen für und das gerade bei kleineren Kalibern wie z.b 5,56

Im Prinzip ist es recht einfach: Die Durchschlagskraft wird durch Geschosskonstruktion, verwendete Materialien und durch die Geschwindigkeit des Geschosses wie dessen Durchmesser beeinflusst.

Und hier sind gerade eben kleinere Kaliber was die Durchschlagsleistunng angeht leistungsfähiger. Beispielsweise ist ein 4,6mm Kaliber wie es bei der MP7 Verwendung findet was die Durchschlagskraft angeht besser als eine M855. Rein in Bezug auf den Durchschlag von Westen sind daher kleinere (rasantere) Kaliber besser geeignet.

Die physikalischen Beschränkungen beziehen sich hier wiederum primär auf die Wirkung in größeren Distanzen. Gerade in diesen Entfernungen sind Kugelwaffen aber ohnehin weitgehend sinnlos und das Abfeuern entsprechender Waffen in diesem Bereich dient mehr der Beruhigung der eigenen Nerven als der Bekämpfung des Gegners.
Hi Quintus,

Quintus Fabius schrieb:Echter Krieg wird im Bereich der Infanterie primär durch HE/Splitter/Flächenwaffen dominiert und nicht durch "Kleinkaliber"Kugelwaffen und gegen die erstgenannten schützen Kugelsichere Westen die auf Platten basieren praktisch so gut wie nicht, im Gegenteil behindern sie die Benutzung des einzigen echten Schutzes den es gegen solche Waffen gibt, nämlich des Geländes (Deckung - Sichtschutz).

Zumindest bieten die besagten Westen aber auch einen gewissen Schutz vor der Splittern was schonmahl ein großes Plus ist.

Quintus Fabius schrieb:Noch mal abgesehen davon, dass man immer nur Teile des Körpers durch Platten schützen kann und das Gewicht die Ausdauer, die Hydratisierung des Körpers usw einschränkt und damit die Wahrnehmungsfähigkeit und Denkfähigkeit sowie die psychische Ausdauer/Härte. Und diese Faktoren sind wesentlich wichtiger für das Überleben als eine Schutzweste es je sein könnte.

Das sind keine Frage, alles sehr gute und starke Argumente gegen schwere Westen. Doch man könnte so auch gegen zu viel sonstiges Gepäck argumentieren. Das Gewicht mag ein Problem darstellen aber bessere Materialien wie etwa Graphen (ca. 200 mall so hart und 160 mahl so reißfest wie Stahl) und auch noch deutlich leichter könnte diesen negativen Effekt aber bedeutend reduzieren.

Quintus Fabius schrieb:Viele derjenigen denen Schutzwesten das Leben gerettet haben, wären ohne überschwere Beladung und Überlastung gar nicht erst in die Situation gekommen, in der sie dann waren.

Diese Behauptung halte ich aber für sehr gewagt Quintus, der Krieg am Boden wird von Natur aus von Unübersichtlichkeit geprägt. Ich will den negativen Impact von schnellerer Ermüdung und behinderter Transpiration durch Schutzwesten nicht leugnen aber ich finde, dass du denn besagten Effekt doch etwas überbewertest.

Quintus Fabius schrieb:Ich meinte aber nicht die M855, sondern Patronen wie beispielsweise die M193. Hier mal gegen eine Level 4 Platte:

Das ist aber anscheinend keine Level 4 Plate Quintus sondern eine Level 3B, hier vom derselben Person ein Video mit einer Level 4 Keramik Platte.Geschossen wird dabei mit demselben Gewehr und dem gleichen Munitionstypen (M193 und M855) aus nächster Nähe.

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=fOxX8SmfQ0c">https://www.youtube.com/watch?v=fOxX8SmfQ0c</a><!-- m -->

Wie du sehen kannst stoppt die Level 4 Plate sowohl die M193 (schwächere Munition) wie auch die stärkere M855 und das sogar auch noch nach multiplen Treffern (jäh 2). Und auf 80 Yards stoppt auch eine AR500 Stahlplatte selbst ein M855 Geschoss und das ohne dabei Schaden zu nehmen, dazu siehe dieses Video hier.


<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=nqTZAzUj1PQ">https://www.youtube.com/watch?v=nqTZAzUj1PQ</a><!-- m -->


Quintus Fabius schrieb:Und hier sind gerade eben kleinere Kaliber was die Durchschlagsleistunng angeht leistungsfähiger. Beispielsweise ist ein 4,6mm Kaliber wie es bei der MP7 Verwendung findet was die Durchschlagskraft angeht besser als eine M855. Rein in Bezug auf den Durchschlag von Westen sind daher kleinere (rasantere) Kaliber besser geeignet.

Die Funktionsweise von AP Munition ist mir bekannt, was die 4,6 x 30 mm Munition der MP7 angeht, so ist diese der 5,56 x 45 mm NATO klar unterlägen und das auch in Sachen Penetrationsfähigkeit. Denn die 4,6 x 30 mm hat eine deutlich geringere Mündungsgeschwindigkeit als auch eine deutlich geringere Gesamtenergie als die 5,56 x 45 mm NATO. Was die physikalischen Beschränkungen von AP Munition angeht so ist man mit der M855A1 beim 5,56 x 45 mm NATO bereits an die Grenzen des Technisch machbaren in Sachen der Penetrations Fähigkeit gestoßen.
revan:

Zitat:Zumindest bieten die besagten Westen aber auch einen gewissen Schutz vor der Splittern was schonmahl ein großes Plus ist.

Auf einer sehr begrenzten Fläche und das zum Preis von Gewichtsbelastung und Wasserverlust, Einschränkung des Denkvermögens, Erschöpfung der Muskeln und einer Reduzierung der möglichen Restbeladung (ad extremum einer Reduzierung der maximal mitführbaren Munition).

Und du verkennst den wesentlichen Punkt: es spielt gar keine Rolle, ob der Brustkorb unversehrt bleibt, wenn die Arme, Beine und/oder das Gesicht zerstört werden. Die Platte schützt nur einen kleinen Teil des Körpers, eine Flächenwaffe (Splitter) greift jedoch wenn sie die Brustplatte trifft noch darüber hinaus die benachbarten Körperteile ebenso an.

Zitat: Doch man könnte so auch gegen zu viel sonstiges Gepäck argumentieren.

Das tue ich seit langem. Wir müssen dringend das Ausrüstungsgewicht reduzieren, in allen Bereichen. Das greift oft auch ineinander über: beispielsweise: ist die Ausrüstung leichter, kann man auch einen leichteren Rucksack nehmen und spart damit zusätzlich beim Rucksackgewicht ein, dann braucht man auch keine so stabilen (schweren) Stiefel und spart auch beim Schuhwerk Gewicht ein usw.

Zitat:aber bessere Materialien wie etwa Graphen (ca. 200 mall so hart und 160 mahl so reißfest wie Stahl) und auch noch deutlich leichter könnte diesen negativen Effekt aber bedeutend reduzieren.

Reduzieren ja, aber nicht beseitigen. Zumal wie gesagt keine Schutzweste denkbar ist, die nicht problemlos durchschlagen werden könnte (noch abgesehen von Flächenwaffen).

Das ist nur eine Frage der verwendeten Geschosse. Darüber hinaus ist die Kostenfrage zu stellen (Graphen sind beispielsweise extrem teuer) und kein noch so gutes Material ändert etwas daran, dass man viel mehr schwitzt, schneller erschöpft usw und dann die Wahrnehmung reduziert wird und diese ist primär wichtig, vor allem anderen.

Solange allerdings wie bis jetzt ein hauchdünner quadratzentimenter Graphen immer noch mehrere Zehntausend Euro kostet mache ich mir über Schutzwesten aus diesem Material nicht mal im Ansatz Gedanken den du brauchst auch eine gewisse Dicke davon, völlig gleich wie leistungsfähig das Material ist. Eine Schutzweste aus Graphen ist schlicht und einfach kaum bezahlbar selbst wenn die Kosten noch drastisch sinken würden, dafür könnte man sich schon einen Panzer kaufen.

Zitat:Diese Behauptung halte ich aber für sehr gewagt Quintus.... Ich will den negativen Impact von schnellerer Ermüdung und behinderter Transpiration durch Schutzwesten nicht leugnen aber ich finde, dass du denn besagten Effekt doch etwas überbewertest.

Als persönlich betroffener kann ich dir versichern, dass der besagte Effekt im Gegenteil von den meisten, insbesondere von den höheren Offizieren, Beschaffern etc drastisch unterbewertet wird.

Jede Art von modernem Infanteriekampf geht immens auf die Ausdauer und erfordert höchste Beweglichkeit was die Muskeln sogar in kurzer Zeit aufs äußerste erschöpfen kann. Gerade deshalb wird die körperliche Fitness und darunter insbesondere die Ausdauer bei Sondereinheiten so extrem hoch trainiert. Gerade die schweren Schutzwesten erfordern dieses harte Training weil der Einsatz mit dieser überschweren Ausrüstung extrem belastend ist.

Zitat:Das ist aber anscheinend keine Level 4 Plate Quintus sondern eine Level 3B, hier vom derselben Person ein Video mit einer Level 4 Keramik Platte.

Die AR500 im ersten Video ist eine Stahlplatte. Dass sich die deutlich schwerere Keramikplatte anders verhält ist keine Frage.

Aber auch durch eine solche Level 4 Keramikplatte geht 7,62mm AP Munition ohne Probleme durch.

Und von wirklich modernen Munitionskonzepten wie Flechette noch ganz zu schweigen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.whq-forum.de/cms/217.0.html">http://www.whq-forum.de/cms/217.0.html</a><!-- m -->

Zitat:Auf 600 m werden von der Flechette immer noch 35 mm Stahl durchschlagen.
Im menschlichen Körper führen diese Geschosse zu fürchterlichen Verletzungen, welche Anlass waren sie international zu ächten und auf Kriegsschauplätzen zu verbieten. Denn im Zielmedium (beispielsweise 20 prozentige Gelatine) wird das Flechette instabil und verformt sich. So verbog sich die Spitze bei den NATO Tests angelhakenförmig oder das gesamte Geschoss nahm eine U-Form an. Das Flechette neigt aber auch dazu sich im Ziel um 90 bis 180° zu drehen. Durch diese Verformungen und Querbewegungen gibt das Projektil einen Großteil seiner Energie ab und reißt eine vergleichsweise große Wundhöhle. Desweiteren bedeutet eine Drehung aber auch, dass das Geschoss mit den Stabilisierungsflossen voran in das Ziel weiter vorstößt.
Alle gängigen Schutzwesten, Gefechtshelme und Stahlhelme wurden bei den NATO-Tests erfolgreich überwunden. Dabei zog das Geschoss oftmals Teile dieses Schutzes wie auch Teile normaler Kleidung mit in den Wundkanal, welche dort ebenfalls Verletzungen hervorrufen können. Insbesondere Schutzwestenteile, die sich im Bereich um die Wunde herum ausbreiten, führen zu Sekundärverletzungen.

Zitat:Wie du sehen kannst stoppt die Level 4 Plate sowohl die M193 (schwächere Munition) wie auch die stärkere M855 und das sogar auch noch nach multiplen Treffern

Das die Level 4 Keramikplatte diese Munition stoppt ist weder überraschend noch besonders. Dafür schleppt man entsprechend und Granatsplitter zersieben einem trotzdem Arme und Beine.

Zitat:Was die physikalischen Beschränkungen von AP Munition angeht so ist man mit der M855A1 beim 5,56 x 45 mm NATO bereits an die Grenzen des Technisch machbaren in Sachen der Penetrations Fähigkeit gestoßen.

In Bezug auf die 5,56 NATO und die dadurch bedingte Geschossform.

Es wäre aber problemlos möglich, mit anderen Patronen/Treibladungen/Geschosskonzepten die Penetrationsfähigkeit immens zu erhöhen, beispielsweise durch die schon erwähnten Flechette und/oder auch durch Flüssigtreibladungen welche die V0 immens erhöhen würden.

Und wenn man nun nur M855 hat und der Gegner eine Weste, schießt man ihn halt ins Gesicht. Moderne Zieloptiken (wie beispielsweise Tracking Point) werden es problemlos ermöglichen gekonnt an der Weste vorbei den Gegner kampfunfähig zu schießen. Je nach Lage geht so was aber auch über "Kimme und Korn".

Oder man wendet grobmotorisch etwas mehr Munition an und der Gegner fällt halt im Dauerfeuer zusammen (welches immer eine Fläche bestreicht und damit auch Beine und Arme trifft), völlig gleich ob seine Weste durchschlagen wird oder nicht.

Zitat:hier vom derselben Person ein Video mit einer Level 4 Keramik Platte.Geschossen wird dabei mit demselben Gewehr und dem gleichen Munitionstypen (M193 und M855) aus nächster Nähe.

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=fOxX8SmfQ0c">https://www.youtube.com/watch?v=fOxX8SmfQ0c</a><!-- m -->

Ist aber eben keine (leichtere) AR500 sondern eine schwerere Keramikplatte eines anderen Herstellers.

Zitat:This is a test of an "economy" ceramic level IV rifle plate.....It is Midwest Armor, Level IV rated plates.

Noch ein wesentlicher Punkt zu Keramikplatten: Die sind oft nicht Multihitfähig, dass heißt bei mehreren Treffern in den selben Bereich (nicht diesselbe Stelle, es genügt schon derselbe Bereich) bieten sie keinen Schutz mehr (weil angebrochen). Während AR500 Platten multihitfähig sind.

Darüber hinaus splittern Geschosse auf Keramikplatten und die Splitter können an der Platte nach oben und unten fliegen: Ergebnis: die Splitter des abgewehrten Geschosses klatschen dir ins Gesicht.

Zitat:as die 4,6 x 30 mm Munition der MP7 angeht, so ist diese der 5,56 x 45 mm NATO klar unterlägen und das auch in Sachen Penetrationsfähigkeit. Denn die 4,6 x 30 mm hat eine deutlich geringere Mündungsgeschwindigkeit als auch eine deutlich geringere Gesamtenergie als die 5,56 x 45 mm NATO.

Was durchaus stimmt, aber eben die Geschossform und den Geschossdurchmesser außer Acht lässt. In der Kurzdistanz durchschlägt eine 4,6mm mindestens 20 Lagen Kevlar und dann immer noch durch 1,6mm Titanstahl, während eine M855 aus einem M16 (längerer Lauf) gerade mal 17 Lagen Kevlar packt. Erst die M855A1 übertrifft die 4,6 mit 24 Lagen Kevlar und dies natürlich vor allem auch auf größere Distanzen.

Versteh das aber bitte bloß nicht als Argument pro 4,6, im Gegenteil würde ich die MP7 sofort abschaffen. Das ist eine reine Polizeiwaffe.

Zitat:Was die physikalischen Beschränkungen von AP Munition angeht so ist man mit der M855A1 beim 5,56 x 45 mm NATO bereits an die Grenzen des Technisch machbaren in Sachen der Penetrations Fähigkeit gestoßen.

Wenn man sich beispielsweise die Leistung der M995 vor mehr als 15 Jahren ansieht, kann ich dem so nicht zustimmen. Selbst die M855A1 ist bei weitem nicht an de Grenze des technisch machbaren was die Durchschlagsleistung angeht. Auch diese Patrone ist immer noch ein Kompromiss zwischen Durchschlagsleistung, Mannstoppwirkung und nicht zuletzt einer möglichst kostengünstigen Herstellung!

Darüber hinaus werden immer stärkere Platten schlicht und einfach nur eine Rückkehr von 7,62x51mm AP Munition zur Folge haben und schon sind sie wieder nutzlos.
Und trägt man nun Platten die auch 7,62 AP aufhalten, nimmt man halt 6,5mm Lapua usw usf und da sprechen wir ja noch von ganz regulären Geschossen und nicht von möglichen Geschossformen wie Flechette.

Kurz und einfach: in einem ernsthaften Krieg gegen ernsthafte Gegner wird keine Schutzweste irgendeinen Nutzen haben, weil die gegnerische Munition diese durchschlagen wird. Und wenn eine sehr dicke Keramikplatte nicht mit dem ersten Schuß durchschlagen werden kann, dann zerbricht und durchschlägt man sie eben mit einem längeren Feuerstoß oder lässt überhaupt den Feind einfach im Dauerfeuer zusammen fallen. Oder man setzt eben Scharfschützen/Zielfernrohrschützen ein welche entweder leistungsfähigere Kaliber haben oder an der Weste vorbei in ungeschützte Körperteile schießen.

Allem technokratischen Denken zum Trotz kann das Material das handwerkliche Können nicht ersetzen. Statt uns Gedanken über Schutzwesten zu machen welche die Körpertemperatur und damit die IR Signatur erhöhen, sollten wir lieber über Schutzanzüge nachdenken welche die IR Signatur verwischen, über Tarnkleidung, über Stoffe die ihre Farbe ändern können usw

Die Zukunft gehört der Tarnung, nicht der Panzerung. Was ich nicht sehe, darauf kann ich nicht schießen. Daher ist der Sichtschutz in Zukunft wichtiger als die Deckung und das gilt auch für das was der Soldat am Körper trägt.
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