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Normale Version: Schützenwaffen Heute
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Objective_Individual_Combat_Weapon">http://en.wikipedia.org/wiki/Objective_ ... bat_Weapon</a><!-- m -->

Kurzzusammenfassung:

2005 Eingestellt weil:

1 Zu teuer je Einheit;

2 zu Schwer;

3 der Kugellauf war viel zu kurz - womit die kinetische Komponente völlig unzureichend war;

4 entsprach nicht den Anforderungen des modernene Krieges - bzw. wurde durch praktische Kriegserfahrung im Irak und Afghanistan als nicht praktikabel eingestuft;

4.1. defensives Waffenkonzept das seine Stärke primär bei verteidigender mechanisierter Infanterie in der Abwehr eines feindlichen offensiven Massenheeres hat;

4.2. daher ungeeignet für Offensive Kriegsführung und den assymetrischen Krieg

Aus dem letztgenannten Grund hat Südkorea beispielsweise eine sehr ähnliche Waffe (mit einigen kleinen Verbesserungen) eingeführt.

Desweiteren hat man hier aus Strukturextrapolierung sich nicht von althergebrachtem Lösen können. Ein Granatgewehr braucht eigentlich keine kinetische Komponente bzw. kann eine solche auch aus dem gleichen Lauf verschießen. Man muß sich ja nur mal vor Augen halten, dass die USA beispielsweise selbst beim XM29 immer noch auf einem Bajonett-Adapter bestanden, als ob man mit einem solchen System mit aufgepflanztem Bajonett Nahkampf betreiben könnte...

Das System ist also nicht zuletzt daran gescheitert, dass man versucht hat etwas neues zu schaffen, und das alte zugleich im selben System beizubehalten.
Ok, danke für die Aufklärung.

Ich war der Meinung das die kinetische Komponente auch von dem Granatgewehr getrennt werden kann.
Dass das System auf Grund des komplexen Feueleitsystems + Karabiner zu teuer ist klingt fast logisch. Zu schwer ist das dann natürlich auch. Also auch für offensiven Feuerkampf ungeeignet, ok.
Aber die Granatwaffe an sich ist doch genau das Konzept das Du dir vorstellst, oder?

Ich frage mich nur warum auf dem Gebiet so wenig Entwicklung stattfindet. Ich teile Deine Meinung was Granatmun. und eine Inf.Waffe die diese auch mit ein wenig Kadenz verschiessen kann völlig.
Ich habe mit der GraPi viel Freude gehabt. Aber das ist halt kein Vergleich.

Das OICW wurde doch Ende der 90er entworfen...
Ich hab gerade gelesen das die XM25 aus der OICW Granatwaffe hervorgegangen ist. Mit 25mm Mun. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Trotzdem ist es fragwürdig warum die Infanteriebewaffnung sich nicht langsam mal von Kugelwaffen zu solchen Modellen hin weiterentwickelt! Quintus hatt die Pros und Kontras ja schon eindrucksvoll aufgeführt.
So modern Granatgewehre heute auch sein mögen, das Konzept des
Granatwerfers ist ja auch schon sehr alt. Im Endeffekt handelt es sich also hier auch nicht um
neue Waffensysteme, sondern nur um die höchste Entwicklungsstufe eines altbewährten Systems.

Jede Form von Granatwafffe hat nun das Problem, dass sich mit ihr nicht über einen längeren
Zeitraum hinweg die für den Infanteriekampf notwendige Feuerdichte erzeugen lässt. Man kann
zwar im Gegensatz zu dem was viele glauben durchaus mit Granaten Feuerdichte erzeugen und damit
den Gegner in Deckung zwingen und dort festhalten, dies aber eben nicht für einen längeren Zeitraum,
weil man die dafür notwendige Munition nicht mitführen kann. Die für ein offensives Vorgehen
notwendige Feuerdichte lässt sich daher auch heute noch nur mit Maschinengewehren (Westlicher Ansatz) oder dem massenweisen Einsatz von Maschinenkarabinern (Russischer Ansatz) erzeugen.
Gurtgefütterte MG stellen dabei das beste System für die Erzeugung einer ausreichend hohen Feuerdichte über einen längeren Zeitraum dar, der Gurt und das Gewicht machen diese Waffen
aber wieder unbeweglicher was gerade im heutigen modernen Krieg im Kampf von Infanterie gegen Infanterie ein massiver Nachteil ist, insbesondere im OHK.

Aber auch mit konventionellen MG steht man bei einem offensiven Vorgehen sehr schnell ohne Munition dar. Gerade aus diesem Grund setzen die USA jetzt massiv auf die Entwicklung von leichten Maschinengewehren mit Polymerhülsen bzw mit hülsenloser Munition (LSAT). Diese neuen Waffen wollen die USA dann eben mit Granatgewehren kombinieren. Also eine Mischung aus lMG mit hülsenloser Munition und Granatgewehren welche die jeweiligen Nachteile beider Systeme gegenseitig aufhebt und sich damit perfekt ergänzt. Vom derzeitigen Stand der Technik her scheint mir diese Kombination ebenfalls als die beste.

Ich bin daher kein Gegner von Kugelwaffen, im Gegenteil. Ich bin jedoch eben ein entschiedener Gegner der traditionellen, herkömmlichen Konzepte hierzu. Die LSAT Waffenfamilie kombiniert mit Granatgewehren ermöglicht sowohl das mitführen großer Munitionsmengen, als auch die Erzeugung einer hohen Feuerdichte, als auch Flächenfeuer mittels Granaten und die Bekämpfung von Gegnern
auf große Distanzen sowie die Vernichtung von Gegnern innerhalb von Deckungen durch indirekte Wirkung.

Anbei: da hier ja Tom den berechtigen Einwand geäußert hat, dass die "intelligenten" Granaten im
Waldkampf nicht funktionieren könnten, weil man vor lauter Gesträuch die Entfernung zum Ziel
nicht sicher anvisieren kann: das XM 25 (und auch das südafrikanische Granatgewehr) kann auch nicht-"intelligente" Granaten verschießen, die dann einfach bei Aufprall explodieren. Damit verkürzt sich dann zwar die effektive Reichweite massiv.
aber gerade im Waldkampf (gleich ob Dschungel oder heimischer Wald) ist die durchschnittliche Kampfentfernung ja ohnehin nicht so hoch.

Noch einfacher ist das mit dem MPRS System, dass ja nur ein Aufsatz zu einem konventionellen Unterlaufgranatwerfer 40mm ist. Hier ist die effektive Reichweite auch bei der Verwendung konventioneller Granaten sehr hoch.
Auf Kugelwaffen ganz zu verzichten meine ich nicht, nur diese als STAN Waffe der Inf. abzulösen. Für kurze Kampfentfernungen sind weder LSAT noch die Granatwaffe geeignet. CQB oder OHK(zum Teil) also unter 50m. Hier braucht man eine bewegliche automatische Feuerwaffe. Kurzwaffen wie die P8 oder andere Faustfeuerwaffen haben hier im militärischen Bereich doch ihren Zenit überschritten und können sowieso nur als PDW eingesetzt werden. Bei der MP 7 fehlt mir Erfahrung. Hab mit dem Teil nur 20 Schuss abgegeben. Gefühlt ist sie aber kein schlechter Kompromiss zwischen PDW und MP.
Meiner Meinung nach sind Granatgewehre auch für den Nahkampf ( < 50 m)verwendbar. Aus Granatgewehren kann man ja nicht nur Granaten verschießen, sondern auch Massivgeschosse bzw Pfeilgeschosse (oder auch Nicht-Letale Munition).

Zudem käme immer nur ein Granatgewehr auf zumindest 4 Kugelwaffen, diese übernehmen dann im Nahkampf solange, bis der Granatschütze umgeladen hat oder der Nahkampf wieder vorbei ist. Erfahrungsgemäß dauern Nahkämpfe aber nicht lange. Und gerade im Nahkampf ist die Koordination zwischen verschiedenen Trupps und Gruppen im gleichen Gebäude/Waldabschnitt usw wesentlich: folglich die Lenkung der Gruppe, und darauf kann sich dann derweilen der Granatschütze konzentrieren. Dieser lenkt dann die Gruppe statt zu feuern und hält die Augen in andere Richtungen offen und deckt mit seiner Waffe Bereiche ab die nicht Nahbereich sind bspw aus Fenstern hinaus ins Umfeld usw

Gerade deshalb übrigens größere Trupps von 5 Mann, damit der 1 Granatschütze innerhalb dieses Trupps im Nahkampf die Rückendeckung oder Deckung von Nicht-Nahräumen übernehmen kann bzw sein Ausfall bei plötzlichem und überraschendem Nahkampf nicht wesentlich ist. Der Granatschütze deckt dann aus der Gruppe heraus diese gegen den Mittel- und Fernbereich während die 4 anderen Schützen der Gruppe den Nahkampf aufnehmen. Dies verhindert zugleich, dass ein Tunnelblick des ganzen Trupps auf den Nah-befindlichen Gegner entsteht was den Trupp gegen Einwirkung aus der Mittel- und Ferndistanz von Außen her sehr gefährdet.

Und die genannten Kugelwaffen kann man auch im Nahbereich verwenden. Selbst ein LSAT lMG ist gerade mal so lang wie ein M 16. Und die Marines gehen auch mit M 16 in den Nahkampf, insbesondere in den OHK. Insgesamt hat man mit einem längeren Lauf auch im OHK oder Nahkampf Vorteile gegenüber einer Waffe mit extrem kurzen Lauf. Beispielsweise ist ein M 16 gerade im Nahkampf einem M 4 überlegen ! Der Grund dafür ist die viel bessere Wirkung im Ziel (gleiche Patrone!) nur aufgrund des längeren Laufes. Deckungen und Körperpanzerung werden eher durchschlagen, die Mannstoppwirkung ist viel größer und man kann leichter eine bessere Trefferlage erzielen, gerade bei mehreren Schüssen. Und die Mannstoppwirkung wird wiederum aufgrund der Trefferlage wesentlich erhöht. Und gerade im Nahkampf kommt es besonders auf eine möglichst große Mannstoppwirkung und zugleich Durchschlagskraft an.

Das Vorgehen in Räumen mit längeren Waffen ist darüber hinaus nur eine Frage der Technik und des handwerklichen Könnens. Diese Idee, dass man beim Kampf in Räumen nur mit Pistolen, MP und anderen gleichermaßen kurzen Waffen agieren kann, ist meiner Meinung nach falsch. Man kann auch mit längeren Waffen in Räumen agieren, dass ist nur eine Frage des Vorgehens und der handwerklichen Technik.

Noch darüber hinaus besteht die LSAT Familie nicht nur aus dem lMG, sondern auch aus einem Maschinenkarabiner der vom Aufbau her eine Bullpup-Waffe ist. Auch andere moderne Kugelwaffen wie beispielsweise das FN F2000 (Hülsenauswurf nach vorne) oder eine mögliche Neuauflage des Steyr AUG (oder Steyr ACR, oder G 11) haben bei einer Standardlauflänge eine geringe Gesamtlänge und sind damit jeder MP, PDW oder Mikrosturmgewehr weit überlegen.

Moderne Bullpup-Konstruktionen sind die einfachste und beste Lösung, egal ob sie nun die Hülsen nach vorne auswerfen oder gar keine Hülsen auswerfen. Man hat so die viel besseren längeren Läufe in einer viel kürzeren Waffe. MPs, PDWs und Mikrosturmgewehre sind damit überflüssig.

Zur MP 7 möchte ich anmerken, dass sie eine sehr geringe Mannstoppwirkung hat und nur in den Händen von sehr gut ausgebildeten Spezialisten eine sinnvolle Waffe ist. Meiner Meinung nach taugt die MP 7 nur für Sondereinheiten als spezielles Werkzeug für hochspezialisierte Einheiten. Man muß sehr gut schießen können und die MP 7 sehr viel schießen um damit sinnvoll wirken zu können (die Mannstoppwirkung wird dann durch die gezielt herbei geführte Trefferlage ausreichend). Die höhere Durchschlagswirkung der Kugeln gegen Körperpanzerung kann bei größeren Kalibern zudem durch eine andere Geschosskonstruktion ebenfalls erzielt werden.

Pfeilgeschosse haben beispielsweise eine noch viel größere Durchschlagskraft als die MP 7 und dies nicht nur in der Nahdistanz sondern auch auf extrem große Entfernungen. Gleichzeitig ist die Mannstoppwirkung eines Pfeilgeschosses immens.
Alles schön und gut. Ich sag's aber nochmal eine Kurzwaffe ist notwendig. Und diese wird meiner Meinung nach in absehbarer Zukunft weder Granaten noch Pfeilgeschosse verschießen. Egal ob Mp's,Piloten/sonstiges Bordpersonal oder wie Du ja schon aufgeführt hast Spezialkräfte.

Mein Ansatz hier sind wie gesagt in erster Linie die Faustfeuerwaffen. Also den Colt1911+MP5 des 21.jahrhunderts. Wir werden hier bei der Größe der Waffe nicht viel weiter gehen können als bei der MP7. Hatte übrigens bei den wenigen Schüssen die ich damit abgeben durfte ein gutes Gefühl was die Beherschbarkeit angeht. Ist nach 20rounds auf der Schießbahn natürlich nicht gerade sehr aussagekräftig.
Es ist außerdem erstrebendswert hier eine Waffe zu haben die beides kann. Also Pistole und Maschinenpistole mit entsprechender Mannstopwirkung.
.45ACP ist hier in meinen Augen nicht voll auf den Polizeigebrauch zu fixieren! Die UMP hat eine beachtliche Mannstopwirkung und ist auf die kurze Distanz einer MP5 überlegen. Bitte verstehe mich nicht falsch, ich will nicht das wir an den Waffenkammern jetzt UMP's ausgeben. Diese Maschinenpistolen sind für den gesuchten Einsatzbereich auch zu groß , genau wie Bullpups aus der LSAT Family.
Auch wenn du dich wiederholst, wird dadurch die Aussage: dass eine MP unbedingt notwendig ist nicht wahrer. Sowohl Feldjäger, wie Piloten, Fahrer, usw können alle mit ein und derselben Bullpup Waffe ausgerüstet werden, die zugleich nur so lang ist wie eine MP, dafür aber die Feuerkraft (höhere Mannstoppwirkung und höhere Durchschlagskraft) , deutlich größere effektive Reichweite und höhere Präzision eines Maschinenkarabiners bietet.

Und man kann durchaus von der Größe her weiter gehen als bei einer MP 7. Beispielsweise hast du ja die MP 5 angeführt. Ich habe die MP 5 bereits praktisch in Räumen benutzt, also tatsächlich eingesetzt. Das geht von der Länge her problemlos, die Waffe ist ausreichend kurz. Nun aber zum wesentlichen: Es gibt heute bereits Mikrosturmgewehre als Varianten konventioneller Maschinenkarabiner die ebenso kurz sind wie eine MP 5 oder im Fall von Bullpup-Waffen sogar kürzer sind. Selbst vom Schweizer Sturmgewehr 90 gibt es eine Kurzversion die tatsächlich sogar exakt so groß ist wie eine MP 5, sowohl in der Länge wie auch in der Höhe, obwohl sie konventionell aufgebaut ist (kein Bullpup). In der Zeitschrift caliber vor ein paar Monaten wurden deshalb beide direkt miteinander verglichen. Die Kurzversion des Sturmgewehr erwies sich in jedem Aspekt als der MP weit überlegen. Insbesondere auch die Mannstoppwirkung war größer als die der MP.

Die Verwendung kurzer Maschinenkarabiner ermöglicht damit die Verwendung von nur einem Kugelkaliber, während du bei einer extra Faustfeuerwaffe mindestens ein zweites Kugelkaliber brauchst. So aber haben alle nur ein Kugelkaliber und das gleiche Grundsystem, was Beschaffung, Instandhaltung, Ausbildung, Logistik, Einkauf/Kosten und Einsatz/Nachschub im Gefecht immens erleichtert.

Zitat:Hatte übrigens bei den wenigen Schüssen die ich damit abgeben durfte ein gutes Gefühl was die Beherschbarkeit angeht.

Natürlich ist die MP 7 perfekt beherrschbar. Der "Rückstoß" ist mehr wie der eines Luftgewehrs. Trotzdem muß man damit aufgrund des kleinen Kalibers eben besonders präzise treffen, während man mit anderen, wirksameren Kalibern für die gleiche Mannstoppwirkung eben nicht so präzise treffen muß. Und das macht einen wesentlichen Unterschied: ungefähr 80 % der Wirkung bei einer MP 7 hängen von der Trefferlage ab. Das heißt, du musst nicht nur präzise Wissen welche Stellen des Körpers du genau treffen musst, du musst sie auch genau treffen. Das erfordert sehr viel Können, sehr viel mehr als jeder normale Soldat je erlangen kann.

Zitat:45ACP ist hier in meinen Augen nicht voll auf den Polizeigebrauch zu fixieren! Die UMP hat eine beachtliche Mannstopwirkung und ist auf die kurze Distanz einer MP5 überlegen.

Wenn du Waffen in 45 ACP einführst, hast du bereits wieder mindestens zwei Kugelkaliber innerhalb einer Schützengruppe oder eines Schützentrupps. Darüber hinaus hat die 45 ACP eine viel zu geringe Durchschlagskraft gegen Deckungen und Körperpanzerung, und die Mannstoppwirkung wird überschätzt. Die kommt erst bei Hohlspitzgeschossen (oder weichen Teilmantel etc) wirklich zum Tragen, und solche Geschosse führen im militärischen Gebrauch, insbesondere bei Vollautomatik leicht zu Ladehemmungen. Eine 45ACP Vollmantel hat gerade in den Kurzdistanzen zudem rein praktisch keine wesentlich größere Mannstoppwirkung als eine 9mm Vollmantel aus einer MP 5. Da ist kein praktischer Unterschied feststellbar. Sie geht in der Kurzdistanz noch durch den Körper durch und verursacht primär eine Wundhöhle in der Größe des Geschosses. Ob da aber nun 1 bis 2 mm mehr Wundkanal entstehen oder nicht, ist eben irrelevant. Das wird von anderen Faktoren die die Mannstopwirkung beeinflussen weit übertroffen.

Interessanter wird es erst ab einer gewissen Entfernung, wenn die 45 ACP dann regelmäßig zu Steckschüssen führt. Dann ist die Mannstoppwirkung deutlich höher, nicht zuletzt auch wegen der noch im Körper steckenden Kugel. Sie ist aber in dieser Distanz immer noch geringer als die Mannstoppwirkung eines Gewehrkalibers dass aus einem Maschinenkarabier verschossen wird. Dafür ist die effektive Reichweite der 45 ACP widerrum viel geringer, die Durchschlagskraft ist geringer und man könnte noch das Gewicht und den Platz der Patronen anführen. Trotz der geringeren Wirkung hat die MP in diesem Kaliber zudem einen größeren Rückstoß und ist damit unkontrollierter und erfordert daher mehr Können (also mehr Ausbildung). Die höheren Kosten führe ich mal nicht als Nachteil an, weil ich in diesem speziellen Punkt höhere Kosten nicht als zwingenden Nachteil sehe.

Zitat:Diese Maschinenpistolen sind für den gesuchten Einsatzbereich auch zu groß , genau wie Bullpups aus der LSAT Family.

Die LSAT Maschinenkarabiner sind in keinster Weise für den besagten Einsatzbereich zu groß. Man kann damit auch in Räumen problemlos kämpfen. Aber nehmen mir mal beispielsweise nur ein altbewährtes System wie das Schweizer Sturmgewehr 90 oder das Steyr AUG.

Vom erstgenannten gibt es eine Kurzversion welche die exakt gleichen Abmessungen hat wie eine MP 5 (siehe oben). Vom zweitgenannten gibt es (Laufwechselsystem!) Kurzversionen mit nur noch 63 cm Gesamtlänge, und dies dank Bullpup mit einem dafür vergleichsweise langen Lauf.

Zum Vergleich: eine MP 5 kommt mit festem Schaft auf 68 cm obwohl der Lauf dann ca 15 cm kürzer ist als beim AUG und mit Einschubschaft auf 70 cm (ausgezogen) und 55 cm (eingeschoben) obwohl der Lauf wiederum ca 15 cm kürzer ist.

Man hat also mit der MP 5 dann eine 7 cm längere Waffe mit ca 15 cm kürzerem Lauf, und einer viel geringeren Wirkung und Feuerkraft. Was für einen Sinn soll also so eine Faustfeuerwaffe haben?

Man braucht also schlicht und einfach keine MP oder PDW, sondern es reichen einfach Kurzversionen des Standardsystems, womit man hervorragende Synergieeffekte erzielen kann. Steyr hat mit seinem Laufwechselsystem klar aufgezeigt, was hier möglich ist. Man kann aber auch mit einem ganz normalen AUG in jedem OHK kämpfen. Und man kann auch mit einem normal langen Sturmgewehr 90 oder G 36 im OHK kämpfen, auch in engen Räumen! Das ist nur eine Frage des Vorgehens und des handwerklichen Könnens der Soldaten.

Man muß halt einfach lernen wie man das macht, was für Anschlagsarten und was für Stellungen man in den Räumen einnimmt und das trainieren. Dann kann man sogar mit einem normal langen Maschinenkarabiner problemlos in Räumen kämpfen. Eine wirkliche Überlegenheit erlangen Kurzwaffen hier wieder nur in den Händen von sehr hochspezialisierten Sondereinheiten deren Können noch sehr viel größer ist.
Auch wenn Du mMn zweifellos bald den "Nobelpreis für Waffenkunde" erhalten solltest, reden wir aneinander vorbei. Für mich sind MP5 UMP LSATKompaktkarabiner und Co keine Faustfeuerwaffen!

Die sind in meiner Vorstellung zu groß für Piloten und militärischen Personenschutz des 21. Jahrhundert usw

Bitte bleib nicht bei Deiner Inf. Gruppe hängen... 5 verschiedene Schusswaffen sind notwendig beim Militär.

Also evtl. SSG, Granatgewehr, LMG, Maschinenkarabiner und besagte eierlegende Wollmilchsau Faustfeuerwaffe.
Nobelpreis, itzo laß mich lachen Big Grin Danke, viel zu viel der Ehre

Man braucht zwar durchaus verschiedene Waffen, aber man braucht eben nicht für jede Waffe ein anderes Kaliber und eine Vereinheitlichung sowohl der Waffen wie der verwendeten Patronen ist ausgesprochen sinnvoll. Je weniger Systeme und je weniger Munitionsarten, desto besser.

Leichte Maschinengewehre und Maschinenkarabiner können diesselbe Munition benutzen, Granatgewehre ersetzen sowohl SSG wie ZFG wie Unterlaufgranatwerfer. Man braucht daher dann nur zwei Kaliber, ein 25mm Granatkaliber und ein Kugelkaliber.

Zitat:Und diese wird meiner Meinung nach in absehbarer Zukunft weder Granaten noch Pfeilgeschosse verschießen

Es gibt von Metall Storm bereits heute sehr kurze, ultraleichte Granatpistolen mit einem 3 Schuß "Magazin". Bei einem 25mm Kaliber könnte man diese noch kompakter und kleiner bauen.

Zitat: Sinngemäß: Für kurze Kampfentfernungen ist die Granatwaffe nicht geeignet. CQB oder OHK(zum Teil) also unter 50m.

Da auch Tom ja mehrfach geäußert hat, dass man ein Granatgewehr nicht auf Kurzdistanz benutzen kann und dass das Umladen auf andere Geschosse als die Granaten nicht praktikabel ist, ein wesentlicher Punkt an den ich gar nicht gedacht habe und der diese problematik einfach auflöst:

Diese Granaten explodieren erst ab einer Mindestentfernung. Davor explodieren sie einfach nicht !

Das heißt, dass wenn man mit einem Granatgewehr in den Nahkampf gerät, dann kann man einfach genau so eine Granate auf den Gegner abschießen. Nehmen wir an, der Feind steht 10 m weit weg, dann wird der einfach von einem 2,5 cm Massivgeschoss getroffen. Die Mannstoppwirkung ist immens. Die Granate explodiert nicht, weshalb man selbst nicht gefährdet ist!

Ein Granatschütze muß also nicht umladen, wenn er in ein Haus hinein geht. Er feuert auf einen Feind in 200 m Entfernung, rennt dann in ein Haus hinein und schießt einen Gegner auf 5 m Nieder, alles mit derselben Waffe, mit derselben Granate. Auf 200 m explodiert diese, der Gegner wird in seiner Deckung getroffen. Auf 5 m durchschlägt die Granate ohne zu explodieren den Gegner.

Ein Kaliber 25 mm Massiv - Geschoss. Langsam und mit großer Energie unterwegs. Genau genommen wie ein Flintenlaufgeschoss sogar herrausragend für den Nahkampf geeignet !
Werter Tom:

Zitat:Gleiches Problem im OHK. Wer von Euch möchte mit nem Granatwerfer in der Stube eines fremden Menschen rumballern?
....
Wie stelle ich mir das dann vor? Schieben die Soldaten einen Einkaufswagen mit einem halben dutzend unterschiedlicher Munitionsarten durch die Gegend um sich der jeweiligen Situation anzupassen? Oder haben die Waffen 3 Magazine und ein Wahlfunktion, welches man benutzen möchte?

Die Waffe hat also nur ein Magazin und nur einen Lauf und nur eine Art Munition: 25mm Granaten.

In der Stube eines fremden Menschen explodiert die Granate dann einfach nicht, sondern wirkt wie ein 25mm Massivgeschoss. Weil die Mindestdistanz nicht erreicht wurde. Im Nahkampf hat man also mit dem Granatgewehr ein Multifunktionsgerät ähnlich einer schweren Sturmschrotflinte mit Flintenlaufgeschossen dabei. Man kann damit auch Türen aufschießen und in Räumen und Fluren herum schießen. Die Granaten wirken dann genau wie Flintenlaufgeschosse, nur dass ihr Gewicht und Kaliber noch mal deutlich größer ist als bei einer Schrotflinte !
Interessante Systeme von Metal Storm:

halbautomatische 40mm Granatpistole:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.metalstorm.com/content/view/37/92/">http://www.metalstorm.com/content/view/37/92/</a><!-- m -->

Schrotflinte:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.metalstorm.com/content/view/83/167/">http://www.metalstorm.com/content/view/83/167/</a><!-- m -->

Bei einer Magazinkapazität von 3 Patronen könnte man eine 25mm Granatpistole bauen, die
dann ebenso kompakt wäre wie die hier:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.metalstorm.com/images/stories/images/maul_2.jpg">http://www.metalstorm.com/images/storie ... maul_2.jpg</a><!-- m -->

gezeigte Schrotflinte.
Da man immer wieder behauptet, leichte Maschinengewehre mit Magazin seien ungeeignet, weil sie:

1 nicht genügend Feuerdichte, genügend lange erzeugen könnten

2 die Feuerkraft allgemein zu gering sei

3 die Waffen daher keine richtigen MG seien

möchte ich dem mal entgegen stellen, dass nach neuesten bekannt gewordenen Untersuchungen gerade mal um die 17% der MG Schützen mit Gurtgefütterten MG in Kampfsituationen ihre MG tatsächlich einsetzen konnten. Während Schützen mit leichten MG in mehr als 60% der Fälle ihre MG einsetzen konnten. Ein gurtgefüttertes schweres MG nützt mir eben rein gar nichts, wenn ich es nicht einsetzen kann. Zudem gibt es heute vierreihige Magazine oder Trommelmagazine die einem leichten MG die gleiche Menge an Mun mitgeben wie einem gurtgefütterten MG.

Nun wird immer

4 Überhitzung

genannt, weil der Lauf ja nicht gewechselt werden könnte. Tatsächlich aber gibt es sogar Maschinenkarabiner bei denen man den Lauf leicht wechseln kann und dies ist bei einem lMG ebenfalls möglich. Das ist nur eine Frage der Bauweise. Der leichtere lMG Lauf wiegt zudem weniger und kann leichter mitgeführt und schneller gewechselt werden !

Und hier noch ein Artikel einer von mir sehr geschätzten Seite:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.combatreform.org/21stcenturyrifle.htm">http://www.combatreform.org/21stcenturyrifle.htm</a><!-- m -->
Im folgenden möchte ich mal einen Maschinenkarabiner etwas vorstellen, der meiner Ansicht nach bei den Kugelwaffen den Stand der Dinge verkörpert:

das F2000 von Fabrique Nationale de Herstal

Ein weiteres Meisterwerk dieser Firma !

eine herausragend gute Waffe! Ich hatte sie schon selbst in der Hand und habe sie in der Zivilversion geschossen (halbautomatisch).

Die wichtigsten Aspekte:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/96/FN_F2000_S.jpg">http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... 2000_S.jpg</a><!-- m -->

Was selbst auf den Bildern nicht wirklich gut heraus kommt ist, wie kurz diese Waffe ist. Sie ist extrem kompakt, und hat eine Gesamtlänge die etwas kürzer ist als die einer MP 5 ! Maschinenpistole. Trotzdem hat sie einen normal langen Lauf und ist ein vollwertiger Maschiennkarabiner. Darüber hinaus ist sie perfekt ausbalanciert. Sie hat sich regelrecht an mich angeschmiegt, anders kann ich das nicht ausdrücken.
Und sie ist leicht. Sie fühlt sich viel leichter an, als ihr Gewicht erwarten ließe. Andere Waffen mit ähnlichem Gewicht fühlten sich irgendwie schwerer an. Sie liegt einfach perfekt in der Hand, hat eine perfekte Ergonomie!

Die Waffe hat einen Bullpup-Aufbau, wirft die Hülsen aber nach vorne aus. Dadurch kann man sie sowohl im Rechts- wie Linksanschlag problemlos bedienen. Darüber hinaus reduziert diese Eigenheit das Eindringen von Staub und Dreck ins Waffeninnere. Das Gehäuse ist ohnehin sehr staubdicht und die Waffe funktioniert auch bei extremsten Zuständen. Sie ist ebenso zuverlässig und robust wie ein modernes AK System.

Ein besonderer Punkt bei dem Auswerfen der Hülsen nach vorne ist zudem, dass der Schütze weniger durch heiße Gase beeinträchtigt wird. Diese treten bei Bullpup-Waffen immer sehr nahe beim Gesicht des Schützen aus und könnten sogar die Visiereinrichtung und das Zielen beeinträchtigen. Das ist beim F2000 nicht der Fall.

Unter der Waffe kann ein 40mm Unterlaufgranatwerfer montiert werden, der zu den besten gehört die es gibt. Eine Besonderheit ist, dass der Unterlaufgranatwerfer abgefeuert werden kann, ohne die Hand vom Griff zu nehmen. Man muß also nur mit dem Zeigefinger in den zweiten Abzug (des UGW) greifen und bleibt somit mit der Hand im Anschlag und kann sofort wieder zurück zum Kugelabzug.

Eine absolute Besonderheit ist das optional dazu gelieferte Visier. Es ist mit einem Laserentfernungsmesser kombiniert. Man visiert das Ziel an, und hebt dann die Waffe einfach bis man im Visier ein grünes Licht sieht, und drückt dann ab. Selbst ungeübte Soldaten konnten damit auf 300 m Entfernung ganz normale 40 mm Granaten mit einer Präzision von plus / minus 1,5m abfeuern. Die praktischen Erfahrungen der slowenischen Armee mit dem System sind entsprechend. Man hat damit selbst auf über 300 m eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit ein Ziel schon mit dem ersten Schuß genau zu treffen. Da die Granaten auf größere Distanzen dabei stark ballistisch rein kommen, kann man damit auch gut hinter Hügel, bzw in Deckungen hinein schießen. Zwar nicht ganz so perfekt wie mit Airburst-Granaten, aber immerhin viel besser als mit jedem anderen Granatwerfer. Darüber hinaus könnte der Granatwerfer auch mit einem MRPS System und mit Airburst-Granaten kombiniert werden.

Das Magazin fasst 30 Schuß. Es könnte zudem problemlos ein größeres Magazin verwendet werden. Die Waffe hält über sehr lange Zeiträume Dauerfeuer aus, ohne zu Überhitzen. Hier ist sie deutlich leistungsfähiger als andere vergleichbare Maschinenkarabiner. Aufgrund des neuen Hülsenauswurf-Systems dachte ich anfangs, die Waffe würde leicht überhitzen, aber das Gegenteil ist der Fall. Der Lauf ist extrem präzise und hat eine sehr hohe Lebensdauer.

Das Kaliber ist der einzige negative Punkt den ich nennen kann. Die Waffe gibt es nur in 5,56x45mm. Aufgrund dessen könnte man sie aber durchaus leicht auf 6,8 SPC oder 6,5mm Grendel umrüsten. Mit einem etwas längeren Magazin hätte die Waffe in 6,5mm Grendel dann immer noch 30 Schuß. Es wären auch vierreihige Magazine denkbar, die dann die Kapazität des Magazins auf 60 Schuß oder mehr erhöhen würden. Die Waffe könnte dann sogar wenn gewünscht die Aufgaben eines lMG übernehmen (jedoch ohne Laufwechsel-Möglichkeit). Man kann aber übrigens den Upper sehr leicht austauschen (und damit auch den Lauf) was eine mögliche Notlösung für bestimmte Schützen wäre, die dann einfach einen zweiten Upper dabei haben und damit wie ein lMG wirken können.

Im Vergleich zu einem normalen MG müsste man dann nur die reale Kadenz etwas geringer halten, ca. 10 bis 20 Schuß je Minute geringer würden hier schon reichen. Dann könnte man mit der Waffe ebenfalls durchgehend Dauerfeuer schießen.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=D5L1d_oD0VU">http://www.youtube.com/watch?v=D5L1d_oD0VU</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=N8LtOonLEf8">http://www.youtube.com/watch?v=N8LtOonLEf8</a><!-- m -->
@Quintus
Bezüglich Feuerdichte:
Ich hab mich schon oft gefragt, was die Maschinengewehre unter dem Strich nützen, es geht ja primär drum den Feind niederzuhalten. Treffer liegen wahrscheinlich allenfalls im Promillebereich (viel Munition nötig). Wenn das Gewicht ein Problem darstellt, könnte man die Geräuschkulisse simulieren, es müsste ja theoretisch nur jede x.te Kugel wirklich den Lauf verlassen. Für den Rest verwendet man einen Ghettoblaster. Von meiner Ausbildung weiss ich noch, wie beeindruckend die Geräuschkulisse ist. Sie ist eigentlich das was man am meisten mitbekommt / einem beeindruckt / dich zwingt in Deckung zu gehen. Wahrscheinlich wurden schon Verusche mit Soundsystemen gemacht, bin sicher nicht der Erste der auf diese Idee kommt. Aber so könnte man doch viel mehr Feuer vorgaukeln als tatsächlich vorhanden ist. Schlussendlich gefährde ich mich wahrscheinlich weniger, wenn mich der Gegner überschätzt / er kommt vielleicht prozentual weniger aus der Deckung und kann mich so auch weniger treffen.
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