25.11.2008, 20:20
25.11.2008, 20:32
ok, ich habe vor kurzem meinen neuen "Lieblingskandidaten" außerwählt, Andrei Illarionov, allerdings kurz gegoogelt und festgestellt das der auch im englisch sprachigen Raum gut vertretten ist.
hier trotzdem sein blog in russisch, weil immer aktuell:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://aillarionov.livejournal.com/">http://aillarionov.livejournal.com/</a><!-- m -->
sonst wiki:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Illarionov">http://en.wikipedia.org/wiki/Illarionov</a><!-- m -->
und seine Seite bei CATO Institute, gibts einige Artikel und Meinungen von ihm:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cato.org/people/illarionov.html">http://www.cato.org/people/illarionov.html</a><!-- m -->
hier trotzdem sein blog in russisch, weil immer aktuell:
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sonst wiki:
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und seine Seite bei CATO Institute, gibts einige Artikel und Meinungen von ihm:
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25.11.2008, 20:50
Ok, danke Englisch ist natürlich immer besser.
25.11.2008, 22:38
Ich versuche es mal einfacher zu sagen:
In den letzten 150 Jahren haben sich aus zahllosen Gründen diverse Nationalbewegungen in Osteuropa stark entwickelt, die von Fremdherrschaft nichts wissen wollten. Dem steht aber das russische Konzept des "nahen Auslands" und Russlands Anspruch auf Einfluß ziemlich stark entgegen, was Reiberei und Konflikte verursachen muss.
Diese Herrschaft gab es sowohl als zaritisch-russische Version, als auch als etwas anders geartete, aber doch antinationale sowjetische Version und gibt es nun als mit Demütigungen ringende russische-autoritäre Version.
Weiterhin musst du erkennen, dass das Denken und Handeln der Leute eben geprägt ist von den Geschehnissen von vor 100, 50 oder auch 20 Jahren. Ohne dieses Bedenken, versteht man einfach nicht den Kern der Probleme (das kannst du an fast allen Konflikten dir anschaun) und das ganze Drumherum. Man sieht daher Dinge anders.
Für dich ist die Lage der russischen Minderheiten skandalös. Für einen Esten, Letten oder Westukrainer dagegen gilt es nach weiß-wie-viel-Jahren darum, sich selbst als selbstbestimmter Bürger und damit auch Herr in seinem eigenen Lande zu fühlen. Verschiedene Strömungen (links, rechts gemäßigt) müssen sich erst finden im Umgang mit den "neuen" Minderheiten und "alten Herren". Institutionen müssen erst stärker werden. Es ist etwas naiv zu glauben, dass lange unterdrückte Nationalbewegungen plötzlich und automatisch einen ruhigen Umgang mit der einstigen dominierenden ethnischen Gruppe finden. Stell dir einen geschlagenen Hund vor, der wird sicher nach der Freilassung seinen alten Peiniger nicht gerade freundlich begegnen. Bedenkt man diesen historischen Rücksack, dann muss man den Verhältnissen dort sogar eine relativ große Stabilität bescheinigen.
Aber diese Stabilität gibt es nicht dank großspuriger russischer Drohungen oder Cyberattacken, sondern dank den westlichen internationalen Institutionen EU und NATO. Die haben wesentlich dazu beigetragen, neben relativ wiet fortgeschrittenen Zivilgesellschaften dort, dass das politisch Klima (zumindest bei den Balten) immer weiter sich stabilisiert, auch im Hinblick auf die Minderheiten. Da gibt es immer noch Probleme, aber die haben reale Ursachen in der Geschichte. Man kann genauso wenig den Russen von heute auf morgen befehlen ein demokratischer Musterstaat zu sein und ähnliches. Es gibt nunmal politische und soziale Realitäten. Und die bedeuten eben, dass diese Gesellschaften sich westlich entwickeln, historisch ein Teil Europas waren und nun wieder sind und Russland eben draußen ist und noch länger draußen bleibt.
Russische Drohungen usw. destabilisieren eben nur, weil sie nunmal alles tun, nur sicher nicht den dortigen Minderheiten helfen. Stattdessen sind sie im Ton überzogen und wie bei den Cyberattacken auf Estland völlig daneben. Sie wecken nur die Furcht vor einem unbekannten, auf tönernen Füßen stehenden Riesen namens Russland.
Dir ist die Lage der Minderheiten wichtig? Dann wende dich an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Oder auch gleich an die EU-Kommission oder an die versöhnlicheren Kreise in Tallinn und Riga. Dort kann ganz real was für die Minderheiten passieren, nur eben werden sie ihre privilegierte Stellung von früher nicht zurückbekommen. Aber die basalen Menschenrechte bekommen sie in und durch Europa und nicht durch russ. Drohungen und laute Parolen. Das hat einen kontraproduktiven Charakter und Wirkung. Das versteht man eben aber nur, wenn man den ganzen historischen Kontext versteht.
Im übrigens: Die Lebensverhältnise von Russen in Talinn und Riga sind überdies wirtschaftlich immer noch weit besser als beim normalen, "kleinen Mann" in Russland. Und was die politischen Rechte angeht: Dem normalen Bürger in Russland sind ja auch politische Rechte wie Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit um einiges fremder als den "rechtlosen" Russen im Baltikum. Von daher muss man auch schauen, wie die Lage dort wirklich ist und nicht nur plakativ polemisieren. Weiterhin besteht beispielsweise auch für Russen in Estland die Möglichkeit estnische Pässe zu erhalten; sie müssten nur sehr ähnlich der deutschen Einbürgerung einen kleinen Einbürgerungstest machen und die estnische Sprache beherrschen. Aber hier beispielsweise kommen dann fern ab von formalen Diskriminierungen eben nationale Motive ins Spiel, so dass man sich eben keinem Test über Estland unterziehen will. Das Bild wird dann beim genauen Hinsehen etwas komplexer, ob du willst oder nicht. Überdies gibt es in Polen übrigens keine russ. Minderheit. Und was die Ukraine angeht, so ist das ganze dort ein reiner Machtkampf um die Richtung und Ausrichtung des Landes, typisch für aufeinander prallende Nationalitätenkonflikte, in denen Sprache und Kultur um Gegenstand des Kampfes wird.
Aber nochmal: Die Frage bleibt: Können diese ganzen historischen Konflikte im hier und jetzt gelöst werden, wenn diese Länder wie in der Zwischenkriegszeit 1919-1939 in einem unsicheren cordon sanitaire ihr Dasein fristen. Sollten diese Länder mit ihrem Freiheitsdrang, ihrem frischen Nationalismus und ihrem aber gleichzeitigen westlichen Grundverständnis und ihren sich nach westlichem Vorbild entwickelnden Zivilgesellschaften unter dem Einfluß eines autokratischen, instabilen Rußlands befinden? Würden dann die Konflikte weniger zwischen diesen Staaten und Russland, wie innerhalb dieser Staaten. Oder ist die Mitgliedschaft in westlichen Institutionen viel eher ein Garant für Ruhe, Stabilität, Mäßigung und den Pfad der friedlichen Entwicklung?
Diese Frage Kosmos, diese breite soziale, historische und polititische Perspektive solltest du anlegen, wenn du wieder mal über die Osteuropäer und die westlichen Institutionen herziehst. Denn deine Perspektive ist schlicht zu kurz, zu einfach.
Russland erreicht in diesen Ländern (fast) niemanden mehr, man interessiert sich im positiven Sinne nicht für Russland. Daher kann Russland dort nichts positives bewegen - der russischen Minderheit (sofern das dein Herzensanliegen ist) hilft daher nicht Russland, sondern nur die westlichen Werte und ihre weitere Stabilisierung und Einübung in den westlichen Institutionen. Ein anders auftretendes Russland - weder schwach wie bei Zeiten Jelzins, noch autokratisch und forsch und agressiv wie Putin - hätte allerdings auch andere Einflußchancen. Aber dazu müsste Russland "europäisch", also dialogbereit auftreten und ohne Säbelrasseln...
Daher macht eben auch die NATO und EU-Erweiterung auch so viel Sinn - und das nicht nur aus einem rein normativen Verständnis.
In den letzten 150 Jahren haben sich aus zahllosen Gründen diverse Nationalbewegungen in Osteuropa stark entwickelt, die von Fremdherrschaft nichts wissen wollten. Dem steht aber das russische Konzept des "nahen Auslands" und Russlands Anspruch auf Einfluß ziemlich stark entgegen, was Reiberei und Konflikte verursachen muss.
Diese Herrschaft gab es sowohl als zaritisch-russische Version, als auch als etwas anders geartete, aber doch antinationale sowjetische Version und gibt es nun als mit Demütigungen ringende russische-autoritäre Version.
Weiterhin musst du erkennen, dass das Denken und Handeln der Leute eben geprägt ist von den Geschehnissen von vor 100, 50 oder auch 20 Jahren. Ohne dieses Bedenken, versteht man einfach nicht den Kern der Probleme (das kannst du an fast allen Konflikten dir anschaun) und das ganze Drumherum. Man sieht daher Dinge anders.
Für dich ist die Lage der russischen Minderheiten skandalös. Für einen Esten, Letten oder Westukrainer dagegen gilt es nach weiß-wie-viel-Jahren darum, sich selbst als selbstbestimmter Bürger und damit auch Herr in seinem eigenen Lande zu fühlen. Verschiedene Strömungen (links, rechts gemäßigt) müssen sich erst finden im Umgang mit den "neuen" Minderheiten und "alten Herren". Institutionen müssen erst stärker werden. Es ist etwas naiv zu glauben, dass lange unterdrückte Nationalbewegungen plötzlich und automatisch einen ruhigen Umgang mit der einstigen dominierenden ethnischen Gruppe finden. Stell dir einen geschlagenen Hund vor, der wird sicher nach der Freilassung seinen alten Peiniger nicht gerade freundlich begegnen. Bedenkt man diesen historischen Rücksack, dann muss man den Verhältnissen dort sogar eine relativ große Stabilität bescheinigen.
Aber diese Stabilität gibt es nicht dank großspuriger russischer Drohungen oder Cyberattacken, sondern dank den westlichen internationalen Institutionen EU und NATO. Die haben wesentlich dazu beigetragen, neben relativ wiet fortgeschrittenen Zivilgesellschaften dort, dass das politisch Klima (zumindest bei den Balten) immer weiter sich stabilisiert, auch im Hinblick auf die Minderheiten. Da gibt es immer noch Probleme, aber die haben reale Ursachen in der Geschichte. Man kann genauso wenig den Russen von heute auf morgen befehlen ein demokratischer Musterstaat zu sein und ähnliches. Es gibt nunmal politische und soziale Realitäten. Und die bedeuten eben, dass diese Gesellschaften sich westlich entwickeln, historisch ein Teil Europas waren und nun wieder sind und Russland eben draußen ist und noch länger draußen bleibt.
Russische Drohungen usw. destabilisieren eben nur, weil sie nunmal alles tun, nur sicher nicht den dortigen Minderheiten helfen. Stattdessen sind sie im Ton überzogen und wie bei den Cyberattacken auf Estland völlig daneben. Sie wecken nur die Furcht vor einem unbekannten, auf tönernen Füßen stehenden Riesen namens Russland.
Dir ist die Lage der Minderheiten wichtig? Dann wende dich an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Oder auch gleich an die EU-Kommission oder an die versöhnlicheren Kreise in Tallinn und Riga. Dort kann ganz real was für die Minderheiten passieren, nur eben werden sie ihre privilegierte Stellung von früher nicht zurückbekommen. Aber die basalen Menschenrechte bekommen sie in und durch Europa und nicht durch russ. Drohungen und laute Parolen. Das hat einen kontraproduktiven Charakter und Wirkung. Das versteht man eben aber nur, wenn man den ganzen historischen Kontext versteht.
Im übrigens: Die Lebensverhältnise von Russen in Talinn und Riga sind überdies wirtschaftlich immer noch weit besser als beim normalen, "kleinen Mann" in Russland. Und was die politischen Rechte angeht: Dem normalen Bürger in Russland sind ja auch politische Rechte wie Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit um einiges fremder als den "rechtlosen" Russen im Baltikum. Von daher muss man auch schauen, wie die Lage dort wirklich ist und nicht nur plakativ polemisieren. Weiterhin besteht beispielsweise auch für Russen in Estland die Möglichkeit estnische Pässe zu erhalten; sie müssten nur sehr ähnlich der deutschen Einbürgerung einen kleinen Einbürgerungstest machen und die estnische Sprache beherrschen. Aber hier beispielsweise kommen dann fern ab von formalen Diskriminierungen eben nationale Motive ins Spiel, so dass man sich eben keinem Test über Estland unterziehen will. Das Bild wird dann beim genauen Hinsehen etwas komplexer, ob du willst oder nicht. Überdies gibt es in Polen übrigens keine russ. Minderheit. Und was die Ukraine angeht, so ist das ganze dort ein reiner Machtkampf um die Richtung und Ausrichtung des Landes, typisch für aufeinander prallende Nationalitätenkonflikte, in denen Sprache und Kultur um Gegenstand des Kampfes wird.
Aber nochmal: Die Frage bleibt: Können diese ganzen historischen Konflikte im hier und jetzt gelöst werden, wenn diese Länder wie in der Zwischenkriegszeit 1919-1939 in einem unsicheren cordon sanitaire ihr Dasein fristen. Sollten diese Länder mit ihrem Freiheitsdrang, ihrem frischen Nationalismus und ihrem aber gleichzeitigen westlichen Grundverständnis und ihren sich nach westlichem Vorbild entwickelnden Zivilgesellschaften unter dem Einfluß eines autokratischen, instabilen Rußlands befinden? Würden dann die Konflikte weniger zwischen diesen Staaten und Russland, wie innerhalb dieser Staaten. Oder ist die Mitgliedschaft in westlichen Institutionen viel eher ein Garant für Ruhe, Stabilität, Mäßigung und den Pfad der friedlichen Entwicklung?
Diese Frage Kosmos, diese breite soziale, historische und polititische Perspektive solltest du anlegen, wenn du wieder mal über die Osteuropäer und die westlichen Institutionen herziehst. Denn deine Perspektive ist schlicht zu kurz, zu einfach.
Russland erreicht in diesen Ländern (fast) niemanden mehr, man interessiert sich im positiven Sinne nicht für Russland. Daher kann Russland dort nichts positives bewegen - der russischen Minderheit (sofern das dein Herzensanliegen ist) hilft daher nicht Russland, sondern nur die westlichen Werte und ihre weitere Stabilisierung und Einübung in den westlichen Institutionen. Ein anders auftretendes Russland - weder schwach wie bei Zeiten Jelzins, noch autokratisch und forsch und agressiv wie Putin - hätte allerdings auch andere Einflußchancen. Aber dazu müsste Russland "europäisch", also dialogbereit auftreten und ohne Säbelrasseln...
Daher macht eben auch die NATO und EU-Erweiterung auch so viel Sinn - und das nicht nur aus einem rein normativen Verständnis.
27.11.2008, 18:27
So wieder etwas, zum Thema NATO. Ich habe hier die Rede von Frau Merkel beim Träfen der Deutsch-Atlantische Gesellschaft mal rein gepostet die sie, in den Stellung zu vielen Problemen auch der Versuchten Unterminierung der Allianz durch den Russen angeschnitten wird.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cdu.de/doc/pdfc/081110-rede-merkel-deutsch-atlantische-gesellschaft.pdf">http://www.cdu.de/doc/pdfc/081110-rede- ... schaft.pdf</a><!-- m -->
Ich zitier aus der Rede.
Desweiteren, habe ich noch was neues vom Kremel Sprachrohr.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/analysis/20081127/118573049.html">http://de.rian.ru/analysis/20081127/118573049.html</a><!-- m -->
Dabei ist dieser Absatz interessant und besorgniserregend zugleich. Zwar habe ich keine Stellungnahme in den englischen Medien dazu gelesen aber an sich ist der Kommentar glaubwürdig.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cdu.de/doc/pdfc/081110-rede-merkel-deutsch-atlantische-gesellschaft.pdf">http://www.cdu.de/doc/pdfc/081110-rede- ... schaft.pdf</a><!-- m -->
Ich zitier aus der Rede.
Zitat:Wir haben bei allen Überlegungen - immer mit Blick auf die Sicherheitsarchitektur in Europa - auch darauf zu achten, dass die NATO und die transatlantische Partnerschaft starke Eckpfeiler unserer Sicherheitsarchitektur sind und die transatlantische Partnerschaft in keiner Weise zur Disposition steht. Das muss auch jedem klar sein, der zum Beispiel über die NATO-Russland-Frage oder die Kooperation zwischen europäischer Sicherheits- und Verteidigungspolitik und Russland spricht. Es gibt keine Möglichkeit, die transatlantische Sicherheitspartnerschaft auseinanderzudividieren. Ich sage das auch in unseren Diskussionen mit unseren russischen Partnern immer wieder: Diese Versuche sind über Jahrzehnte fehlgeschlagen, und sie werden in Zukunft fehlschlagen. Wir brauchen einander mehr denn je als Partner in einer internationalen Welt, auch in der Bekämpfung der großen Herausforderungen des Terrorismus zum Beispiel. Je stärker wir hier zu einer Kooperation kommen, desto besser.
Desweiteren, habe ich noch was neues vom Kremel Sprachrohr.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/analysis/20081127/118573049.html">http://de.rian.ru/analysis/20081127/118573049.html</a><!-- m -->
Zitat:Mehr Europa für Moskau, weniger Nato für Kiew und Tiflis
Dabei ist dieser Absatz interessant und besorgniserregend zugleich. Zwar habe ich keine Stellungnahme in den englischen Medien dazu gelesen aber an sich ist der Kommentar glaubwürdig.
Zitat:Auch Jim O'Brien, ehemaliger stellvertretender Direktor der Abteilung Politische Planung in der Administration von Bill Clinton, hat zum EU-Gipfel einen offenen Brief an Brüssel vorbereitet. Jetzt ist er einer der außenpolitischen Berater von Präsident Barack Obama. O'Brien behauptet, dass sich heute weder die Nato noch die OSZE noch die GUS für den Aufbau einer neuen europäischen Sicherheitsarchitektur eignen. "Die beste Alternative wäre es, die politische und die Sicherheitsarchitektur gemäß den Beziehungen zwischen den USA, der EU und Russland unter Berücksichtigung der Interessen aller drei Akteure völlig neu zu gestalten und eine Sicherheitsgemeinschaft zu schaffen, in der Russland als gleicher Partner voll integriert wäre."
27.11.2008, 20:34
Zitat:Aber nochmal: Die Frage bleibt: Können diese ganzen historischen Konflikte im hier und jetzt gelöst werden, wenn diese Länder wie in der Zwischenkriegszeit 1919-1939 in einem unsicheren cordon sanitaire ihr Dasein fristen. Sollten diese Länder mit ihrem Freiheitsdrang, ihrem frischen Nationalismus und ihrem aber gleichzeitigen westlichen Grundverständnis und ihren sich nach westlichem Vorbild entwickelnden Zivilgesellschaften unter dem Einfluß eines autokratischen, instabilen Rußlands befinden? Würden dann die Konflikte weniger zwischen diesen Staaten und Russland, wie innerhalb dieser Staaten. Oder ist die Mitgliedschaft in westlichen Institutionen viel eher ein Garant für Ruhe, Stabilität, Mäßigung und den Pfad der friedlichen Entwicklung?nicht auf Kosten Russlands, Lösung dieser Konflikte auf Kosten Russlands bzw. auf Kosten russischer Minderheiten ist keine Lösung die seitens Russlands akzeptabel ist, das musst du verstehen, das führt einzig und allein zu Konflikten.
Es gibt einen Unterschied zwischen Freiheitsdrang und feindselligen Politik, besonders in baltische Länder und Polen kommen da nah dran und dafür nutzen sie auch ihre Position in EU und NATO. Demonstrative Schulterschluß mit Georgien sollte als Beispiel genügen.
Einfluß seitens Russland bedeutet nicht zwangsläufig Lenkung durch Russland, Beispiel dafür ist Finnland wo als Ergebniss der Auswertung der Ereignisse des Zweiten Weltkrieges gemäßigte Kräfte an die Macht kamen und gegenüber der SU eine Politik der strikten Neutralität und Aussönung zum Leitmotiv wurde, dem "frischen Nationalismus", westlichen Grundverständniss und Zivilgesellschaft hat es ganz und gar nicht geschadet. Ähnlich verlief die Entwicklung in Österreich.
Weil die Politik unter Zwang stand zu einem Verständniss mit Russland
zu kommen, etwas anderes war REALPOLITISCH einfach keine Alternative.
Doch dank der NATO Mitgliedschaft gibt es diesen Zwang in in baltischen Ländern oder etwa in Polen nicht, es gibt REALPOLITISCH eine Alternative deswegen können radikale Kräfte glaubwürdig antirussische Politik betreiben, Wahlerfolge erzielen...
Ich habe wirklich Schwierigkeiten eine Mäßigung festzustellen, eher läßt sich eine Radikalisierung beobachten und auch Instrumentalisierung der EU und NATO Strukturen.
Zitat:Und was die Ukraine angeht, so ist das ganze dort ein reiner Machtkampf um die Richtung und Ausrichtung des Landes, typisch für aufeinander prallende Nationalitätenkonflikte, in denen Sprache und Kultur um Gegenstand des Kampfes wird.ja und welche Rolle übernehmen NATO und USA dabei?
Sie ergreifen Partei, statt darauf zu drängen und zu wirken dass gemäßigtere Figuren politische Bühne betretten unterstützen sie einen ukrainischen Präsidenten der für Ukrainisierung eintritt und bei jeder Gelegenheit Russland atakiert...........
Und wieder, Juschtschenko`s Politik wird mit jedem Tag aggresiver je näher NATO Mitgliedschaft winkt und je größere Unterstützung aus "Westen" er erhält....... Das schlimmste ist aber Erziehung, es ist in Westukraine mittlerweile eine ganze Generation im Geiste eines "Kulturkampfes" gegen Russland und alles russische aufgewachsen und sie sonnt sich in dem Glauben in USA und EU mächtige Unterstützer zu besitzen. NATO ist auf dem besten Wege ein Land zu "integrieren" das bei Fortsetzung der bisherigen Politik in einen Bürgerkrieg stützen könnte, und wo keine russische Regierung es sich erlauben könnte unbeteiligt zu bleiben.
01.12.2008, 15:34
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20081201/118627447.html">http://de.rian.ru/world/20081201/118627447.html</a><!-- m -->
Zitat:Polens Ex-Präsident Kwasniewski will neuer NATO-Generalsekretär werden
Polens Ex-Präsident Aleksander Kwasniewski ist bereit, zum neuen NATO-Generalsekretär zu werden.
"Ich würde mich einverstanden erklären, (Generalsekretär der Nordatlantikallianz zu werden), weil dieses Amt, wie es mir scheint, von allen internationalen Funktionen wirklich aufregend ist", sagte Kwasniewski am Montag.
Er teilte mit, dass die Außenminister der NATO-Länder mit ihm zu diesem Thema schon gesprochen hätten.
Kwasniewski hob hervor, dass er, sollte er zum neuen NATO-Generalsekretär gewählt werden, der erste Ex-Staatschef in einer derart hohen internationalen Funktion würde.
Der neue NATO-Generalsekretär soll im April 2009 gewählt werden.
03.12.2008, 19:24
So ich denke jetzt könnte man weder zum Thema hier zurückkehren. Es liegt die erste verständliche Offizielle Antwort der NATO vor.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.20min.ch/news/ausland/story/Nato-wird-nicht--wegverhandelt--12728819">http://www.20min.ch/news/ausland/story/ ... --12728819</a><!-- m -->
Doch genau das Befürchte ist währe der Franzman nicht auf diesen plumpen Versuch eigegangen nun hat man die Schieße um es mal Vulgär zu sagen am Halse.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.20min.ch/news/ausland/story/Nato-wird-nicht--wegverhandelt--12728819">http://www.20min.ch/news/ausland/story/ ... --12728819</a><!-- m -->
Zitat:Nato wird nicht «wegverhandelt»
Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer hat die Vorschläge Russlands für eine neue internationale Sicherheitsstruktur scharf kritisiert.
«Es besteht nicht der Hauch einer Chance, dass die NATO wegverhandelt wird», sagte De Hoop Scheffer am Mittwoch in Brüssel. Der Generalsekretär machte damit deutlich, dass er die vom russischen Präsidenten Dmitri Medwedew im August präsentierten Vorschläge für einen Angriff auf das westliche Verteidigungsbündnis hält....
Doch genau das Befürchte ist währe der Franzman nicht auf diesen plumpen Versuch eigegangen nun hat man die Schieße um es mal Vulgär zu sagen am Halse.
03.12.2008, 21:07
Zitat:Kein vereinfachter NATO-Beitritt für Georgien und UkraineLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/nato122.html">http://www.tagesschau.de/ausland/nato122.html</a><!-- m -->
Zum Abschied eine Schlappe für die US-Außenministerin
Die USA sind mit dem Versuch gescheitert, ein vereinfachtes Verfahren für den NATO-Beitritt von Georgien und der Ukraine durchzusetzen. Die NATO-Außenminister bekräftigten nach deutschem Drängen, dass die Aufnahme der beiden Ex-Sowjetrepubliken über das offizielle Vorbeitrittsverfahren "Aktionsplan für die Mitgliedschaft" (MAP) laufen muss.
Schneemann.
03.12.2008, 21:30
auf Teufel komm raus wollen USA den NATO Beitritt dieser Länder.
Wahrscheinlich um die Freundschaft mit Russland zu festigen und gegen chinesische Gefahr zu "wappnen". :!:
Wahrscheinlich um die Freundschaft mit Russland zu festigen und gegen chinesische Gefahr zu "wappnen". :!:
04.12.2008, 12:19
ich frag mich, was der Vorstoß der USA soll - nachdem man sich erst vor einigen Monaten auf einen anderen Weg geeinigt hatte.
Die "Halbwertszeit" von NATO-Beschlüssen wird extrem kurz, wenn man die NATO weiter destabilisieren will, dann ist das der beste Weg.
Sachlich gibt es weder für die Ukraine noch für Georgien einen Grund für eine beschleunigte Mitgliedschaft. Beide Staaten haben regionale Probleme, die sich die NATO mit einer Mitgliedschaft aneignen würde, was nur noch mehr zur Belastung der NATO-Partnerschaft führen würde.
Das einzige Signal das von der US-Forderung ausgeht ist ein "Fäusteschütteln" gegen Russland, und dabei muss man gerade mit Russland reden, wenn diese regionalen Probleme bewältigt werden sollen. Eine Klärung der Probleme gegen Russland ist jedenfalls nicht möglich.
Die "Halbwertszeit" von NATO-Beschlüssen wird extrem kurz, wenn man die NATO weiter destabilisieren will, dann ist das der beste Weg.
Sachlich gibt es weder für die Ukraine noch für Georgien einen Grund für eine beschleunigte Mitgliedschaft. Beide Staaten haben regionale Probleme, die sich die NATO mit einer Mitgliedschaft aneignen würde, was nur noch mehr zur Belastung der NATO-Partnerschaft führen würde.
Das einzige Signal das von der US-Forderung ausgeht ist ein "Fäusteschütteln" gegen Russland, und dabei muss man gerade mit Russland reden, wenn diese regionalen Probleme bewältigt werden sollen. Eine Klärung der Probleme gegen Russland ist jedenfalls nicht möglich.
04.12.2008, 23:38
Die NATO ist nach mener Meinung eh am Ende. Die Bevölkerung der Staaten wird doch garnicht gefragt, über den beitritt von neuen Nationen. Da werden Länder wie Litauen und Estland aufgenommen die in der NATO nichts einbringen, nur nehmen.
Mich als Bürger hat doch keiner gefragt ob ich, für diese Länder in den Krieg ziehe. Die geraten doch alle Nase lang mit Russland an die Köpfe, da dort starke russische Minderheiten wohnen. In Estland sind mehr als ein drittel Russen. Glaubt denn wirklich jemand das für diese Länder Deutschland in den Krieg zieht? Unsere Politiker machen sich über solche Konsquenzen keine Gedanken. Genauso ist das mit der Ukraine, werden wir die verteidigen gegen Russland, wenn die mal Mitglied sind. Da sind mittelfristig riesige Spannungen zu erwarten. Was ist wenn in Moskau Hardliner an die Macht kommen?
Sobald die NATO einen Mitgliedsstaat nicht schützt ist die NATO, am Ende aus die Maus.
Der Artikel 5 des NATO-Vertrages ist so gehalten das man von einem Nuklearschlag bis zum versenden einer Postkarte mit einer Entschuldigung "Schade.Wir haben keine Zeit!" alles machen kann. Kein NATO-Staat ist verplichtet einen anderen NATO-Staat der bedroht wird zu helfen.
Mich als Bürger hat doch keiner gefragt ob ich, für diese Länder in den Krieg ziehe. Die geraten doch alle Nase lang mit Russland an die Köpfe, da dort starke russische Minderheiten wohnen. In Estland sind mehr als ein drittel Russen. Glaubt denn wirklich jemand das für diese Länder Deutschland in den Krieg zieht? Unsere Politiker machen sich über solche Konsquenzen keine Gedanken. Genauso ist das mit der Ukraine, werden wir die verteidigen gegen Russland, wenn die mal Mitglied sind. Da sind mittelfristig riesige Spannungen zu erwarten. Was ist wenn in Moskau Hardliner an die Macht kommen?
Sobald die NATO einen Mitgliedsstaat nicht schützt ist die NATO, am Ende aus die Maus.
Der Artikel 5 des NATO-Vertrages ist so gehalten das man von einem Nuklearschlag bis zum versenden einer Postkarte mit einer Entschuldigung "Schade.Wir haben keine Zeit!" alles machen kann. Kein NATO-Staat ist verplichtet einen anderen NATO-Staat der bedroht wird zu helfen.
05.12.2008, 19:05
Naja, wir ziehen ja schon für die amis nach afgahnistan, da wär ein Krieg für estland doch garnicht so schlecht.... was mich nur an der nato stört, ist das Deutsche truppen theoretisch Amerikanischem oberkommando unterstehen... und das darf eigentlich nicht angehen wenn wir ein Souveräner Staat sein wollen die Franzosen habens da gut hingekriegt auch wenn sarko jetzt wohl ganz gern wieder mehr rein will)
06.12.2008, 10:42
Es ist wirklich an der Zeit, daß die ganzen Ami Knechte abgelöst werden und dieser üble Schaden der die nato für uns ist ein Ende findet. Wie kann es sein, daß unsere Regierungen sich dermaßen von den Amerikanern zu deren ausschließlichen Wohl verarschen lassen?
Ich bin es Leid Steuern zu zahlen und mein Geld zum Nutzen und Wohl der USA zu verschwenden.
Die Politik der USA in der nato und in Bezug auf die nato ist gekennzeichnet von Dummheit, Kurzsichtigkeit und Inkompetenz. Wie kann man dermaßen Unfähigen weiter dermaßen viel Macht überlassen?
Ich bin es Leid Steuern zu zahlen und mein Geld zum Nutzen und Wohl der USA zu verschwenden.
Die Politik der USA in der nato und in Bezug auf die nato ist gekennzeichnet von Dummheit, Kurzsichtigkeit und Inkompetenz. Wie kann man dermaßen Unfähigen weiter dermaßen viel Macht überlassen?
06.12.2008, 13:32
Sorry, aber große Worte, null Inhalt.....
Wieso unser Steuergeld an die USA geht und zum Wohle der USA ist, sehe ich nicht.
Da musst du in einer anderen Welt leben Quintus....
Und bezüglich der NATO-Politik: Da kann man aus guten Gründen verschiedene Ansichten haben. Man muss Russland nicht zwangsläufig für einen guten Partner halten.... Ich wäre da vorsichtig mit Attributen wie dumm... sehr vorsichtig!
Wieso unser Steuergeld an die USA geht und zum Wohle der USA ist, sehe ich nicht.
Da musst du in einer anderen Welt leben Quintus....
Und bezüglich der NATO-Politik: Da kann man aus guten Gründen verschiedene Ansichten haben. Man muss Russland nicht zwangsläufig für einen guten Partner halten.... Ich wäre da vorsichtig mit Attributen wie dumm... sehr vorsichtig!