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Zitat:14. Februar
SÜDKOREA

Zweifel an der nordkoreanischen Atomwaffe

Südkorea sieht Nordkorea derzeit noch nicht als Atommacht. Das kommunistische Nachbarland habe Atomwaffen weder getestet wie etwa Indien oder Pakistan, noch gebe es eine unabhängige Bestätigung für die Existenz dieser Waffen, sagte Vereinigungsminister Chung Dong-young.

Seoul - "Ich glaube, es ist für uns zu früh, den Norden eine Nuklearmacht zu nennen", sagte Chung heute vor dem Parlament in Seoul. Nordkorea hatte am Donnerstag erstmals öffentlich erklärt, über Atomwaffen zu verfügen, und damit langjährige Vorwürfe der USA bestätigt. Zugleich zog es sich von Gesprächen über sein Atomprogramm zurück.

Chung erklärte, dass Nordkorea seit 2003 mindestens zehn Mal über offizielle und inoffizielle Kanäle habe verlauten lassen, dass es über Atomwaffen verfüge. Er sehe in der Ankündigung vom vergangenen Donnerstag eher eine verhandlungstaktische Aussage für die Atomgespräche. Es stehe allerdings fest, dass Nordkorea 10 bis 14 Kilogramm Plutonium besitze, aus denen man ein oder zwei Atombomben herstellen könne.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,341612,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 12,00.html</a><!-- m -->
Diplomatie ist doch eine schöne Sache!
Inzwischen auch schon ne reine PR-Schlacht heutzutage.
Also nach dem Australier Howard bezweifeln nun auch die Südkoeaner die nordkoreanische Atombombe.
Doch was kann man glauben?

Man muss sich immer die Gründe Nordkoreas für die Beschaffung der Bombe verdeutlichen:
Nordkorea ist - wie schon ausgeführt von mir - ein zu ggrunde gehendes Regime, das wohl ziemlic paranoisch überall gefahr wittert ( wohl nicht mal zu unrecht).
Daher geht es darum Sicherheitsgarantien und "Zulieferungen" zu erhalten vom Ausland um das Regime wieder zu stärken. Und da war der Versuch an eine Atombombedas rechte Mittel um genügend Erpressungspotenzial gegenüber der westlichen Welt in Händen zu halten.
Daher eben reicht eigentlich auch schon der begründete Verdacht aus um in eine bessere Verhandlungsposition zu kommen. dazu noch ein bißchen Taktieren und sich zunächst quer stellen und schon ist man wiede rin einer besseren Verhandlunsgposition aus Sicht Nordkoreas.

Von daher ist die südkoreanische Haltung so unrealistisch nicht. Zumal sie auch über gute Informationen verfügen müßten.
Aber es gibt auch contras zu dieser Position.
Südkorea käme es sehr gelegen wenn die Situation zunächst sich wieder beruhigen würde und auch in ruhigen Bahnen weiterlaufen würde. Es liegt in ihrem Interesse als "Frontstaat" dass diese Sitaution erstmal nicht hoch kommt. Von daher wäre solch eine PR-Beruhigung mittels Abwiegelung kein schelchter Schachzug. Nicht zuletzt um die eigenen Bevölkerung etwas zu beruhigen.
Auch unterminiert die ständige Drohung mit dem vermeintlichen Besitz der Bombe auch für Nordkorea seine Position, falls eben nichts echtes dahinter stecken würde. Und Andeutungen kamen schon viele aus Nordkorea.

Von daher, die Situation ist erstmal nicht recht unübersichtlich und man muss eben abwarten, was weiter geschieht. Ansonsten kann man , wie ich es eben getan habe, nur spekulieren.

Wobei, apropos Atomtests, hatten wir hier mal nicht Anfang Dezember die Nachricht, dass ein Berg in Nordkorea expoldiert sei und eine Art Atompilz aufgestiegen sei?? Von nordkoreanischer Seite hieß es ja nur, es seinen Bergarbeiten gewesen, tja, wer weiß aber ?
:evil:

Möge sich jeder selbst seine Meinung bilden. Big Grin
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.diss.fu-berlin.de/2002/9/Kap2-2NKOREA.pdf">http://www.diss.fu-berlin.de/2002/9/Kap2-2NKOREA.pdf</a><!-- m -->


Ein intererssanter Bericht, hiernach verfügte Nordkorea eventuell bereits 1990 den ersten Nuklearsprenkopf und bereits 56 KG Plutonium. Diese Information wurde nur an die östlichen Staaten (Russland usw.) weitergegeben, doch ein geflüchteter Botschaftsbeamter aus Nordkorea bestätigte gegenüber dem Westen diese Angabe.

Was das Know/How und den Vergleich mit Indien betrifft, ich weiss zugegebenermaßen nicht sehr viel über die technischen Möglichkeiten Indiens und Pakistans. Und es weiss sicher kaum jemand (ausser vielleicht dem CIA, und selbst die wissen wohlmöglich kaum was über das abgeschirmteste Land der Welt, in dem wirklich jede Ecke verwanzt ist) etwas über die Nordkoreas.

Computer, scheint Nordkorea zu besitzen, denn es gibt zumindest eine offizielle Seite des zwielichtigen Staates im Internet. Big Grin

Mal logisch überlegen, China hatte Wasserstoffbomben im Jahr 1964, die USA bereits 1959 so viel ich weiss. Zu der Zeit gab es auch in den USA computermäßig nur bessere Rechenmaschinen, Röhrenrechner (ENIAC) die warscheinlich nichtmal ansatzweise die Power eines C64 erreichten.

Also so technisch hochwertige Technologie scheint demnach doch garnicht notwendig zu sein.

Und wenn ich an Indien denke, denke ich vornehmlich an 1,3 MRD Menschen die größtenteils in Erdlöchern leben und nichtmal Schuhe besitzen.

Zumindest auf den kurzen Schnipseln, die man von NK im TV sieht, sehen die Nordkoreaner da fortschrittlicher aus...
Naja, in Erdlöchern leben die Inder auch nicht mehr, und selbst in den entlegensten Dörfern findest du zum teil auch schon mal nen internetfähigen Computer.
Von daher kann man da bei einem so großen land kaum so einfach pauschalisieren.
Aber so gut sieht es in Nordkorea auch nicht aus. maximal Stand 60ger jahre was Produktion und Technik angeht, vielleicht noch 70ger Jahre. Ansonsten Verfall und Zerfall seit sehr sehr langer Zeit dort.
Immerhin, in den 50gern und 60ger Jahren war Nordkorea was seine wirtschaftliche Entwicklung angeht, noch ziemlich weit vor Südkorea.. tja, aber die Zeiten haben sich da deutlich geändert.

Aber die generelle technologiefrage ist für das Atombombenprogarmm nicht so entscheiden. Denn was für andere gilt, gilt insbesondere für Nordkorea: Wenn für nichts geld da ist, dann zumindest aber für waffenund insbesondere für das Atomprogramm. ich denke, dass sie dort schon über ilegale wege an genügend Technik rankommen könnten, das Know-How werden sie auch haben... von daher ist es eine Frage, wie groß eben ihre Ressourchen und Möglichkeiten wirklich sind.. aber generell möglich ist da alles.
Zitat:Mal logisch überlegen, China hatte Wasserstoffbomben im Jahr 1964, die USA bereits 1959 so viel ich weiss. Zu der Zeit gab es auch in den USA computermäßig nur bessere Rechenmaschinen, Röhrenrechner (ENIAC) die warscheinlich nichtmal ansatzweise die Power eines C64 erreichten.
Man kann aber eine H-Bombe nicht am Computer ausrechnen und dann wird sie per Star-Trek-Replikator herbeimaterialisiert. Dazu ist schon ein wenig mehr notwendig und das beschränkt sich nicht auf Rechnerkapazität, sondern insbesondere auf Gerätschaften zur Produktion der notwendigen Komponenten. Die Frage ist nicht nur, ob NK das Geld dafür hat, sondern auch, wie gut die Gerätschaften sind, die es hat, etc.


Zitat:Und wenn ich an Indien denke, denke ich vornehmlich an 1,3 MRD Menschen die größtenteils in Erdlöchern leben und nichtmal Schuhe besitzen.
Ach, deswegen verlagert Microsoft ebenso wie zahlreiche andere Konzerne sein Dienstleistungs- und Callcenter-Geschäft nach Indien? Deswegen "überschwemmen" indische Mediziner mit Dumpinglöhnen den nordamerikanischen Krankenpflegemarkt?
Ich würde vorschlagen, dass du dein Wissen über Indien mal auf einen neueren Stand bringst... :pillepalle:

Zitat:Zumindest auf den kurzen Schnipseln, die man von NK im TV sieht, sehen die Nordkoreaner da fortschrittlicher aus...
Dir ist klar, dass die meisten dieser "Schnipsel" geradewegs aus dem nordkoreanischen Staatsfernsehen stammen? Deren Glaubwürdigkeit ist ungefähr genauso groß wie die Seriösität von DDR-Wahlergebnissen...

:laugh:
Zitat:Turin postete


Ach, deswegen verlagert Microsoft ebenso wie zahlreiche andere Konzerne sein Dienstleistungs- und Callcenter-Geschäft nach Indien? Deswegen "überschwemmen" indische Mediziner mit Dumpinglöhnen den nordamerikanischen Krankenpflegemarkt?
Ich würde vorschlagen, dass du dein Wissen über Indien mal auf einen neueren Stand bringst... :pillepalle:
Hallo, du gibst doch selbst den Grund dafür an, warum MSFT + andere US Konzerne nach Indien (und übrigens auch China) auslagern: DUMPINGLÖHNE! Die Leute in der Dritten Welt - und das ist Indien! - arbeiten nunmal für ein paar Cent die Stunde.

Würde Nordkorea sich nicht selbst isolieren und die Arbeitskräfte - wie die VRChina das macht - fürs Ausland freigeben, würden die US-Konzerne auch dort gerne Personal einstellen!



Zitat:Dir ist klar, dass die meisten dieser "Schnipsel" geradewegs aus dem nordkoreanischen Staatsfernsehen stammen? Deren Glaubwürdigkeit ist ungefähr genauso groß wie die Seriösität von DDR-Wahlergebnissen... :laugh:
Ach so, du meinst also, die Millionen Leute, die da bei den Militärparaden stehen und klatschen (Das Klatschen ist natürlich Staatlich organisiert, keine Frage!) müssen ihre Schuhe nach dem Militäraufmarsch dem staatlichen Führungskomitee übergeben und laufen fortan barfuss rum? Big Grin

Nein, im Ernst, natürlich kommen NUR Bilder ins Ausland, die das Regime freigibt. Aber, wenn ich das Bruttosozialprodukt pro einwohner sehe, beträgt das ( Quelle ist übrigens <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/">http://www.globaldefence.net/</a><!-- m --> Big Grin) :

Indien: BSP/Einwohner (GNP/Capita): 470 US-$

Nordkorea: BSP/Einwohner (GNP/Capita): <746 US-$

Von daher habe ich keinen Hinweis darauf, dass NK - im Verhältnis - noch ärmer ist als Indien und weniger Geld für Know How zur Verfügung hat.

Zumal doch in NK anscheinend wirklich fast jeder Cent in Waffentechnologie und Atomkraft investiert wird, was in Indien nicht der Fall ist.

Ach ja, bleibt zu sagen, dass Indien natürlich wesentlich fortschrittlicher ist, was Internet betrifft, das ist keine Frage, da gilt Indien als Top. Ich glaube, in Indien hat das Internet den Stellenwert, den in NK die Waffen haben.
Zitat:Hallo, du gibst doch selbst den Grund dafür an, warum MSFT + andere US Konzerne nach Indien (und übrigens auch China) auslagern: DUMPINGLÖHNE! Die Leute in der Dritten Welt - und das ist Indien! - arbeiten nunmal für ein paar Cent die Stunde.
Es gilt zu unterscheiden zwischen billigen, aber kompetenten Arbeitskräften und Menschen, die "größtenteils in Erdlöchern leben". Indien hat erhebliche soziale Probleme, das ist ganz klar. Ebenso klar ist aber, dass es eine sehr produktive und effiziente Basis für wirtschaftlichen Aufwuchs besitzt.

Zitat:Würde Nordkorea sich nicht selbst isolieren und die Arbeitskräfte - wie die VRChina das macht - fürs Ausland freigeben, würden die US-Konzerne auch dort gerne Personal einstellen!
Würde, hätte, könnte... Die Realität sieht aber nun mal ganz anders aus, und das ist der springende Punkt. Jedes Land der Welt könnte hochentwickelt sein, wenn es "diese" oder "jene" Maßnahme treffen würde. Aber aus den verschiedensten Gründen sind diese Maßnahmen nicht immer gewünscht bzw. möglich.

Zitat:Aber, wenn ich das Bruttosozialprodukt pro einwohner sehe, beträgt das ( Quelle ist übrigens <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldef">http://www.globaldef</a><!-- m -->[...]fence.net/ ) :

Indien: BSP/Einwohner (GNP/Capita): 470 US-$

Nordkorea: BSP/Einwohner (GNP/Capita): <746 US-$

Von daher habe ich keinen Hinweis darauf, dass NK - im Verhältnis - noch ärmer ist als Indien und weniger Geld für Know How zur Verfügung hat.
Das BSP, gemessen in GNP ist in diesem Fall kein besonders starker Indikator, denn es bewertet weniger die Ressourcen, die der Staat erwirtschaften kann, als vielmehr den Lebensstandard der Bevölkerung, gemessen an westlichen Staaten. Gerade wenn es um das Geld geht, das der Staat für Know-how-Erwerb zur Verfügung hat, ist PPP - Purchasing Power Parity, ein besserer Indikator und hier sehen die Zahlen folgendermaßen aus:

Nordkorea: 1.300 $ pro Kopf
Indien: 2.900 $ pro Kopf

Quelle: CIA World Factbook 2004 (Stand 2003)

Selbst wenn man die massiv höhere Bevölkerung Indiens ignoriert, besitzt der indische Staat eine mehr als doppelt so hohe Wertschöpfungsrate seiner Bevölkerung, demzufolge auch mehr Geld für Forschung und Entwicklung o.ä.

Zitat:Zumal doch in NK anscheinend wirklich fast jeder Cent in Waffentechnologie und Atomkraft investiert wird, was in Indien nicht der Fall ist.
Nun, trotzdem baut Indien an einem eigenen SSN-Programm, NK nicht. Indien entwickelt Marschflugkörper, NK nicht, Indien versucht in jeder Hinsicht, westliche Standards zu erreichen, NK kann dies nicht.

Das Problem ist, dass Waffen an sich nicht viel generieren, weder wirtschaftlichen Erfolg (solange man nicht der Hauptwaffenexporteur der Welt ist) noch Mittel, um weitere Ressourcen in Forschung und Entwicklung zu stecken (außer den Kenntnissen, die die Waffe hervorgebracht haben). Das bedeutet, selbst wenn NK durch seine massiven Investitionen in Waffentechnik Erkenntnisgewinne erzielt, besitzt es am Ende kein Geld mehr, diese in neue Waffen umzusetzen. Und diese wirtschaftliche Schwäche ist das Kernproblem, insbesondere verglichen etwa mit Indien, das genau das Gegenteil tut.
Zitat:ATOM-MACHT NORDKOREA

Der Irre mit der Bombe

SPIEGEL THEMA: Montag, 14. Februar, 23.05 - 23.50 Uhr, XXP

Nuklearwaffen als Mittel der Politik: Mit der Erklärung, sein Land sei Atommacht, löste Kim Jong Il eine internationale Krise aus. Im XXP-Studio diskutieren Experten über die Provokation des Diktators und Wege, den Bombenbauer zur Räson zu bringen.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/sptv/thema/0,1518,341659,00.html">http://www.spiegel.de/sptv/thema/0,1518,341659,00.html</a><!-- m -->

Ich werde es heute mal anschauen.
Zitat:"Heißblütige und unbesiegbare Krieger"

Von Andreas Lorenz, Peking

Nordkoreas Propaganda-Maschine läuft auf vollen Touren. Das Regime in Pjöngjang schürt in der eigenen Bevölkerung die Angst vor einem Angriff der USA, nachdem die Führung unter Kim Jong Il zugegeben hatte, Atomwaffen zu besitzen. Der lässt sich als "vom Himmel gesandter Kommandant" und "berühmteste Person der Welt" huldigen.


Peking - Ein zweiter Koreakrieg könne "jeden Moment ausbrechen", meldete kürzlich die Zeitung "Nodong Sinmun". Um die Volksrepublik "zu vernichten, mobilisieren die USA mit jedem Tag heimtückischer ihren Kriegsapparat", warnte ein anderes Parteiblatt. In dieser Atmosphäre verkündete Pjöngjangs Außenministerium am Donnerstag, Nordkorea werde auf "unbestimmte Zeit" nicht mehr an den Pekinger Sechser-Gesprächen über sein Atomwaffen-Programm teilnehmen.

Die kriegerische Rhetorik hat gute Gründe: Indem es ständig die Kriegsgefahr beschwört, kann das Regime von Kim Jong Il von der Tatsache ablenken, dass es das Land nahezu komplett heruntergewirtschaftet hat - und ein Aufschwung nicht in Sicht ist.

Nervenzentrum der Revolution

Gleichzeitig läuft der Personenkult ungebrochen weiter: Am 16. Februar feiert Regierungschef Kim Jong Il Geburtstag und die Propagandamaschinerie überhäuft die darbenden Nordkoreaner wieder einmal mit Superlativen über ihren "vom Himmel gesandten brillanten Kommandanten". Sein Chef sei "ein großer Führer", der das "neue Jahrhundert steuert" und die "berühmteste Person der Welt", schwärmte Jo Myong-rok, oberster Politkommissar der Koreanischen Volksarmee.

Der "große Genosse", jubelte Premierminister Pak Pong-ju Anfang Februar, "ist das Schicksal unserer Partei, unserer Armee, unseres Volkes. Er ist das oberste Nervenzentrum unserer Revolution und das Symbol unserer Unbesiegbarkeit". Diesem "unvergleichlichen Meister-Staatsmann und würdigen Kommandeur" sollten alle "absolut und mit einem Herzen glauben und sich um ihn "vereinigen, vereinigen - und noch ein bisschen mehr vereinigen".

Der Regent selbst scheint von den Lobpreisungen unberührt und tut, was er offenkundig am liebsten macht: Er gibt seinen Untertanen Ad-Hoc-Belehrungen und besucht Fabriken und Armee-Einheiten. Etwa eine Untergruppe der Einheit 347, bei der er sich davon überzeugt, dass sein Programm "Einer kann es mit 100 Kriegern aufnehmen" in die Tat umgesetzt wird. In der Einheit 920 schenkt er den Soldaten zum Andenken ein Fernglas und ein automatisches Gewehr, in der Einheit 966 lobt er deren Schweinezucht.

Das Militär kommt zuerst - das Volk hungert

Nur wer in dem Propagandawirbel genau hinhört, kann Hinweise auf die Nöte der Menschen entdecken: In seiner Lobeshymne schwadroniert Premier Pak zwar von "unzähligen in allen Ecken und Enden des Landes neu erbauten modernen Fabriken und Unternehmen", erwähnt aber auch das "zermürbende Nahrungsmittelproblem", dem allerdings mit den - selbstverständlich von Kim Jong-il erdachten - Anleitungen zur "Kartoffelpflanz-Revolution" und zur "doppelten Ernte" beizukommen sei.

Die Lage scheint nach der großen Hungersnot Mitte der neunziger Jahre noch immer fatal: Jeder Bürger erhält vom staatlichen Versorgungssystem - wenn überhaupt - seit kurzem nur noch 250 Gramm anstatt 500 Gramm Getreide am Tag. Den Rest müssen sich die Nordkoreaner selbst dazu kaufen - auf freien Märkten, die Pjöngjang trotz großer ideologischer Bauchgrimmen inzwischen erlaubt.

Dort können die Bürger Fleisch, Eier, Nudeln, Reis und sogar aus China importierte Ananas erwerben - allerdings zu Preisen, die sich nur Funktionäre und Glückliche mit Kontakten zur nordkoreanischen Exilgemeinde in Japan leisten können. So leiden derzeit weniger die Bauern als die Arbeiter der stillgelegten und oft zahlungsunfähigen Fabriken in den maroden Industriezonen Nordkoreas.

Wichtiger aber als die existenziellen Sorgen der Bevölkerung ist den Regenten die zur Staatsideologie hochstilisierten "Songun"-Kampagne: die "Das Militär kommt zuerst Revolution". Hinter dem blumigen Titel verbirgt sich eine simple Devise: Weil die "imperialistischen USA" Nordkorea mit Krieg überziehen wollen, muss der ganze Staat militärisch organisiert sein. Die Armee, so die Quintessenz, ist deshalb die wichtigste Institution im Staat, die bevorzugt Nachschub an Geld, Rohstoffen und Lebensmitteln empfängt, damit die Soldaten zu jenen "heißblütigen und unbesiegbaren Kriegern" gedeihen, die notfalls ganz Amerika in einem "Meer von Flammen" vernichten werden.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,341575,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 75,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Dienstag, 15. Februar 2005
Koreanisches Wettrüsten
Nordkorea hat neue Scud

Nordkorea hat nach südkoreanischen Medienberichten eine verbesserte Version der Scud-Kurzstreckenrakete entwickelt, die außer Südkorea auch große Teile Japans erreichen könnte.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/5492889.html">http://www.n-tv.de/5492889.html</a><!-- m -->
bisher haben die amerikanischen pläne für einen krieg gegen nordkorea - inkl. einer gegenoffensive und der eroberung der nordkoreas - die verlegung von 700.000 soldaten vorgesehen. das allerdings ändert sich jetzt, da amerikanische kräfte, die eigentlich für den einsatz in nordkorea vorgesehen waren, jetzt im irak benötigt werden. ich hab mal versucht, die amerikanischen pläne auf den neusten stand zu bringen.

bisher veranschlagte kräfte:
insgesamt waren für einen krieg gegen nordkorea über 690.000 us-soldaten vorgesehen, darunter 160 kriegsschiffe - davon 5 - 6 flugzeugträger - und mehr als 1.600 flugzeuge, die innerhalb von 90 (!!) tagen nach nordkorea verlegt werden sollten.
obwohl nicht genau bekannt ist welche heereseinheiten verlegt werden sollten, so kann man doch abschätzen, welche davon in frage kämen, da jede einheit der us-army einem bestimmten regionalkommando - in diesem fall pacom - zugeordnet ist. zu der in südkorea stationierten 2nd infantry division (mechanized) und wären deshalb vermutlich folgende hinzugekommen: I. und III. corps mit insgesamt 4 divisionen - 1st cavalry division, die 3. brigade der 2nd infantry divison (mechanized), 4th infantry division (mechanized) und die 25th infantry division (light). außerdem sind pacom noch die 101st air assault division, 10th mountain und 3rd infantry zugeordnet, diese divisionen jedoch sind primär jedoch andere regionen zugeordnet.
die 82nd airborne division ist zum führen einer gegenoffensive vorgesehen, jedoch kann man davon ausgehen, dass nur entweder 101st air assault oder oder 82nd airborne in korea im einsatz wären, um im falle einer weiteren krise immer noch eine schnell verlegbare einheit zur verfügung zu haben.
den beiden corps sind außerdem noch 4 divisonen der army national guard zugeordnet: 34th, 38th und 40th infantry division sowie die 49th armored division.
von den kräften des marine corps ist die III. mef (marine expeditionary force) - bestehend aus 3rd marine division und 1st marine air wing und stationiert in japan für den einsatz in korea vorgesehen, außerdem die I. mef, stationiert in kalifornien. auf grund der geographischen lage würde die III. mef als erstes zum einsatz kommen, während die I. mef für die gegenoffensive - eingeschlossen einer amphibischen landung - zusammen mit der 82nd airborne vorgesehen ist.
insgesamt kann man sagen, dass je länger der krieg andauern würde, desto mehr truppen - auch die von anderen regionalkommanden - würden nach korea verlegt werden.

derzeitige probleme: irak, afghanistan & iran
durch den krieg im irak und in afghanistan gibt es v.a. bei den bodentruppen - d.h. army und marinecorps einen engpass, da fast alle einheiten entweder im irak im einsatz sind oder sich darauf vorbereiten. im einzelnen wären dies:
III. marine expeditionary force, 1st brigade / 25th infantry division (light), 3rd infantry division (mechanized), 2nd brigade / 10th mountain division, 42nd infantry division (national guard) sowie zwei weitere brigaden der national guard als reserve in kuwait. die beiden restlichen brigaden der 25th infantry division (light) sind in afghanistan im einsatz.
damit ergibt sich ein gefährlicher engpass an bodentruppen, da eine der beiden divisionen, die in nächster nähe zu korea stationiert sind - nämlcih die 25th infantry (hawaii) - im einsatz ist und damit für eine schnelle verstärkung der amerikanischen truppen in südkorea nicht zur verfügung stehen. somit fällt von den 4 aktiven, für korea eingeplante divisionen bereits eine weg und auch um die einsatzbereitschaft der 1st cavalry und der I. mef dürfte es nicht zum besten stehen, da beide gerade aus dem irak einsatz zurück sind. das gleiche gilt für die 10th mountain und die 3rd infantry, die beide nur teilweise bzw. ganz im einsatz stehen.
so stehen auf grund dieser einsätze nur 7 von normalerweise 12 leichten / luftlandebrigaden zur verfügung.
durch die krise um das atomprogramm des iran werden weitere einheiten gebunden: so können vermutlich nicht alle der vorgesehenen flugzeugträger nach korea verlegt werden und auch das XVIII. airborne corps, das normalerweise die speerspitze aller amerikanischen einsätze bildet, würde für einen einsatz am persischen golf zurückgehalten, sollte es zu einem konflikt mit dem iran kommen. und aus dem gleichen grund könnte auch nur eine der beiden luftlandedivisionen könnte eingesetzt werden, um die schnelle reaktionsfähigkeit der usa nicht zu gefährden.
Interessante Ausarbeitung.
Nur würden mich mal deine Quellen wirklich interessieren. Alles nur wie bei der Schnitzeljagd zusammengesucht oder hast du auch ne größere Primärquelle auf die du doch stützt?

Allerdings sollte man eins nicht vergessen:
Ein Angriff auf Nordkorea steht im Moment nicht zur Debatte und ich kann mir nur unschwer ausmalen ( und will es auch nicht wirklich) welcher höchst negative Gang der Ereignisse zu einer solchen Entwicklung führen könnte.

Immerhin hat Nordkorea vermutlich bzw. höchstwahrscheinlich schon Atomwaffen und damit ein mehr oder minder vorhandenes Abschreckungspotenzial. Denn - obgleich sie wohl nur mit Hilfe Pakistans technisch so weit kommen konnten ( vgl. dieswöchige Spiegelausgabe, wirklich lesenswert) in ihrem Atomprogramm - in der Raketentechnik stehen sie nicht schelcht da und haben entsprechende Trägermittel für echte oder auch vermeintliche Atomwaffen.
Außerdem liegt Südkorea auch in Reichweite der beachtlichen nordkoreanischen konventionellen Artellerie. Und ein möglicher großangelegter Vergeltungsangriff auf Südkorea, verbunden mit Raketenangriffen auf Japan dürfte auch abschreckend genug sein für die Amerikaner.
Denn man müßte das nordkoreanische Riesenheer auch erstmal nieder bzw. klein bombardieren und damit aufhalten und das würde auch extrem aufwenidg werden.
Zu guterletzt gibt es noch China. So sehr man inzwischen wohl Nordkorea auch mißtraut, einen amerik. Angriff wird man auch nicht gern sehen und die Amerikaner müßten sich noch gut an die verheerende Niederlage am Yalu-Fluß erinnern gegen die eingreifenden chin. "Freiwilligenverbände".
Entwicklung an neuer Scud-Rakete mit doppelter Reichweite

Nordkorea
Entwicklung an neuer Scud-Rakete mit doppelter Reichweite

quelle dazu
<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?url=/?id=1952454">http://derstandard.at/?url=/?id=1952454</a><!-- m -->

EDIT: zweite Quelle zu der schon von snakeshit geposteten Nachricht
@Thomas Wach
Dieser ähnliche Post von hawkeye87 hatte ich fälschlicher weiße beim Südkorea Thread gepostet.

Hier nochmal die Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.defencetalk.com/news/publish/article_002138.shtml">http://www.defencetalk.com/news/publish ... 2138.shtml</a><!-- m -->
Hmm..

Wenn ich der Kim Jong Il wäre würde ich abwarten ob der Angriff der USA auf den Iran erfolgt. In diesem Falle würde ich in den Süden einfallen.
Wiesò?
1. Wenn der Süden in 30 Tagen geschlagen ist konnten noch keine großen Verstärkungen herangeschafft werden seitens der USA, zumal diese ja gerade im Iran stehen...
2. DIe Bombe... - mit der Bombe hat er nun einen Joker für alle Fälle...
3. DIe Zeit läuft gegen ihn! Während die Armee von NK vor sagen wir mal 30 Jahren wohl noch recht modern war stützt man sich da heute auf veraltete Systeme und es ist kein Geld in Sicht um alleine bei den Panzern mit den K1 und M1A2 gleichzuziehen - oder woher sollten die NKler das Geld für sagen wir mal 1500 bis 2000 T-90 nehmen?

Wenn die Koreanische Volksarmee es schafft die Südkoreaner in 30 Tagen zu schlagen und den Süden zu erobern, dann sehe ich keine wirkliche Chance der Amis eine Landung in dem erforderlichen Ausmaß in kurzer Zeit zu machen!

Die Chancen stünden nicht allzu gut damit so etwas klappt, aber wie soll es sonst weitergehen? Irgendwann muß der Norden was machen, sonst kolabiert er in den nächsten 20 Jahren völlig!