Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Abrüstung in Deutschland
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
Hallo Leute

Also jetzt hat unsere Regierung endgültig bewiesen das sie kein Handlungsfähiges Militär möchte,sie will Lieber Sparen und gegebenen falls unser Land preisgeben weil wir uns mit solch einen Militär nicht mehr Verteidigen können meine Meinung. :evil:

Gruß
Opi78
Opi78 schrieb:Hallo Leute

Also jetzt hat unsere Regierung endgültig bewiesen das sie kein Handlungsfähiges Militär möchte,sie will Lieber Sparen und gegebenen falls unser Land preisgeben weil wir uns mit solch einen Militär nicht mehr Verteidigen können meine Meinung. :evil:

Gruß
Opi78

Sehe ich auch so mit dem Sparen.

Nur was ich wissen möchte,wie hoch wird/könnte der Verteidigungshaushalt bei einer Stärke von 150 000 Mann sein ?

Nun gut,man kann schon auf die 150 000 Mann Reduzieren.Aber daneben sollte sie schon "gut-sehr gut" ausgerüstet werden.Denn,es kommt nicht auf die Größe an sondern auf die Technik.

Und ? gegen wen sollte sich Deutschland verteidigen.Wir sind doch alle von Freunden umgeben.
Snakeshit hat recht, es zählt nicht die Soldatenzahl sondern die Bewaffnung dieser Soldaten. Denn was birgt eine schon eine Millionen wenn man nicht die nötigen Waffen für diese Armee hat, es zählen Kampfflugzeuge, Panzer, Luftabwehr und Kriegsschiffe einfache Soldaten mit leichten Waffen haben schlicht ausgedehnt in diesen Zeitalter. Nur glaube ich dass man die Bundeswehr auf 150.000 wenn nicht 100.000 reduziert und gleich auch alle Waffenprogramme kürzt oder gar streicht.
revan schrieb:Snakeshit hat recht, es zählt nicht die Soldatenzahl sondern die Bewaffnung dieser Soldaten. Denn was birgt eine schon eine Millionen wenn man nicht die nötigen Waffen für diese Armee hat, es zählen Kampfflugzeuge, Panzer, Luftabwehr und Kriegsschiffe einfache Soldaten mit leichten Waffen haben schlicht ausgedehnt in diesen Zeitalter. Nur glaube ich dass man die Bundeswehr auf 150.000 wenn nicht 100.000 reduziert und gleich auch alle Waffenprogramme kürzt oder gar streicht.

Danke für die Zustimmung Smile
Nur möchte ich wissen kann man die Wehrplicht mit 150 000 Mann aufrecht erhalten,oder wird die BW zu einer Berufsarmee ?
kann man evtl. ein Berufssoldat vers. Wehrplichtigen mit einer Kampfkraft von 2-3 : 1 rechnen ? ich hoffe ihr wisst was ich meine.
revan schrieb:(...) einfache Soldaten mit leichten Waffen haben schlicht ausgedehnt in diesen Zeitalter (...)

Wie kommst du auf diese Idee? Der Irak und Afghanistan haben im Grunde genau das Gegenteil bewiesen.
Auch meiner Ansicht nach ist zunächst mal die Infanterie das Fundament der Armee. Alles andere ist nur um die Infanterie herum.

Im großen Konventionellen Krieg verhält sich das natürlich anders, aber solche Kriege sind für uns ohnehin unmöglich.

Im begrenzten Krieg hingegen ist die Infanterie der Kern, alles andere nur Beiwerk.
@Snakeshit


Ich habe weniger die Reduzierung der Soldaten sondern mehr die Reduzierung der Ausrüstung gemeint,weil 150000 Mann können eine sehr schlagkräftige Truppe sein wenn sie mit dem Besten Ausgerüstet ist was es gibt nur da wird ja gleich mit Gespart an der Ausrüstung leider. Sad

Gruß
Opi78
Opi78 schrieb:@Snakeshit


Ich habe weniger die Reduzierung der Soldaten sondern mehr die Reduzierung der Ausrüstung gemeint,weil 150000 Mann können eine sehr schlagkräftige Truppe sein wenn sie mit dem Besten Ausgerüstet ist was es gibt nur da wird ja gleich mit Gespart an der Ausrüstung leider. Sad

Gruß
Opi78

Ok,dann habe ich dein Post falsch verstanden,sorry :oops:
aber trotzdem hast du recht Sparen bringt nichts.Bei der BW hat doch schon lange "Das Geiz ist Geil oder besser gesagt „Wir lieben Technik. Wir hassen teuer.“ schwerste konsequenzen.Sieht man doch Jahrelang im Auslandseinsatz.



Den Leo 2A6 auf dieses hier aufmodden ? (UrbanOps) nur mal so als beispiel.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://img199.imageshack.us/img199/9878/p6169128.jpg">http://img199.imageshack.us/img199/9878/p6169128.jpg</a><!-- m -->

Edit:

Auf der KMW Seite wird "Der neue LEOPARD 2A7+" genannt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.kmweg.de/2922-bD1kZSZuZXdzX2lkPTQzMDAx-~rechte-navi~pressemitteilungen~news_detail.html">http://www.kmweg.de/2922-bD1kZSZuZXdzX2 ... etail.html</a><!-- m -->

Janes
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.janes.com/events/exhibitions/eurosatory2010/sections/daily/more-powerful-leopard-mak.shtml">http://www.janes.com/events/exhibitions ... -mak.shtml</a><!-- m -->
Wieviel T-90 und Anti-Panzer Lenkwaffen bekommt man für den Preis eines Leo 2A6 "UrbanOps"?
@Snakeshit

Das Beispiel ist gut wenn man dafür eingelagerte Leo 2 benutzen könnte.

Also wenn ich was zu sagen hätte würde ich unser Militär als reine Berufsarmee Aufstellen und für den nachwuchs würde ich wie es in den USA gemacht wird eine kleine National Guard Aufstellen um zum Beispiel im ernstfalle eine Reserve zu haben.

Aber um dieses durchzuführen brauchte dan unser Militär auch genügend Ausrüstung um die zusätzlichen Soldaten im Ernstfall Auszurüsten,würde bedeuten wenn man 400 Leo in Einsatz hat das man dan nochmal so viele als Reserve hat das gleich würde auch für alle anderen Fahrzeuge oder Luftfahrzeuge gelten.Außer bei unserer Marine könnte man nicht jedes Schiff nochmal in Reserve haben weil einfach zu Teuer,aber man könnte unsere Marine mehr auf Global Player umrüsten die aber auch in Küstenbereich sehr schlagkräftig sein würde.

Meine Aufstellung würde ungefähr so Aussehen bei den Hauptwaffen Systemen

Heer 90000 Mann

Fahrzeuge geschützt
600-800 Leo 2 (393 Aktiv ca.1000 im Lager
400-800 Puma SPZ (410 Bestellt)
MARS 59 im Bestand
PZH2000 185 im Bestand 102 Aktiv.
1000 GTK Boxer (272 Bestellt)
1000 Dingo ( Dingo1 147 Aktiv Dingo 2 100 Aktiv 174 Bestellt geplant 593 insgesamt.)
800 Eagle IV (198 Bestellt)
einen Neuen Flugabwehrpanzer auf Boxer oder Puma Fahrgestell
1000 Wiesel 1 und 2 (über500 im Bestand)

Hubschrauber

80 Tiger (80 Bestellt )
160 NH90(122 Bestellt geplant 263)
80 Ch53 (88 im Bestand)

Luftwaffe 35000 Mann

180 Typhoon (54 Aktiv 89 Bestellt)
120 Tornado komplett Modernisiert oder JSF35(168 im Bestand)
50 A400M(60 Bestellt)
12C17a
40NH90
20CSAR Hubschrauber

Marine 25000 Mann

15Fregatten im Bestand (4 F125 Bestellt als Ersatz F122)
15Korvetten im Bestand 5
12U Boote im Bestand 4 bestellt 2 geplant 6 aber noch nicht genehmigt.
25 Minensucher oder Minenjäger im Bestand
4EGV 2 im Bestand 1 in Bau.
2 Neue Tanker Notwendig
3 MHD200 oder Mistral Wunschvorstellung

Marineluftfahrzeuge
30 JSF35 Senkrechtstarter Wunschvorstellung.
60 Hubschrauber 43 im Bestand müssen aber Erneuert werden.
16 MPA 8 im Bestand

So das Wehr ungefähr meine Vorstellung in Zahlen über das eine oder andere kann man Streiten jedenfalls würde eine solch Aufgestellte Bundeswehr einen Sinn ergeben und wir könnten neben Landesverteidigung auch Auslandseinsätze Mitmachen.

Gruß
Opi78
Die Kampfwertsteigerung zu A7+ ist wohl eher für Staaten gedacht, die bereits den Leopard 2 nutzen, d.h. man muss nur das Umrüsten bezahlen. Wir sprechen also von Kosten von ungefähr 1 Million Euro pro Fahrzeug. Dafür kann man sich ein paar moderne Panzerabwehrlenkwaffen inklusive Starter kaufen, aber für einen T-90 reichts wohl nicht.

Das Problem mit einer auf 150.000 Soldaten reduzierten Bundeswehr ist nur, dass sie ernsthaft Probleme bekommen wird den politischen Forderungen (Auslandseinsätze) und den Bündnisverpflichtungen nachzukommen. Das führt schließlich dazu, dass die Bundeswehr letztendlich kollabiert. Man müsste im Grunde die Auslandskontingente zusammenstreichen, was allerdings politisch mit (fast) sämtlichen Parteien nicht durchzusetzen ist, um noch halbwegs konventionell einsetzbare Streitkräfte zu erhalten, oder letztendlich dem Weg Belgiens folgen, das seine Streitkräfte fast komplett auf die sog. "low intensity conflicts" umgestellt hat.

Allerdings hört es sich von Regierungsseite momentan eher danach an, dass die zukünftige Bundeswehr (bis auf weiteres schließt das auch GWDL und FWDL mit ein) irgendwo zwischen 200.000 und 220.000 liegen wird. Man kann nur hoffen, dass personnelle Reduzierungen vor allem bei den Berufssoldaten vorgenommen werden (Frühpensionierung, weniger Weiterverpflichtungen als Berufssoldat). Dadurch kann man dann, sofern ein Kurzzeitdienermodell die Wehrpflicht hoffentlich bald ersetzt, auch diese Gesamtstärke halten.
@Opi78
Sag mal, wie willst du das ganze bezahlen und erstmal die ganzen Gerätschaften bemannen?

Bei einem Heer mit 90.000 Soldaten kannst du bestenfalls 60.000 als Einsatzkräfte (dies schließt sämtliches Personal ein das nicht zur Militärischen Grundorganisation und Ausbildungsbetrieb gerhört) halten. Selbst wenn man jeden Soldaten auf Zeit nach dem Ende seiner Dienstzeit noch mehrere Jahre als Reservist zur Verfügung hat (im Übrigen teilt sich die US-Reserve in föderale und bundesstaatliche Anteile auf, so gibt es eine US Army Reserve und die US Army National Guards), wird es schwer sein genügend ausgebildetes Personal zu finden und diese auch auf einem entsprechenden Ausbildungsstand zu halten. Außerdem was willst du bitte mit 1000 Wiesel 1/2? Und selbst wenn man die Hälfte des Geräts in Lagerhäuser steckt, braucht man immernoch genügend Personal um es regelmäßig zu warten bzw. das Geld um die ganze Lagerung zu unterhalten.

Bei der Luftwaffe und Marine sieht es ähnlich aus. Das ist weder finanzierbar, noch personell machbar.

Außerdem ist ein "expeditionary"-Ansatz bei unserer Marine in der jetzigen finanziellen Lage nicht empfehlenswert, da wir hier von einem enormen Fähigkeitsgewinn sprechen. Dieser kann aber nur durch Investitionen erkauft werden, die im fast zweistelligen Milliardenbereich liegen.
@parabellum

Es ist mir klar das diese Ausrüstung viel Geld verschlingt aber zum teil jetzt schon vorhanden ist,die frage woher das Geld kommt war mir bei dieser Aufstellung nicht so Wichtig als die frage was brauche ich an Ausrüstung um eventuell einen Krieg zu Führen oder gar zu Gewinnen. :?:

Zur Aufstellung Luftwaffe und Marine gehen meine Vorstellungen gar nicht so weit von der Realität ab,weil wenn man es Richtig betrachtet fehlen nur wenn ich das mal so sagen darf einbar Flugzeuge und einbar Schiffe die wenn man nicht immer alles selber machen würde durchaus Finanzierbar sein würden. :wink:

Die frage die ich dir hier jetzt stelle wie sollte deiner Meinung nach den ein Finanzierbares Deutsches Militär Ausschauen. Smile

Habe die Zahlen bei meiner Aufstellung um die des Vorhandenen Materials noch ergänzt.

Gruß
Opi78
Die Reduktion auf 150.000 Mann finde ich schon zu krass... Das ist wohl der radikalste kurzungsvorschlag der zu Guttenberg vorliegt...
die oben genannten Beschaffungen sind natürlich unrealistisch...auch wenn man bedenken muss dass durch die massive personalkurzung und Abschaffung der Wehrpflicht wohl insgesamt 5-10 Mrd Euro im Jahr eingespart werden konnten (durch weniger Sold,Schließung von zig Kasernen,weniger benötigtes Material und Ausrüstung)
Von den eingesparten Milliarden musste wohl die Hälfte an den Bundeshaushalt zurückgeführt werden...etatreduktion auf ~28 Mrd....die restlichen 2-3 Mrd kann man in bessere Ausrüstung investieren... ddamit konnte die Bundeswehr ausrustungsmassig schon viel besser als jetzt da stehen
Ich gehe jedoch von einer Reduktion auf 180.000 Mann aus (Abschaffung der Wehrpflicht spart 50.000 Mann den Rest musste man bei den Berufssoldaten kurzen) das Heer sollte eine größere Gewichtung bekommen...140.000 Mann im Heer und streitkraftebasis,25.000 Mann Luftwaffe,15.000 Mann marine
ich denke außerdem dass viele meiner auf 2 seiten vorher gemachten Sparmaßnahmen umgesetzt werden...

Zitat:+ teilweiser weiterverkauf der 3. Eurofightertranche... die 3. TRanche beträgt noch 43 Maschinen? ein Verzicht hätte hohe Strafzahlungen zur Folge außerdem werden die Flieger auch teilweise benötigt... daher meine Idee... die Tranche komplett abnehmen und 20 Maschinen weiterverkaufen (ein Abnehmer findet sich bestimmt) eventuell auch Flugzeuge aus der ersten Tranche für den halben Preis, also 50 Mio€ Stück weiterverkaufen.... Einnahmen 1,0-2,0 Mrd €...die Luftwaffe hätte och 160 einsatzbereite moderne Maschinen, welche meiner Ansciht nach komplett auf MultiRole umgerüstet werden sollten (teilweise reinvestition der eingesparten Kosten)
...Integration SDB o.ä.
+ Stillegung aller Tornados (eventuell ECR Maschinen behalten)... spart hohe Betriebkosten und die Kosten für die anstehenden KWS Maßnahmen... eine Luftwaffenstaffel kann eingespart werden....
+ Reduktion der A400M Beschaffung auf 53 Maschinen (Verzicht auf 7 Maschinen ist von EADS genehmigt, keine Strafzahlungen) Einsparung 0,7-1,0 Mrd €
+ Verzicht auf MEADS, Einsparpotential von 4 Mrd €
dafür KWS Maßnahme für Patriot, teilweise Reinvestition der eingesparten Kosten
+ Verzicht auf einen Teil der SPZ Puma (eventuell Nur Beschaffung von 250 Stück) werden für Auslandseinsätze kaum benötigt, Einsparpotential von ~ 1 Mrd €
+ dafür die GFF Beschaffung beschleunigen, Einführung des AMPV's in großen Stückzahlen (insgesamt 2.000 Stück) und stärkere Bewaffnung der Fahrzeuge, mit 12,7mm MG, oder RMK30
+ Verzicht auf die F125, Einsparpotential von 2,7 Mrd €
zum Ausgleich Beschaffung von 6 Absalon Klasse Schiffen (Bau in D), Reinvestition von ~ 2,0 Mrd €
oder wahlwiese beschleunigte Beschaffung der K131 (MultiRole Korvette mit höherer Seeausdauer, 200-300 Mio € pro Schiff)
+ Stillegung der S143a
+Stillegung der F122 (eventuell nur der ältesten 4, ja ich weiß dass diese Schiffe benötigt werden, aber dann muss man halt aucvh mal sagen dass die Bundesmarine nicht mehr an allen Einsätzen teilnehmen kann, bis Ersatz (K131) zuläuft)
+ Stillegung der ältesten Minenjagdboote
+ Stillegung von Hilfsschiffen
=> hohe Betriebskosteneinsparung möglich
+ Verzicht auf 20 Tiger Helis, Einsparpotential von ~0,8 Mrd €
+ Upgrade der verbliebenen 60 mit besseren Triebwerken, RMK30
+ Reduktion der Pars3 Beschaffung, dafür sollten Advanced Precision Kill Weapon System (APKWS) beschafft werden
+ Verzicht auf Eigenentwicklung für HALE Drohne (1,5 Mrd € für 15 Maschinen), Kauf der Predator (0,5 Mrd € für 15 Maschinen), Einsparpotential 1,0 Mrd €
+ Verzicht auf Eigenentwicklung beim HTH, Zusammenarbeit mit den Amis
+ durch Reduktion der Standorte und des Umfangs der Streitkräfte können auch Kosten bei Herkules eingespart werden, Potential von ~ 1,0 Mrd €
@ Opi78: Du redest hier über Neubeschaffungen im Wert von gut und gerne weit über 50 Mrd. €.

Meiner Ansicht nach sind Streitkräfte kein Selbstzweck. Zunächst einmal müssen wir herausfinden, was die zukünftigen Bedrohung für Deutschlands Sicherheit und für Deutschland selbst sind. Ich bin nur ein Sicherheits-Amateur und hab weder das Fachwissen noch die Informationen dafür, aber man kann grob einige mögliche Bedrohungen mit öffentlich zugänglichen Informationen herausarbeiten.

Die geographisch wichtigsten Regionen für deutsche Sicherheits- und Verteidigungspolitik sind auf absehbare Zeit Südost- und Osteuropa, Nordafrika und Vorderasien, da dortige Instabilitäten eine negative Auswirkung auf die Sicherheit Europas und damit Deutschlands haben. Glücklicherweise sind die meisten bestehenden Konflikte in diesen Regionen eingefroren oder erfordern nicht die direkte, militärische Einmischung durch Deutschland. Daneben bestehen weiterhin Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent, die die Flüchtlingsströme nach Europa nähren, der seit Jahrzehnten andauernde Nahostkonflikte und den Auseinandersetzung rund um den Persischen Golf und auf der Arabischen Halbinsel, seien es nun Fundamentalisten im Jemen, iranische Atomwaffen oder das wackelige saudische Königshaus.

Alle diese Konflikte stellen keine direkte, militärische Bedrohung für Deutschland oder einen unserer Verbündeten dar, können aber Deutschlands Sicherheit negativ beeinflussen (hierzu zählt Versorgungssicherheit, Sicherheit internationaler See- und Handelswege, usw.). Auch können viele dieser Konflikte durch nicht-militärische bzw. indirekte, militärische Aktivitäten gelöst werden bzw. zu unserem Vorteil beeinflusst werden, hierzu zählen Diplomatie, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Ausbildung von Sicherheitskräften, Weitergabe von Geheimdienstinformationen, technische Unterstützung durch die Bundeswehr in Form von Lufttransport, Aufklärung, Fernmeldewesen usw. (zeitlich unbeschränkte, indirekte militärische Aktivitäten im Rahmen deutscher Sicherheitspolitik)

Trotzdem kann ein deutsches Eingreifen, in der Regel im Rahmen der EU, notwendig werden. Dieses unterliegt allerdings einem Problem: der deutschen Öffentlichkeit. Wie wir in Afghanistan sehen, ist ein längerer Konflikte mit Verlusten (die nicht von Verkehrsunfällen herrühren) der deutschen Bevölkerung nur schwer vermittelbar. Daher sollte ein deutsches Eingreifen kurzfristig (maximal sechs Monate) und aggressiv sein. Hierzu zählen auch militärische Evakuierungsoperationen. (kurzfristige, aggressive, direkte militärische Einsätze)

Natürlich unterliegt das ganze wiederum finanzieller Beschränkungen, einer Forderung nach Effizienz, d.h. der finanzielle und personelle Aufwand muss sich in einem entsprechenden Zugwinn an Sicherheit widerspiegeln, und der Voraussetzung, dass deutsche Sicherheitsinteressen bedroht sind.

Außerdem muss weiterhin die Verteidigungsfähigkeit im Bündnis durch die deutsche Bundeswehr gewährleistet sein, d.h. dass die NATO bzw. EU (siehe Lisaboner Vertrag) als ganzes weiterhin die territoriale Sicherheit der Mitgliedsstaaten gegen militärische Bedrohungen zu gewährleisten haben. (Verteidigung im Bündnis)

Entsprechend diesen drei Punkten und den finanziellen Beschränkungen muss die Bundeswehr aufgestellt werden.


Zentrale Dienste: Die Streitkräftebasis und der Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr sollten aufgelöst werden. Stattdessen werden zentrale (d.h. teilstreitkräfteübergreifend und zivil-militärisch) Dienste geschaffen: Sanitätsdienst, Feldjägerdienst, Fernmeldedienst, Logistikdienst, Militärischer Nachrichtendienst und Militärischer Abschirmdienst. Die Dienste unterstützen die Bundeswehr im Inland und Ausland, führen allerdings zumeist keine eigenen Einsatzkräfte, abgesehen von einzelnen Spezialisten wie z.B. in der Instandsetzung oder Führungsunterstützung. Gleichzeitig übernehmen diese Dienste auch die Ausbildung und Weiterentwicklung ihrer Fachgebiete in der Bundeswehr.

Heer: Das Heer benötigt mindestens sechs Brigaden und eine Division, eine Luftlandebrigade (für Evakuierungs- und Krisenreaktionseinsätze gegen leichte, gegnerische Kräfte), eine Gebirgsjägerbrigade, eine Jägerbrigade und eine Mechanisierte Division aus drei Brigaden (davon mindestens zwei Panzergrenadierbrigaden). Allerdings müssten Auslandseinsätze drastisch zurückgefahren werden, alleine die beiden Einsätze auf dem Balkan wären noch bestreitbar, da sonst die Fähigkeit zur Verteidigung im Bündnis und militärische Evakuierungsoperationen nicht mehr in vollem Umfang durchführbar wären. Daher benötigt man bei einem Rotationsfaktor von fünf eine Luftlandebrigade, eine Gebirgsjägerbrigade, drei Jägerbrigaden und fünf Panzergrenadierbrigaden. Hinzu kommen noch eine Heerestruppenbrigade, eine Heeresfliegerbrigade und eine Logistikbrigade.

Schulen und Ausbildungszentren können mit denen unserer europäischen Verbündeten zusammengelegt werden, dies hätte auch eine Reduktion der Standorte und damit Einsparungen bei der Infrastruktur zur Folge, auch die Truppenteile der Brigaden sollten räumlich möglichst nah beieinander und in der Nähe großer Truppenübungsplätze stationiert werden. Kleinere Standorte können so aufgegeben werden.

Einschließlich des Ausbildungsbetriebs und dem Heeresanteil an den Zentralen Diensten kommt man dadurch auf circa. 150.000 Soldaten im Heer. An Großgeräten wären circa 450 Kampfpanzer Leopard 2, circa 600 Schützenpanzer Puma und über 600 Transportpanzer Boxer, 185 Panzerhaubitzen 2000, 59 Mittlere Artillerieraketensysteme, 96 Flugabwehrpanzer, 3 Ozelot-Batterien zu finden.

Luftwaffe: Die Luftwaffe sollte in drei Kommandos unterteilt werden: das Luftverteidigungskommando, das Kommando Luftgebundene Kräfte und das Kommando Bodengebundene Kräfte. Dem Kommando Luftgebundene Kräfte besteht aus einem Stab, zwei Einsatzgeschwaderstäben, zwei Jagdbombergeschwadern, einem Aufklärungsgeschwader, zwei Lufttransportgeschwadern und zwei Jagdgeschwadern. Dem Kommando Bodengebundene Kräfte unterstehen zwei Flugabwehrraketengeschwader, ein Objektschutzregiment, ein Einsatzunterstützungsregiment, ein Sanitätsbataillon und ein Lazarettbataillon.

Einschließlich des Ausbildungsbetriebs und dem Luftwaffenanteil an den Zentralen Diensten kommt man auf circa 50.000 Soldaten in der Luftwaffe. An Luftfahrzeugen verfügt die Luftwaffe über 180 Eurofighter EF-2000 Typhoon Mehrzweckkampfflugzeuge, 40 Panavia Tornado IDS/ECR Jagdbomber (die Tornado IDS werden mit Indienststellen der zu Luft-Boden-Einsätzen befähigten Typhoons sukzessiv ersetzt), 72 unbemannte Kampfflugzeuge (diese komplementieren die Typhoons in der Strike-Rolle und ersetzen die Tornado IDS in der SEAD-Rolle nach 2020), 8 RQ-4B EuroHawk unbemanntes Aufklärungsflugzeug, 36 EADS Talarion, 50 Airbus A400M Transportflugzeuge, 18 CASA C-295 oder Alenia C-27J, 4 Bombardier Global Express, 4 Airbus A310-304 MRTT, 4 Airbus A330-300 MRTT.

Marine: Die Marine besteht aus zwei Task-Group-Stäben, einem Marinesicherungsbataillon, einem Einsatzunterstützungsbataillon, einem Marinefliegergeschwader, einem Fregattengeschwader, einem Korvettengeschwader, einem Unterseebootgeschwader, einem Minensuchgeschwader und einem Trossgeschwader.

Auch hier muss zu den tatsächlichen Einsatzkräften noch der Ausbildungsbetrieb und der Marineanteil an den Zentralen Diensten hinzugerechnet werden. Die Marine verfügt über drei Sachsen-Klasse Luftverteidigungsfregatten, vier Brandenburg-Klasse Mehrzweckfregatten, zwei Bremen-Klasse Mehrzweckfregatten, vier Patrouillenfregatten (ähnlich der Holland-Klasse für unter 200 Mio. €), acht Korvetten (drei weitere Braunschweig-Klasse Korvetten), acht Unterseebooten, 16 Minensuch- und -jagdbooten, drei Flottendienstboote, drei Einsatzgruppenversorgern und sechs Mehrzweckeinsatzschiffen. Die vier MSK Boote werden durch mehrere CB90 oder ähnliche Schnellboote ersetzt. Hinzu kommen noch zwei zivil bemannte Doppelhüllentanker und diverse Schlepper und Forschungsschiffe. Den Marinefliegern stehen acht P-3C Orion, 46 Bordhubschrauber (Super Lynx und neuer Bordhubschrauber, d.h. NHI MH90 oder ähnliches) und einer noch unbestimmte Anzahl unbemannter, senkrecht startender und landender, bewaffneter Luftfahrzeuge.

Personalstruktur:
Die Anzahl der Berufssoldaten muss reduziert werden um die Bundeswehr an den geringeren Umfang anzupassen. Stattdessen sollte man das Soldat-auf-Zeit-System flexibler gestalten und auch Dienstzeiten von bis zu 20 Jahren ermöglichen. Daneben sollte auch ein Kurzzeitdiener-System (ein bis drei Jahren, mit Weiterverpflichtungsmöglichkeiten als Soldat auf Zeit oder Reservist) eingerichtet werden. Als Gegenleistung für den "Dienst am Vaterland" können den Kurzdienern nach dem Ende der Verpflichtungszeit verschiedene Leistungen in Anspruch nehmen: Bonus beim Zugang zu weiterführenden Bildungseinrichtungen, Erlass oder Teilerlass von Studiengebühren, Bafög-Vergünstigungen in Form eines Darlehenserlasses von ein oder zwei Semestern, Studium an einer Universität der Bundeswehr (Abhängig von der Kapazitätsauslastung der Universitäten), Bevorzugung von ehemaligen Kurzzeitdienern bei Bewerbungen beim Bundesministerium der Verteidigung, Erwerb des Führerscheins oder anderer beruflicher Qualifikationen, Berufsnahe Verwendung und Anerkennung von Praktika für spätere Höherqualifizierungen.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24