Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Radpanzer Boxer
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Da das ein nach aktuellem Stand größeres Volumen wäre als die Produktion von ca. 130 Redbacks, könnte es wiederum sein, dass die Entscheider hier doch noch umschwenken. Allerdings ist es von Rheinmetall - wenn die Gerüchte stimmen - auch recht hochgepokert, denn wenn die Australier auf diese "Erpressung durch die Blume" nicht eingehen, sondern bockig reagieren (und das können sie durchaus), dann steht Rheinmetall am Ende ziemlich blöde da. Und wir müssen wegen unserer Boxer dann wiederum schauen, woher wir sie beziehen. (Oder sie dann doch heimisch herstellen.)

Schneemann
Also ich habe gehört, dass eine heimische Fertigung sogar billiger ist (was in Anbetracht von fehlenden Logistikkosten + billigeren Arbeitskräften durchaus möglich ist).
Somit gibt es nach dem Scheitern des Lynx kein Argument mehr für den Boxer aus Australien:
1. Wahrscheinlich Teurer
2. Australien muss Reexport etc. zustimmen
3. Fehlende Beschäftigung in DE + Abfuhr von Lohnsteuer etc.

Insgesamt denke ich auch, dass Rheinmetall Produktionskapazitäten haben sollte - aktuell ist die Produktion ja fast nicht ausgelastet.

Wie werden die Australier reagieren:
Sie werde auf jeden Fall versuchen den Vertrag zu halten. Schließlich hat sich Albanese damit ziemlich aus dem Fenster gelehnt. Allerdings werden sie wohl kaum bockig reagieren, da sich langfristig ihre Beziehungen zu DE ausbauen wollen (ganz nebenbei wollen sie ja einen Freihandelsvertrag mit der EU).
Außerdem war ja immer klar, dass eine Gegenleistung für die Boxer verlangt wird.
Insgesamt tut das natürlich sehr weh. Rheinmetall hätte diesen Vertrag SEHR dringend gebraucht um den Lynx besser bewerben zu können.
Aber es ist wohl das gleiche Muster wie bei Type216, MEKO400 und der Direktvergabe für M1A2Sepv3:
Die wirklich interessanten Dealer gibt man uns nicht. Für DE bleibt die Resterampe mit HX, Boxer und OPVs von NVL.
Die Entscheidung, ob wir unsere Boxer mit CRV-Missionsmodul aus Australien oder Europa beziehen sollten wir meiner Meinung nach allein anhand der Kriterien Kosten und terminliche Verfügbarkeit festmachen, Missfallen über die australische Wahl des Redbacks sollte da keine Rolle spielen. Industriepolitische Bedürfnisse bekommen schon oft genug Vorrang vor militärischen Bedürfnissen.
Kann es sein, dass die Beschaffung hier mal wieder aufgrund von Industriepolitik leidet? Man hätte die Boxer doch locker in Deutschland bauen können, zur Not geht man halt in 3 Schicht Produktion oder so... Kann mir nicht vorstellen, dass Australien wirklich die beste Lösung war hier, ich denke das gings von Anfang an nur um den Lynx den Rheinmetall endlich mal an den Mann bringen will. Könnte es sein, dass die Beschaffung der Boxer nun deutlich später erfolgt wenn Rheinmetall den Australiendeal wirklich platzen lässt und die Dinger jetzt doch in Deutschland produziert?
Mensch Leute, hier geht es nicht um die Planungen des australischen Heeres, sondern um den Boxer und bezogen auf meinen Beitrag um die Frage, ob es durch die australische Auswahlentscheidung nun Änderungen bei den deutschen Beschaffungsplänen geben könnte. Für alle Diskussionen über Australien habe ich sogar explizit den passenden Strang verlinkt. Die Beiträge sind dorthin verschoben, hier geht es bitte nur mit dem Boxer weiter.
Boxer mit NEMO für die Briten beim Testen:

https://twitter.com/ArmourLab/status/168...13/photo/2

GTK CRV:

https://twitter.com/ronkainen7k15/status...08/photo/1

Ich finde es immer noch bedauerlich, dass man das Fahrzeug nicht mit einem Track-over-Wheel versehen und betreiben kann. Eine vertane Chance.
Wurde der Nemo auf Boxer für die Bundeswehr schon getestet? Der wird ja vermutlich beschafft werden als neuer Mörser 120mm.
(30.07.2023, 13:46)HansPeters123 schrieb: [ -> ]Wurde der Nemo auf Boxer für die Bundeswehr schon getestet? Der wird ja vermutlich beschafft werden als neuer Mörser 120mm.

Bisher ist das nur eine Alternative zum eigentlichen Plan, RAGNAROK auf TPz1.
Zitat:

Einem Vortrag des Abteilungsleiters Kampf im Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw auf dem FKH-Herbstsymposium zufolge, beabsichtigt die Bundeswehr weiterhin die Realisierung eines neuen 120-Mörsersystems auf Basis des Transportpanzers Fuchs.

https://esut.de/2022/09/meldungen/36827/...ionsmodul/
Kann Ragnarok auch wie der NEMO aus der Fahrt heraus feuern?
Das würde ja nur 2 Kp der mKr betreffen und der Rest bleibt beim derzeitigen Mörser ?
(31.07.2023, 00:44)HansPeters123 schrieb: [ -> ]Kann Ragnarok auch wie der NEMO aus der Fahrt heraus feuern?
Nein, das ist eine ganz andere Kategorie.
Ragnarok ist eine Fahrzeuglafette zur Integration diverser Mörserrohre. Schuss aus der Fahrt ist weder vorgesehen, noch sinnvoll, da es sich um ein System handelt, das durch's offene Dach feuert und als klassischer Vorderlader von Hand geladen wird. Das kann während der Fahrt kaum sicher durchgeführt werden.
Vorteile des Systems sind die Wirtschaftlichkeit und die Möglichkeit, den Mörser weiterhin auch abgesessen verwenden zu können.

NEMO als Hinterlader-Turmmörser hat da ganz andere Voraussetzungen und ist konzeptuell Ragnarok eigentlich bei allem außer den beiden genannten Argumenten überlegen.

(31.07.2023, 00:58)alphall31 schrieb: [ -> ]Das würde ja nur 2 Kp der mKr betreffen und der Rest bleibt beim derzeitigen Mörser ?
Soweit ich weiß, soll es nur ein neues Mörser-Fahrzeug für alle geben. Ob das dann auch bei euch und X23 eingeführt wird, dürfte noch offen sein, aber falls nicht dann wird's wohl noch den Caracal als Trägerfahrzeug für Mörser geben. Mit einer Integration würde ich aber eher nicht rechnen.
Wobei man mal anmerken sollte, dass NEMO und das Ragnarok-System eigentlich keine Entweder-Oder Entscheidung sein sollten.

Besser wäre es höchst einfach beide Systeme zu beschaffen. Rein persönlich halte ich sehr viel von Panzermörsern und sehe darin sogar viel eher eine Zukunft als in einem GTK mit einer 120mm BK und ich halte auch sehr viel von Mörsern die man dann modular auch abgesessen verwenden kann.

Deshalb sollten wir meiner Überzeugung nach beide Systeme beschaffen.
Carancal wird vom Gewicht eine enge Sache . Ich weis ja nicht ob die längere Version eine höhere zuladung erlaubt ?
Sinnvoll wäre es eigentlich bei Typ zu bleiben . Wenn der BvS10 nicht von Haus aus schon so schwer wäre hätte man ein ideales Fahrzeug .
Das ganze erinnert allerdings an den Mörser Wiesel 2 .
(01.08.2023, 00:11)alphall31 schrieb: [ -> ]Carancal wird vom Gewicht eine enge Sache . Ich weis ja nicht ob die längere Version eine höhere zuladung erlaubt ?
Na, zumindest in 6x6 sollte das passen und eine entsprechende Logistik-Variante ist ja geplant. Aber auch sonst: Das wäre ja nur ein Transportfahrzeug für den Mörser ohne Integration. Bei 1,5to. Nutzlast ist das also nur eine Frage des selbst mitführbaren Munitionsvorrats.