25.08.2008, 16:18
Zitat:Im Falle Süd-Ossetien hat es eine derartige Vorgeschichte so nicht gegeben. Wenn ja, dann hätten schließlich die von Moskau nun so demonstrativ in den Vordergrund gerückten eigenen Friedenssoldaten schon wesentlich früher ihrer Aufgabe als Sicherungsorgane gerecht werden müssen, was aber bekanntlich nicht geschah. Erst als die provozierten (und vielleicht vom Westen motivierten) Georgier schließlich massiv angriffen, reagierte man in Russland und nutzt nun den günstig für die eigenen Seite sich entwickelnden Konflikt, um seine eigenen Positionen zu sichern. Glaubwürdig ist dies zumindest nicht. Und schon gar nicht glaubwürdig ist, wenn man nun angesichts der Ossetien-Krise das Vokabular eines Völkermordes benutzt, obwohl man selbst zeitweilig die eigene Hand schützend über das auf dem Balkan wütende Serbien gehalten hat und man selbst direkt in Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Massaker verwickelt ist und war (wie in Tschetschenien).jetzige Ereignisse haben 1991 als Vorgeschichte! Als tatsächlich 1000 bis 2000 Oseten starben und etwa 100000 Georgien verlassen mussten.
Und russische Soldaten kamen erst nach diesen Ereignissen als Friedenssoldaten und haben seit damals länger als 15 Jahren dafür gesorgt das so etwas nicht wieder passiert.
Doch die, vielleicht von Russland provozierte, aber auf jeden Fall von Westen aufgerüstete und unterstützte Georgier haben in diesem Sommer einfach versucht eine Revanche in diesem ethnischen Konflikt zu nehmen, wieder durch Einsatz der Gewalt.
Angesichts der Vorgeschichte dieses Konflikts war russisches Vorgehen richtig im Rahmen der Mission zur Friedenssicherung, ungeachtet all der Propaganda am Rande.
Zitat:Russland hat zwar offiziell die Unabhängigkeit der beiden Provinzen wohl de jure nicht anerkannt gehabt (dies geschah erst heute), allerdings unterstützte und erkannte Russland diese beiden "Staaten" schon seit weit über einem Jahrzehnt an, sprich man kann und muss von einer de-facto Anerkennung sprechen, genauso wie im Falle Transniestriens.genau das gleiche kann man über NATO in Kosovo behaupten, de fakto wurden Kosovo Albaner von Anfang an unterstützt und ihre Abhängigkeit von EU und USA war vollkommen.
Und diese Anerkennung ist schon sehr viel älter als das Kosovopropblem, von daher ist das Argument nichts wert: Schon weit vor dem Kosovo hat Russland, wenn es ihm politisch oppurtun war, Separatisten gefördert und anerkannt und wenn es ihm politisch nicht oppurtun war, eben nicht (Kosovo oder noch examplarischer Tschetschenien).
Ergo: Diese ganzen Verweise auf Kosovo sind nur abgeschriebene Leerformeln aus der russ. Propaganda.
Beide Provinzen waren und sind von Russland abhängig, zudem gab Russland um seinen Interventionen zusätzlich Legitimation zu verschaffen seine Pässe aus an die de jure georgischen Bürger Abchasiens und Südossetiens. (Mir wäre nicht bewusst, dass während des Konfliktes 1998 im Kosovo die USA dort an die Albaner amerik. Pässe verteilt hätten - hier sieht man wieder dass zwischen dem Kosovo und Georgien riesige Unterschiede bestehen, ergo bitte unterlasst solche falschen Vergleiche).
Nur der Unterschied ist das Russland bis zuletzt gezögert hat einseitig die Partei zu ergreifen, durch Anerkennung der Unabhängigkeit der Republiken und eben durch Achtung des Völkerrechts. Letzte Chance auf eine Regulierung blieb stehts bestehen was ja die zahlreichen Gespräche verdeutlichen.
Genau dies haben NATO und EU in Kosovo nicht getan, sie haben einseitig die Partei ergriffen und die Unabhängigkeit von Kosovo anerkannt. Eine andere Lösung wurde nie ernsthaft in Betracht gezogen.