Vor 3 Stunden
(Vor 3 Stunden)Leuco schrieb: 3. Einheitszerstörer auf Basis MAD, mit keinen oder sehr geringfügigen Unterschieden z.B. Bestückung VLS und Radar + ASW Fregatte ohne großes AAW FähigkeitenHinweis dazu meinerseits: Dieses Szenario sollte immer in Verbindung mit der zukünftigen Ausrichtung bei den Korvetten betrachtet werden.
Zitat:Einige sind hier ja der Meinung dass unter FDI Niveau wenig sinnvoll ist. Wenn das so zutrifft, müssten wir die Korvetten auch einstampfen.Die Korvetten sind -so wie sie aktuell sind- ohnehin nicht auf eine zukünftige Flottenplanung abgestimmt. D.h. nicht, dass man sie einstampfen muss, sie können über ihre Lebensdauer hinweg sinnvoll eingesetzt werden, aber man sollte keinesfalls weitere beschaffen oder einen Nachfolger in weitestgehend gleicher Ausrichtung planen.
Zitat:Kommen wir nicht sowieso nicht umhin die Ost- und Nordsee bzw. die Grenzregion zur Nordsee mit MAD und von Land aus zu schützen? Ich würde hier von einem Ja ausgehen. Dies bedeutet dass genau hier Korvetten und Fregatten operieren können.Das kann man unterschiedlich sehen. Dort, wo landgestützte Alternativen möglich sind, sind die mMn dem MAD gegenüber vorzuziehen. In diesen Bereichen wird es aber auch perspektivisch möglich sein, viele Aufgaben, insbesondere die Ausdauer erfordernden, unbemannt durchzuführen. Daher sind hier Fregatten mMn erstmal entbehrlich und Korvetten müssen auf die Aufgaben ausgelegt werden, die eben nicht unbemannt möglich sind.
Die Fregatten oder auch ein MAD sind nur da erforderlich, wo der landgebundene Schutz nicht ausreichend gewährleistet werden kann, wie bspw. für Versorgungskonvois ins umkämpfte Baltikum, sollte man solche vornehmen wollen. (Das soll nur ein plakatives Beispiel sein.)
Zitat:Wenn man das weiterspinnt komme ich zum Punkt, dass man ASW Fregatten im Schutz der Zerstörer in den genannten Gebieten gut einsetzen kann, um diese bei ASW zu entlasten.Aber wird in den genannten Gebieten denn überhaupt ASW im Sinne klassischer U-Jagd benötigt, oder reden wir da nicht vielmehr über Überwachung von Unterwasserinfrastruktur u.ä. Aufgaben, die perspektivisch unbemannt und landgestützt erfolgen sollten?
Zitat:Im hohen Norden gilt es dann nur zu bewerten ob hier die Zerstörer autark agieren und alleine ASW betreiben oder es auch hier Sinn macht ein Team an Fregatten dabei zu haben. Hier wurde teils argumentiert, dass die Fläche für den Schutz viel zu groß ist. Da fehlt mir aber die Bewertung wie ASW in der Praxis abläuft.Die Frage, wie es abläuft (Gegenwart) greift da mMn zu kurz. Denn aktuell läuft es theoretisch mehr oder weniger so ab, wie schon in den 80ern. Die Frage muss eher sein, wie es in 10-20 Jahren ablaufen sollte, um die erforderliche Sicherheit gewährleisten zu können. Da kann man dann zu sehr unterschiedlichen Schlüssen kommen, auch sehr abhängig von den einzuführenden unbemannten Systemen.
Zitat:Wie weit sind denn mehrere ASW Schiffe bei der aktiven Jagt auseinander? Mir fehlt hier das hintergrundwissen um zu bewerten ob hier ein zusätzlicher Teampartner z.B. 50 km entfernt wichtig ist oder man in der Regel größere Entfernungen hat. Sind Schiffe in der Nähe wichtig, machen auch hier günstigere ASW Fregatten Sinn.Die günstigen Fregatten machen dann Sinn, wenn wir einen Verband aus einem MAD und 2-4 Fregatten losschicken wollen, um ein konkretes Gebiet abzusuchen. Das ist dann vor allem durch die Raumabdeckung des MAD begrenzt. Dabei kämen UxV dann vmtl. als Erweiterung der einzelnen Schiffe zum Einsatz, insbesondere um eine multistatische Detektion zu ermöglichen. Der abgedeckte Raum wird dadurch nur bedingt erweitert.
Ein anderer Ansatz ist es, dass jede größere Einheit selbst ihren Schutz bietet (Zerstörer) und auf viele kleinere zurückgreift, mit denen man die eigentliche Flächenabdeckung gewährleistet. Theoretisch könnte so ein U-Jagd-Zerstörer mit einer Vielzahl von z.B. MEKO S-X und einem Tender annähernd das gleiche Gebiet abdecken, das sonst von einem Verband rund um einen MAD und EGV bespielt wird.
MMn kann der erste (auch von Milspec_1967 so umrissene) Ansatz ("Verbands-ASW") nur funktionieren, solange die US-Amerikaner uns nicht allein im Regen stehen lassen. Europa wird auf absehbare Zeiten nicht genug ASW-Kapazitäten haben, um eine effektive Sperrung des Nordmeers alleine bewerkstelligen zu können, weil die Kapazitäten hier zu sehr verstreut eingesetzt werden, insbesondere als Geleitschutz bei den Trägernationen. (Den Wert bzw. die Effizienz dieser europäischen Trägergruppen in einem Krieg mit Russland kann man durchaus hinterfragen.)
Der zweite Ansatz ("ASW-Verbund") ist für mich die einzige Option, bei der wir mit den betroffenen Nordmeer-Anrainern gemeinsam in der Lage sein könnten, die dortigen Küsten und den Zugang zur Nordsee effektiv zu schützen. Eben weil dieser Ansatz weniger Schiffe und vor allem Personal erfordert, um die notwendige Flächenabdeckung zu erreichen.