Hierzu ist vor ca einem Monat ein Buch erschienen, das zu diesem thema sehr zu empfehlen ist. Das Buch heisst "Ihr seit hier im Paradies " von Hyok Kang, und wurde geschrieben von einem inzwischen 18 Jährigen der seine Kindheit in Nordkorea verbrachte !
Daher kann man folgendes mit Sicherheit sagen...
1. Die Hungerkatastrophe hat MINDESTENS! 2 Mio. Menschen das Leben gekostet. Das kann zwar niemand genau sagen, doch wird vom geflohenen Nordkoreaner immer wieder das gleiche berichtet. Es steht in den ländlichen Gegenden fast jede zweite Wohnung leer und Satelliten zeigen immer wieder Bilder von unzählige Massengräber .
2. Kann man die Hungerkatastrophe nicht komplett dem Regime zustecken. Natürlich hat die Politik versagt, doch wie schon geschrieben, besteht Nordkorea fast ausschließlich aus Bergregionen. Wenn dann eine Missernte nach der anderen folgt, kann auch die Politik nichts mehr machen. Seit dem Zerfall der Sowjetunion ist Nordkorea ja fast auf sich allein gestellt. Die Einziege Lösung wäre die komplette Auflösung des Staates, doch das würde den Funktionären dort, bestimmt nicht gefallen

.
3. Die Lebensmittelrationen der UN (Quelle aus dem oben genannten Buch) wurden von der Regierung fast ausschließlich dem Militär zugesteckt. Die Bevölkerung hat von dem Ganzen wenig gesehen.
Zu den Reservisten :
Durch die Hungerkatastrophe haben nur höhere Militärs und Funktionäre ausreichend Nahrung bekommen. Der Rest im Land hat (wie oben schon geschrieben) kaum etwas abbekommen. Dadurch ist vor allem die jüngere Generation, kleinwüchsig, extrem krankheitsanfällig und schwach. Wenn Nordkorea immer mit seinen 4,7 Mio. Reservisten prahlt, sollte man bedenken (auch wenn es jetzt extrem makaber klingt) das für mindestens 1/3 der Reservisten der Weg in Richtung Süden, allein den sicheren Tot bedeuten könnte. Gerade auf der Nordkoreanischen Halbinsel herrschen im Winter bis zu 30 Grad Minus. Ich behaupte einfach mal, das jeder 2te von ihnen (da auch sehr viele Alte unter ihnen sind) nie einen Feind zu Gesicht bekommen wird. In dem oben genannten Buch wird sehr oft auf die Reservisten eingegangen, da sie in Nordkorea das Stadtbild prägen. Es wird des öfteren beschrieben, das sie selbst zum Tragen ihrer eigenen Waffe zu schwach seien . Selbst wenn es die Hälfte oder 2/3 schaffen würden, wie sollen denn diese ausgemergelten, schlecht ausgerüsteten Menschen, gegen Hightech Südkoreaner ankommen? WIe soll so ein kleinwüchsiger, ausgemergelter Kerl, der kaum seine Waffe hallten kann, mit seiner veralteten ak47, gegen Südkoreanisches Hightech ankommen ?
Der Rest des Militärs ist veraltet und gammelt langsam vor sich hin, da die Regierung nicht annähernd die Rohstoffe zur Verfügung stellen kann, um diese zu benutzen und überhaupt zu warten.:wall:
Aber mal ganz im Ernst: wer glaubt denn, das die meisten Nordkoreanischen Soldaten überhaupt angreifen würden? Klar, die Propaganda tut sein bestes, aber es gelangen immer wieder Leute nach China um dort Handel zu treiben, u sich ein wenig Essbares zu ergattern. Daher kann man davon ausgehen das ein Grossteil der Menschen dort (genau wie in der DDR) bescheid wissen, was im Westen abläuft. Deshalb behaupte ich einfach mal, das viele (auch wenn das bei Militärparaden nicht den Eindruck macht) einfach mitlaufen, und im Inneren um jeden Preis abhauen würden wenn sie könnten. Nicht ohne Grund hat Nordkorea ein riesiges Organ, ähnlich der ehemaligen STASI, um ihre eigenen Leute in Schach zu halten. Es gibt zahlreiche Arbeitslager für politische Gefangene, und über die Grenze nach China flüchten auch monatlich Hunderte. Dies sind doch wohl klare Anzeichen dafür, das die Leute auf Ihre Regierung und Ihr Land, keine Lust mehr haben.
Deshalb würde ich bei einem Krieg zwischen den beiden Ländern, auf jedenfall für Südkorea tippen. Nicht nur das das Nordkoreanische Material veraltet und zum Grossteil nicht einsatzbereit ist, Auch sind die Menschen kaum imstande einen Krieg zu führen geschweige denn ihn überhaupt durchführen zu wollen.
Zu diesen unzähligen Artillereistellungen. Klar stellen diese eine enorme Bedrohung dar, doch eher für die Südkoreanische Zivilbevölkrung als für das Südkoreanische Militär. Das ist aber auch meiner Meinung nach, das Ziel der Nordkoreanern. Die wissen genau, das sie mit ihrer Artillerie den gegnerische Militär nich wirklich bezwingen können. Daher sind die meisten von Ihnen einfach auf Seoul gerichtet. Diese Idee stammte noch aus der Zeit, befor Nordkorea Atombomben hatte. NAch dem Motto, wenn ich das gegnerische Militär nicht besiegen kann, und ihm somit wenig Angst machen kann, dann greif ich im Notfall halt seine Bevölkerung an. Ganz im Ernst - mit diesen Teilen gewinnt man doch keinen Krieg :bonk: