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Normale Version: Sturmgewehre der Bundeswehr
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Wir haben vom Rgt 2021 die Erprobung der verschiedenen Systeme durchgeführt in todtendorf zur Beschaffung der Feuerleitvisiere . Unter anderem auch mit G95k. Die begrenzte Reichweite ist mir durchaus bekannt. Die Teile sind ja nun heute auch keine Seltenheit mehr und schon in der Truppe vorhanden.

Zitat:Mit den 20 Schuß Magazinen beziehst du dich im weiteren auf das G27 - jedoch hat das G95A1 keineswegs ein 20 Schuß Magazin. Und Feuerstöße verbrauchen keineswegs das ganze Magazin - wie es dir ja ohnehin bekannt ist.

Da drauf hast du bloß überhaupt keinen Einfluss , weil das System Feuert und nicht der Schütze und das solange bis das Ziel bekämpft ist oder das Gerät ausgeschalten wird . Also wenn ich mit dem ersten Schuss treffe wie es der Hersteller auch garantiert hab ich im Feuerstoß trotzdem mindestens halbe Magazin sinnlos verschossen.

Das System wird in vielleicht zehn armeen auf diese Art und Weise eingesetzt, nur bei uns geht das nicht .
Seit ich anno dunnemals mal mit einem Tracking Point Visier schießen durfte, schreibe ich fortwährend, dass man Smartvisiere benötigt - nicht nur gegen Drohnen (tatsächlich würde ich das sogar für eine Sekundärfunktion halten). Ich bin seit so vielen Jahren ein fanatischer Befürworter solcher Visiere und da ist noch so viel mehr möglich - da liegt schier unfassbar viel an Potential brach.

Es gibt seit Jahren beispielsweise Smartvisiere, mit denen man nicht nur das Sturmgewehr abfeuern kann, sondern beispielsweise auch zugleich Gewehrgranaten - wobei man dann sogar die Granate darüber programmieren kann. Das gleiche für Unterlaufgranatwerfer.

Das Grundproblem ist einfach, dass Schützenwaffen extrem vernachlässigt werden, und man stattdessen Milliarden und Abermilliarden in Großsysteme versenkt, in der Annahme, dass Schützenwaffen nicht relevant sind, oder aus Inkompetenz und Ignoranz oder weil man halt mit den Großsystemen mehr Geld für die eigenen Pfründe umsetzen kann.

Dabei wäre die Kampfkraft der Infanterie mit hier und heute real verfügbaren Systemen immens steigerbar.

Zitat:Die Teile sind ja nun heute auch keine Seltenheit mehr und schon in der Truppe vorhanden.

Meiner Kenntnis nach gerade mal so ca. 300 bis 500 Stück (zumindest waren mal vor einem Jahr oder so 500 Stück geplant).

Und das ist ein absoluter Witz ! Solche Visiere gehören (ungeachtet der Kosten) auf jedes Sturmgewehr, dass heißt man benötigt eher mal so um die 100.000 davon mindestens, und besser wären noch mehr.

Das ist ja das grundsätzliche Problem dieser Armee:

Man erklärt das HK416 (ein ganz konventionelles System welches technisch nicht dem Stand des möglichen entspricht) für die Zukunft, dabei ist es einfach nur ein veraltetes Konzept. Man beschafft dann davon nicht mal eine ausreichende Stückzahl, und dann beschafft man nicht die Smart-Visiere welche dafür möglich und notwendig wären.

Man denkt einfach nicht weit genug, viel zu konventionell und viel zu beschränkt was den Modernen Krieg der Zukunft angeht.

Zitat:Da drauf hast du bloß überhaupt keinen Einfluss , weil das System Feuert und nicht der Schütze und das solange bis das Ziel bekämpft ist oder das Gerät ausgeschalten wird

Das ist mir doch bekannt, ich hatte übrigens auch so ein Gerät schon mal in der Hand, noch bevor die Bundeswehr es getestet hat. Das ist ja das grundsätzliche Konzept solcher Visiere an sich. Aber Stichwort ausschalten - so dass man das Gewehr dann ohne das Feuerleitvisier nutzt: auch und gerade dann ist die höhere Kadenz ein erheblicher Vorteil.

Schützenwaffen die Kugeln verwenden, benötigen eine möglichst hohe Kadenz, weil dies grundsätzlich die Trefferwahrscheinlichkeit erhöht - dass ist auch so ein Umstand denn heute zu viele nicht mehr verstehen. Stattdessen lebt man in einer Phantasiewelt in welcher man gezieltes Einzelfeuer verwendet weil dieses angeblich besser sei.

Zitat:Also wenn ich mit dem ersten Schuss treffe wie es der Hersteller auch garantiert hab ich im Feuerstoß trotzdem mindestens halbe Magazin sinnlos verschossen.

Der Hersteller garantiert keineswegs dass der erste Schuss trifft, auch wenn dies gegen sich nicht oder nur langsam bewegende Ziele der Fall ist. Sondern er garantiert eine deutlich erhöhte Ersttrefferwahrscheinlichkeit und dass ist natürlich auch der Fall. ABER: keineswegs ist es sinnlos einen Feuerstoß abzugeben statt einem Einzelschuss, denn was ist die Alternative bzw. das Ergebnis wenn auf die kurze Distanz welche man mit dem Einzelschuss hat dieser nicht auf der Stelle das Ziel ausschaltet ?! Angesichts der Geschwindigkeit von Drohnen und deren erratischer Annäherung wird man selbst auf der Stelle dem Schuss folgend getroffen.

Das Visier hat ja zudem auch kein so großes Sichtfeld. Entsprechend ist es in Wahrheit gar nicht so leicht, eine sich extrem schnell bewegende Drohne damit im Visier zu halten - sehr schnell ist sie seitlich davon aus dem Blickfeld heraus und noch bevor man sie wieder aufnehmen kann schlägt sie schon ein.

Das eigene Leben / Überleben sollte durchaus ein halbes Magazin wert sein.

Und je näher die Drohne ist, desto schwieriger wird es, sie bei einer erratischen Flugbahn mit dem Visier aufzunehmen, womit die begrenzte Reichweite erneut zum Problem wird - und gerade mit einem Feuerstoß wäre die effektive Reichweite gegen Kleindrohnen deutlich größer.

Noch ein Punkt: man wird im Gegensatz zu vielen der Tests wo man von einem Dreibein (!) aus geschossen hat, auf welches die Waffe montiert war, im Feld kein solches dabei haben. Die Drohne kommt nicht linear gerade auf einen zu sondern in Zick-Zack Sprüngen, sie kommt extrem schnell, man hat nur eine Chance und muss auf der Stelle stehend freihändig treffen. Die Einsatzrealität entspricht daher einfach in weiten Teilen nicht dem wie sich das viele so vorstellen.

Zitat:Das System wird in vielleicht zehn armeen auf diese Art und Weise eingesetzt, nur bei uns geht das nicht .

Vollste Zustimmung. Dieses System müsste eigentlich schon seit 2021 fortwährend zulaufen, in möglichst großen Zahlen. Stattdessen will man einige wenige hundert Stück insgesamt beschaffen, in der üblichen quälend langsamen Weise.

Wir würden stattdessen tausende und abertausende davon benötigen, und dies so schnell wie möglich. Wie üblich in dieser Bundeswehr macht man lauter beschränkte, inkonsequente Alibi-Maßnahmen nur um sagen zu können, man habe ja etwas getan. Das zieht sich wie ein roter Faden durch ganz vieles.

Es fehlt einfach jedes konsequente, entschlossene und quantitativ relevante Handeln !

Selbst die Zahl der jetzt geplanten HK416 ist einfach zu gering, und läuft zu langsam zu. Nicht einmal das kriegen sie hin in der Art und Weise wie es notwendig wäre.
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