(See) IRIS-T Navalisiert (See-Luft)
(19.10.2025, 18:15)Helios schrieb: Das Verfahren dafür läuft schon, insofern gehe ich davon aus, dass das auch entsprechend durchgezogen wird.

Kannst du dort mehr Kontext liefern, denn das würde mich jetzt schon brennend interessieren, wie der "Way-Ahead" aussehen soll. Wink

Was die IIIB angeht... wenn der IR-Seeker sich bewährt hat, warum rationalisiert man diesen dann wieder weg? Die IIIC sind ARH, die IIICU auch, die SM-6 sind SARH/ARH soweit mir bekannt.

Die chinesische Marine nutzt den HQ-9B als CH-SA-N-21 als SARH/IR, im Westen scheint es halt außer dem IIIB und RIM-116 eher wenig verbreitet zu sein.
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(19.10.2025, 15:34)Kul14 schrieb: Warum kein reines IRIS-T VLS? Das könnte im Extremfall wirklich so einfach aufgebaut sein das man da einfach die Landcontainer einpflanzt und den Abgasstrahl so ablenkt das er nichts beschädigt. IRIS-T SLM/SLX wird ja zur Selbstverteidigung immer mitgenommen, eine Flexibilität ist hier gar nicht nötig. Das "IRIS-T VLS" wäre günstiger und könnte einfacher in die F125 aber auch andere Platformen wie MEKO 200, F126 oder K130 integriert werden.
Das ist ja auch genau der Rahmen, in dem ein navalisierter IRIS-T-SL-Starter Sinn ergibt. Was aber keinen Sinn ergeben würde, wäre ein IRIS-T-Äquivalent zur CAMM-Mushroom-Farm, also ein fest zu verbauendes VLS, ausschließlich für IRIS-T. Wenn man die Möglichkeit hat, ein VLS fest einzubauen, sollte das auch universell sein.
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(19.10.2025, 15:34)Kul14 schrieb: Warum kein reines IRIS-T VLS? Das könnte im Extremfall wirklich so einfach aufgebaut sein das man da einfach die Landcontainer einpflanzt und den Abgasstrahl so ablenkt das er nichts beschädigt.

"Einfach aufgebaut" dürte das Stichwort sein, wenn man ein Container-VLS baut. Man könnte sich am MK48/MK56 orientieren. Eine Variante der Startcontainer der Landversion (mit verbesserter Korrosionsbeständigkeit und statt der abgeschrägten Unterseite ein Anschluss mit Dichtung) auf ein J-förmiges Abgasrohr setzen und fertig. Mit einer solch simplen Konstruktion könnte man 12-16 IRIS-T SLM oder SLX auf der Grundfläche eines 20-Fuß-Containers unterbringen. Allerdings wäre das VLS dann 2 Meter höher als ein normaler ISO-Container.
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(19.10.2025, 19:26)DarthHelmchen schrieb: Allerdings wäre das VLS dann 2 Meter höher als ein normaler ISO-Container.
Was kein Problem darstellt, da die oben überstehenden Container erst an Bord eingesetzt werden.
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(19.10.2025, 20:29)Broensen schrieb: Was kein Problem darstellt, da die oben überstehenden Container erst an Bord eingesetzt werden.

Bei MK48/Mk56 schließen die Abgasrohre oben bündig mit den Raketen-Containern ab. Mit kürzeren Abgasrohren wären Teile des Starters längere Zeit dem Abgasstrahl ausgesetzt. Daher wäre der Überstand tatsächlich ein Problem, aber ein rein logistisches Problem auf der Landseite.

Bild eines MK48 auf der Halifax-Klasse
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@DarthHelmchen
Zitat:"Einfach aufgebaut" dürte das Stichwort sein, wenn man ein Container-VLS baut. Man könnte sich am MK48/MK56 orientieren. Eine Variante der Startcontainer der Landversion (mit verbesserter Korrosionsbeständigkeit und statt der abgeschrägten Unterseite ein Anschluss mit Dichtung) auf ein J-förmiges Abgasrohr setzen und fertig. Mit einer solch simplen Konstruktion könnte man 12-16 IRIS-T SLM oder SLX auf der Grundfläche eines 20-Fuß-Containers unterbringen. Allerdings wäre das VLS dann 2 Meter höher als ein normaler ISO-Container.
So einen ähnlichen Ansatz hatten wir vor rund 1,5 Monaten mal im Rahmen der K130 Thematik diskutiert.
https://www.forum-sicherheitspolitik.org...30&page=67
(02.09.2025, 23:59)

Da allerdings ohne eigene Abgasrohre sondern nur mit fest verbautem Hitzeschutz unter den Kanistern. Andernfalls gestaltet sich das Stapeln der Kanister schwierig.

Was grundsätzlich auch keine schlechte Idee ist, nur containerisiert ist sowas nicht umsetzbar. Da die Feuerleitkomponenten hier aber meistens sowieso fest verbaut werden müssten, erübrigt sich eine modulare Auslegung ohnehin.
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(19.10.2025, 20:45)DarthHelmchen schrieb: Bei MK48/Mk56 schließen die Abgasrohre oben bündig mit den Raketen-Containern ab.
Ich war gedanklich beim Mk.48 Mod1:
[Bild: https://en.missilery.info/files/styles/a...8-mod1.jpg]
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(19.10.2025, 18:22)DeltaR95 schrieb: Kannst du dort mehr Kontext liefern, denn das würde mich jetzt schon brennend interessieren, wie der "Way-Ahead" aussehen soll. Wink

Die Planung sieht eine zweckmäßige Einrüstung in die F125 in der ab 2027 beginnenden Instandsetzungsperiode vor, dafür waren positive Ergebnisse bei der jetzigen Evaluierung notwendig. Ich müsste jetzt nachschauen, wie der aktuelle öffentliche Stand ist, aber das Verfahren läuft weiterhin.

Zitat:Was die IIIB angeht... wenn der IR-Seeker sich bewährt hat, warum rationalisiert man diesen dann wieder weg? Die IIIC sind ARH, die IIICU auch, die SM-6 sind SARH/ARH soweit mir bekannt.

Mal abgesehen davon, dass eine gute Konfiguration für einen solchen dualen Sucher nicht trivial ist (deshalb wird es interessant, wie SLX aussehen wird) und die Umsetzung bei der IIIB so ihre Probleme mit sich brachte was das Sichtfeld bei manövrierenden Zielen betraf ist "Wegrationalisieren" durchaus das richtige Wort. Der Sucher der IIIB wurde ja durchaus weiter verbessert und war für die Block IVA vorgesehen, die sowohl T-BMD als auch weitreichendes AAW ermöglichen sollte. Mit der Beendigung dieses Programms und der Aufteilung auf zwei FK hat man sich dann für die AAW-Komponente für einen "einfacheren" (nicht im Sinne der Einzelkomplexität, sondern in der Gesamtbetrachtung) und günstigeren (semi)aktiven Radarsucher entschieden und für die BMD-Komponente einen völlig neuen IR-Kopf entwickelt.

(19.10.2025, 18:42)Broensen schrieb: Was aber keinen Sinn ergeben würde, wäre ein IRIS-T-Äquivalent zur CAMM-Mushroom-Farm, also ein fest zu verbauendes VLS, ausschließlich für IRIS-T. Wenn man die Möglichkeit hat, ein VLS fest einzubauen, sollte das auch universell sein.

Wieso sollte das keinen Sinn ergeben? Wenn Diehl für SLM und idealerweise SLX ein eigenständiges, nur notwendig großes VLS entwickelt, dann sehe ich dafür doch so einige Chancen sowohl im Export wie auch für die nationale Nutzung, selbst wenn es nicht universell ist. Es ist dahingehend doch auch bezeichnend, dass die zumindest theoretisch "universelle" SD-Version des Mark 41 sich nicht durchgesetzt hat, kleine VLS für verschiedene Kurz- und Mittelstrecken-AAW-FK aber schon. Der Bedarf zur Integration kleiner FK abseits von AAW scheint nicht so groß zu sein. Und selbst wenn sich das ändert, nachträglich entsprechende Systeme für ein bestehendes VLS zu entwickeln ist nun auch kein großes Problem.
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(20.10.2025, 08:27)Helios schrieb: Die Planung sieht eine zweckmäßige Einrüstung in die F125 in der ab 2027 beginnenden Instandsetzungsperiode vor, dafür waren positive Ergebnisse bei der jetzigen Evaluierung notwendig. Ich müsste jetzt nachschauen, wie der aktuelle öffentliche Stand ist, aber das Verfahren läuft weiterhin.

Damit binden wir aber - mal wieder - die Entwicklung eines Systems an konkretes ein Schiffs(bau)projekt. Sprich, wenn das MLU der F125 aus welchen Gründen auch immer zeitlich "rutscht" oder in die Hose geht, hängt das IRIS-T System da mit drin.

Ist dir bekannt, warum man nicht den von mir skizzierten Weg geht und einen "navalisierten IRIS-T AAW Systemkomplex" als eigenständiges Projekt aufbaut?
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(20.10.2025, 10:36)DeltaR95 schrieb: Ist dir bekannt, warum man nicht den von mir skizzierten Weg geht und einen "navalisierten IRIS-T AAW Systemkomplex" als eigenständiges Projekt aufbaut?

Weil es für die F125 einen leicht vermittelbaren, zeitlich drängenden Bedarf gibt und damit die entsprechenden Mittel auch zur Beschleunigung eines solchen Prozesses leichter bereitgestellt werden können? Das ist jetzt meine Interpretation, insbesondere weil immer wieder auch eine über die F125 hinaus gehende Nutzung genannt wurde. So wie ich das verstanden habe beteiligt sich die Bundeswehr auch an der Einführung von SLM ins Mark 41, auch wenn das primär eine Industrieinitiative ist.
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(20.10.2025, 08:27)Helios schrieb: Wieso sollte das keinen Sinn ergeben? Wenn Diehl für SLM und idealerweise SLX ein eigenständiges, nur notwendig großes VLS entwickelt, dann sehe ich dafür doch so einige Chancen sowohl im Export wie auch für die nationale Nutzung, selbst wenn es nicht universell ist.
Aus Industriesicht gebe ich dir Recht, aber für unsere Fregatten abseits der F125-Thematik würde ich das nicht sehen. Für das AAW-Profil braucht es noch einen FK oberhalb SLX und für ASW braucht es eigentlich einen ASROC-Nachfolger. Beides würde nicht in ein reines IRIS-T-VLS passen. Das käme höchstens für eine neue Generation Korvetten in Betracht, deren Entwicklung aktuell aber nicht geplant ist. Alle anderen Einheiten bräuchten eine Containerlösung.
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@Broensen:
Es gibt aber keine Notwendigkeit eines Entweder-Oder. Je geringer der Fußabdruck eines Systems ist, umso einfacher (oder weniger kompliziert) wird beispielsweise eine Nachrüstung, oder auch eine Ergänzung um weitere Kapazitäten. Das betrifft nicht nur die F125, sondern könnte durchaus etwa auch auf die F126 zutreffen, und auf jede kommende deutsche Einheit.
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(20.10.2025, 12:42)Broensen schrieb: für ASW braucht es eigentlich einen ASROC-Nachfolger
Was in keinem Fall ein deutsches Produkt wäre mangels deutschem Leichtgewichtstorpedo.
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(20.10.2025, 15:03)Ottone schrieb: Was in keinem Fall ein deutsches Produkt wäre mangels deutschem Leichtgewichtstorpedo.
Ich bin ja immer noch für eine Kooperation von Diehl mit Saab, um den SLWT mit der RBS15 zu verbinden. Nicht deutsch, aber mit initiativer deutscher Beteiligung machbar. Nur passt halt weder die, noch LRAW in ein IRIS-T-VLS.
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(20.10.2025, 08:27)Helios schrieb: Mal abgesehen davon, dass eine gute Konfiguration für einen solchen dualen Sucher nicht trivial ist (deshalb wird es interessant, wie SLX aussehen wird)
Gibt es für den IRIS-T SLX eigentlich irgendeine Art offizieller Aussage hinsichtlich des Termins der geplanten Serienreife und Auslieferung?
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