(See) Eventueller Ersatz F126
(14.09.2025, 20:12)spooky schrieb: 100 t Extragewicht, vergleichbare SOLAS Problematik etc. und dann noch die Einschränkung, das ein eventueller 2. Heli hintereinander (und dann in der Mission-Bay) steht.
Ja, da wurde auch einiges nicht konsequent genug umgesetzt, ich nehme mal an, um die Schiffsgröße nicht zu sehr anwachsen zu lassen, was aber mMn eben gar nicht so dramatisch ist. Trotzdem ist der Ansatz für mich der grundsätzliche Ansatz der Richtige.
Zitat:Zum Vergleich die Nutzlastkapazität der PPA beträgt mittschiffs 120 t mit einem 20 t Kran (bei 14m Ausladung) und der Möglichkeit dort auch einfach mit Davit-Systemen zu arbeiten.
Meinst du das offene Deck der Thaon-di-Revel-Klasse? Hast du da einen Link zu den Möglichkeiten, die dort bestehen? Die Klasse hatte ich ja auch schon ins Spiel gebracht.
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(13.09.2025, 22:13)DeltaR95 schrieb: Bisher haben alle großen Nationen (z.B. USA, GB) ihre ATT Projekte eingestellt, weil sich die Detektion als zu unzuverlässig herausgestellt hat.
MU90 (Frankreich) soll diese Fähigkeit bekommen, keine Ahnung was die zugehörige Sensorik anbetrifft.
(14.09.2025, 15:51)DeltaR95 schrieb: Was sind denn die Szenare, für die ich meine Fregatte modular bauen muss?
Innerhalb von 30 Jahren kann viel passieren was heute nicht vorhersehbar ist. Es wäre ja schon einmal nicht schlecht, beim MLU nach 15 Jahren zusammen mit dem Radartausch recht einfach passend mit was-auch-immer nachlegen zu können. Die Laserentwicklung beispielsweise steht nicht still.

Spontan ein paar hingerotzte Ideen für Module: Aufklärung im Bereich EM als Ergänzung der Klasse 424, neue EloKa, desaster relief, Evakuierung, Führungszelle (wie beispielsweise Absalon), iMERZ Mini, neue FK Typen, loitering munitions, Laser (oben erwähnt), natürlich MCM, Ausrüstung für Spezialkräfte, natürlich UxV (nicht auf ASW beschränkt). Dafür spart man sich das JSS (was ohnehin nicht kommt) und kann die Minenjäger recht klein halten ohne sie zum Hochseeschiff aufblasen zu müssen, und auch OPVs kann die Marine verzichten die sie ohnehin nicht will weil Domäne der Bundespolizei.
(14.09.2025, 14:04)DeltaR95 schrieb: Ergo, da muss eine Klappe oder ähnliches ins Flugdeck, damit die Container des MM nach oben rausgehen. Diese Klappe muss aber inklusive Verriegelung und Abdichtung so ausgelegt sein, dass sie auch den Crash eines BHS aushält und z.B. dann kein Kraftstoff aus dem BHS nach unten sickert.

Damit wird die Klappe aber unglaublich schwer und braucht eine sehr starke Hydraulik zum Öffnen... und so geht der Spaß der Komplexität dann los. Wenn das Schleppsonar fest eingebaut wäre, setzt man das ein und "brät" danach das Flugdecksegment einfach fest.
Es geht einfacher: Keine Hydraulik, keine Scharniere, stattdessen an- und wegheben des Deckels mit dem Kran auf der Pier.
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(14.09.2025, 21:03)Broensen schrieb: Meinst du das offene Deck der Thaon-di-Revel-Klasse? Hast du da einen Link zu den Möglichkeiten, die dort bestehen? Die Klasse hatte ich ja auch schon ins Spiel gebracht.
Ja.
Hier mal zwei PDFs (teilweise italienisch):
smgconferences.com
gsweek.it via webarchive

Grunsätzlich sind die PPA ja als OPV geplant aber Italien hat da viel richtig gemacht und immer einen klaren Upgradepfad von Light zu Full vorgesehen. Aktuell sieht es ja so aus, das dieser für alle Schiffe (also die verbleibenden in Italien un die 2 nach Indonesien verkauften) gezogen wird.
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(14.09.2025, 21:57)spooky schrieb: Hier mal zwei PDFs (teilweise italienisch):
smgconferences.com
gsweek.it via webarchive

Grunsätzlich sind die PPA ja als OPV geplant aber Italien hat da viel richtig gemacht
Danke, war mir gar nicht bewusst, wie flexibel die ausgelegt sind. Vor allem das Missionsdeck im Heck gefällt mir, da hat man dann auch weniger Schwerpunkt-Sorgen als hinter dem Hangar.
Aber das ist schon sehr als OPV ausgelegt mit den vielen Möglichkeiten für Versorgung und Unterstützung.
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(14.09.2025, 21:42)Ottone schrieb: Spontan ein paar hingerotzte Ideen für Module: Aufklärung im Bereich EM als Ergänzung der Klasse 424, neue EloKa, desaster relief, Evakuierung, Führungszelle (wie beispielsweise Absalon), iMERZ Mini, neue FK Typen, loitering munitions, Laser (oben erwähnt), natürlich MCM, Ausrüstung für Spezialkräfte, natürlich UxV (nicht auf ASW beschränkt). Dafür spart man sich das JSS (was ohnehin nicht kommt) und kann die Minenjäger recht klein halten ohne sie zum Hochseeschiff aufblasen zu müssen, und auch OPVs kann die Marine verzichten die sie ohnehin nicht will weil Domäne der Bundespolizei.
Im Grundgedanken Stimme ich dir da soweit zu. EloUM (also SIGINT) Module, MCM und co finden sich ja auch in den ursprünglichen Anforderungen ans MKS180.

Disaster Relief, Evakuierung, iMERZ und co sind da aber vermutlich fehl am Platz. Diese ganzen Aufgabenprofile benötigen deutlich zu viel Platz und sofern sie es nicht tun, wird deren Kapazität nicht brauchbar sein.
Wenn „Evakuierung“ hier Evakuierung bspw einer Botschaft bedeutet, können das schonmal gut und gerne mehrere Hundert Menschen sein, sowohl die Botschaft selber wie auch die deutschen Staatsbürger die in ihr Zuflucht gesucht haben. Die passen nicht alle in eine Fregatte und auch nicht zwei oder drei. Und die Hubschraubersituation der Standard-Fregatte ist dafür auch nicht sonderlich ideal.
Disaster Relief hingegen benötigt vor allem viele Containerstellplätze und eigentlich auch einen eigenen Container Kran, denn von der lokalen Hafeninfrastruktur kann ja eventuell nichts mehr übrig sein. Ebenfalls sind hier viele (und große) RHIBs vonnöten (oder even LCVP/LCU) sowie eine Krankenstation mit großer Kapazität und generell große Einschiffungskapazitäten um größere Mengen an Menschen auch mal an Bord in Sicherheit bringen zu können falls es nötig ist.

Wenn wir das wollen kommen wir um ein JSS welcher Art auch immer nicht drum herum. Führt jetzt aber weg vom Thema.

Beim Punkt Bewaffnung Stimme ich dir allerdings grundsätzlich nicht zu was die Modalität angeht. Neue Arten von Fk gehören ins VLS oder in Starter und Laserwaffen gehören fest aufs Schiff. Dafür braucht es man keine Modullösungen sondern Aufwuchsreserven, die dann bei Bedarf genutzt werden können. FFBNW Positionen für bspw Laserwaffen, Bauraum für mehr VLS Kapazität oder eine andere Art von VLS falls erforderlich.
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Ein Beispiel aus der jüngeren Geschichte von 2015 (bitte jetzt nicht in Flüchtlingsdebatten abdriften):
Zitat:Bis zu 880 Menschen hatte die Fregatte "Hessen" zeitweise an Bord genommen, medizinisch versorgt und gepflegt. Die Marinesoldaten hätten sich gut auf diese Situationen vorbereitet, sagte der Kommandant, Fregattenkapitän Rainer Muschalik.

Dennoch sei viel Improvisation nötig gewesen: "Irgendwann war das Flugdeck voll, wir haben Frauen und Kinder dann im Hangar für den Hubschrauber untergebracht."
Und ja, später hat man andere Einheiten im Mittelmeer eingesetzt, dann gar nicht mehr. Etwas in der Art ist in den nächsten 30 Jahren nicht auszuschliessen, und Evakuierungen können auch klein mit 20-50 Personen sein, besonders dann wenn es heikel ist, die Zeit drängt und ein EGV oder ein ziviles Schiff nicht in Frage kommt.
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@Ottone
Zitat:(bitte jetzt nicht in Flüchtlingsdebatten abdriften):
Falsches timing so kurz nach der Kommunalwahl Angel
Zitat:Ein Beispiel aus der jüngeren Geschichte von 2015
[…]
Und ja, später hat man andere Einheiten im Mittelmeer eingesetzt, dann gar nicht mehr. Etwas in der Art ist in den nächsten 30 Jahren nicht auszuschliessen,
Es ist ein gewaltiger unterschied ob du bis zu 800 Menschen für wenige Stunden an Bord nimmst bis sie von anderen Schiffen abgeholt werden oder im Hafen abgesetzt werden oder ob die diese 800 Menschen dann fast 2x Wochen lang an Bord hast bis sie wieder Zuhause sind.
Das Flugdeck der F124 ist nur rund 450m² groß, das sind vielleicht 450x Steh/Sitzplätze. Der Rest wurde einfach irgendwo hingesetzt (sowohl in den Hangar wie auch auf diverse Decks) bis das Schiff am Abend des selben Tages einen italienischen Hafen angesteuert hat.

Und das war noch eine Situation in der die Menschen per Schlauchboot auf die Fregatte zufuhren und nicht erst per Helikopter aus einer Botschaft geholt werden mussten, was auch irgendwann nicht mehr möglich gewesen weil das Flugeck dann voller Menschen war.

Das ist mMn kein Argument für irgendwas.
Zitat:und Evakuierungen können auch klein mit 20-50 Personen sein, besonders dann wenn es heikel ist, die Zeit drängt und ein EGV oder ein ziviles Schiff nicht in Frage kommt.
Die Anzahl der ASW-Gefechte der deutschen Marine könnte während ihrer gesamten Existenz auch bei 0 liegen, heißt aber nicht dass wir deswegen jetzt auf ASW-Fähigkeiten verzichten sollten.
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@alphall31
Zitat:Der Auftrag war garantiert nicht den Schleusern auch noch die Arbeit abzunehmen . Da dies unter anderem vor der der tunesischen und libyschen Küste direkt passieren sollte war die Richtung in die es gehen sollte doch auch klar . Andere Länder haben es doch auch hin gekriegt. Aber die marine tut sich besonders schwer bei ihren Aufträgen.
Das war noch 2015 bevor die Gesellschaft angefangen hat ihre selbst verursachten Probleme auf Migranten zu schieben, insofern Nein Angel

Ich glaube aber dafür haben wir hier irgendwo einen eigenen Thread
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Hier wird nicht über den Auftragsinhalt einer Mission von vor zehn Jahren diskutiert, die Beiträge habe ich entfernt und werde auch alle weiteren entfernen. Im übrigen sind für Zitate auch entsprechende Quellen zu nennen.
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(13.09.2025, 13:18)Broensen schrieb: Welche Klasse wir hier afair noch gar nicht als Ersatzlösung diskutiert haben, ist die italienische PPA, die sich aktuell in Produktion befindet.
Ich möchte das gerne nochmal aufgreifen mit Blick auf eine kurzfristige Notlösung der F126-Frage in Kombination mit der späteren Verwendung dieser Schiffe in der Ostsee als Korvetten-Nachfolge.

Die laufende Zusammenarbeit von Neu-NVL-Eigner Rheinmetall mit Leonardo und von TKMS mit Fincantieri (U212) spricht mMn dafür, dass eine Lizenzfertigung der PPA auf deutschen Werften eine größere Chance auf erfolgreiches Gelingen haben könnte als das bei FDI u.a. der Fall wäre. Zumal eben die PPA längst Einsatzreife erreicht haben und somit auch sehr kurzfristig mit vergleichsweise geringem Risiko in den Bau gehen könnten.

Die PPA sind als OPV ausgelegt und haben einen Schwerpunkt auf der Flexibilität für Einsätze außerhalb klassischer Seekriegsszenarien mit einer großen Vielfalt hinsichtlich einzuschiffender Subsysteme und containerisierter Zusatzfähigkeiten.

Die Bewaffnung als "light+" ist etwa auf dem Niveau der FDI:
1 × Oto Melara 127 mm/64 Vulcano
1 × Oto Melara 76 mm/62 Strales Sovraponte
2 × 8-cell SYLVER A70 VLS for 16 Aster 30 Block 1NT

Wobei sich die kleineren Geschütze, Torpedos und AShM in einer DE-Variante sicher austauschen ließen:
2 × Oto Melara Oerlikon KBA B06
8 x Teseo\Otomat MK2/E
2 × triple WASS B-515/3 launcher for Black Arrow 324 mm torpedoes

Ich persönlich würde mir den Austausch der 127/64 gegen eine Paarung aus einer zweiten 76/62 und einem Mk.49 wünschen, aber inwieweit sich RAM mit dem SADOC-CMS und den anderen Komponenten vertragen würde, entzieht sich meiner Kenntnis. Kann das jemand einordnen?

Was ich auch nicht einschätzen kann, ist die Leistungsfähigkeit von Radar und anderen Sensoren sowie den diversen EW-Systemen etc. Dazu würde ich gerne eure fundierte Meinung hören.

Aber klarer Vorteil ggü. z.B. FDI: 2 x NH90.

[Bild: https://i.redd.it/9nawt3fgw1m71.jpg]

Als Sonarausstattung sind wohl von Leonardo an Bord:
- Tauchersonar/OAS
- ATAS Active Towed Array Sonar
- Black Snake anti torpedo towed array sonar
- Unterwassertelefon
Inwieweit das für uns Sinn so ergibt, sei erstmal dahingestellt, denn mit Sicherheit ermöglicht der modulare Aufbau des PPA-Hecks alternativ die Verwendung des F126 MM ASW, auch wenn evtl. die Winden fest eingebaut werden müssten, da für die Schleppsonarstandorte keine Containerisierung vorgesehen zu sein scheint.

Frage an die Sonar-Experten: Fehlt da ein HMS schmerzhaft oder ist das durch ATAS/ACTAS verzichtbar?

Die Crew liegt je nach Ausführung zwischen 90 und 120, Betten sind über 170 vorhanden und 30 weitere können in Containern aufgenommen werden.
(14.09.2025, 21:57)spooky schrieb: gsweek.it via webarchive
[Bild: https://i.postimg.cc/bwRm1dRW/image.png]

Was mich an dem Gedanken reizt, ist die mMn sehr gute Eignung der Schiffe in ihrer Zweitverwendung als Korvetten-Ersatz. Dort sind die Auslegung als OPV und die vermutlich für deutsche Verhältnisse wenig priorisierten Komfort- und Ausdaueraspekte unproblematisch. Aber die hohe Flexibilität für den Einsatz von UxV und Booten sowie die (begrenzten) Fähigkeiten hinsichtlich Seetransport und Versorgung, ermöglichten mMn die Übernahme einiger bisher für MUsE vorgesehener Aufgaben, insbesondere im Zusammenwirken mit dem Seebataillon und den Spezialkräften.

Das Schiff verfügt neben der Heckschleppe für ein 11m-Boot/USV im hinteren Deck über Platz für zwei weitere 11m-RHIB/USV oder 5xTEU mit seitlichem Ladetor sowie auf dem zentralen Deck mit 20to-Kran über Platz für 8xTEU oder 2x11m-Davits.) Darüber lassen sich die für die Ostsee geplanten USV/UUV einsetzen (<11m) und/oder versorgen (>11m). Über den zentralen Kran sollen sich sogar LCVP aufnehmen lassen, was dann evtl. auch auf CB90 zutreffen könnte.
Die Transportkapazitäten reichen auch aus, um bspw. in einem Hafen ein paar grundlegende Mittel zur Eigensicherung oder Versorgung entladen zu können. Klar, da reden wir maximal über eine Handvoll leichter Fahrzeuge o.ä., aber über die Sinnhaftigkeit des Panzertransports per Tender haben wir ja bereits ausgiebig diskutiert.

Ich sehe da einiges an Potential, um diese Schiffe als Ablösung für das 1. Los der K130 zu verwenden, dabei zugleich eine Übergangslösung für einen Neustart der F126-Beschaffung zu erhalten und die Tender-Nachfolge von ein paar Aufgaben zu entlasten.


Sollte ich veraltete Informationen verwendet haben, klärt mich gerne auf. Es kann ja durchaus sein, dass einiges an der Klasse in Serie nicht so gekommen ist, wie vorher geplant oder ich einfach schlechte Quellen hatte.
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(15.09.2025, 16:34)Broensen schrieb: Als Sonarausstattung sind wohl von Leonardo an Bord:
- Tauchersonar/OAS
- ATAS Active Towed Array Sonar
- Black Snake anti torpedo towed array sonar
- Unterwassertelefon

Aus meiner Sicht würde ich bei dem Setup auf das HMS verzichten. Mit ATAS und Black Snake sollte soweit alles abgedeckt sein, was man braucht um bei ASW, auf der Sensor-Seite standesgemäß ausgestattet zu sein.

Die gewünschten 2 x NH90 gibt es ja noch on top - und das ganze bei knapp der halben Verdrängung einer F126 Wink
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(15.09.2025, 18:02)DeltaR95 schrieb: Die gewünschten 2 x NH90 gibt es ja noch on top - und das ganze bei knapp der halben Verdrängung einer F126 Wink
Trotz Modularität. Tongue Und auch noch sinnvoller umgesetzter Modularität.
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(15.09.2025, 18:18)Broensen schrieb: Trotz Modularität. Tongue Und auch noch sinnvoller umgesetzter Modularität.

Kein Widerspruch, aber die Modularität der PPA ist ja auch nicht nach allen Regeln der Deutschen Gesetzes- und Vorschriftenkunst ausgebaut Tongue
Die ASW-Komponenten sind fest eingebaut, also haben wir doch beide, was wir wollen Wink

Die PPA sind halt ein "OPV auf Steroiden" oder - da bin ich deiner Meinung - eine Korvette. Die AAW-Bewaffnung ist mit 16 VLS-Zellen schwach ausgelegt und man verlässt sich für die Nahbereichs-AAW auf Rohrwaffen (im Wesentlichen die Sovraponte mit ihren 80 Schuss).

Aber für einen Ersatz K130 1. und 2. Los aus meiner Sicht sehr gut geeignet und ein deutlicher Mehrgewinn.

Für eine Fregatte - auch eine ASW-Fregatte nach meiner Definition ohne BMD - müsste AAW noch mehr ausgeprägt sein mit zumindest einem 21er RAM statt der Sovraponte.

Dass die Konstrukteure die eine oder andere Herausforderung zu lösen hatten, sieht man ja an den Anordnung der SSM auf dem Vorderdeck. Das macht zwar nicht viel aus bei der heutigen Wegpunktfähigkeit, ist aber dennoch ungewöhnlich, nicht (nahezu) querab zu feuern.

Zudem spielt das ATAS sicherlich in einer ganzen anderen Liga (unterhalb) von CAPTAS-4 und ACTAS F126 - ich würde vermuten von der Leistung her bei CAPTAS-2 und dem "indischen" ACTAS. Ebenso scheint das ATAS nach der Broschüre von Leonardo eine In-Line-Konfiguration zu sein (sprich TA and TB, wie beim indischen ACTAS).

Edit:

https://www.leonardo.com/en/press-releas...-euronaval

ATAS Reichweite ca. 40 km, deutlich unterhalb von CAPTAS-4, aber dementsprechend leicht und einfach zu integrieren. Weil es so wenig Platz und Gewicht verbraucht, kann man das vermutlich neben der ganzen Modularität im Achterschiff fest eingebaut mitfahren.
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(15.09.2025, 18:26)DeltaR95 schrieb: Aber für einen Ersatz K130 1. und 2. Los aus meiner Sicht sehr gut geeignet und ein deutlicher Mehrgewinn.
Für das 2. Los würde ich die gar nicht mal sehen, das hat noch etwas Zeit, da kann man dann etwas planen, was sich optimal in die Gesamtflotte einfügt.
Zitat:Für eine Fregatte - auch eine ASW-Fregatte nach meiner Definition ohne BMD - müsste AAW noch mehr ausgeprägt sein mit zumindest einem 21er RAM statt der Sovraponte.
Ja, seh' ich auch so. Auch mit Blick auf die von DPU immer so hoch gehaltene AShM-Bedrohung selbst in der Ostsee. Da würde ich auch nicht ohne RAM oder ein Äquivalent mit entsprechender Magazintiefe planen wollen.

Was denkst du denn über meinen Ansatz, lieber für RAM beim Hauptgeschütz zu sparen als bei der 76mm? Ich verspreche mir ja schon einiges von DART/STRALES, was die FK-Abwehr angeht. Daher wäre mir die wichtiger als die 127er. Für eine ASW/Geleitschutz/Ostsee-Fregatte reicht mMn die 76er mit VULCANO aus.
Zitat:Zudem spielt das ATAS sicherlich in einer ganzen anderen Liga (unterhalb) von CAPTAS-4 und ACTAS F126 ... ATAS Reichweite ca. 40 km, deutlich unterhalb von CAPTAS-4, aber dementsprechend leicht und einfach zu integrieren. Weil es so wenig Platz und Gewicht verbraucht, kann man das vermutlich neben der ganzen Modularität im Achterschiff fest eingebaut mitfahren.
Siehst du das als Problem für eine Übergangslösung im ASW an? Für Torpedoabwehr, Geleitschutz und Ostsee dürfte es ja allemal reichen, nur für die U-Jagd wohl etwas mau?
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(15.09.2025, 18:44)Broensen schrieb: Was denkst du denn über meinen Ansatz, lieber für RAM beim Hauptgeschütz zu sparen als bei der 76mm? Ich verspreche mir ja schon einiges von DART/STRALES, was die FK-Abwehr angeht. Daher wäre mir die wichtiger als die 127er. Für eine ASW/Geleitschutz/Ostsee-Fregatte reicht mMn die 76er mit VULCANO aus.

Sehe ich ebenso, ich würde die 127 mm "wegsparen" und eine 76 mm Super Rapid mit Decksdurchbruch (keine Sovraponte) und Unterdecksmagazin einbauen. Dazu ein leichtes Feuerleitradar wie Thales PHAROS oder einen Saab CEROS 200.

(15.09.2025, 18:44)Broensen schrieb: Siehst du das als Problem für eine Übergangslösung im ASW an? Für Torpedoabwehr, Geleitschutz und Ostsee dürfte es ja allemal reichen, nur für die U-Jagd wohl etwas mau?

Kommt drauf an, worüber wir sprechen. Für den Anwendungsfall Ostsee würde ich sogar mit ATAS und Black Snake sagen, wir sind ausreichend aufgestellt für die Reichweiten, über die wir dort sprechen.

Für Nordsee wird es dann schon sehr dürftig und bei großen Gebieten wie dem Atlantik oder Nordmeer führt an der Leistungsklasse CAPTAS-4 (oder vergleichbar von anderen Herstellern) kein Weg vorbei.

Man könnte (!) die PPA mit Black Snake und ATAS als Geleitschutzeinheit fahren, dann bräuchte sie aber zwingend einen wirksamen Soft-Kill-Decoy, den man über große Reichweiten verbringen kann (den auf PPA verbauten C310 gibt es soweit ich weiß als pneumatisches System mit großer Wurfreichweite) oder halt dann wirklich Sea Spider. Dann wäre die PPA so gesprochen die Last-Line-of-Defence, falls doch mal ein U-Boot, ein Torpedo oder ein UUV als "Leaker" durch den äußeren Ring rutscht.
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@Broensen

Ich versuche mal ein Paar Gedanken dazu zu formulieren.
Zitat:Die laufende Zusammenarbeit von Neu-NVL-Eigner Rheinmetall mit Leonardo und von TKMS mit Fincantieri (U212) spricht mMn dafür, dass eine Lizenzfertigung der PPA auf deutschen Werften eine größere Chance auf erfolgreiches Gelingen haben könnte als das bei FDI u.a. der Fall wäre. Zumal eben die PPA längst Einsatzreife erreicht haben und somit auch sehr kurzfristig mit vergleichsweise geringem Risiko in den Bau gehen könnten.
Das sehe ich persönlich anders.

Zwar gibt es bereits wie du schon gesagt hast Partnerschaften zwischen TKMS und Fincantieri, allerdings gibt es bis heute keinerlei Pläne oder Angebote, die PPA auf Lizenz zu bauen. Generell wurden Fincantieri Fregatten/Korvetten noch nie auf Lizenz im Ausland produziert (Ausnahme Constellation Class FFG aber das ist n bisschen was anderes).

Von NavalGroup hingegen haben wir bereits konkrete Angebote die FDI in entsprechenden Partnerstaat zu bauen, entsprechende Angebote gab es für Indonesien, Griechenland und (relativ kürzlich) auch für Dänemark. Dazu werden NavalGroup MSC (sofern man die Gowinds entsprechend bezeichnen möchte) bereits seit Jahren erfolgreich im Ausland gebaut.

Und da wir gerade bei ausländischen Kunden sind, Kooperationsmöglichkeiten mit Dänemark und Schweden wären mit der PPA natürlich futsch. Heißt die Schiffe die wir dann bauen, würden nur den deutschen Bedarf decken.
Zitat:Die Bewaffnung [...]
Das ist bis jetzt einer meiner größten Kritikpunkte. Die PPA ist mMn alleine nicht überlebensfähig. Unteranderem warum ich den Kimon-Standard der FDI auch als absolutes Minimum sehe.

Die PPA ist, wie du schon gesagt hast, ein OPV, das zusätzlich noch mit sekundärer high-end Bewaffnung ausgestattet ist. Im Kriegsfall sollen diese Schiffe zusammen mit den FREMMs operieren und dessen Fähigkeiten ergänzen.

Und das die PPA keine "stand alone" Plattform ist, merkt man auch.
Die Magazintiefe der Lfk ist natürlich non-existent und lässt keinerlei Raum für Fehlschüsse oder technische Schwierigkeiten.
Die OTO 76mm mit STRALES/DART ist ein tolles Ding... aber die effektive Reichweite dieses Systems beträgt nur rund 8km, hat dabei eine Intercept Rate von (je nachdem wen man fragt) etwa 75-85% gegen sich bewegende Ziele.

Was völlig ok ist, wenn wir hier nur von einem weiteren air defense layer reden (bspw unterhalb der RAM) aber auf der PPA ist es der einzige air defense layer gegen SeaSkimmer (sofern wir die Asters dafür nicht verschwenden wollen). Damit würden wir die PPA in eine Situation bringen, für die sie nicht gedacht oder ausgerüstet ist.
Was vielleicht im ASW im Nordmeer noch verkraftbar ist (wenn man dabei auf den MAD zurückgreift), aber was machen wir dann, wenn wir diese Schiffe in der Ostsee alleine fahren lassen wollen?

Und da wird der nächste Punkt nochmal relevanter: Dieses Schiffe hat keine RCWS, keine Leichtgeschütze kleinen Kalibers. Heißt vom SeaSkimmer bis zur FPV-Drohne wird hier alles mit der 76mm bekämpft. Vom Faktor Effiziens jetzt einmal ganz abgesehen wüsste ich ehrlich gesagt nicht, ob man Drohnen in diesem Maßstab damit überhaupt bekämpfen kann, auch DART dürfte da an seine Grenzen stoßen.

Und natürlich nochmal systemfremd, denn deren 76mm SR ist nicht die selbe 76mm SR wie auf der K130.
Zitat:Was ich auch nicht einschätzen kann, ist die Leistungsfähigkeit von Radar und anderen Sensoren sowie den diversen EW-Systemen etc. Dazu würde ich gerne eure fundierte Meinung hören.
Beim EW bin ich nicht vom Fach.
Was die Radarleistung betrifft so gibt es allerdings schon ordentliche Unterschiede zwischen FDI und PPA.

Die PPA verfügt über das Kronos Dual Band Radarsystem. Das sind zwei verschiedene Arrays (Kronos Quad im C-Band & Kronos StarFire im X Band) die an der selben Systeminfrastruktur hängen und eine Art "Komplex" zusammen bilden. Jeweils 1x Quad und 1x StarFire bilden ein Tandem, 4x Tandems insgeamt die jeweils 90°x90° abdecken.
Das System verfügt über einen "Dual Mode" mit einer IR bis 200km und über einen "ABT Mode" (also einen BMD-Sector Mode) bis 300km IR. Dient dabei gleichzeitig als Überwachungs- und Feuerleitradar.
Laut Leonardo ist das System in der Lage gleichzeitig Bedrohungen von UAV bis BM gleichzeitig zu bekämpfen, was hier vermutlich "getrennt" über Quad und StarFire geschieht. Der ABT Mode vergrößert nochmal die Reichweite gegen BM in einem bestimmten Korridor, dabei ist die Leistungsfähigkeit außerhalb des Korridors natürlich drastisch reduziert.

Die FDI verfügt über das Thales SeaFire in seiner kleinsten Ausführung (12x Module, Maximum ist 28x). In seinen Rollen ist es erstmal identisch zu Kronos Dual Band, allerdings handelt es sich hierbei um ein S-Band System, dass in einem einzigen Modus von UAV bis BM bis zu einer maximum IR von 300km arbeitet. Es ist offen in verschiedene Systeme integrierbar und besteht aus insgesamt 4x Panelen, die ebenfalls 90°x90° abdecken.

Es gibt letztendlich zwei große Unterschiede zwischen den beiden Systemen:
  • SeaFire ist operativ stärker, bzw anders gesagt verfügt über mehr Reichweite und ist dank S-Band und dem einzigen Betriebsmodus vergleichsweise uneingeschränkt im Operativen
  • SeaFire ist im Gegensatz zu Dual Band skalierbar. Das ist eher relevant was ein späteres standartisiertes Komponentenportfolio betrifft. Das System bringt es im Maximum auf 28x Module pro Panel und eine Maximum IR von 500km, was es auch für potentere Einheiten befähigt. Dual Band hingegen ist so nicht skalierbar, die FREMM EVO und der DDX erhalten beide das selbe System, was sich auf der PPA findet.

    Zudem verfügt die FDI über ein Rumpfsonar, die PPA tut dies hingegen nicht. Die verfügt wie die F125 nur über ein Tauchersonar und eben zusätzlich Schleppsonare.
    Zitat:Aber klarer Vorteil ggü. z.B. FDI: 2 x NH90.
    Da ist jetzt eben die Frage: ist das ein Vorteil?

    In Nordmeer kann man 2x NH90 statt 1x NH90 auf jeden Fall als Vorteil sehen. Ich persönlich sehe das vernachlässigbares "nice to have" für die Zwischenlösung denn: Solange unsere Zwischenlösung im ASW tätig ist, stehen uns für Helo-Kapazitäten auch noch 4x 125 zur Verfügung. Klar kann man sagen, dass das ineffizient ist und das ist es durchaus, allerdings haben wir zu diesem Zeitpunkt auch nicht groß andere Schiffe die wir stattdessen damit bemannen würden.

    Und in der Ostsee werden zwei Helikopter natürlich kaum gebraucht, maximal einer ist da nützlich.

    Bei der PPA stelle ich mir zudem grundsätzlich die Frage, wofür 2x NH90 darauf benötigt werden, wenn sie sowieso nicht alleine fahren kann?
    Zitat:Was mich an dem Gedanken reizt, ist die mMn sehr gute Eignung der Schiffe in ihrer Zweitverwendung als Korvetten-Ersatz. Dort sind die Auslegung als OPV und die vermutlich für deutsche Verhältnisse wenig priorisierten Komfort- und Ausdaueraspekte unproblematisch. Aber die hohe Flexibilität für den Einsatz von UxV und Booten sowie die (begrenzten) Fähigkeiten hinsichtlich Seetransport und Versorgung, ermöglichten mMn die Übernahme einiger bisher für MUsE vorgesehener Aufgaben, insbesondere im Zusammenwirken mit dem Seebataillon und den Spezialkräften.
    Ich bin ein Fan der Art der Modularität auf der PPA, aber nicht der speziellen Ausführung die wir hier haben. UxV werden hier überhaupt nicht angesprochen, ebenso nicht MCM oder Minen, auch kein SIGINT oder sonstiges.
    Die Modularität beschränkt sich hier auf Paletten, Unterbringung, defact-MERZ und RHIBs, was nützlich für ein OPV ist aber was wollen wir damit in der Ostsee (vom Seebataillon jetzt mal abgesehen)? Ich glaube nicht, dass das für uns geeignet ist.

    Tenderaufgaben werden hier ebenfalls ausfallen, da es keine Möglichkeit gibt bspw diese Paletten vom Mission Space auf ein anderen Schiff zu verbringen. Es gibt keinen Durchbruch zum Oberdeck und bei Fahrt wird man das Seitentor nicht öffnen. Die Fähigkeit wird nur be- und entladen in Häfen gedacht sein, nicht zum RAS.
    ----

    Mein persönliches Resümee:

    Das ist für uns das fasche Schiff.
    Die PPA hat eine Menge interessante und nützliche Features, von denen wir so aber kaum etwas brauchen. Hingegen kommen die Kernfähigkeiten eines Kriegsschiffes hier mMn sehr kurz.
    Die Überlebensfähigkeit dieser Einheit ist gering, der operative Nutzen somit ebenfalls. Die doktrinalen Unterschiede zwischen DM und MM gravierend, die Lizenzproduktion fraglich, die Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Marinen non-existent. Für den Ostseeraum nur bedingt geeignet, die Modularität nur für IKM befähigt.
    Dazu mMn als Technologieeinstieg ungeeignet, weil diese Schiffe für die italienische Marine und nur für die italienische Marine entwickelt wurden, einen Großteil dieser Systeme würden wir so nicht weiterverwenden (mit Ausnahme vlt der ASTER).
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