Vor 5 Stunden
Ich hoffe wieder vermehrt hier vorbeischauen zu können.
- Es ist doch schon seit der Demobilisierung im Dezember 23 ersichtlich, dass es kein Interesse seitens der politischen und militärischen Führung gibt den Gaza-Krieg "vollständig zu gewinnen", sprich die Hamas vollständig inklusive Verwaltungsstrukturen zu zerschlagen. Daran hat sich bis heute nichts geändert und das ist auch richtig so. Ein Israelisches Besatzungsregime in Gaza ist weder militärisch noch politisch darstellbar, auch wenn das der Finanzminister (öffentlich) nicht einsehen will.
- Ein Regierungswechsel ist völlig unabhängig vom Krieg 'möglich'. Man könnte genausogut argumentieren, dass ein immer weiter verlängerter Krieg Netanyahus Wahlchancen schmälert. So oder so wird spätestens in einem Jahr gewählt, wahrscheinlich sogar schon in der ersten Jahreshälfte 26. Status Quo seit vielen Monaten ist, dass Netanyahu mit den bisherigen Partnern keine Mehrheit mehr hat und Bennett in der Nominierungsrunde mehr Stimmen haben wird somit den Auftrag zur Regierungsbildung bekommen wird. Ob er ohne Likud und Netanyahu eine Mehrheit zusammenbekommt ist allerdings fraglich.
- der Prozess gegen Netanyahu läuft bis auf kurze Unterbrechungen munter weiter. Ob er am Ende groß was zu befürchten hat ist angesichts des Prozessverlaufs auch mehr als fraglich. So oder so wird es noch Jahre dauern bis da ein abschließendes Urteil steht und er bei einer (nicht sehr wahrscheinlichen) Verurteilung mit relevanten Strafmaß durch die Instanzen geht.
Für wirklich tiefgehende Hintergründe lohnt ein Blick in diesen Artikel: https://www.tabletmag.com/sections/israe...-netanyahu
- Wenn sich 'die Religiöse Rechte' auf die beiden Schreckgespenster von Rechtsaußen bezieht stehen die zusammengenommen Sitzetechnisch genau da wo sie bei den letzten Wahlen und vor dem Krieg auch gestanden haben. Wobei Smotrich zuschauen muss dass er wieder eine Wahlallianz mit Ben Gvir bildet, sonst könnte er an der Prozenthürde scheitern. Ist allerdings auch recht wahrscheinlich.
Insgesamt betrachtet ist die israelische Gesellschaft weiterhin klar auf dem Weg nach Rechts. Man sollte hier nicht den momentanen Anti-Netnayahu Block mit einer politischen Ausrichtung verwechseln und sich in Hoffnungen verlieren, dass sich die israelische Politik groß ändert wenn Otzma Yehudit rausfliegt.
- Der Siedlungsbau ist seit vielen Jahren gestoppt. Maximal werden hier und dort in schon bestehenden Ortschaften Neubaugebiete ausgewiesen. Die eigentliche siedlungsbezogene Problematik dort sind zahlenmäßig sehr überschaubare Radikale, die sich einen keineswegs einseitigen Kleinkrieg mit den örtlichen Palästinensern liefern. Hier müsste man staatlicherseits aus diversen Gründen längst gegensteuern, aber auch wenn man dieses Happening komplett abstellt löst das keine relevanten Probleme. Das ist ein medial gut bespielter Nebenschauplatz.
- In Bezug auf das Westjordanland sind die genauen politischen Verhältnisse in Israel nicht sonderlich relevant, zumindest kurz- und mittelfristig. Viel entscheidender wird sein was nach dem Tod von Abbas passieren wird.
In Bezug auf Gaza wird es meines Erachtens auch völlig losgelöst von den politischen Verhältnissen in 2026 in Richtung Auswanderung gehen. Der Streifen ist schon jetzt nicht mehr lebensfähig und wenn die IDF nun auch durch Gaza-Stadt endlich durchgeht wird sich diese Erkenntnis schon mittelfristig innerhalb wie außerhalb Gazas verfestigen.
(Vor 8 Stunden)Nite schrieb: Möglicherweise muß Israel tatsächlich diesen Gaza-Krieg erst vollständig gewinnen, damit es hier zu einem Umdenken kommen kann.
Erst ohne Krieg ist ein Regierungswechsel in israel möglich, erst dann wird der Prozeß gegen Netanyahu fortgesetzt werden können.
Erst dann wird die religiöse Rechte politisch auf ein erträgliches Maß gestutzt werden können.
Erst dann können die Siedlungen gestoppt werden.
Ohne diese Kaskade wird es nicht gehen.
- Es ist doch schon seit der Demobilisierung im Dezember 23 ersichtlich, dass es kein Interesse seitens der politischen und militärischen Führung gibt den Gaza-Krieg "vollständig zu gewinnen", sprich die Hamas vollständig inklusive Verwaltungsstrukturen zu zerschlagen. Daran hat sich bis heute nichts geändert und das ist auch richtig so. Ein Israelisches Besatzungsregime in Gaza ist weder militärisch noch politisch darstellbar, auch wenn das der Finanzminister (öffentlich) nicht einsehen will.
- Ein Regierungswechsel ist völlig unabhängig vom Krieg 'möglich'. Man könnte genausogut argumentieren, dass ein immer weiter verlängerter Krieg Netanyahus Wahlchancen schmälert. So oder so wird spätestens in einem Jahr gewählt, wahrscheinlich sogar schon in der ersten Jahreshälfte 26. Status Quo seit vielen Monaten ist, dass Netanyahu mit den bisherigen Partnern keine Mehrheit mehr hat und Bennett in der Nominierungsrunde mehr Stimmen haben wird somit den Auftrag zur Regierungsbildung bekommen wird. Ob er ohne Likud und Netanyahu eine Mehrheit zusammenbekommt ist allerdings fraglich.
- der Prozess gegen Netanyahu läuft bis auf kurze Unterbrechungen munter weiter. Ob er am Ende groß was zu befürchten hat ist angesichts des Prozessverlaufs auch mehr als fraglich. So oder so wird es noch Jahre dauern bis da ein abschließendes Urteil steht und er bei einer (nicht sehr wahrscheinlichen) Verurteilung mit relevanten Strafmaß durch die Instanzen geht.
Für wirklich tiefgehende Hintergründe lohnt ein Blick in diesen Artikel: https://www.tabletmag.com/sections/israe...-netanyahu
- Wenn sich 'die Religiöse Rechte' auf die beiden Schreckgespenster von Rechtsaußen bezieht stehen die zusammengenommen Sitzetechnisch genau da wo sie bei den letzten Wahlen und vor dem Krieg auch gestanden haben. Wobei Smotrich zuschauen muss dass er wieder eine Wahlallianz mit Ben Gvir bildet, sonst könnte er an der Prozenthürde scheitern. Ist allerdings auch recht wahrscheinlich.
Insgesamt betrachtet ist die israelische Gesellschaft weiterhin klar auf dem Weg nach Rechts. Man sollte hier nicht den momentanen Anti-Netnayahu Block mit einer politischen Ausrichtung verwechseln und sich in Hoffnungen verlieren, dass sich die israelische Politik groß ändert wenn Otzma Yehudit rausfliegt.
- Der Siedlungsbau ist seit vielen Jahren gestoppt. Maximal werden hier und dort in schon bestehenden Ortschaften Neubaugebiete ausgewiesen. Die eigentliche siedlungsbezogene Problematik dort sind zahlenmäßig sehr überschaubare Radikale, die sich einen keineswegs einseitigen Kleinkrieg mit den örtlichen Palästinensern liefern. Hier müsste man staatlicherseits aus diversen Gründen längst gegensteuern, aber auch wenn man dieses Happening komplett abstellt löst das keine relevanten Probleme. Das ist ein medial gut bespielter Nebenschauplatz.
- In Bezug auf das Westjordanland sind die genauen politischen Verhältnisse in Israel nicht sonderlich relevant, zumindest kurz- und mittelfristig. Viel entscheidender wird sein was nach dem Tod von Abbas passieren wird.
In Bezug auf Gaza wird es meines Erachtens auch völlig losgelöst von den politischen Verhältnissen in 2026 in Richtung Auswanderung gehen. Der Streifen ist schon jetzt nicht mehr lebensfähig und wenn die IDF nun auch durch Gaza-Stadt endlich durchgeht wird sich diese Erkenntnis schon mittelfristig innerhalb wie außerhalb Gazas verfestigen.