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(Gestern, 11:08)DopePopeUrban schrieb: Drohnenschwärme sind mMn nicht mit hardkill sondern mit softkill Effektoren zu bekämpfen (also mal angenommen, dass es Drohnenschwärme überhaupt so weit aufs offene Meer schaffen). So viel air burst 76mm kannst du gar nich rechtzeitig losschicken bis der Schwarm bei dir ist, genau dem (also die Bekämpfung durch hardkill Effektoren) soll der Schwarm ja vorbeugen.
Das ist so nicht korrekt, man braucht beides. Es gibt auch Drohnen, die gegen ECM und in Zukunft auch HPEM gehärtet sind.
Gerechnet für 76 mm:
Detektionsreichweite ca. 15 km für eine GERAN 2, Geschwindkeit ca. 185 km/h, Reichweite für 76mm ABM mal angenommen mit 8000 m
Dann benötigt der Schwarm ca. 156 Sekunden bis zu deiner Position, in dieser Zeit bringst du mit der Sovrapronte bzw. Super Rapid rund 200 bis 210 Schuss in die Luft. Ich würde zwei 76 mm Geschosse pro Drohne annehmen, dann wären die ersten 50 bis 100 Drohnen "weg" - je nachdem, wie weit der Turm nachrichten muss.
Im inneren Ring kommt für den Drohnenschwarm dann meist noch eine 30 mm ABM-Lösung hinzu, Kadenz nochmal ca. 200 Schuss in der Minute, bei angeommen 5 Schuss pro Drohne und Feuereröffnung bei 3000 m.
Sprich, mit einer 76 mm und zwei 30 mm bringt man gegen einen Drohnenschwarm schon ordentlich Blei in die Luft
Wenn man das dann noch mit einer potenten HPEM oder ECM ergänzt, muss der Drohnenschwarm schon deutlich über 100 Drohnen haben, damit er der Fregatte gefährlich werden kann. Vorausgesetzt natürlich, man erlaubt dem System automatisch zu bekämpfen und nicht bei jeder Drohne den Kommandanten zu fragen, ob er sich wirklich sicher ist.
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Die Drohen im Drohnenschwarm könen ja wohl keine Abstände von >100m haben...sonst ist es kein Schwarm mehr.
Ein 76mm (ggf auch 57mm Geschoss kann aber eine effektive intelligente Zerlegkörperwolke im Umkreis von garantiert 50m mit hoher Letalität "versprühen"
Man erwischt somit mit einem 76mm inetlligenten Zerleggeschoss durchaus mal mehr als nur eine Drohne...
...also nicht 5 Schuss pro Drohne, sondern vielleicht sogar 2 Drohnen pro Schuss !
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(Gestern, 17:01)Milspec_1967 schrieb: Man erwischt somit mit einem 76mm inetlligenten Zerleggeschoss durchaus mal mehr als nur eine Drohne...
...also nicht 5 Schuss pro Drohne, sondern vielleicht sogar 2 Drohnen pro Schuss !
Die 5 Schuss pro Drohne beziehen sich auf 30x173 mm - so, wie ich das geschrieben habe
ABM wirkt normalerweise in einem Kegel nach voraus, anders als HE-FRAG.
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@Polyphem
Zitat:Die neuen Flugkörper sollen zukünftig von den Fregatten der beiden Länder verschossen werden, um Land- und Seeziele zu bekämpfen. Kernforderungen an das zu entwickelnde Waffensystem sei neben der Überschallfähigkeit eine verbesserte Missionskontrolle sowie eine Allwetterfähigkeit, wie das Verteidigungsministerium schreibt. Weiter heißt es vom Ministerium: „Die Super Sonic Strike Missile wird während des Flugs noch steuerbar und mit moderner Suchkopftechnologie für die Zielerfassung ausgerüstet sein. Darüber hinaus soll der Gefechtskopf über eine einstellbare Wirkung verfügen, um Kollateralschäden neben dem Ziel zu minimieren.“
Dann war ich diesbezüglich falsch informiert, danke für den Input.
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@DeltaR95
Zitat:Das ist so nicht korrekt, man braucht beides.
Das hatte ich auch unpräzise formuliert, genau das ist nämlich auch meine Ansicht.
Zitat:Dann benötigt der Schwarm ca. 156 Sekunden bis zu deiner Position, in dieser Zeit bringst du mit der Sovrapronte bzw. Super Rapid rund 200 bis 210 Schuss in die Luft. Ich würde zwei 76 mm Geschosse pro Drohne annehmen, dann wären die ersten 50 bis 100 Drohnen "weg" - je nachdem, wie weit der Turm nachrichten muss.
Allerdings nur theoretisch.
Weder Super Rapid noch Sovraponte verfügen über 200+ Schuss im Schnellfeuernagazin. Das Magazin der SR bspw fasst nur 80 Schuss. Mitgeführt werden natürlich deutlich mehr Schuss, aber die müssen dann händisch nachgeladen werden, was die RoF natürlich deutlich verringert.
https://electronics.leonardo.com/documen..._62+SR.pdf
Zitat:Im inneren Ring kommt für den Drohnenschwarm dann meist noch eine 30 mm ABM-Lösung hinzu, Kadenz nochmal ca. 200 Schuss in der Minute, bei angeommen 5 Schuss pro Drohne und Feuereröffnung bei 3000 m.
Hier auch wieder die Magazingröße bedenken. Wie viel MLG27 und MLG30 mitführen ist offiziell glaube ich nicht bekannt, irgendwo hab ich aber mal was von 90 Schuss für das MLG27 gehört. Vermutlich wird es sich beim Nachfolger ähnlich verhalten.
Kadenz geht übrigens hoch bis 1.100 Schuss pro Minute
https://www.rheinmetall.com/Rheinmetall%...hatgpt.com
Ist eben eine Point Defense Weapon. Da wären Phalanx oder Goalkeeper mit ihren hunderten Schuss (das Mk15 hat sogar glaube ich rund 1.500 Schuss dabei) besser geeignet.
Soll heißen damit einen Drohnenschwarm zu bekämpfen ist mMn schon echt sportlich, eher unrealistisch wenn der eine entsprechende Größe hat.
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@Milapec_1967
Zitat:Die Drohen im Drohnenschwarm könen ja wohl keine Abstände von >100m haben...sonst ist es kein Schwarm mehr.
Klar geht das, solange die Schwarmintelligenz damit arbeiten kann. Theoretisch kann man auch mit 500m Abstand aus 360° gleichzeitig angreifen, das alleine wiederspricht der Schwarmdoktrin nicht.
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Hartpunkt hat gerade einen Artikel über die (eingeschränkte) Wirkung von Iris T SL gegen ballistische Raketen veröffentlicht (vereinzelte Treffer in der Ukraine, Typ der ballistischen Rakete und Trefferquote unbekannt). Hier ist auch hinterlegt, dass die SLX bezüglich Ballistik optimiert werden soll. Dies habe ich sonst noch nirgends gelesen.
Falls dies zutrifft, wäre die SLX evtl. eine Ergänzung für das VLS einer kleinen Fregatte bezogen auf ballistischen Selbstschutz. Die Reichweite würde deutlich unter Aster liegen. Auch kein Vergleich zu den SM. Dafür eine nationale Lösung und eine Ergänzung zu ESSM, welche auf Seezielflugkörper optimiert sind (zur Einsatzhöhe von ESSM konnte ich auf die Schnelle nichts finden). Wie seht ihr das?
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(Gestern, 18:07)DopePopeUrban schrieb: Weder Super Rapid noch Sovraponte verfügen über 200+ Schuss im Schnellfeuernagazin. Das Magazin der SR bspw fasst nur 80 Schuss. Mitgeführt werden natürlich deutlich mehr Schuss, aber die müssen dann händisch nachgeladen werden, was die RoF natürlich deutlich verringert.
https://electronics.leonardo.com/documen..._62+SR.pdf
Das ist nicht korrekt, die Super Rapid verfügt als Option wie die 127 mm über ein Automatic Handling System für das automatische Nachladen des Turms während dem laufenden Feuervorgang.
Zitat:Automatic loading is provided through a revolving magazine and rapid reloading is easily undertaken even during firing action by two ammunition handlers.
Zwar wird die Kadenz deutlich reduziert, aber händisch nachladen ist nicht mehr nötig, wenn der Kunde das nicht möchte
(Gestern, 18:07)DopePopeUrban schrieb: Hier auch wieder die Magazingröße bedenken. Wie viel MLG27 und MLG30 mitführen ist offiziell glaube ich nicht bekannt, irgendwo hab ich aber mal was von 90 Schuss für das MLG27 gehört. Vermutlich wird es sich beim Nachfolger ähnlich verhalten.
Kadenz geht übrigens hoch bis 1.100 Schuss pro Minute
https://www.rheinmetall.com/Rheinmetall%...hatgpt.com
Schön, und? Die F123 erhält die MSI-DS Seahawk mit 30 mm, diese kann in der größten Version 400 Schuss + Munition in den Zuführungen tragen, ich schätze mal also 450 bis 480 Schuss insgesamt mit einer Kadenz von 200 Schuss die Minute. Ich hoffe doch sehr, die Marine kauft sich für den Rest der Flotte nach dem "berühmt berüchtigten MLG" endlich mal was erprobtes von der Stange?
Wenn man sich die Videos der cUAV Trials von MSI-DS auf den einschlägigen Seiten mal anschaut, reichen gegen die Testziele 2 bis 3 Schuss aus, um die Drohne vom Himmel zu holen. Für die kleine Phantom-ähnliche hat sogar ein Schuss 30 mm Prox gereicht (ja, stehend, ich weiß). Deshalb gehe ich pro Drohne von um die 5 Schuss intelligenter Munition aus.
Es gibt auch noch eine Welt außerhalb von Rheinmetall und die ist sogar schon in der Ukraine als Terrahawk erprobt und im Einsatz
Was will ich mit einer 30mm Sea Snake mit 147 Schuss (siehe deine verlinkte Broschüre) bei dieser Kadenz?
(Gestern, 18:07)DopePopeUrban schrieb: Ist eben eine Point Defense Weapon. Da wären Phalanx oder Goalkeeper mit ihren hunderten Schuss (das Mk15 hat sogar glaube ich rund 1.500 Schuss dabei) besser geeignet.
Warum sollte sie? Hier geht es nicht darum, mit hoher Kandenz und "dummer" Eisenmunition eine AShM zu durchlöchern, sondern mittels intelligenter ABM oder Proximity 30x173 mm Munition "langsame" Drohnen vom Himmel zu holen.
Mit Phalanx oder Goalkeeper auf eine Drohne zu schießen wäre wohl die Definition von "Overkill", wenn es spezialisierte Alternativen für sowas gibt.
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(Gestern, 18:58)DeltaR95 schrieb: Das ist nicht korrekt, die Super Rapid verfügt als Option wie die 127 mm über ein Automatic Handling System für das automatische Nachladen des Turms während dem laufenden Feuervorgang.
Zitat:Automatic loading is provided through a revolving magazine and rapid reloading is easily undertaken even during firing action by two ammunition handlers.
Zwar wird die Kadenz deutlich reduziert, aber händisch nachladen ist nicht mehr nötig, wenn der Kunde das nicht möchte  Ich glaube, kann mich aber auch irren, dass du das Zitat falsch verstanden hast. Ja die Munition wird automatisch vom Beladering in den Turm/Rohr verladen, verschossen und ausgeworfen, ABER wenn der Beladering leer ist kann nicht mehr geschossen werden. Dann müssen allerdings "two ammunition handlers" also zwei Soldaten den Beladering wieder manuell auffüllen, dies kann auch während des Schiessens geschehen, so funktionierte das System schon auf Fregatte Klasse 122.
76mm aus der Mun-kammer über Mun-Aufzug in die 76mm Umladekammer(Handarbeit), durch Soldaten manuell in den Beladering, ab da vollautomatisch bis Auswurf der leeren Hülse nach Verschuss.
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@Leuco
Persönlich, gar nichts. Warum neben den LR-Effektoren extra nochmal einen Effektor für terminal BMD einrüsten (der dann auch mehr oder weniger nur dafür geeignet wäre) wenn man mit der Aster 30 B1NT beides in einem Lfk kann? National müssen wir da gar nicht denken, aber eben europäisch.
Die Lfk der IRIS-T Familie die mMn einen Platz auf Kriegsschiffen haben sind die SLM als ESSM Ersatz und die HYDEF als endoatmosphärischer BMD-Effektor. Die SLX ist da eher für Landbatterien interessant um Ziele vor TBM und SRBM zu schützen ohne eine ganze Patriot oder SAMP/T Batterie aufstellen zu müssen.
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@DeltaR95
Zitat:Das ist nicht korrekt, die Super Rapid verfügt als Option wie die 127 mm über ein Automatic Handling System für das automatische Nachladen des Turms während dem laufenden Feuervorgang.
[…]
Zwar wird die Kadenz deutlich reduziert, aber händisch nachladen ist nicht mehr nötig, wenn der Kunde das nicht möchte Wink
Ich glaube da musst du nochmal nachlesen, was du zitiert hast.
„ Automatic loading is provided through a revolving magazine
and rapid reloading is easily undertaken even during firing
action by two ammunition handlers.“
https://electronics.leonardo.com/documen..._62+SR.pdf
Die „two ammunition handlers“ sind zwei arme Wichte dessen Job es ist, unter Deck neben dem Trommelmagazin zu stehen und dieses konstant mit Granaten zu versorgen. Der Weg vom Magazin bis zum Rohr ist automatisiert, nichtsdestotrotz muss dieses (das Magazin) händisch versorgt werden sobald die 80 Schuss aufgebraucht sind. Das meine ich mit „händisch nachgeladen“
Zitat:Es gibt auch noch eine Welt außerhalb von Rheinmetall und die ist sogar schon in der Ukraine als Terrahawk erprobt und im Einsatz Wink
Was will ich mit einer 30mm Sea Snake mit 147 Schuss (siehe deine verlinkte Broschüre) bei dieser Kadenz? Angel
Gegen Ziele an der Wasseroberfläche wirken, für was die MLGs auch eigentlich gedacht sind.
Im übrigen wär’s auch ganz nett, dass du dann vorher klarstellst, dass du bei der 30mm nicht vom MLG Nachfolger sprichst
Zitat:Mit Phalanx oder Goalkeeper auf eine Drohne zu schießen wäre wohl die Definition von "Overkill", wenn es spezialisierte Alternativen für sowas gibt.
Es gibt spezialisierte Hardkill-Systeme gegen Drohnenschwärme?
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(Gestern, 20:30)DopePopeUrban schrieb: Im übrigen wär’s auch ganz nett, dass du dann vorher klarstellst, dass du bei der 30mm nicht vom MLG Nachfolger sprichst  Wer Deltas Beiträge hier verfolgt, dem sollte wohl klar sein, dass er mit 30mm ABM die MSI-DS Seahawk meint und nicht MLG/SeaSnake.
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(Gestern, 20:30)DopePopeUrban schrieb: „Automatic loading is provided through a revolving magazine
and rapid reloading is easily undertaken even during firing
action by two ammunition handlers.“
https://electronics.leonardo.com/documen..._62+SR.pdf
Die „two ammunition handlers“ sind zwei arme Wichte dessen Job es ist, unter Deck neben dem Trommelmagazin zu stehen und dieses konstant mit Granaten zu versorgen. Der Weg vom Magazin bis zum Rohr ist automatisiert, nichtsdestotrotz muss dieses (das Magazin) händisch versorgt werden sobald die 80 Schuss aufgebraucht sind. Das meine ich mit „händisch nachgeladen“
*seufz* Nein, wir reden hier nicht über die seelige alte Zeit der Deutschen Marine... Ja, man kann eine Leonardo Super Rapid immer noch mit den beiden Ammunition Handler (Mensch) nachladen, es gibt aber schon ein Derivat des AHL der 127 mm für die 76 mm, welches die Munitionsnachführung bei geringer Kadenz automatisiert (ich meine gelesen zu haben, bei 127 mm sind es 10 Schuss pro Minute, die automatisch aus dem Magazin in die Ready Drums nachgeführt werden).
Ist im Endeffekt für unsere Diskussion ziemlich egal, weil 20 Schuss 76 mm in der Minute wirklich nicht besonders viel ist in unserem Szenar. Dennoch entfalten die 80 Schuss 76 mm bei der Kadenz im dargestellten Szenar ausreichend Wirkung - insbesondere, wenn man wie andere Nationen zwei davon auf einem Schiff zur See fährt.
(Gestern, 20:30)DopePopeUrban schrieb: @DeltaR95
Im übrigen wär’s auch ganz nett, dass du dann vorher klarstellst, dass du bei der 30mm nicht vom MLG Nachfolger sprichst 
Anders herum wird ein Schuh drauß, du setzt scheinbar voraus, dass das MLG 27 von Rheinmetall durch das MLG 30 alias Sea Snake 30 ersetzt wird.
Derzeit läuft aber die ergebnisoffene Ausschreibung für das MLG 27 als Projekt "qNFMLG", für das sicher das auf F123 verwendete MSI-DS Geschütz eine geeignete Lösung wäre
Der Nachfolger des MLG 27 in der Marine wird also scheinbar ein "MLG 30" - nur halt nicht von Rheinmetall. Ach was soll's, Namen sind Schall und Rauch...
(Gestern, 20:30)DopePopeUrban schrieb: Es gibt spezialisierte Hardkill-Systeme gegen Drohnenschwärme?
Klar, siehe z.B. hier
https://asiatimes.com/2025/04/bullet-cur...iwan-war/#
Zitat:Unlike traditional single-point interception systems, Bullet Curtain uses 35mm advanced hit efficiency and destruction (AHEAD) ammunition to unleash timed airbursts of sub-projectiles, forming a dense wall of shrapnel that can neutralize drone swarms, cruise missiles, mortar rounds and aircraft.
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Bei einem Schwarmdrohnenangriff sehe ich das Problem nur am Rande bei der Magazingröße von Rohrwaffen. Das eigentliche Problem sehe ich bei der Feuerleitung bzw. bei der Effizienz/Geschwindigkeit der ganzen Wirkkette um diese Munition sinnvoll einsetzen zu können.
Ich denke es ist mitnichten so, das man mit ABM einfach munter in der Gegend rum feuert und damit die Drohnen reihenweise abschießt. Ich glaube hier wird ABM von manchen überschätzt. Wenn man mal die 50 m Umkreis (also Radius) als Kreisfläche am Ende eines Kegels des Detonationspunktes annimmt, wieviele Fragmente oder besser Masse hat man dann pro Quadratmeter Kreisfläche? Und das würde noch eine absolut gleichmäßige Streuung usw. voraussetzen.
Die ABM detoniert in den Werbevideos nicht ohne Grund immer recht nah am Ziel und bei einer Salve oft in der Tiefe gestaffelt.
Man muss also jedes Ziel ordentlich mit einem Tracker einmessen, darauf feuern und die Wirkung bewerten, danach neu auf das nächste Ziel richten usw. Theoretisch könnte man auf das kill assessment verzichten aber dann läuft man Gefahr das Ziel nicht erfolgreich bekämpft zu haben und die ganze Kette für das gleiche Ziel noch ein zweites Mal durchlaufen zu müssen. Zumindest im Nahbereich (2-3 km) also bei entsprechend kurzer Geschossflugzeit macht der Wechsel auf ein anderes Ziel in meinen Augen wenig Sinn. Bei den 8 km für das 76 mm (Flugzeit 10 sec+?) würde es sich vielleicht rechnen aber bei der Entfernung sprechen wir ja ehr von DART und da muss die Feuerleitung zwecks Lenkung ja sowieso bis zum Einschlag bzw. der Detonation auf dem Ziel bleiben.
Dann habe ich noch Bedenken wie gut reine E/O Tracker in der Praxis wirklich funktionieren. Bei den 76mm halte ich Radartracker für Pflicht aber bei der Sekundärrohrwaffe liefe es auf reine E/O-Systeme hinaus. Ein Ziel frühzeitig auffassen, in Ruhe verfolgen und bekämpfen alles schön, aber bei schnellen Zielwecheln ggf. unter herausfordernden Umgebungsbedingungen?
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(Gestern, 21:51)spooky schrieb: Man muss also jedes Ziel ordentlich mit einem Tracker einmessen, darauf feuern und die Wirkung bewerten, danach neu auf das nächste Ziel richten usw. Es bleibt aber zu beachten, dass wir bei der maritimen Drohnenabwehr (zumindest in den für uns relevanten nördlichen Breiten) es nicht mit einem Haufen wild durch die Gegend hüpfenden Quadkoptern zu tun haben, sondern vermutlich mit Geran & Co., allein schon aufgrund der erforderlichen Reichweite. Die sind jetzt nicht sooo schwer zu treffen.
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(Gestern, 20:30)DopePopeUrban schrieb: @Leuco
Persönlich, gar nichts. Warum neben den LR-Effektoren extra nochmal einen Effektor für terminal BMD einrüsten (der dann auch mehr oder weniger nur dafür geeignet wäre) wenn man mit der Aster 30 B1NT beides in einem Lfk kann? National müssen wir da gar nicht denken, aber eben europäisch.
Die Lfk der IRIS-T Familie die mMn einen Platz auf Kriegsschiffen haben sind die SLM als ESSM Ersatz und die HYDEF als endoatmosphärischer BMD-Effektor. Die SLX ist da eher für Landbatterien interessant um Ziele vor TBM und SRBM zu schützen ohne eine ganze Patriot oder SAMP/T Batterie aufstellen zu müssen.
Die SLX neben Aster oder Hydef einzurüsten macht definitiv keinen Sinn. Ich sehe auch auf dem MAD keine Hydef zusätzlich zu Aster (sondern entweder oder) oder bin ich hier falsch? Ich frage mich nur ob der Flugkörper SLX das Potential hat oberhalb von SLM bzw. ESSM gegen Ballistische Raketen zu wirken. Wenn man eine ASW Fregatte hiermit zum Selbstschutz befähigen kann, wäre das absolut ausreichend. Hydef wird sicher nochmal ganz andere Anforderungen an Sensoren etc. haben.
Wenn es einen europäischen Flugkörper gibt, welcher die Fähigkeit neben Aster mitbringt, wäre das sicher nicht verkehrt. Die SLX wird sicher sowieso in großen Mengen beschafft, was den Preis drücken wird. Warum dann nicht national denken, wie es Frankreich tun würde  . Leider ist über die SLX noch wenig bekannt. Heraussticht für mich dass die Dienstgipfelhöhe bei 30 km liegen soll, während dies bei der Aster 30 B1 NT mit 25 km angegeben wird.
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Ist gerade die Höhe bei einem Ujäger so wichtig?
Bei BMD sicher, ja aber da sind 30km gegen 100-300 der SM3 garnichts. Braucht aber den gleichen Platz.
Die Reichweite und die Präzision dabei sind wichtig. Bei der 126 geht es um einen weiteren Layer über der ESSM, um Hyperschallcruisemissiles anzufangen.
Wie gesagt Weite und Präzision sind da eher gefragt.
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@DeltaR95
Zitat:*seufz* Nein, wir reden hier nicht über die seelige alte Zeit der Deutschen Marine... Ja, man kann eine Leonardo Super Rapid immer noch mit den beiden Ammunition Handler (Mensch) nachladen, es gibt aber schon ein Derivat des AHL der 127 mm für die 76 mm, welches die Munitionsnachführung bei geringer Kadenz automatisiert (ich meine gelesen zu haben, bei 127 mm sind es 10 Schuss pro Minute, die automatisch aus dem Magazin in die Ready Drums nachgeführt werden).
Also ein handling system, dass außerhalb des eigenen Trommelmagazins auf das Schiffseigne Magazin zugreifen kann? Höre ich jetzt zum ersten Mal, sowohl was 76mm wie auch 127mm angeht. In den Brochüren zu beiden findet sich da ebenfalls nichts, hast du du vlt ein Diagramm oder einen Artikel zu? Denn das würde mich sehr interessieren.
Zitat:Klar, siehe z.B. hier
Dank für die Quelle aber darin wird nicht beschrieben, auf welcher Basis bzw mit welcher Platform das System wirkt. Da wird nur die Wirkweise beschrieben, was hier nun nicht sonderlich weiterhilft.
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@Leuco
Zitat:Die SLX neben Aster oder Hydef einzurüsten macht definitiv keinen Sinn. Ich sehe auch auf dem MAD keine Hydef zusätzlich zu Aster (sondern entweder oder) oder bin ich hier falsch? Ich frage mich nur ob der Flugkörper SLX das Potential hat oberhalb von SLM bzw. ESSM gegen Ballistische Raketen zu wirken. Wenn man eine ASW Fregatte hiermit zum Selbstschutz befähigen kann, wäre das absolut ausreichend. Hydef wird sicher nochmal ganz andere Anforderungen an Sensoren etc. haben.
Ne da verwechselst du glaube ich was.
Die IRIS-T HYDEF soll auf bis zu 100km in Höhen bis 50km gegen BM wirken können. Die ASTER 30 B1NT kann gegen „klassische“ Ziele bis auf 150km+ wirken und hat zusätzlich noch eine terminale BMD Fähigkeit bis in die „25km class“ (also ca 25-30km Höhe).
HYDEF ist damit das, was wir von der SM-6 wollen (wobei die HYDEF in deutlich größere Höhen wirken kann, dafür aber kein ULR-Effektor ist), die ASTER ist ein ungefähres SM-2ER Äquivalent (nicht zu verwechseln mit unserer SM-2MR).
Beide haben auf dem MAD ihren Platz. HYDEF gegen high profile BM und die ASTER gegen klassische LR Ziele sowie als „2nd line of defense“ gegen BM. Ähnlich wie die jetzige F127 hauptsächlich mit der SM-2 glänzt und zusätzlich noch (wenige) SM-6 mitführen soll.
Die SLX ist hingegen nichts halben und nichts ganzes, 80km Reichweite und 25km Dienstgipfelhöhe. Kein ESSM Ersatz (da die SLX mit hoher wahrscheinlich nicht im quadpack eingerüstet werden kann) und auch kein SM-2/ASTER Ersatz, da die Reichweite hier fast halbiert ist.
Zitat:Wenn es einen europäischen Flugkörper gibt, welcher die Fähigkeit neben Aster mitbringt, wäre das sicher nicht verkehrt. Die SLX wird sicher sowieso in großen Mengen beschafft, was den Preis drücken wird. Warum dann nicht national denken, wie es Frankreich tun würde Wink. Leider ist über die SLX noch wenig bekannt. Heraussticht für mich dass die Dienstgipfelhöhe bei 30 km liegen soll, während dies bei der Aster 30 B1 NT mit 25 km angegeben wird.
Warum man die SLX hier überhaupt navalisieren sollte erschließt sich mir da vorne und hinten nicht. Zumal die SLX bisher auch nur von Ägypten bestellt wurde, andere Staaten haben bis jetzt nicht einmal Interesse an dem Lfk bekundet.
Im übrigen denkt Frankreich nicht national was die Marine angeht, nur eben europäisch. ASTER und MdCN sind multinationale MBDA Produkte, die Bordgeschütze stammen allesamt von Leonardo (italienisch) und die meisten verwendeten Radar- und Sonarsysteme sind Thales Produkte, ebenfalls multinational.
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@Falli75
Die Dienstgipfelhöhe von Effektoren sind schon nicht unwichtig. Hypersonic missile und ballistic missiles sind normalerweise übrigens ein und das selbe, hypersonic sea skimming ist mit hoher Wahrscheinlichkeit physikalisch unmöglich.
Aber auch da wieder U-Jäger, überall sprechen sie alle wieder nur von U-Jäger… glaub das Problem mit diesem Ansatz ist hier allgemein noch nicht so ganz durchgedrungen, oder?
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