Gestern, 12:39
Pmichael:
Bei der Kampftruppe (und Panzerhaubitzen auf Kette gehören für mich zu dieser) nicht. Gerade bei der Kampftruppe und ihrem unmittelbaren Umfeld ist mehr Personal, mehr Besatzung, mehr Soldaten immer ein wesentlicher Vorteil.
Wo ich dir mit diesem Prinzip zustimmen könnte wäre, bei der Führung, der Verwaltung, bis hin zu Teilen der Logistik Personal wegzurationalisieren, schlicht und einfach weil Digitalisierung und Roboterisierung hier immense Möglichkeiten schaffen.
Broensen:
William Slim benötigte in Burma Soldaten für seine Artillerie. Er plünderte die Stäbe und rückwärtigen Dienste und generierte ad hoc mal 5.000 Mann für die Artillerie. Innerhalb weniger Wochen waren sie ausgebildet und im Einsatz.
Aber die Bundeswehr würde dysfunktional, wenn man 300 Soldaten aus abstrus überblähten Strukturen ohne Mehrwert für die Kampfkraft abzieht ?!
Und die für all diese Leute erforderlichen Versorgungskräfte benötigt man völlig gleich wo diese Leute sind. Es ist kein Unterschied ob ich einen Mann Besatzung mehr versorge, oder einen Mann in der Personalverwaltung.
Ich bitte dich ! Allein 18.000 Mann im Bereich Personal. Das ist lächerlich, dass ist mit absolut nichts mehr zu rechtfertigen. Die gesamte Wehrmacht im 2WK hatte auf dem Höhepunkt ihrer Quantität weniger Soldaten für die Personal-Verwaltung all ihrer Offiziere als die Bundeswehr heute. Und da sprechen wir von viel viel mehr Soldaten als heute.
Die gesamte Personalverwaltung aller bei Barbarossa eingesetzten Divisionen (so um die 120 Divisionen) war geringer als die heute im Bereich Personal eingesetzten Mannzahlen der Bundeswehr, die aktuell gerade mal 1 Division real einsetzen könnte, wenn man alles plündert.
Und die hatten damals nicht ansatzweise unsere heutigen technischen Möglichkeiten (Rechner, Vernetzung, Digitalisierung, Kommunikation über beliebige Distanzen in Echtzeit usw usf)
Das ist ja grundsätzlich das Problem: das Bauamt der Stadt Berlin hatte im Kaiserreich, als viel mehr gebaut wurde als heute in Berlin, immens viel weniger Personal. Trotzdem waren alle Bauanträge, behördlichen Verfahren usw. ungefähr um den Faktor 50 schneller. Die Bürokratisierung der Welt im Sinne von Max Weber führt einfach dazu, dass die Kriegsfähigkeit zerstört wird. Weil Krieg und Bürokratie gegensätzliche Welten sind.
Das Problem des Mangels an Soldaten ließe sich auf der Stelle lösen: Befehl: hiermit werden folgende Soldaten des Bereich Personal mit sofortiger Wirkung zur Artillerie versetzt:....sie haben innerhalb folgenden Zeitraumes einsatzfähig und voll ausgebildet zu sein:...... - fertig.
Stattdessen erklärt man, eine Armee mit über 180.000 Soldaten sei nicht in der Lage, aktuell 80 Mann mehr für die Artillerie zu stellen (denn die 300 Mann sind ja eine rein fiktive Zahl, als ob wir aktuell 300 Panzerhaubitzen hätten !!)
Die Lächerlichkeit dieser ganzen Diskussionen ist nicht mehr überbietbar.
Mal ein praktisches Gegenbeispiel: William Slim benötigte in Indien, Assam, Yunnan, dem Shan Staat und Burma Lastenfallschirme. Die Bürokratie in England und Indien erklärte, solche seien in der angeforderten Anzahl nicht unter einem Jahr lieferbar. Er wandte sich aufgrund eigener Idee an die Juteindustrie in Kalkutta und ließ Prototypen von Lastenfallschirmen aus Jute fertigen (Parajutes). Diese funktionierten halbwegs und er orderte zehntausende davon, einfach so, weil er es selbst so entschied. Nebenbei waren sie immens viel günstiger als ein konventioneller Lastenfallschirm. Die Bürokraten in England erklärten daraufhin, man würde diese extralegale Bestellung nicht bezahlen. Slim und Mountbatten erklärten daraufhin, man werde diese Bürokraten öffentlich als Vaterlandsverräter der Bevölkerung präsentieren und darlegen, wieviel Steuergelder allein durch diese eine Maßnahme gespart wurden. Und schließlich wurden die Juteproduzenten bezahlt und weitere zehntausende solcher Lastenfallschirme geordet. Die Bürokraten nörgelten nun rum, es würden dafür die Soldaten fehlen, die Vorschriften, die Prozedere, wie würde man diese Fallschirme packen? mit welchen Soldaten sie packen? usw. innerhalb von nur ungefähr 5 Wochen löste Slim sämtliche Probleme und Aufgaben und standen tausende Soldaten bereit um die Parajutes ordnungsgemäß einzusetzen. In weniger als zwei Monaten wurde tausende Versorgungseinheiten mit den Parajutes für Einheiten im Kampfeinsatz abgeworfen, pro Woche.
Und heute, heute jammert die Bundeswehr man müsse Besatzungen bei Haubitzen einsparen weil man kein Personal habe. Und überhaupt, nichts gehe, rein gar nichts sei möglich, alles sei unmöglich, weil Vorschriften.....
Fazit: diese "Armee" sollte man besser komplett auflösen. Völlig sinnlos sie überhaupt weiter zu betreiben.
Zitat:Auch muss bei verbesserter Technik Besatzung grundsätzlich wegrationalisiert werden.
Bei der Kampftruppe (und Panzerhaubitzen auf Kette gehören für mich zu dieser) nicht. Gerade bei der Kampftruppe und ihrem unmittelbaren Umfeld ist mehr Personal, mehr Besatzung, mehr Soldaten immer ein wesentlicher Vorteil.
Wo ich dir mit diesem Prinzip zustimmen könnte wäre, bei der Führung, der Verwaltung, bis hin zu Teilen der Logistik Personal wegzurationalisieren, schlicht und einfach weil Digitalisierung und Roboterisierung hier immense Möglichkeiten schaffen.
Broensen:
Zitat:Es sind ja nicht die 300 Soldaten an der einen Stelle, sondern die 300 Soldaten an Hundert Stellen in der BW. Es ist nicht der eine Mann auf der Haubitze, sondern sowohl der, als auch der Ladeschütze auf dem Leopard und der Fahrer im Wiesel, weil man kein UGV nimmt, die zwei Fahrer im Lkw, weil man auf die elektronische Deichsel verzichtet, der zusätzliche Matrose auf der nicht automatisierten Fregatte etc. pp. Und natürlich die für all diese Leute erforderlichen Versorgungskräfte.
William Slim benötigte in Burma Soldaten für seine Artillerie. Er plünderte die Stäbe und rückwärtigen Dienste und generierte ad hoc mal 5.000 Mann für die Artillerie. Innerhalb weniger Wochen waren sie ausgebildet und im Einsatz.
Aber die Bundeswehr würde dysfunktional, wenn man 300 Soldaten aus abstrus überblähten Strukturen ohne Mehrwert für die Kampfkraft abzieht ?!
Und die für all diese Leute erforderlichen Versorgungskräfte benötigt man völlig gleich wo diese Leute sind. Es ist kein Unterschied ob ich einen Mann Besatzung mehr versorge, oder einen Mann in der Personalverwaltung.
Ich bitte dich ! Allein 18.000 Mann im Bereich Personal. Das ist lächerlich, dass ist mit absolut nichts mehr zu rechtfertigen. Die gesamte Wehrmacht im 2WK hatte auf dem Höhepunkt ihrer Quantität weniger Soldaten für die Personal-Verwaltung all ihrer Offiziere als die Bundeswehr heute. Und da sprechen wir von viel viel mehr Soldaten als heute.
Die gesamte Personalverwaltung aller bei Barbarossa eingesetzten Divisionen (so um die 120 Divisionen) war geringer als die heute im Bereich Personal eingesetzten Mannzahlen der Bundeswehr, die aktuell gerade mal 1 Division real einsetzen könnte, wenn man alles plündert.
Und die hatten damals nicht ansatzweise unsere heutigen technischen Möglichkeiten (Rechner, Vernetzung, Digitalisierung, Kommunikation über beliebige Distanzen in Echtzeit usw usf)
Das ist ja grundsätzlich das Problem: das Bauamt der Stadt Berlin hatte im Kaiserreich, als viel mehr gebaut wurde als heute in Berlin, immens viel weniger Personal. Trotzdem waren alle Bauanträge, behördlichen Verfahren usw. ungefähr um den Faktor 50 schneller. Die Bürokratisierung der Welt im Sinne von Max Weber führt einfach dazu, dass die Kriegsfähigkeit zerstört wird. Weil Krieg und Bürokratie gegensätzliche Welten sind.
Das Problem des Mangels an Soldaten ließe sich auf der Stelle lösen: Befehl: hiermit werden folgende Soldaten des Bereich Personal mit sofortiger Wirkung zur Artillerie versetzt:....sie haben innerhalb folgenden Zeitraumes einsatzfähig und voll ausgebildet zu sein:...... - fertig.
Stattdessen erklärt man, eine Armee mit über 180.000 Soldaten sei nicht in der Lage, aktuell 80 Mann mehr für die Artillerie zu stellen (denn die 300 Mann sind ja eine rein fiktive Zahl, als ob wir aktuell 300 Panzerhaubitzen hätten !!)
Die Lächerlichkeit dieser ganzen Diskussionen ist nicht mehr überbietbar.
Mal ein praktisches Gegenbeispiel: William Slim benötigte in Indien, Assam, Yunnan, dem Shan Staat und Burma Lastenfallschirme. Die Bürokratie in England und Indien erklärte, solche seien in der angeforderten Anzahl nicht unter einem Jahr lieferbar. Er wandte sich aufgrund eigener Idee an die Juteindustrie in Kalkutta und ließ Prototypen von Lastenfallschirmen aus Jute fertigen (Parajutes). Diese funktionierten halbwegs und er orderte zehntausende davon, einfach so, weil er es selbst so entschied. Nebenbei waren sie immens viel günstiger als ein konventioneller Lastenfallschirm. Die Bürokraten in England erklärten daraufhin, man würde diese extralegale Bestellung nicht bezahlen. Slim und Mountbatten erklärten daraufhin, man werde diese Bürokraten öffentlich als Vaterlandsverräter der Bevölkerung präsentieren und darlegen, wieviel Steuergelder allein durch diese eine Maßnahme gespart wurden. Und schließlich wurden die Juteproduzenten bezahlt und weitere zehntausende solcher Lastenfallschirme geordet. Die Bürokraten nörgelten nun rum, es würden dafür die Soldaten fehlen, die Vorschriften, die Prozedere, wie würde man diese Fallschirme packen? mit welchen Soldaten sie packen? usw. innerhalb von nur ungefähr 5 Wochen löste Slim sämtliche Probleme und Aufgaben und standen tausende Soldaten bereit um die Parajutes ordnungsgemäß einzusetzen. In weniger als zwei Monaten wurde tausende Versorgungseinheiten mit den Parajutes für Einheiten im Kampfeinsatz abgeworfen, pro Woche.
Und heute, heute jammert die Bundeswehr man müsse Besatzungen bei Haubitzen einsparen weil man kein Personal habe. Und überhaupt, nichts gehe, rein gar nichts sei möglich, alles sei unmöglich, weil Vorschriften.....
Fazit: diese "Armee" sollte man besser komplett auflösen. Völlig sinnlos sie überhaupt weiter zu betreiben.

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