(See) Eventueller Ersatz F126
@Broensen
Zitat:Ich bin ja selbst eigentlich ein Gegner von Arsenalschiffen, weil ich eine stärkere Ausstattung der Haupteinheiten immer für den besseren Weg halte. Hier stellt sich aber eben lediglich die Frage, wie wir es hinbekommen, innerhalb von 3-5 Jahren unsere vier F125 mit einer ausreichenden Bewaffnung für den LV/BV-Einsatz als Teil von U-Jagd-Verbänden im Nordmeer nachzurüsten. Und das auch noch unter der Voraussetzung, dass die Schiffe dafür nicht länger in die Werft gehen, als ohnehin erforderlich. Und das ist halt auf den Schiffen eigentlich nicht leistbar, zumindest dann nicht, wenn man mehr als ein paar wenige IRIS-T an Bord bekommen will.

Dass es erstrebenswertere Lösungen gäbe, da sind wir uns alle einig. Ich suche nur die beste Variante, die im Rahmen der gegebenen Umstände zu erreichen wäre. Und dazu gehört eben, dass die F125 selbst keinen nennenswerten Umbauten unterzogen werden wird und wir keine zusätzlichen MSC erhalten.
Nene, den Ansatz verstehe ich schon, ich halte ihn nur nicht für realistisch. Diese Technik steckt noch in den Kinderschuhen und bis auf ein paar wenige Pilotprojekte gibt es da eigentlich keinerlei nennenswerte Erfahrung. Es würde mich wundern, wenn man so etwas innerhalb von 3-5 Jahren überhaupt zur Einsatzreife führt und das ist vorausgesetzt, dass diese Technik überhaupt so im angemessenen Maße funktioniert.
Zumal das vermutlich so oder so eine außerplanmäßig lange Liegezeit der F125 nach sich ziehen würde, die muss ja entsprechend umgerüstet und zertifiziert werden um zusammen mit einer solchen Trägereinheit arbeiten zu können.
Zitat:Das ist die Herausforderung, ja. Ich halte das aber für realisierbar. Schließlich plant man ja auch weltweit, unbemannte Systeme in allen möglichen Bereichen als dislozierte Sensoren und Effektoren einzusetzen, da wird man überall auf diese Herausforderung stoßen. Zwei Schiffe in direkter Sichtlinie miteinander zu vernetzen, sollte da noch eines der kleineren Probleme sein.
Realisierbar wird das auf jeden Fall sein, die Frage ist nur wann. Die deutsche nicht-Affinität bezüglich Software und Datenübertragung mal ausgelassen, haben wir hier keinerlei Erfahrung in diesem Thema. Selbst Marinen die daran bereits seit Jahren forschen sind da noch nicht sonderlich weit und das obwohl dort deutlich mehr in entsprechende Forschung investiert wird als das hier de Fall ist.

Grundsätzlich bin ich der Idee eines "dummen und blinden" Anhängers nicht so unabgeneigt, ich glaube nur nicht, dass das rechtzeitig in entsprechendem Maße brauchbar funktioniert. Jedenfalls noch nicht. Kann man gerne machen, aber nicht wenn man zugunsten dessen jegliche andere Kampfwertsteigerung außer Kraft lässt.
----------

Aber mal was anderes (schließlich sind wir hier im F126-Ersatz Thread)

aus
https://www.forum-sicherheitspolitik.org...112&page=5
Zitat:Greece buys two used Italian FREMM frigates
https://www.janes.com/osint-insights/def...m-frigates

Da hier sich hier in der gesamten Diskussion der Faktor Zeit wieder als Knackpunkt herausstellt, sollten wir vielleicht nicht bloß den Neubau von Schiffen sondern auch den Kauf von gebrauchten Schiffen in Betracht ziehen. Auch wenn die mögliche Nutzungszeit hier ein Graus sein wird, würde ein solches Vorhaben zumindest das Fähigkeitsloch bis in die frühen 2030er stopfen können.

Griechenland hat in diesem Beispiel ein 2+2 MoU unterzeichnet. Potenziell will man hier bis zu 4x FREMMs der italienischen Marine übernehmen, die dann in der MM durch 4x FREMM EVOs ersetzt werden sollen. Vermutlich wird es sich dabei um die 4x ältesten Einheiten handeln, allerdings sprechen wir da von Einheiten die 2013/14 in Dienst gestellt wurden.

Möglicherweise wäre ein solcher Deal (oder ein Ähnlicher) auch eine Option für uns.
Bspw wenn Griechenland nicht seine 2x weiteren Optionen nutzt und wir gegen höheren Aufpreis diese Order um 2x zusätzliche Einheiten erhöhen, sofern möglich.
Oder man versucht der MN ihre älteren Aquitaines abzukaufen, wenn man nicht rechtzeitig an FDIs kommt.
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(26.10.2025, 22:32)DopePopeUrban schrieb: @Broensen
Nene, den Ansatz verstehe ich schon, ich halte ihn nur nicht für realistisch. Diese Technik steckt noch in den Kinderschuhen und bis auf ein paar wenige Pilotprojekte gibt es da eigentlich keinerlei nennenswerte Erfahrung. Es würde mich wundern, wenn man so etwas innerhalb von 3-5 Jahren überhaupt zur Einsatzreife führt und das ist vorausgesetzt, dass diese Technik überhaupt so im angemessenen Maße funktioniert.
Zumal das vermutlich so oder so eine außerplanmäßig lange Liegezeit der F125 nach sich ziehen würde, die muss ja entsprechend umgerüstet und zertifiziert werden um zusammen mit einer solchen Trägereinheit arbeiten zu können.
Realisierbar wird das auf jeden Fall sein, die Frage ist nur wann. Die deutsche nicht-Affinität bezüglich Software und Datenübertragung mal ausgelassen, haben wir hier keinerlei Erfahrung in diesem Thema. Selbst Marinen die daran bereits seit Jahren forschen sind da noch nicht sonderlich weit und das obwohl dort deutlich mehr in entsprechende Forschung investiert wird als das hier de Fall ist.

Grundsätzlich bin ich der Idee eines "dummen und blinden" Anhängers nicht so unabgeneigt, ich glaube nur nicht, dass das rechtzeitig in entsprechendem Maße brauchbar funktioniert. Jedenfalls noch nicht. Kann man gerne machen, aber nicht wenn man zugunsten dessen jegliche andere Kampfwertsteigerung außer Kraft lässt.
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Aber mal was anderes (schließlich sind wir hier im F126-Ersatz Thread)

aus
https://www.forum-sicherheitspolitik.org...112&page=5
https://www.janes.com/osint-insights/def...m-frigates

Da hier sich hier in der gesamten Diskussion der Faktor Zeit wieder als Knackpunkt herausstellt, sollten wir vielleicht nicht bloß den Neubau von Schiffen sondern auch den Kauf von gebrauchten Schiffen in Betracht ziehen. Auch wenn die mögliche Nutzungszeit hier ein Graus sein wird, würde ein solches Vorhaben zumindest das Fähigkeitsloch bis in die frühen 2030er stopfen können.

Griechenland hat in diesem Beispiel ein 2+2 MoU unterzeichnet. Potenziell will man hier bis zu 4x FREMMs der italienischen Marine übernehmen, die dann in der MM durch 4x FREMM EVOs ersetzt werden sollen. Vermutlich wird es sich dabei um die 4x ältesten Einheiten handeln, allerdings sprechen wir da von Einheiten die 2013/14 in Dienst gestellt wurden.

Möglicherweise wäre ein solcher Deal (oder ein Ähnlicher) auch eine Option für uns.
Bspw wenn Griechenland nicht seine 2x weiteren Optionen nutzt und wir gegen höheren Aufpreis diese Order um 2x zusätzliche Einheiten erhöhen, sofern möglich.
Oder man versucht der MN ihre älteren Aquitaines abzukaufen, wenn man nicht rechtzeitig an FDIs kommt.

Wurde doch in einigen threads vorher bereits beantwortet :
ALLE Systeme auf einer FREMM sind NULL IN DER MARINE.... Ein logistischer MEGA Alptraum... Und das Nur für 7...8 Jahre?
Der nackte Wahnsinn wäre das!
Allein die Ausbildung und Umschulung auf minder Süd Europa Standards wäre für Deutschland lächerlich... Und juristisch vermutlich auch gar nicht durchsetzbar.

Kommt endlich weg vom Gerede über FDI und den anderen Süd Konsortium Kram!!
Der ist hier nicht kompatibel und technisch nicht konkurrenzfähig... Zudem würde Ganz Norddeutschland SPD und Gewerkschaften Sturm laufen, weil wir das zu Hause gebaut mit Recht viel besser selber könnten!

Das (abzuwartende, aber ich behaupte bereits intern beschlossene ) Fortsetzen an der F-126 wie gehabt ist eine politische Entscheidung um NL nicht unnötig zu brüskieren (warum überhaupt?) Deren Verteidigung hängt zu 80% an uns... Nicht umgekehrt)
Warum Zur Hölle wurde überhaupt Porsche dann noch mit studie beauftragt?
Die können und werden hoffentlich nicht politisch sondern rein wirtschaftlich kalkulieren.
Und da kenne ich eh bereits die Antwort... Und ich koste nicht 50 Millionen € Gutachten Honorar...

Griechenland hat eine jetzige Marine (vor FDI) mit Systemen von anno 1983!
Denen ist das somit egal, die fangen quasi bei Null an und kaufen logisch nun beim mediterranen System.alkes ein.
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(26.10.2025, 22:32)DopePopeUrban schrieb: Nene, den Ansatz verstehe ich schon, ich halte ihn nur nicht für realistisch. Diese Technik steckt noch in den Kinderschuhen und bis auf ein paar wenige Pilotprojekte gibt es da eigentlich keinerlei nennenswerte Erfahrung.
Welche Technik? Richtfunk? Laserkommunikation?
Es gibt auf jeden Fall realisierbare Möglichkeiten, die Frage ist nur, wie störsicher und leistungsfähig die sind.
Man kann auch das ganze einsatzreif machen und später zusätzliche Verbindungsoptionen ergänzen.
Zitat:Zumal das vermutlich so oder so eine außerplanmäßig lange Liegezeit der F125 nach sich ziehen würde, die muss ja entsprechend umgerüstet und zertifiziert werden um zusammen mit einer solchen Trägereinheit arbeiten zu können.
Das lässt sich komplett abseits der F125 realisieren und dann beim regulären Werftaufenthalt implementieren. Ja, Zertifizierung ist dann erforderlich, aber das ist trotzdem weit unter dem erforderlichen Zeitaufwand für Nachrüstungen von fest verbauten Startsystemen an Bord.
Zitat:Kann man gerne machen, aber nicht wenn man zugunsten dessen jegliche andere Kampfwertsteigerung außer Kraft lässt.
Es spricht ja nichts gegen parallele Entwicklung von sowas wie eben dem IRIS-T-SL-Modul. Nur sind die halt begrenzt in ihren Möglichkeiten. Und wir werden die F125 und K130 noch ziemlich lange als Klotz am Bein haben, da würde ein essentielles Upgrade auch nach 2030 noch hilfreich sein.
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@Milspec_1967
Zitat:Wurde doch in einigen threads vorher bereits beantwortet :
ALLE Systeme auf einer FREMM sind NULL IN DER MARINE.... Ein logistischer MEGA Alptraum... Und das Nur für 7...8 Jahre?
Der nackte Wahnsinn wäre das!
Allein die Ausbildung und Umschulung auf minder Süd Europa Standards wäre für Deutschland lächerlich... Und juristisch vermutlich auch gar nicht durchsetzbar.
Weißt du was auch null in der Marine ist? SeaSpider, ACTAS, L/RAW, Tomahawk, Tyrfing, SM-6, AEGIS, IDAS, SLX und HYDEF. Davon die meisten nicht nur bloß nicht im Bestand der Marine, sondern auch noch völlig unerprobt oder gar bisher non-existent.
Wo da jetzt der unterschied zu jeglichem anderen System dieses Planeten liegt, erschließt sich mir nicht.

Es ist deutlich einfach jetzt Kernkomponenten zu wechseln als es das sonst wäre. Jetzt gerade würde der logistische Aufwand nur etwa 10 Jahre bis zur Außerdienststellung vin F123B und F124 gehen für die wir keinerlei weitere Komponenten bestellt haben, wohingegen wir im regulären Zirkus für ganze 15-20 Jahre mir verschiedenen Ökosystemen unterwegs wären. Irgendwann muss man eben anfangen, aktuell tut es es aber am wenigsten weh.
Zitat:Kommt endlich weg vom Gerede über FDI und den anderen Süd Konsortium Kram!!
Der ist hier nicht kompatibel und technisch nicht konkurrenzfähig... Zudem würde Ganz Norddeutschland SPD und Gewerkschaften Sturm laufen, weil wir das zu Hause gebaut mit Recht viel besser selber könnten!
Da ich das nicht nochmal erklären möchte (Stichwort Lizenzproduktion), belasse ich es dabei.

Allerdings finde ich es doch sonderbar, dass du deutsche Produkte in dem Himmel lobst obwohl sie in Fähigkeiten wie in ihrer Exportbilanz jetzt alles andere als Frontrunner sind. Zumal an MEKOs außer dem Stahl so gut wie nichts mehr deutsch ist.
Ist auch egal.
—————

@Broensen
Zitat:Welche Technik? Richtfunk? Laserkommunikation?
Mehr das Zusammenspiel aus allen. Gehe ich jedenfalls von aus anhand dessen, was man so von Seiten der niederländischen und amerikanischen Marinen hört.
Zitat:Es spricht ja nichts gegen parallele Entwicklung von sowas wie eben dem IRIS-T-SL-Modul. Nur sind die halt begrenzt in ihren Möglichkeiten. Und wir werden die F125 und K130 noch ziemlich lange als Klotz am Bein haben, da würde ein essentielles Upgrade auch nach 2030 noch hilfreich sein.
Was für mich dann eher direkt für tiefgreifendere Upgrades an beiden spricht, statt einer Erweiterung via Trägereinheit. Passt aber natürlich nicht mit den Vorstellungen der Marine zusammen, mit kurzen Liegezeiten sind solche Ausrüstungen unvereinbar.
Zumal ich meinen Augapfel darauf verwette, dass die Marine solche späteren upgrades kippen wird wenn bis dahin Trägereinheiten zur Verfügung stehen. Das wird laufen wie mit der Poseidon, die Dinger werden wir nie wieder los.
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(27.10.2025, 01:35)DopePopeUrban schrieb: Zumal ich meinen Augapfel darauf verwette, dass die Marine solche späteren upgrades kippen wird wenn bis dahin Trägereinheiten zur Verfügung stehen. Das wird laufen wie mit der Poseidon, die Dinger werden wir nie wieder los.
Falls die Trägereinheiten funktionieren sollten, wären sie ja auch leistungsfähiger als es direkte Nachrüstungen überhaupt sein könnten.
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(26.10.2025, 23:44)Milspec_1967 schrieb: Kommt endlich weg vom Gerede über FDI und den anderen Süd Konsortium Kram!!
Der ist hier nicht kompatibel und technisch nicht konkurrenzfähig... Zudem würde Ganz Norddeutschland SPD und Gewerkschaften Sturm laufen, weil wir das zu Hause gebaut mit Recht viel besser selber könnten!

Sorry, aber haben wir diese Art des "Pöbelns" nötig?

Vielleicht sollten wir erstmal nachweisen, dass (!) wir es auch besser können, als der ganze "Süd Konsortium Kram", den du ihr immer zu verunglimpfst?

Scheinbar hat ja keiner ein Problem damit, wenn dieser nicht "konkurrenzfähige Süd Konsortium Kram" seit Jahren in ASPIDES die Kohlen so erfolgreich wie möglich aus dem Feuer holt, während wir nach großem Tam Tam mit unserer F124 schön an der Seite stehen und unser "technisch fortschrittlichstes Schiff ohne adäquate AAW" und mangelnder Fähigkeiten in der Deutschen Marine "außen rum" fahren durfte. Aber dafür setzen wir jetzt ja "Zeichen" und verfeuern in Andoya publikumswirksam Munition...

Wenn es um den Ersatz der F126 geht - und diese wird dringend benötigt! - dann geht das nur mit nüchtern Sachargumenten und nicht mit dem dreschen hohler Phrasen aus dem Lobby-Handbuch der nationalen Werftenindustrie.

Um so ein Projekt zu stemmen, braucht es auch ein kompetentes Projektmanagement - und da sind sowohl der deutsche Auftraggeber als auch der deutschen Auftragnehmer regelmäßig scheinbar schlecht aufgestellt. Änderung hier nicht in Sicht, trotz viel Gerede über den "change of mindset".

Mir ist jedes (!) derzeit laufende ausländische Projekt lieber als Ersatz für die F126, welches mit 80 % der Fähigkeiten, die wir Deutschen glauben "hypothetisch realisieren zu können" halbwegs zeitnah zuläuft, als jedes Luftschloss, was sich der Rüstungsapparat derzeit so ausmalt.

Und nein, dass ist KEINE Schelte unserer nationalen Rüstungsindustrie, sondern LEIDER nur die nüchterne Analyse der derzeitigen Realität.
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(27.10.2025, 11:00)DeltaR95 schrieb: Sorry, aber haben wir diese Art des "Pöbelns" nötig?

Vielleicht sollten wir erstmal nachweisen, dass (!) wir es auch besser können, als der ganze "Süd Konsortium Kram", den du ihr immer zu verunglimpfst?

Scheinbar hat ja keiner ein Problem damit, wenn dieser nicht "konkurrenzfähige Süd Konsortium Kram" seit Jahren in ASPIDES die Kohlen so erfolgreich wie möglich aus dem Feuer holt, während wir nach großem Tam Tam mit unserer F124 schön an der Seite stehen und unser "technisch fortschrittlichstes Schiff ohne adäquate AAW" und mangelnder Fähigkeiten in der Deutschen Marine "außen rum" fahren durfte. Aber dafür setzen wir jetzt ja "Zeichen" und verfeuern in Andoya publikumswirksam Munition...

Wenn es um den Ersatz der F126 geht - und diese wird dringend benötigt! - dann geht das nur mit nüchtern Sachargumenten und nicht mit dem dreschen hohler Phrasen aus dem Lobby-Handbuch der nationalen Werftenindustrie.

Um so ein Projekt zu stemmen, braucht es auch ein kompetentes Projektmanagement - und da sind sowohl der deutsche Auftraggeber als auch der deutschen Auftragnehmer regelmäßig scheinbar schlecht aufgestellt. Änderung hier nicht in Sicht, trotz viel Gerede über den "change of mindset".

Mir ist jedes (!) derzeit laufende ausländische Projekt lieber als Ersatz für die F126, welches mit 80 % der Fähigkeiten, die wir Deutschen glauben "hypothetisch realisieren zu können" halbwegs zeitnah zuläuft, als jedes Luftschloss, was sich der Rüstungsapparat derzeit so ausmalt.

Und nein, dass ist KEINE Schelte unserer nationalen Rüstungsindustrie, sondern LEIDER nur die nüchterne Analyse der derzeitigen Realität.

Die FREMM sind im Schnitt durchaus jünger als die F-124 !
Zudem: Willst Du die Unfähigkeit unsrerer Regierungen ab 1995, unsere Marine mit adequat Mitteln/Waffen/Wartung/Upgrades etc. zu versorgen als technische Unfähigkeit bezeichnen ?
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@Broensen
Zitat:Falls die Trägereinheiten funktionieren sollten, wären sie ja auch leistungsfähiger als es direkte Nachrüstungen überhaupt sein könnten.
Leistungsfähiger würde ich jetzt nicht unbedingt sagen aber günstiger und (vermutlich) schneller wäre es zumindest.

Kommt aber auch mit entsprechenden Einschränkungen. Diese Trägereinheiten können nicht wirklich alleine gelassen werden, was dann mit der Intensivnutzbarkeit der Fregatten kollidiert. Nützt ja nichts, dass unsere Fregatten für >1 Jahr auf Station bleiben können, wenn die Trägereinheit es nicht kann. Gilt für LV/BV wie auch für IKM.
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(27.10.2025, 12:03)DopePopeUrban schrieb: Leistungsfähiger würde ich jetzt nicht unbedingt sagen
Wir könnten damit sowohl F125, als auch K130 mit einer hohen Zahl von FK ausstatten. Selbst wenn wir es schaffen würden, in die vorhandenen Schiffe VLS einzubauen, dann reden wir da über vielleicht 16 Zellen. Auch mit Containern auf den Decks kämen wir bei weitem nicht auf die Kapazitäten eines solchen Anhängers. Und bei K130 wäre es auch noch mit einem Verlust der Heli-Fähigkeit verbunden, auf der F125 müssten vmtl. Boote dran glauben.
Auch kann auf so einem Anhänger das volle ACTAS eingesetzt werden, das zumindest in der K130 wohl nicht so einfach untergebracht werden könnte.

Insofern, doch: leistungsfähiger, wenn auch mit operativen Einschränkungen und der Schwachstelle der Anbindung.
Zitat:Diese Trägereinheiten können nicht wirklich alleine gelassen werden, was dann mit der Intensivnutzbarkeit der Fregatten kollidiert. Nützt ja nichts, dass unsere Fregatten für >1 Jahr auf Station bleiben können, wenn die Trägereinheit es nicht kann.
Im LV/BV wirst du die F125 auch nicht ein Jahr im Nordmeer lassen, ohne dass sie mal einen eigenen oder verbündeten Hafen anläuft. Und entweder kann man den dann mit einem Austausch-Anhänger erreichen, weil er in einer sicheren Zone liegt, oder ein solcher wird dorthin geleitet, bspw. durch eine K130, die ja auch auf die Waffen des Anhängers zugreifen kann.
Natürlich ist das ein Thema, aber keins, das man nur unter unverhältnismäßigem Aufwand lösen könnte.
Und beim Einsatz mit der K130 wäre es sowieso kein Thema, vor allem nicht in der Ostsee.
Zitat:Gilt für LV/BV wie auch für IKM.
Für IKM kann man die Anhänger zwar auch nutzen, aber das war eigentlich nicht meine Intention. Man kann aber z.B. aus einem EGV und einer F125 einen kleinen Einsatzverband bilden, bei dem die Waffen dann auf dem EGV sind statt auf einem Anhänger. Außerdem sollte es gerade für IKM im Mittelmeer und afrikanisch-arabischen Raum vergleichsweise einfach sein, einen Anhänger außerhalb gefährdeter Zonen zu tauschen, ohne dass die F125 dafür nach WHV schippern muss.
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(27.10.2025, 11:28)Milspec_1967 schrieb: Zudem: Willst Du die Unfähigkeit unsrerer Regierungen ab 1995, unsere Marine mit adequat Mitteln/Waffen/Wartung/Upgrades etc. zu versorgen als technische Unfähigkeit bezeichnen ?

Ja, denn unsere Rüstungsindustrie hätte sich ja auch mal für den Export vernünftig aufstellen können Rolleyes

Wenn unsere technischen Fähigkeiten so "toll" wären, wie du behauptest, würden uns die Kunden die Bude einrennen - tun sie leider aber nicht.

Im Gegensatz zu Italien oder Frankreich sind wir ja nicht mal in der Lage, eine Fregatte mit einem vollständigen Einsatzsystem auszurüsten.

Was wir können, ist der Schiffbau selber (mit Ausnahme, dass unsere Schiffe nach Bau nicht gerade im Wasser liegen, die Brandschutzbeschichtung von der Wand fällt und so weiter Wink)- unsere Schiffe haben wohl die besten Standkraft, die man konstruieren kann, ob sie aber im Gefecht auch den versprochenen Mehrwert generiert, kann keiner sagen. Erstmal macht es unsere Schiffsentwürfe deutlich komplexer, als die anderer Nationen und mindert damit die Exportchancen.

Du hast sicherlich recht damit, dass wir das alles könnten (so die Politik und die Bundeswehr denn wollte, dann müssten wir halt alles selber entwickeln) - aber derzeit können wir es nicht liefern, so einfach ist das.

Heißt, wenn man einen zeitnahen Ersatz für F126 will, kauft man halt eine Type 26, FDI oder sonstwas von der Stange und nutzt die nächsten 15 Jahre dafür, die fehlenden Komponenten des Einsatzsystems zu entwickeln und ein "wirkliches" Systemhaus See aufzubauen - und zwar eines, was nicht nur der Gewinnoptimierung der Industrie dient.
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(27.10.2025, 13:43)DeltaR95 schrieb: Ja, denn unsere Rüstungsindustrie hätte sich ja auch mal für den Export vernünftig aufstellen können Rolleyes

Wenn unsere technischen Fähigkeiten so "toll" wären, wie du behauptest, würden uns die Kunden die Bude einrennen - tun sie leider aber nicht.

Im Gegensatz zu Italien oder Frankreich sind wir ja nicht mal in der Lage, eine Fregatte mit einem vollständigen Einsatzsystem auszurüsten.

Was wir können, ist der Schiffbau selber (mit Ausnahme, dass unsere Schiffe nach Bau nicht gerade im Wasser liegen, die Brandschutzbeschichtung von der Wand fällt und so weiter Wink)- unsere Schiffe haben wohl die besten Standkraft, die man konstruieren kann, ob sie aber im Gefecht auch den versprochenen Mehrwert generiert, kann keiner sagen. Erstmal macht es unsere Schiffsentwürfe deutlich komplexer, als die anderer Nationen und mindert damit die Exportchancen.

Du hast sicherlich recht damit, dass wir das alles könnten (so die Politik und die Bundeswehr denn wollte, dann müssten wir halt alles selber entwickeln) - aber derzeit können wir es nicht liefern, so einfach ist das.

Heißt, wenn man einen zeitnahen Ersatz für F126 will, kauft man halt eine Type 26, FDI oder sonstwas von der Stange und nutzt die nächsten 15 Jahre dafür, die fehlenden Komponenten des Einsatzsystems zu entwickeln und ein "wirkliches" Systemhaus See aufzubauen - und zwar eines, was nicht nur der Gewinnoptimierung der Industrie dient.

Wozu soll eine Industrie sich technisch aufstellen und forschen und investieren für Export, wenn der Export von High Value Systemen in Nicht NATO Staaten politisch nicht gewünscht ist und verweigert wird ?
(MEKO A200 ist kein High value sondern Brot und Butter für Low Budget Staaten...steht also außen vor und macht auch interims daher für die deutsche Marine Null Sinn)
Es gab immer nur maßgeschneiderte Goldrandlösungen für die deutsche Marine...Export war da nie Sinn und Zweck des Entwurfs! (F-122, F-123, F-124, F-125 bis hin zu F-126)
F/I hingegen nutzen quasi Ihre eigenen Export Varianten...das schafft Synergien...und F/I haben zum Teil sogar schlechteres Waffen/Sensoren Equipment als die Exportvarianten (FDI GRE ist besser als das französische Pendant)
Die deutsche Marine Rüstungsindustrie ist nur bei U Booten auf export ausgerichtet...Überwasser gibt es nur DEUTSCHE MARINE...sonst nix Nennenswertes.
Da wäre ein grundsätzliches Umdenken in der Export Politik notwendig....mit der SPD / Grüne aber nicht denkbar !
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Die Lösung wäre ein F127 Los 0 ohne AEGIS und SPY-6 dafür die bestellen APAR Block 2 und TRS-4D und die NATO darauf hinweisen dass man bis zur verspäteten Einführung die größte P-8A Flotte in Europa bereit stellt für ASW.
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(27.10.2025, 17:26)Milspec_1967 schrieb: Da wäre ein grundsätzliches Umdenken in der Export Politik notwendig....mit der SPD / Grüne aber nicht denkbar !
Mir fällt das immer schwer, Export von hochwertigen Rüstungsprodukten außerhalb unserer langfristig gesichert Verbündeten positiv zu betrachten. Und das nicht aus moralischen Gründen, sondern aus rein egoistischen Sicherheitsinteressen.
NATO, Schweiz, Five Eyes, die alten Tigerstaaten und Israel sind legitime Exportziele, deren militärische Stärkung in unserem Interesse liegen sollte und denen wir auch ein hinreichendes Vertrauen entgegen bringen können, um ihnen unsere Hochwerttechnologie zur Verfügung zu stellen. Auf alle anderen Staaten der Welt trifft das mMn nicht zu, daher sollten wir sehr bedacht handeln, wenn wir ihnen Rüstungsprodukte zur Verfügung stellen.

Daher wäre es mMn nicht angebracht, bei unserer Schiffsbauindustrie auf das Exportpotential außerhalb dieser Nationen Rücksicht zu nehmen, im Gegenteil. Allerdings sollte man natürlich nationale Sonderlocken weitestgehend reduzieren, um wenigstens innerhalb dieser Gruppe Exportchancen und die sich daraus ergebenden Synergieeffekte zu generieren.
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@Pmichael
Zitat:Die Lösung wäre ein F127 Los 0 ohne AEGIS und SPY-6 dafür die bestellen APAR Block 2 und TRS-4D und die NATO darauf hinweisen dass man bis zur verspäteten Einführung die größte P-8A Flotte in Europa bereit stellt für ASW.
Und wie soll das gehen? Wenn die A400 baureif wäre, befände sie sich bereits im Bau. Ist sie aber nicht.
Da hilft es auch nicht die AEGIS-Komponenten heraus zu sparen, denn die A400 in ihrer jetzigen Form ist in einem Top Down Prozess zwischen TKMS, BMVg und BAAINBw entstanden. Das was an Zeit durch den Entfall des FMS gewonnen wird, müsste man alleine schon für die nötige Umgestaltung aufwenden, würde am Ende vermutlich sogar noch länger dauern.

Schleppsonare kann man leider nicht durch P-8As ersetzen.
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(27.10.2025, 18:17)DopePopeUrban schrieb: Schleppsonare kann man leider nicht durch P-8As ersetzen.

Die Hauptlast der ASW im Norden wurde im Kalten Krieg und wird auch heute durch MPA getragen werden müssen - Stichwort MAD. Mit den letzten Entwicklungen zur Detektion von U-Booten und sonstigen Unterwasserobjekten aus dem Orbit heraus rutschen die "großen klassischen Schleppsonare" meiner Meinung nach bald in die zweite Reihe.

Durch den Verzug der F126 um mehrere Jahre stehen der Deutschen Marine damit in 2029 nur zwischen "1 bis 4" Schleppsonare zur Verfügung - die von F123B.

Ist eigentlich irgendwo mal bekannt geworden inzwischen, wie das ASW-Segment der F123B aussehen wird? Sprich auch mit konkreten Lieferanten?

(27.10.2025, 18:17)DopePopeUrban schrieb: Da hilft es auch nicht die AEGIS-Komponenten heraus zu sparen, denn die A400 in ihrer jetzigen Form ist in einem Top Down Prozess zwischen TKMS, BMVg und BAAINBw entstanden.

Das haben wir hier doch schon geklärt, dass die "Idee" MEKO A400 schon mindestens seit 2015 bei tkMS herumgeistert. Man sie jetzt halt einfach "clever" genutzt, weil man sich bewusst war, dass die Zeit der F124 bald zu Ende ist. Chance erkannt, Chance genutzt und sich weit vor allen Mitbewerbern in Position gebracht. Muss sogar ich neidlos anerkennen... Tongue
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