24.11.2025, 15:57
(24.11.2025, 14:39)Helios schrieb: Fällt dir ein Design ein, das keine Vorkrängung aufweist, in allen Zuständen?
Das Problem bei F125 - soweit ich das verstanden hatte - war doch, dass das Schiff bei der vertraglich definierten Grundbeladung ("Einsatzverdrängung) nicht "gerade" im Wasser lag und man dies jetzt durch eine Massenverschiebung (sprich Gegenballast im Ballastank) "mitigiert" hat.
Zitat:Die ausgelieferten Fregatten haben voll beladen eine Vorkrängung von ca. 0,5 Grad nach Steuerbord. Diese Restvorkrängung kann sowohl durch die Nutzung der Ballastwassertanks als auch durch priorisierten Verbrauch von Kraftstoff aus einem der Steuerbord-Bunker nach wenigen Seemeilen Fahrt ausgeglichen
werden.
...
Der Gewichtsausgleich wurde durch eine Vergrößerung eines Kraftstoffbunkers auf der Backbord-Seite erreicht. Die Maßnahme erhöht gleichzeitig die Reichweite der Schiffe. Die Kosten hierfür trägt die industrieseitige Arbeitsgemeinschaft.
Sprich, man hat Gewicht verschoben und durch das mehr an Kraftstoff einen Teil der Indiensthaltungsreserve aufgefressen. Ich will das auch gar nicht "überdramatisieren", weil es aus meiner Sicht ein hinnehmbares Problem mit einer praktikablen Lösung ist, aber für mich ist der Entwurf damit als "komplex" einzustufen und ich würde wie du eine Anpassung vermeiden und direkt "ohne Altlasten" am Reißbrett anfangen.
Die meisten Kunden, mit denen ich gearbeitet habe, fordern ein Schiff, welches im definierten "Grundzustand" ohne komplexe Ballastwassersysteme oder Fahranweisungen nahezu gerade im Wasser liegt. Nicht, weil das technisch ein Problem wäre, sondern weil man die Komplexität scheut, die so etwas für die Besatzung unter Stresssituationen mit sich bringt.
Es sprich doch auch nichts dagegen, wenn man am Reißbrett sitzt, den Entwurf direkt in dem Rahmen skalierbar zu machen, wie eine PPA oder FREMM. Die gibt es mit nahezu identischem Rumpf ja auch in verschiedenen Fähigkeitsstufen und Verdrängungsklassen. Solange da halt nicht wieder eine 10.000 bis 11.000 t F126 bei rauskommt...

Daher finde ich die Entwicklung bei F123 sehr interessant, dass man jetzt endlich auf Komposit-Strukturen an Oberdeck übergeht. Damit kann man einer Topplastigkeit, die dadurch entsteht, dass z.B. die heutigen EloKa-Systeme so empfindlich auf bordeigene Störemitter reagieren, gerne sehr weit oben auf der 360° Position sitzen, effektiv begegnen. EloKa ist ja bei weitem nicht das einzige System auf einem modernen Kriegsschiff, was so eine Position gerne hätte.
Wenn ich mir eine Fregatte bauen könnte, würde ich auch alles in einen dann halt leider sehr hohen integrierten Mast packen, wie das auch bei den CSC erfolgt. Damit wird vieles so viel leichter...
