24.11.2025, 11:57
(24.11.2025, 09:42)DeltaR95 schrieb: Ganz ehrlich? Das Schiff hat bei Auslieferung eine Vorkrängung aufgewiesen, die nicht korrigiert werden konnte - dies spricht für mich dafür, dass der Entwurf keinerlei Reserven mehr hat, ohne ihn grundsätzlich neu zu konstruieren.
Einen bestehenden Entwurf wie die F125 nach deinen (und auch meinen Vorstellungen) anzupassen, ist deutlich schwieriger, weil man schon an diversen Ecken Beschränkungen durch Bestandssysteme hat, die man berücksichtigen muss. Zudem sind die Systeme der F125 schon über 15 Jahre alt nach deren Selektion, sprich Obsoleszenzen wird es geben, die man lösen muss.
Mich persönlich würde es schon wundern, wenn man in endlicher Zeit (vor 2035) eine F125 mit Schleppsonar auf die Beine stellt. Das Gerücht, dass die F125 auch eine "SdEV" kriegen soll, geistert auch hier ja schon länger herum.
Damit kann man meiner Meinung nach direkt bei "0" auf dem sauberen Reißbrett anfangen ein Schiff zu konstruieren, welches genau für eine Sache gebaut wurde, nämlich den Kampf - ohne Schnörkel, ohne Sonderlösungen und deutsche Vorschriften- und Regelungswut.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass TKMS eine bestehende A-200 im Vorschiff um ein paar Meter strecken könnte, um mehr VLS-Zellen unterzubringen.
Im Schiffbau wird schon mit sogenannten "digitalen Zwillingen" gearbeitet, sprich das Schiff wird nicht mehr auf Papierplänen oder "PDF" geplant, sondern volldigital mit 3D CAD. Damit kann ich auch Leitungen und Kabel automatisch "routen" lassen und alles geht viel schneller als früher - sofern der Kunde halt diese Digitalisierung zulässt. Wenn man sich als Kunde aber im Jahr 2025 immer noch alles als 2D-Konstruktionszeichnung als PDF vorlegen lässt, um dieses dann zu kommentieren und anpassen zu lassen, darf man sich nicht wundern, wenn so eine Konstruktion halt Jahre an Verzug produziert.
Ich habe mal vor kurzem in einem (internationalen) Projekt mitarbeiten dürfen, da haben Werft und Kunde sowie alle Subunternehmer in EINER 3D-CAD-Anwendung gearbeitet. Man konnte täglich sehen, was sich wo geändert hat und wer welchen Fortschritt erzielt hat. So "entspannt" habe ich noch nie in einem Projekt konstruiert.
Ebenso bin ich mir sicher, dass man bis 2029 mit MBDA und Atlas einen "deutschen" ASROC mit einem sehr leichten Torpedo entwickeln kann, der auch Quad-Pack-fähig ist. Wir reden heute davon, dass es immer weniger U-Boote und immer mehr UUV geben wird, also benötige ich aus meiner Sicht auch mehr abstandsfähige Munition an Bord - und auch so ein kleiner Torpedo wie ein Northrop Grumman "Very Lightweight Torpedo" (VLWT) reicht aus, um einem U-Boot den Tag zu versauen. Mit Loch in den Hüllen fährt es sich sehr schlecht und vor allem sehr laut. Reichweite würde ich mir um ca. 150 km wünschen, am Anfang rein ballistische Flugkurve und in späteren Phasen mit Retargeting-Fähigkeit.
Es war wirklich ernst gemeint. Meine Schwerpunkte liegen woanders und bei technischen Detailfragen bzw deren Einordnung für mein Gesamtbild bin ich in froh über die Expertise in diesem Forum. Also vielen Dank dafür!
