Vor 10 Stunden
(Vor 11 Stunden)Helios schrieb: MICE/DAIL nutzt auch Ethernet, und wenn die Systeme bereits integriert sind wird kein entsprechender Übersetzer benötigt, bei einem solchen Schiff geht es nicht nur um Radar und CMS. Alles ist da vernetzt, das weißt du selbst. Dafür brauchst du irgendeinen Bus (bzw. mehrere), auch wenn Ethernet das Netzwerk selbst stellt, und auch wenn es vielleicht "nur" um die Betriebsinfrastruktur geht muss diese integriert werden. Entsprechende Schnittstellenrechner sind schon länger keine Seltenheit mehr, wieso sollten sie ausgerechnet bei den MEKOs nicht mehr zum Einsatz kommen?
Die Frage ist doch, worüber wir hier sprechen?
Ich kann nur Belege dafür finden, dass MICE/DAIL im Einsatzsystem eingesetzt wurde, sprich Waffen, Sensoren und ähnliches.
Zitat:The conventional point-to-point wiring for the weapons and electronic systems has been replaced by the MICE/DAIL (Multi-Interface Computer Equipment/Data Information Link) databus system developed by Blohm + Voss. Following the standardization of the mechanical interfaces for weapons and electronic systems by means
of modules (containers and pallets), the introduction of the Blohm + Voss MICE/ DAIL databus completed the
interface standardization (a MICE was incorporated into each subsystem).
Nach den öffentlichen Quellen kann man MICE/DAIL "nur" für die HYDRA und die MEKO aus Portugal nachweisen bzw. nur für diese ist die Literatur halbwegs aussagekräftig.
http://library.techlink.gr/ptisi/article...ticle=3301
Zitat:Um den Betrieb des Kampfsystems des Schiffes im Falle eines feindlichen Angriffs oder Ausfalls zu gewährleisten, umfasst die DAIL-Architektur mindestens zwei unabhängige Netzwerke mit der Möglichkeit zur Erweiterung auf bis zu acht.
Der Artikel spricht zudem davon, dass MICE/DAIL die "FE" verbindet. Diese sind beschrieben als:
Zitat:Jedes Schiff vom Typ MEKO verfügt über Anschlüsse Standardabmessungen für die Installation alternativer Waffen- und Elektroniksysteme, die zuvor mit allen ihren Subsystemen in Kisten oder Rahmen mit kompatiblen Abmessungen untergebracht werden und so Funktions Einheiten (Funktions Einheits: FE) bilden.
Der Artikel setzt MICE/DAIL konkret auch "nur" in Verbindung mit dem MEKO Mod 3.
Ebenso nicht für Anwendungen in der Schiffstechnik, das Plattformautomationssystem war, ist und bleibt aus guten Gründen außer ein bißchen "Statusaustausch" vom Einsatzsystem getrennt. Das sehen auch alle Klassifikationsgesellschaften so vor.
Das deckt sich auch mit meinem Wissen über F123 und F124. Die Schiffstechnik ist dort komplett außen vor.
(Vor 11 Stunden)Helios schrieb: MICE/DAIL nutzt auch Ethernet, und wenn die Systeme bereits integriert sind wird kein entsprechender Übersetzer benötigt, bei einem solchen Schiff geht es nicht nur um Radar und CMS.
Falsch formuliert, mein Fehler. Als MICE/DAIL entwickelt wurde, waren sehr viele Systeme (z.B. Radar, Waffe) mit analogen bzw. diskreten digitalen Schnittstelle ausgestattet. Da machte es natürlich Sinn, die mittels MICE/DAIL auf Ethernet zu übersetzen. Anders macht das F124 mit ihren Bus Interface Unit (BIU) ja auch nicht. Diese sind aber soweit mir bekannt von Thales.
Da heute aber fast alle solche Systeme (mit Ausnahmen von bestimmten Waffen wie Rohrwaffen) direkt mit Ethernet geliefert werden, entfällt dieser Anwendungsfall aus meiner Sicht.
Das MICE/DAIL über lange Zeit auf den MEKO im Einsatzsystem genutzt wurde, zweifle ich gar nicht an, dafür gibt es auch Buchliteratur. Aber spielt das für die Bewertung eine Rolle, ob TKMS heute deshalb schneller Schiffe bauen kann? Ich meine nicht.
Der Hauptvorteil von MEKO ist heute noch die Standardisierung der Waffen und Sensorcontainer, weil dies eine gewisse Parallelisierung in der Konstruktion erlaubt. Wenn dem Schiffbauer bekannt ist, wie die SWAP-C "maximal" aussieht bei so einem Container, kann er das Schiff drum herum planen. Der Systemintegrator rüstet den Container nebenbei mit seinem Subsystemequipment aus.
Im Bereich der Schiffstechnik bin ich mir sehr sicher, dass jede MEKO anders aufgebaut ist. Da gibt es doch ein gutes Dutzend von Herstellern, die Schiffsautomationsanlagen bauen.
Ich bin da ganz deiner Meinung, eine MEKO A-200, die gut konfiguriert ist, ist nicht schlecht, sondern immer noch für unseren Bedarf ausreichend (auch die Debatte hatten wir beide ja schon mal
). Rumpf und Schiffstechnik kann TKMS ziemlich schnell "von der Stange" bauen und wenn der deutsche Kunde sich bei seinen Wünschen in dem Rahmen bewegt, was die Waffen- und Sensor "FE" nach SWAP-C hergeben, dann sehe ich da keinerlei Risiko, welches diese Stop-Gap-Lösung verhindert.

