16.11.2025, 21:24
@Leuco
Bezüglich der CODAD Powerplant sehe ich wenig Probleme. Es ist keine Textbuch ASW-Maschinerie, aber sie ist keinesfalls ungeeignet, findet sich bspw auch auf der Tamandare Klasse und der Type 31.
Zitat:Welches Argument spricht denn für FDI im Vergleich zur A200. Hatten wir nicht mal besprochen, dass die Antriebsanlage der FDI nicht besonders gut für ASW geeignet ist?Es gibt, zumindest für mich, mehrere.
- Der Entwurf ist jetzt gerade in diesem Moment baufertig. Wir hatten bezüglich eines F126 bereits vor einigen Tagen die groben Zeitpläne überschlagen, in denen ein Ersatz beschafft werden müsste. Damit eine entsprechende Einheit 2029/30 zuläuft, muss der Baubeginn Mitte/Ende 2026 erfolgen. Das sind rund 7-9 Monate bis zum Stahlschnitt.
MMn wird alleine der Vertragsabschluss bereits so lange dauern. Wenn dem noch ein Planungsprozess vorangestellt wird, brauchen wir auf einen Baubeginn vor Q1/2 2027 gar nicht erst hoffen.
Insofern sind baufertige off-the-shelve solutions mMn die einzige Möglichkeit, noch irgendwas im Zeitrahmen auf die Beine gestellt zu bekommen, von denen die FDI (in der Kimon Konfiguration) den meisten Mehrwert bietet. Denn:
- Die FDI ist ansatzweise volldimensional ausgerüstet. Sie kann sowohl im ASW, wie auch Verbandsflugabwehr wirken, verfügt zudem über eine BMD-Eigenschutzfähigkeit. Was gerade deshalb relevant ist, weil uns sowohl unsere ASW wie auch AAW Fähigkeiten in Naher Zukunft abhanden kommen. Und ballistic-/hypersonic defense steht der Flotte laut Planung frühestens ab 2035 zur Verfügung, obwohl man 2029 kriegstüchtig sein will.
Das ist auch gerade deshalb relevant, weil die Marine keine "wegwerf-Fregatten" beschafft. Wenn die FDIs perspektivisch durch eigene Fregatten ersetzt werden, können sie problemlos als Korvetten-Ersatz betrieben werden. Was insofern vorteilhaft ist, als dass die luftseitigen Bedrohungen in der Ostsee bezüglich BM/HS nahezu identisch zum Nordmeer sind, denn die russische Baltikflotte ist flächendeckend mit hypersonischen und semiballistischen Lfk ausgerüstet. Sowohl Polen wie auch Schweden rüsten sich entsprechend, wohingegen wir mit RAM und ESSM kaum dagegen wirken könnten.
- Bezüglich der Ostsee bieten sich zudem interessante Kooperationsmöglichkeiten. Die FDI steht ebenfalls im Rennen für die dänische und schwedische Marine, die ihrerseits aber keine Bauwerften für diese Schiffe zur Verfügung haben. NavalGroup hatte Indonesien bereits angeboten, den lokalen Bau von FDIs im Ausland zu unterstützen, somit sollte eine Lizenzproduktion dieses Typs auch hier in Deutschland machbar sein.
- Des weiteren kann sie als Technologieeinstieg für MBDA Produkte in der DM dienen, besonders bezüglich Lfk. Aktuell ist dieser Wechsel des Ökosystems die einzige Möglichkeit, volldimensional befähigte Schiffe (inklusive dem Einheitszerstörer) zu realisieren ohne die gesamte Fregattenflotte um AEGIS herum zu bauen. Das wird auch gerade später mit Lfk der IRIS-T Familie sowie HYDIS/HYDEF relevant werden, für die wir nach aktuellen Planungen in der Marine weder Verwendungszweck noch Verwendungsmöglichkeiten hätten.
Eine entsprechende Beschaffung sollte zudem als überzeugendes Argument dienen, Diehl Produkte in die Konzeptphase des NexGen SYLVER zu bringen (das ebenfalls von NavalGroup gebaut wird), womit wir dann letztendlich den europäischen Universalstarter hätten, dessen Existenz ich für lange Überfällig halte.
Bezüglich der CODAD Powerplant sehe ich wenig Probleme. Es ist keine Textbuch ASW-Maschinerie, aber sie ist keinesfalls ungeeignet, findet sich bspw auch auf der Tamandare Klasse und der Type 31.
