15.11.2025, 14:24
(15.11.2025, 13:07)ObiBiber schrieb: ... da reicht Meko A200G mit der entsprechenden Ausstattung! ... für IKM kann man die MuSe entsprechend gestalten und entweder einzeln oder im Verbund einsetzen …Auch interessant der Gedanke, dass man die Rollen vertauscht: Im IKM wird der Unterstützer zum Träger des Auftrags und das Kriegsschiff unterstützt nur durch Geleitschutz. Man braucht dann halt immer zwei Einheiten für einen Auftrag, die dann auch noch jede für sich mehr Personal erfordern. Denn eine MUsE wird sich nicht ausreichend schützen können, um im IKM zu bestehen, braucht aber erheblich mehr Personal als ein reiner Versorger, das sie ja selbst Aufträge erledigen muss. Und eine MEKO200 erfordert mangels Bauraum für Automatisierung schon min. die gleiche Besatzung wie eine für IKM-Einsätze teiloptimierte Fregatte. Man hat dann also Versorger mit mehr Personalbedarf und Kriegsschiffe mit dem gleichen Personalbedarf, braucht aber im Alltagsbetrieb immer zwei für das gleiche, was sonst eins könnte, wenn die Fregatte nicht so eingeschränkt konzeptioniert wäre.
Solche Ansätze laufen immer darauf hinaus, dass man entweder deutlich weniger IKM-Aufträge übernimmt, erheblich mehr Personal gewinnt als mMn realistisch ist, oder sogar beides zugleich. Hauptsache weg von "deutschen Sonderlocken". Dass die trotz teilweise absurder Auswüchse einen grundsätzlichen Sinn haben, wird dabei ausgeblendet.
(15.11.2025, 13:28)DeltaR95 schrieb: Aus meiner Sicht liegt der Fehler zum einem in der Konzeption, zum anderen am "grottigen" Projektmanagement in der deutschen Beschaffung.Ich denke, das ist hier unbestritten. Trotzdem gibt es aber auch abseits davon schon ganz falsche Ansätze in der Umsetzung grundsätzlich wünschenswerter Konzepte. Schon die Anforderungen werden meist falsch definiert.
Zitat:Das fängt dabei an, dass man ständig den neuesten Vorschriften hinterherrennen will und dies auch noch in der Bauphase durchdrücken will sowie einer Rüstungsindustrie, die dem Auftraggeber sprichwörtlich als erzieherische Maßnahme nicht mal "den Vogel zeigt", sondern munter immer weiter alles verspricht, weil man damit natürlich gutes Geld verdienen kann - späte Änderungen sind natürlich immer seeehr teuerVor allem besteht da ein erheblicher Wiederspruch zwischen diesem Anpassungsdruck während der Bauphase und dem zeitgleichen Beharren auf Anforderungen aus der Konzeptionsphase, die längst überholt sind. Das ist ja nicht nur im Schiffsbau so, der UHT Tiger ist da ein gutes Beispiel für solche Beharrungskräfte.
Die Problematik dahinter ist aber auch tiefer verwurzelt und geht über den Beschaffungsapparat hinaus. Die gesamte BW ist in ihrer Spitzenstruktur nicht schnell genug anpassungsfähig, was dazu führt, dass meistens geltende Konzepte und Pläne längst von der Realität überholt wurden. Beispiel: Zielbild Heer. Das gilt noch. Hat aber nichts mehr mit den realen Perspektiven zu tun, außer insofern, dass sich Beschaffungen und Prozesse noch daran ausrichten, obwohl es längst überholt ist ... Ich schweife ab.

Zitat:Auf der anderen Seite: Stell' dir mal vor, wie groß eine F126 werden würde, wenn neben ihre "IKM-Fähigkeiten" noch 32, 48 oder 64 VLS-Zellen treten würden. Braucht es das wirklich? Ich bin halt der Meinung, nein, braucht man nicht.Also ausgehend von 4x8 Zellen auf dem Oberdeck, würde man das Schiff um etwa vier Meter verlängern müssen.

Aber das ist ja eben auch der falsche Gedanke. Diese Fähigkeiten müssen ja nicht unbedingt nebeneinander zusätzlich existieren, wenn man sie sinnvoll implementiert. DPU und ich haben lange über multifunktionale Mehrzweckhangars diskutiert, die können Teil eines solchen Konzeptes sein. Und deshalb ist z.B. auch ein Schleppsonar modular nicht zwingend eine dumme Idee, eben weil es so einen Raum einnehmen kann, der in IKM-Einsätzen anders Verwendung findet.
Zitat:Deinen Ansatz der teilgekaderten Besatzung finde ich interessant, würde ihn aber aufgrund der fachlichen Komplexität eher auf einem LHD/LPD sehen. Im Friedensbetrieb halt 80 bis 120 Mann als Stammbesatzung, im LV/BV mit Reservisten aufgefüllt.Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Es geht doch um schiffstechnische Tätigkeiten. Warum sollten die ausgerechnet auf einem LHD/LPD einfacher sein?
Ich würde ja auch gerade darauf hinaus wollen, dass es eben spezialisierte Reservisten sind, die explizit als Schadensabwehreinheiten ausgebildet und eingesetzt werden. Die könnten auch in sich eine teilaktive Untereinheit der Besatzung sein. Also ein professionalisierter Kern von wenigen Mann, die nach Bedarf durch Reservisten verstärkt werden, die dann unter ihrer Führung stehen.
Wenn man in diesen Einheiten auch ehemalige SaZ hat, die zuvor qualifizierte Posten auf Schiffen innehatten, kann man das dann noch mit der Personalreserve im Einsatz, also quasi Feldersatz, kombinieren. Das wäre aber nur ein Nebeneffekt, im Kern geht es um spezialisierte Gefahrenabwehreinheiten.
Evtl. könnte das auch eine attraktive WDL-Verwendung sein. Keine AGA o.ä., sondern direkt eine Verwendungs-spezifische Ausbildung zum Gefahrenabwehr-Matrosen der Reserve mit abschließender Ausbildungsfahrt. Könnte mir schon vorstellen, dass sich dafür einige interessieren könnten, auch hinsichtlich des anschließenden Reservistendienstes.
Zitat:Wenn man die vier F125 außer Dienst stellt, bekommt man drei LHD/LPD Rumpfbesatzungen zusammen. Wir hätten dann drei LHD/LPD für LV/BV und IKM, neben den Fregatten und deutlich mehr Fähigkeiten. Mit dann 6 F126 und bis zu 8 F127 wäre die Marine "gerade so" auskömmlich aufgestellt.Gegenvorschlag: Wir ersetzen sowohl die 4 F125, als auch die 6 F126 durch 10 tatsächliche Mehrzweck-Kriegsschiffe und sind damit mehr als nur "gerade so" auskömmlich aufgestellt.
