15.11.2025, 12:46
(15.11.2025, 12:31)DeltaR95 schrieb: Tja, dann wäre der logische Schluss, dass man sich eben nicht "overstretched", sondern die Schiffe konsequent auf das ausrichtet, nämlich LV/BV was heute und in Zukunft wieder Bedeutung hat und mit den geringfügigen Einschränkungen lebt, die "nicht IKM-befähigte LV/BV-Schiffe" mit sich bringen.Das war aber nicht dein Standpunkt. Du sprachst davon, für IKM entsprechende Plattformen zu beschaffen, z.B. LHD. Das wären ja eben spezialisierte IKM-Schiffe neben den Fregatten.
Das hat früher auch geklappt, sogar mit den F122ern. Dann fährt man halt den "internationalen" IKM-Beitrag runter und überlässt diesen den Nationen, die keine Probleme haben, neben ihren Fregatten noch spezialisierte IKM-Schiffe zu betreiben.
Zitat:Wenn wir nicht genug Personal haben, dann hat LV/BV immer Vorrang. Derzeit planen wir aber Fregatten mit IKM-Ausstattung (F126) für die wir noch nie einen realen Anwendungsfall bzw. Bedarf hatten.Ich bin kein Freund der F126, das allerdings aufgrund der konkreten Umsetzung und nicht wegen der grundsätzlichen Überlegungen dahinter.
Ein Kriegsschiff sollte natürlich in erster Linie genau das sein, also muss seine Ausstattung den Bedürfnissen von LV/BV entsprechen. Das sollte immer der Ausgangspunkt eines Schiffsdesigns sein. Das spricht aber mMn nicht dagegen, ein solches Schiff auch bspw. intensivnutzbar auszulegen und mit modularen Optionen zu versehen, um es auch in anderen Rollen sinnvoll einsetzen zu können, für die sich die zusätzliche Beschaffung einer spezialisierten Plattform nicht lohnt.
(15.11.2025, 10:48)DeltaR95 schrieb: Die Besatzungstruktur eines Arleigh Burke entstammt dem Denken des Kalten Krieges und ist damit vom ENDE her gedacht worden - sprich aus der Sichtweise, wieviel Personal man wirklich im Kriegsfall benötigt, um durchhaltefähig zu sein. ... Über die Zumwalt gibt es genügend Berichte, dass die kleine Besatzung eine "Herausforderung" für die Schadensabwehr darstellt.Mal ein Ansatz dazu:
Wenn wir Kriegsschiffe bauen, die mit minimaler Besatzung und Intensivnutzbarkeit für die Alltagsjobs gut geeignet sind, aber im Kriegsfall Probleme bei der Schadensabwehr u.a. bekommen, dann könnte man da auch mal über ein Konzept nachdenken, das für diese Schiffe von vornherein eine Art teilgekaderte Mannschaft vorsieht. Also eine aktive Besatzung, die für den IKM-Dienst genügt und es bei diesem auch entsprechend komfortabel an Bord hat, während das Schiff darauf ausgelegt ist, die Besatzungsstärke für Kriegseinsätze zu verdoppeln durch Hinzuziehung von entsprechend ausgebildeten Reservisten, die an Bord eben für Schadensabwehr und Hilfstätigkeiten zuständig sind, aber auch eine Personalreserve für qualifizierte Posten darstellen können, je nach Vorverwendung.
Das kann man einerseits zum Teil durch zusätzliche Unterkünfte abbilden, die im IKM für Spezialkräfte o.a. Passagiere genutzt werden, andererseits auch über Kabinendesigns, die es ermöglichen, entweder komfortabel 2/4 Personen oder unkomfortabel 4/8 aufzunehmen. Wenn man so etwas von vornherein beim Schiffdesign berücksichtigt, sollte das ja keine größere Herausforderung sein und bringt alles gut unter einen Hut, auch so Aspekte wie MilEvac/Seenotrettung.
Unsere Schiffe sind halt mMn nicht schlecht, weil sie IKM-optimiert sind, sondern weil sie einfach schlecht konzeptioniert wurden.
