Gestern, 12:06
@DeltaR95
Irgendwie wird in dieser Diskussion die wir hier um einen F126-Ersatz führen nicht so wirklich berücksichtigt, dass wir nicht nur die F123B zeitnah ersetzen müssen, sondern ebenfalls die F124. Denn die ist zwar funktionstüchtig so wie sie jetzt gerade ist, allerdings wird sie aufgrund der fehlenden Haupteffektor-Reserven im LV/BV nicht lange aktiv bleiben können.
Wir hatten hier vor einigen Monaten bereits hitzige Diskussionen darum geführt, was auf einer ASW-Fregatte denn nun gebraucht und nicht gebraucht wird. Damals wurde dann verargumentiert, dass AAW-Fähigkeiten oberhalb des Eigenschutzes nicht auf einer solchen Einheit erforderlich wären, weil diese von darauf ausgelegten Einheiten (also der F127) gestellt werden würde. Was ich persönlich zwar für ineffizient halte, aber zumindest doktrinal nachvollziehen kann.
Jetzt wiederum heißt es auf einmal, dass wir am besten gestern eine „bare bones“ Zwischenlösung auf Basis der A200 benötigen, die nach Möglichkeit vor 2030 zulaufen soll (unabhängig davon wie realistisch das ist), während man das Element, dass diese A200 im Zweifel am Leben erhalten soll (also die F127) Guten Gewissens erst ab 2035 in der Flotte sehen mag.
Was dann logischerweise bedeutet, dass diese Zwischenlösung für den Zeitraum bis 2035 entweder nur begrenzt (also im Rahmen von internationalen task forces in denen uns jemand den hintern retten kann) oder gar nicht eingesetzt werden kann. Da sprechen wir dann maximal von unterstützenden Maßnahmen, nicht von dem Stellen eigenständiger Fähigkeiten.
Was für mich in diesem Fall den generellen Sinn einer solchen Zwischenlösung infrage stellt. Denn britische, französische oder niederländische Task Forces können auch ASW, wenn wir nicht dabei sind. Da muss man sich dann die Frage stellen, ob diese Ressourcen dann nicht in anderen Bereichen, in denen ein Investment zu einer deutlichen Mehrleistung im LV/BV führt (sei es der schnellere Zulauf der 212CDs, mehr MPAs/MALE, Stationierung von UUV in Norwegen usw) besser aufgehoben wären.
Wenn man hingegen umgekehrt sagt, dass man diese A200 auch ohne Komponente der Verbandsflugabwehr unabhängig einsetzten will, stellt das wiederum den Sinn der F127 infrage.
Das scheint für mich mehr von blindem Aktionismus getragen zu sein, als von einen tatsächlich zu Ende gedachten Ansatz. Denn der muss, um eine entsprechende Leistung zu liefern, eigentlich sowohl in der Dimension ASW wie die Dimension AAW zufriedenstellend wirken können. Das kann eine A200 wie sie hier skizziert wird nicht, könnte eine F126 ohne F127 auch nicht.
Sofern man also eine Zwischenlösung anstrebt, muss man sich eigentlich sowohl um die Fähigkeiten der F123B wie auch der F124 kümmern. Entweder muss also parallel zu einer hier skizzierten Zwischenlösung eine F127 in Dienst gestellt werden (was Dank der Natur der F127, FMS usw nicht passieren wird), womit eine solche bare bones Ausstattung machbar ist, oder, diese Zwischenlösung muss selber die Fähigkeiten der F124 ersetzen. Was konsequenterweise aber die Eignung der MEKO A200 als Basis dafür infrage stellt.
Zitat:Das Problem ist ein reines Kopfproblem innerhalb der Bundeswehr und der Marine, weil man glaubt, es besser zu wissen als der ganze Rest der Welt. Damit blockiert man sich für jede alternative "Stop-Gap-Lösung" und läuft absehbar in ein absolutes Desaster.Sagen wir mal so, wir befinden uns auch gerade in der ausgesprochen schwierigen Situation, dass uns sowohl die ASW-Fähigkeit wie auch die AAW-Fähigkeit in absehbarer Zeit abhanden kommt.
[…]
Wie kann man in Anbetracht so einer desolaten Lage zum Schluss kommen, dass eine MEKO A-200G "nutzlos" wäre?
Irgendwie wird in dieser Diskussion die wir hier um einen F126-Ersatz führen nicht so wirklich berücksichtigt, dass wir nicht nur die F123B zeitnah ersetzen müssen, sondern ebenfalls die F124. Denn die ist zwar funktionstüchtig so wie sie jetzt gerade ist, allerdings wird sie aufgrund der fehlenden Haupteffektor-Reserven im LV/BV nicht lange aktiv bleiben können.
Wir hatten hier vor einigen Monaten bereits hitzige Diskussionen darum geführt, was auf einer ASW-Fregatte denn nun gebraucht und nicht gebraucht wird. Damals wurde dann verargumentiert, dass AAW-Fähigkeiten oberhalb des Eigenschutzes nicht auf einer solchen Einheit erforderlich wären, weil diese von darauf ausgelegten Einheiten (also der F127) gestellt werden würde. Was ich persönlich zwar für ineffizient halte, aber zumindest doktrinal nachvollziehen kann.
Jetzt wiederum heißt es auf einmal, dass wir am besten gestern eine „bare bones“ Zwischenlösung auf Basis der A200 benötigen, die nach Möglichkeit vor 2030 zulaufen soll (unabhängig davon wie realistisch das ist), während man das Element, dass diese A200 im Zweifel am Leben erhalten soll (also die F127) Guten Gewissens erst ab 2035 in der Flotte sehen mag.
Was dann logischerweise bedeutet, dass diese Zwischenlösung für den Zeitraum bis 2035 entweder nur begrenzt (also im Rahmen von internationalen task forces in denen uns jemand den hintern retten kann) oder gar nicht eingesetzt werden kann. Da sprechen wir dann maximal von unterstützenden Maßnahmen, nicht von dem Stellen eigenständiger Fähigkeiten.
Was für mich in diesem Fall den generellen Sinn einer solchen Zwischenlösung infrage stellt. Denn britische, französische oder niederländische Task Forces können auch ASW, wenn wir nicht dabei sind. Da muss man sich dann die Frage stellen, ob diese Ressourcen dann nicht in anderen Bereichen, in denen ein Investment zu einer deutlichen Mehrleistung im LV/BV führt (sei es der schnellere Zulauf der 212CDs, mehr MPAs/MALE, Stationierung von UUV in Norwegen usw) besser aufgehoben wären.
Wenn man hingegen umgekehrt sagt, dass man diese A200 auch ohne Komponente der Verbandsflugabwehr unabhängig einsetzten will, stellt das wiederum den Sinn der F127 infrage.
Das scheint für mich mehr von blindem Aktionismus getragen zu sein, als von einen tatsächlich zu Ende gedachten Ansatz. Denn der muss, um eine entsprechende Leistung zu liefern, eigentlich sowohl in der Dimension ASW wie die Dimension AAW zufriedenstellend wirken können. Das kann eine A200 wie sie hier skizziert wird nicht, könnte eine F126 ohne F127 auch nicht.
Sofern man also eine Zwischenlösung anstrebt, muss man sich eigentlich sowohl um die Fähigkeiten der F123B wie auch der F124 kümmern. Entweder muss also parallel zu einer hier skizzierten Zwischenlösung eine F127 in Dienst gestellt werden (was Dank der Natur der F127, FMS usw nicht passieren wird), womit eine solche bare bones Ausstattung machbar ist, oder, diese Zwischenlösung muss selber die Fähigkeiten der F124 ersetzen. Was konsequenterweise aber die Eignung der MEKO A200 als Basis dafür infrage stellt.

