15.09.2025, 16:34
(13.09.2025, 13:18)Broensen schrieb: Welche Klasse wir hier afair noch gar nicht als Ersatzlösung diskutiert haben, ist die italienische PPA, die sich aktuell in Produktion befindet.Ich möchte das gerne nochmal aufgreifen mit Blick auf eine kurzfristige Notlösung der F126-Frage in Kombination mit der späteren Verwendung dieser Schiffe in der Ostsee als Korvetten-Nachfolge.
Die laufende Zusammenarbeit von Neu-NVL-Eigner Rheinmetall mit Leonardo und von TKMS mit Fincantieri (U212) spricht mMn dafür, dass eine Lizenzfertigung der PPA auf deutschen Werften eine größere Chance auf erfolgreiches Gelingen haben könnte als das bei FDI u.a. der Fall wäre. Zumal eben die PPA längst Einsatzreife erreicht haben und somit auch sehr kurzfristig mit vergleichsweise geringem Risiko in den Bau gehen könnten.
Die PPA sind als OPV ausgelegt und haben einen Schwerpunkt auf der Flexibilität für Einsätze außerhalb klassischer Seekriegsszenarien mit einer großen Vielfalt hinsichtlich einzuschiffender Subsysteme und containerisierter Zusatzfähigkeiten.
Die Bewaffnung als "light+" ist etwa auf dem Niveau der FDI:
1 × Oto Melara 127 mm/64 Vulcano
1 × Oto Melara 76 mm/62 Strales Sovraponte
2 × 8-cell SYLVER A70 VLS for 16 Aster 30 Block 1NT
Wobei sich die kleineren Geschütze, Torpedos und AShM in einer DE-Variante sicher austauschen ließen:
2 × Oto Melara Oerlikon KBA B06
8 x Teseo\Otomat MK2/E
2 × triple WASS B-515/3 launcher for Black Arrow 324 mm torpedoes
Ich persönlich würde mir den Austausch der 127/64 gegen eine Paarung aus einer zweiten 76/62 und einem Mk.49 wünschen, aber inwieweit sich RAM mit dem SADOC-CMS und den anderen Komponenten vertragen würde, entzieht sich meiner Kenntnis. Kann das jemand einordnen?
Was ich auch nicht einschätzen kann, ist die Leistungsfähigkeit von Radar und anderen Sensoren sowie den diversen EW-Systemen etc. Dazu würde ich gerne eure fundierte Meinung hören.
Aber klarer Vorteil ggü. z.B. FDI: 2 x NH90.
[Bild: https://i.redd.it/9nawt3fgw1m71.jpg]
Als Sonarausstattung sind wohl von Leonardo an Bord:
- Tauchersonar/OAS
- ATAS Active Towed Array Sonar
- Black Snake anti torpedo towed array sonar
- Unterwassertelefon
Inwieweit das für uns Sinn so ergibt, sei erstmal dahingestellt, denn mit Sicherheit ermöglicht der modulare Aufbau des PPA-Hecks alternativ die Verwendung des F126 MM ASW, auch wenn evtl. die Winden fest eingebaut werden müssten, da für die Schleppsonarstandorte keine Containerisierung vorgesehen zu sein scheint.
Frage an die Sonar-Experten: Fehlt da ein HMS schmerzhaft oder ist das durch ATAS/ACTAS verzichtbar?
Die Crew liegt je nach Ausführung zwischen 90 und 120, Betten sind über 170 vorhanden und 30 weitere können in Containern aufgenommen werden.
(14.09.2025, 21:57)spooky schrieb: gsweek.it via webarchive[Bild: https://i.postimg.cc/bwRm1dRW/image.png]
Was mich an dem Gedanken reizt, ist die mMn sehr gute Eignung der Schiffe in ihrer Zweitverwendung als Korvetten-Ersatz. Dort sind die Auslegung als OPV und die vermutlich für deutsche Verhältnisse wenig priorisierten Komfort- und Ausdaueraspekte unproblematisch. Aber die hohe Flexibilität für den Einsatz von UxV und Booten sowie die (begrenzten) Fähigkeiten hinsichtlich Seetransport und Versorgung, ermöglichten mMn die Übernahme einiger bisher für MUsE vorgesehener Aufgaben, insbesondere im Zusammenwirken mit dem Seebataillon und den Spezialkräften.
Das Schiff verfügt neben der Heckschleppe für ein 11m-Boot/USV im hinteren Deck über Platz für zwei weitere 11m-RHIB/USV oder 5xTEU mit seitlichem Ladetor sowie auf dem zentralen Deck mit 20to-Kran über Platz für 8xTEU oder 2x11m-Davits.) Darüber lassen sich die für die Ostsee geplanten USV/UUV einsetzen (<11m) und/oder versorgen (>11m). Über den zentralen Kran sollen sich sogar LCVP aufnehmen lassen, was dann evtl. auch auf CB90 zutreffen könnte.
Die Transportkapazitäten reichen auch aus, um bspw. in einem Hafen ein paar grundlegende Mittel zur Eigensicherung oder Versorgung entladen zu können. Klar, da reden wir maximal über eine Handvoll leichter Fahrzeuge o.ä., aber über die Sinnhaftigkeit des Panzertransports per Tender haben wir ja bereits ausgiebig diskutiert.
Ich sehe da einiges an Potential, um diese Schiffe als Ablösung für das 1. Los der K130 zu verwenden, dabei zugleich eine Übergangslösung für einen Neustart der F126-Beschaffung zu erhalten und die Tender-Nachfolge von ein paar Aufgaben zu entlasten.
Sollte ich veraltete Informationen verwendet haben, klärt mich gerne auf. Es kann ja durchaus sein, dass einiges an der Klasse in Serie nicht so gekommen ist, wie vorher geplant oder ich einfach schlechte Quellen hatte.