14.09.2025, 19:39
(14.09.2025, 15:51)DeltaR95 schrieb: Was sind denn die Szenare, für die ich meine Fregatte modular bauen muss?All jene, die nicht unter U-Jagd, Verbandsflugabwehr oder Geleitschutz fallen.
U-Jagd und Verbandsflugabwehr benötigen beide einige Grundauslegungen, die man direkt beim Schiffsentwurf fest mit einplanen sollte und für die auch eine modulare Einrüstung keinen Sinn ergibt.
Geleitschutz hingegen erfordert kaum mehr als jeder MSC ohnehin in der Grundbefähigung haben müsste.
Zitat:Faktisch alle "General Purpose Frigate" der Welt haben ein Bugsonar, ein Schleppsonar und Torpedo-Rohre an Bord (zzgl. dem Kleinram wie einem Sonobuoy Prozessor, Unterwassertelefon, etc.) um ASW abzudecken. Zumeist kommt da dann noch ein Helikopter dazu.Ein weiteres Schleppsonar. Also bspw. passives TAS+HMS fest verbaut und für U-Jagd-Einsätze zusätzlich modular ein aktives TAS.
Was bleibt dann noch an modularem Vorhalt?
Zitat:Man könnte den zweiten Hangar an Bord "flexibel" auslegen, sprich in der Nicht-ASW-Rolle fährt man nach internationalem Standard mit einem BHS zur See, für die ASW-Rolle kommt der zweite mit. Ohne zweiten Helikopter kann man dann ein UxV mitführen.Das muss nicht auf eine nicht-ASW-Rolle beschränkt sein, auch je nach Verbandszusammensetzung und Einsatzraum könnte ein UxV als zusätzlicher Sensorträger Sinn ergeben, wenn im Verband bereits genug Hubschrauber eingesetzt werden, bspw. durch den MAD oder einen verbündeten Träger.
Zitat:Brauche ich bei zwei BHS noch die Fähigkeit ein (!) UxV auszusetzen, wenn ich mit meinem Bugsonar und meinem Schleppsonar schon alle Bedrohungen abdecken kann?Brauchen nicht. Es kann in einigen Szenarien Sinn ergeben. Aber du suchst hier jetzt im Aufgabenfeld der U-Jagd nach einer Verwendung für modulare Fähigkeiten. Das ergibt wenig Sinn, weil für diesen Auftrag eben eine gewisse Grundausstattung gegeben sein sollte und dann auch ausreicht. Für eine reine ASW-Fregatte braucht man keine Modularität.
Die Modularität dient lediglich dazu, die Fregatte auch für andere Aufgaben sinnvoll nutzen zu können und somit die Zahl der für eine Aufgabe verfügbaren Einheiten zu erhöhen.
Nach aktueller Planung haben wir absehbar vier, später sechs ASW- und vier IKM-Einheiten. Wäre es nicht viel sinnvoller, wir hätten 9-10 ASW-Einheiten, die modular für IKM umgerüstet werden können?
Zitat:Ich denke nicht, denn solche UxV gehören vorstationiert - die Reichweiten lassen es ohne Probleme zu, die Dinger in sicherem Hafen zu Wasser zu lassen und von dort unerkannt in den Einsatzraum einzusickern.Kommt auf die Modelle an, was aktuell von der BW geplant ist, kann das höchstens in Nord- und Ostsee abbilden, nicht darüber hinaus. Dafür braucht es größere Muster wie eben MEKO S-X.
Aber ja - sehe ich für die U-Jagd auch so.
Zitat:Muss ich das auf einer Fregatte vorhalten?Im IKM kann das der Fall sein, man will je nicht jeder Fregatte immer einen Tender hinterherschicken.
Zitat:Das Problem der F125 ist, dass man alle "Grundfähigkeiten", die eine Fregatte bzw. ein Zerstörer normalerweise mitbringt (Stichwort AAW, ASW) weggespart hat und damit jetzt eine Fähigkeitslücke produziertKlar, das war Mist. Modularität darf nie Fähigkeitsverzicht sein, sondern immer Ergänzung einer MSC-Grundbefähigung, die IMMER zwingend auch ein VLS und ein Sonar beinhalten muss.
Zitat:Wenn der Ersatz der F126 eine "nationale" MEKO A-200 wird, gibt es die eh nur ohne Modularität, ansonsten kann TKMS vom Reißbrett neu anfangen.Eine kurzfristig zu beschaffende Notlösung kann gar nicht modular ausgelegt werden, das ist logisch. Deshalb würde ich es da auch für angebracht erachten, dass wir direkt eine Zweitverwendung dieser Schiffe einplanen, wenn sie mal nicht mehr im ASW gebraucht werden.
Zitat:Man mag mich korrigieren, aber das STANFLEX Konzept der Dänen hat nie einen glücklich gemacht.Das stimmt, das war auch zu ambitioniert und hat unnötige Modularität erzeugt. Ein Hauptgeschütz brauch ich nicht missionsspezifisch austauschen.
Zitat:Der Knackpunkt an einem UxV ist für mich: Ich brauche nur Dinge modular an Bord, die meine Fähigkeiten erweitern. Mit einem Schleppsonar der Größe CAPTAS-4 komme ich aber schon so weit, dass das UxV erstmal 90 Seemeilen von mir weg muss, um meinen Horizont zu erweitern.Du ignorierst mein Argument, dass man ein Schlepppsonar nicht überall und immer einsetzen kann. Du tust das, weil du immer noch in den klassischen Kategorien von U-Jagd, Verbandsschutz etc. denkst und nicht an das Schiff, dass vor irgendeiner Küste in einer Krisenregion liegt.
Zitat:Dieses ganze UxV Konzept ist für mich ein Hype, der nicht auf eine Fregatte gehört - eine spezialisierte Einheit in Tender-Größe, die davon 10, 20 oder 30 Stück mitführt und handelt, das ist für mich eine Größenordnung, die operativ Sinn ergibt. Sei es nun zum Schutz von KRITIS oder Area ASW.Damit tu' ich mich dann jetzt schwer, mir einen Sinn dafür auszudenken, eine so hohen Zahl von entsprechend kleinen UxV zum Einsatz zu bringen. Da fällt mir eigentlich nur MCM zu ein. Im ASW hab' ich da lieber ein paar MEKO S-X, die nicht mitgeführt, sondern nur versorgt werden können, dafür aber jedes einzelne sehr viel leistungsfähiger ist.
Die UxV in der 12m-Klasse sind halt eher Punkt-Werkzeuge und nicht für den Einsatz in der Fläche geeignet.
Zitat:Für mich hat jede Einheit, die als Kampfeinheit zählt und für sich die Fähigkeit zum dreidimensionalen Seekrieg, sprich AAW, ASW und ASuW proklamiert auch alle Grundfähigkeiten dafür permanent an Bord zu haben. Wenn es darüber hinaus dann noch "Modularflächen" gibt, die man für Gott weiß was verwenden kann und die den Kernauftrag des Schiffes nicht stören (...), gern, packen wir die mit drauf. ...Da sind wir gar nicht geteilter Meinung, wie du weißt, bin ich sogar ein Verfechter des ASW-Zerstörers, also sogar einer vertieften "Fähigkeit zum dreidimensionalen Seekrieg" auf jedem MSC.
Die einzige wirkliche Differenz die wir haben, ist die, dass ich lieber mehr Größe in Kauf nehme, um mehr Flexibilität in den Einsatzmöglichkeiten der Schiffe zu erhalten.
Zitat:Heißt, wenn nationale F126 dann bitte mit ASW-Suite, voll und fest eingebaut nach internationalem Standard und nicht wieder mit "rüsten wir ein, wenn wir's brauchen".Das sowieso, das stellt auch hier niemand in Frage.
(14.09.2025, 16:03)Leuco schrieb: Um dem Thema ASW gerecht zu werden, könnte man dem mit einer Kombination aus F123B und F125 begegnen. Ergänzt um die Meko S-X um das aktive Sonar von den Fregatten fernzuhalten.Die F123B hat nur noch eine begrenzte Lebensdauer vor sich, die soll ja durch F126 ersetzt werden. Und MEKO S-X ist vermutlich frühestens dann einsatzbereit, wenn die ersten F123 ersetzt werden sollen.
Der Plan passt zeitlich nicht so ganz zusammen, bzw. wäre die Lösung so wohl auf nur ein paar Jahre beschränkt.
Zitat:Die 125 müsste befähigt werden die S-X zu betanken und zu warten.Was soll die 125 dann da leisten, wenn sie nicht mehr beitragen kann als ein Tender das auch könnte?
Zitat:Die Kompensation der gestrichenen 126 würde also mit 125 und Meko S-X stattfinden.Dann wäre diese Lösung eigentlich die eines ASW-Trägers ergänzend zu den F127. Kann man machen. Wäre aber nicht meine präferierte Lösung.
Langfristig ist dann die Frage wie ein Schiff aussehen muss, welches die S-X versorgt, Hubschrauber im Einsatzgebiet bereitstellt etc. Das muss nicht zwingend eine Fregatte sein.