14.09.2025, 15:51
(14.09.2025, 15:27)Broensen schrieb: Richtig und die ist der beste Beweis dafür, dass dieser Weg spezialisierter Schiffe ein Fehler ist. Hätte man die F125 modular aufgebaut, hätten wir heute einige Probleme weniger. deshalb hat man das bei F126 dann ja auch korrigiert, die sollte ursprünglich mal die gleichen Aufgaben wie F125 übernehmen, aber eben auch für andere nutzbar sein, durch eben Modularität.
Da sind wir doch wieder beim Beginn unserer Diskussion

Lass' uns doch einfach mal von dort anfangen und versuchen, bei ASW auf einen grünen Nenner zu kommen:
Faktisch alle "General Purpose Frigate" der Welt haben ein Bugsonar, ein Schleppsonar und Torpedo-Rohre an Bord (zzgl. dem Kleinram wie einem Sonobuoy Prozessor, Unterwassertelefon, etc.) um ASW abzudecken. Zumeist kommt da dann noch ein Helikopter dazu.
Was bleibt dann noch an modularem Vorhalt?
Man könnte den zweiten Hangar an Bord "flexibel" auslegen, sprich in der Nicht-ASW-Rolle fährt man nach internationalem Standard mit einem BHS zur See, für die ASW-Rolle kommt der zweite mit. Ohne zweiten Helikopter kann man dann ein UxV mitführen.
Brauche ich bei zwei BHS noch die Fähigkeit ein (!) UxV auszusetzen, wenn ich mit meinem Bugsonar und meinem Schleppsonar schon alle Bedrohungen abdecken kann?
Ich denke nicht, denn solche UxV gehören vorstationiert - die Reichweiten lassen es ohne Probleme zu, die Dinger in sicherem Hafen zu Wasser zu lassen und von dort unerkannt in den Einsatzraum einzusickern. Muss ich das auf einer Fregatte vorhalten?
Das Problem der F125 ist, dass man alle "Grundfähigkeiten", die eine Fregatte bzw. ein Zerstörer normalerweise mitbringt (Stichwort AAW, ASW) weggespart hat und damit jetzt eine Fähigkeitslücke produziert - ich vermute damals einfach auch um Kosten zu sparen.
Wenn der Ersatz der F126 eine "nationale" MEKO A-200 wird, gibt es die eh nur ohne Modularität, ansonsten kann TKMS vom Reißbrett neu anfangen.
Man mag mich korrigieren, aber das STANFLEX Konzept der Dänen hat nie einen glücklich gemacht.
Der Knackpunkt an einem UxV ist für mich: Ich brauche nur Dinge modular an Bord, die meine Fähigkeiten erweitern. Mit einem Schleppsonar der Größe CAPTAS-4 komme ich aber schon so weit, dass das UxV erstmal 90 Seemeilen von mir weg muss, um meinen Horizont zu erweitern. Oder wir sprechen von solch signaturarmen Zielen (sei es nun ein modernes U-Boot oder ein UUV von "Piraten"), dass es einem Zufall gleich, wenn mein UxV und das Ziel sich treffen. Sprich dann brauche ich schon mehr als ein UxV an Bord.
Dieses ganze UxV Konzept ist für mich ein Hype, der nicht auf eine Fregatte gehört - eine spezialisierte Einheit in Tender-Größe, die davon 10, 20 oder 30 Stück mitführt und handelt, das ist für mich eine Größenordnung, die operativ Sinn ergibt. Sei es nun zum Schutz von KRITIS oder Area ASW.
Unsere "deutsche Denke" geht immer davon aus, was alles passieren könnte und dann wird der - überspitzt - 1:1.000.000 wahrscheinliche Anwendungsfall plötzlich das designbestimmende Merkmal.
Für mich hat jede Einheit, die als Kampfeinheit zählt und für sich die Fähigkeit zum dreidimensionalen Seekrieg, sprich AAW, ASW und ASuW proklamiert auch alle Grundfähigkeiten dafür permanent an Bord zu haben. Wenn es darüber hinaus dann noch "Modularflächen" gibt, die man für Gott weiß was verwenden kann und die den Kernauftrag des Schiffes nicht stören (sprich z.B. die Signaturen nicht unnötigt vergrößeren, weil das Schiff zu groß wird), gern, packen wir die mit drauf. Aber irgendwie wird das dann schon wieder das berühmte Lösungsdreieck, wo an jeden Ecken einer zieht und die Lösungsfläche nicht gleich bleiben darf

Heißt, wenn nationale F126 dann bitte mit ASW-Suite, voll und fest eingebaut nach internationalem Standard und nicht wieder mit "rüsten wir ein, wenn wir's brauchen".