13.09.2025, 21:24
(13.09.2025, 21:10)Ottone schrieb: Nein, das ist schlichte Polemik und die Lust am Meckern.
Nein, das ist kritisches Hinfragen im Sinne einer Chancen-Nutzen-Risiken Abwägung - nur weil so etwas hier in Deutschland immer gleich als "Meckern" abgetan wird, rutschen wir von einer Rüstungshavarie in die nächste.
Warum? Ganz einfach, weil die Ausarbeitung und Realisierung eines "Missionsmodul Gewahrsam" eben deutlich mehr als, als bei der Industrie eines zu bestellen. Da hängt eine abstruse Kette an Planung, Konstruktion, Bau und Abnahme sowie deutschen Vorschriften dahinter - zum Beispiel, weil es für so ein "Missionmodul Gewahrsam" keine Ausnahmen von deutschen Recht und Gesetz gibt - "Unterbringung muss menschenwürdig sein" ist da noch das geringste Problem.
Wenn man diese personellen Ressourcen auf beiden Seiten - Auftragnehmer und Auftraggeber - be my guest, dann lasst uns das so bauen. Aber wir haben nachweislich diese Hochwert-Ressource Mensch nicht in Qualität und Quantität, die es uns erlaubt, solche hyperkomplexen Projekte termingerecht und unfallfrei über die Bühne zu bringen.
Was bleibt dann, außer Komplexität zu reduzieren? Ich bin der Meinung, wenig bis gar nichts als Alternative - und zurück zu meinem Eingangsstatement:
Wenn die Betrachtung der IKM Missionen der letzten 20 Jahre einen Unterbringungsbedarf von 20 Personen insgesamt erbringt (ohne es zu wissen, nur aus den Presseberichten abgeleitet) in 20 Jahren erbringt, dann ist die Antwort kein Missionsmodul ASW, sondern wie bei anderen Nationen ein schiffbaulicher Raum, den man bei Bedarf entsprechend her richten und sichern kann - und mit schiffbaulichem Raum meine ich einen Raum mit 8 maximal 8 Kojen, WC und Dusche.
(13.09.2025, 21:10)Ottone schrieb: Ohne aktives Sonar lassen sich U-Boote heute nicht mehr entdecken. Andere Teilnehmer im Verbund können das multistatisch ausnutzen, aber jemand muss laut werden. Abseits von ASW: Eine Fregatte könnte Blue Whale auch sehr gut für verdeckte Aufklärung an Küste oder choke point vorausschicken.
Natürlich lässt sich ohne aktives Sonar ein modernes U-Boot noch detektieren, die Frage ist nur die Reichweite. Das gilt aber auch für beide Seiten der Gleichung, moderne Kriegsschiffe sind so schalloptimiert, dass es auch für ein U-Boot schwer wird.
Trotzdem fährt man nicht aktiv pingend durch die Gegend und versaut sich das eigene Spektrum - sonst wird es schwer, den Torpedo kommen zu hören

Der Blue Whale hat eine operative Geschwindigkeit von 3 Knoten und kann damit zwei bis drei Wochen auf See bleiben.
Das ergibt (und ich bin mir sicher, dass ich da viel zu optimistisch rechne!) und Vernachlässigung aller Umweltparameter einen operativen Radius von vielleicht 500 Seemeilen in absolutem Schleichtempo von zwei Wochen.
Das ist nicht das Einsatztempo einer Fregatte, sondern eines Vorauskommandos. Wenn ich in einer Operation wirklich mit einer Fregatte so etwas machen wollen würde, wäre ich mit nur einem Blue Whale schlecht beraten (z.B. bei Verlust, Defekt), sondern sollte eher zwei bis drei mitführen - einschließlich Wartungsfähigkeiten.
Da sind wir schnell dabei, dass wir einen Versorger als Vorauskommando mitschicken, der dann die benötigten Blue Whale in den Einsatzraum bringt und betreibt.
Ich persönlich sehe den Blue Whale durchaus als Gewinn, aber eben losgelöst von der Rolle einer Fregatte oder eines Zerstörers.