13.09.2025, 19:16
(13.09.2025, 17:28)DeltaR95 schrieb: Ja, denn es sagt etwas über Sinn und Realisierbarkeit aus.Das denke ich nicht, denn es müssen ja diverse Aspekte zusammenkommen, die einfach nur sehr selten gemeinsam auftreten. Es braucht:
1. eine Marine, die aufgrund ihrer Größe und Ausrichtung Modularität benötigt,
2. die finanziellen Mittel,
3. eine Schiffsbauindustrie, die das umsetzen kann,
4. Planer, die entsprechend handeln.
Alles das kommt halt nur selten bis gar nicht zusammen. Für Deutschland bspw. fehlt Nr.4, für die USA Nr.1 und für die meisten Marinen in der Welt fehlen Nr. 2+3.
Zitat:ASW? Sehe ich nicht, das bauen alle "fest" ein und wir sollten das auch tun.Wenn wir alles für ASW direkt einbauen, dann haben wir ein Schiff, das ASW kann. Soll es dann noch mehr als das können, müssen wir noch mehr einbauen, also bspw. einen leistungsfähigen AAW-Komplex oder Boote/USV zur Seeraumüberwachung. D.h. wir haben entweder eine Einzweckfregatte oder gleich einen Mehrzweckzerstörer.
Bauen wir hingegen eine Mehrzweckfregatte ohne Modularität, dann kann die zwar alles, aber nichts davon gut.
Zitat:Gewahrsam? Sehe ich gar keinen Nutzen drin, eher baue ich ein paar "billige" OPV mit 30 bis 40 Mann Besatzung für IKM und wenn ich eine Fregatte bei IKM brauche, bin ich eher im Szenario ASPIDES und da nimmt man keinen in Gewahrsam.Das Gewahrsamsmodul stört nicht, wäre aber sicher hilfreich gewesen, wenn sich Atalanta ausgeweitet hätte, statt sich selbst unnötig zu machen. Ich würde es auch nicht mehr beschaffen, aber das sollte eigentlich nur stellvertretend betrachtet werden für eine missionsspezifische Fähigkeit, die sich einrüsten lässt, ohne das Schiff dafür umbauen zu müssen. Deshalb sage ich ja, dass mMm die deutschen Planer den Fehler machen, Modularität aus dem aktuellen Bedarf heraus zu planen, statt möglichst breit zu denken.
Zitat:MCM? Warum sollte ich mit einer Fregatte Minen im Abstandsräumen entsorgen? Dafür gibt und muss es spezialisierte Plattformen geben.Och, da kann ich mir schon Anwendungen vorstellen, in denen es mehr Sinn macht, von einer Fregatte aus mit UxV MCM zu betreiben, statt die Spezialisten um die ganze Welt zu verlegen, aber das wären ganz sicher IKM-Missionen.
Zitat:Eigentlich nur die ganze UxV-KlamotteZum Beispiel, ja. Und gerade die lassen sich mit Konzepten wie dem T26-MissionBay gut umsetzen. Da hast du übrigens ein Beispiel, in dem eine andere Marine Modularität sinnvoll ausgestaltet. Allerdings wissen wir natürlich noch nicht, wie sich das Konzept im Einsatz bewähren wird.
Zitat:wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass die derzeitigen UxV ein Auslaufmodell sind und demnächst durch solche ersetzt werden, die autonom von Häfen aus operieren und wirklich "allwettertauglich und hochseefähig" sind.Das sehe ich zwar auch so, aber vor allem im IKM wird es mMn zusätzlich den Bedarf für mittlere UxV geben, um die Fregatten einerseits zu schützen und andererseits deren Fähigkeiten zu ergänzen.
Zitat:Ich sehe auch keine Fregatte einen Blue Whale aussetzen.Ich schon. Ein so kleines LUUV ergibt überhaupt nur Sinn, weil es eben von einer Fregatte aus eingesetzt werden kann.
Zitat:Beispiel Katastrophenhilfe: Warum sollte ich mir alle meine Schiffe im Design für diese Nische auslegen und verkomplizieren, die einmal alle 10 bis 20 Jahre für die Marine relevant wird, anstatt dafür halt mal einfach ein JSS oder eine andere spezialisierte Plattform (Stückzahl 2 bis 3) vorzuhalten?Natürlich legt man Fregatten nicht für die Katastrophenhilfe aus. Das macht für amphibische Einheiten Sinn und evtl. noch für OPV von Nationen mit Überseeinseln, aber für uns ist das kein Thema.
Zitat:Fakt ist, unsere Projekte müssen weniger komplex werden, damit sie erfolgreich abgewickelt werden können.Modularität muss nicht komplex sein, wenn man sie richtig macht. Man muss halt nur auch mal bereit sein, einfach einen großen leeren Raum einzuplanen, statt von vornherein alles auf Kante zu nähen.
Zitat:Der ganze Anteile Radar, CMS - gemeinhin "Kampf" - wird durch die neuen Bedrohungen schon fordernd genug für die Projektteams, auch ohne den Ressourcenfresser Modularität.Bei uns ist die Modularität nur deshalb komplex, weil wir sie direkt für jeden angedachten Anwendungsfall optimieren wollen, anstatt einfach wirkliche Flexibilität zu ermöglichen.
Zitat:Da stimme ich mit dir überein, Modularität muss vernünftig gedacht werden, ansonsten ist die von Anfang an schlecht gemacht.Sie muss vor alle einfach gehalten werden.