31.08.2025, 21:09
(31.08.2025, 19:40)DopePopeUrban schrieb: Das klingt sicherlich gut, aber ist das so überhaupt möglich (bzw sinnvoll)?Es ist ja jetzt schon so, dass Thales -wenn ich mich nicht irre- zweigleisig fährt mit den französischen und niederländischen Radarsystemen und Leonardo trotz eigenem Radarportfolio Anteile an Hensoldt hält. Daher hielte ich es für nicht abwegig, dass Thales NL und Hensoldt ihre Portfolien in einem JV zusammen führen, auch wenn sie damit in Konkurrenz zu Thales FR und auch Leonardo stünden. Denn sie würden über dieses JV einen anderen Markt bedienen und sich dabei eher noch von externer Konkurrenz befreien. Außerdem würden sich für beide die Marktchancen in einigen Ländern so deutlich verbessern gegenüber dem bisherigen Auftreten.
Klar bringen diese ganzen Unternehmen auf dem Papier massenhaft Expertise und Möglichkeiten mit, aber es sind aktuell eben eigenständige Firmen. Mit eigenständiger Firmenpolitik, eigenständigen Philosophien, teils jahrzehntelanger Tradition. ... Für Leonardo, Thales und co rollt der Rubel ja, denen gehts aktuell blendend. Trotz oft doppelnder Produktpalette.
Zitat:Die DM verlagert ihren Fokus immer mehr von klassischem Verbands-ASW hin zum (multidimensionalen) sog. "Area ASW".Irgendwie ist das aber in ihrer Flottenplanung noch nicht so wirklich angekommen.

Die sieht 6 IKM-Fregatten mit ASW-Befähigung und dazu 6 MAD vor. Das schreit so gar nicht nach Area-ASW, sondern eben gerade nach Task-Force-ASW.
Zitat:ASW wird dabei nicht im Korridor sondern in der Breite betrieben, in unserem Fall unterstützt durch surface, sub surface und areal units. Daher kommt übrigens auch der neue Fokus auf Seedrohnen, MALE usw.So sehr ich mir wünschen würde, dass du Recht hättest, kann ich das für die real existierende DM leider noch nicht erkennen. Zumindest auf absehbare Zeit wird es dahingehend leider nicht zu tatsächlich brauchbaren Umsetzungen in größerem Maßstab kommen. Zumindest für F126 und F127 ist das leider nicht Design-bestimmend.
Zitat:So ein Schiff kann man schon als „NordFREMM“ (dessen Ansatz ich persönlich für unsinnig halte) als Einzelfahrer verwenden, aber auch nur dann wenn man es drauf ankommen lassen will, das Schiff dann in kürzester Zeit abschreiben zu müssenEs ist auch leider nicht als Einzelfahrer im europäischen Nordmeer gedacht.
-----
(31.08.2025, 20:02)Leuco schrieb: Norwegen trifft seine Entscheidung am heutigen Tag und hat genauso wenig mit Verbandschutz zu tun.Stimmt, allerdings spielt bei Norwegens Entscheidung auch viel mit rein, was gänzlich unabhängig vom reinen Einsatzprofil ist. Zuallererst der Mangel an guten Alternativen. Wir hatten halt keine im Angebot, die zeitnah gepasst hätte, also blieb die Wahl, sich an die Briten oder Franzosen zu hängen und da hätte ich mich an deren Stelle auch fürs UK entschieden, ganz unabhängig von der Frage T26 vs. FDI.
Zitat:Aus meiner Sicht ist unsere Aufgabe mit jener von Kanada und Norwegen nahezu identisch, wir unterstützen diese im Norden.Abgesehen davon, dass Kanada auch im Pazifik aktiv ist. Allerdings werden auch wir unsere F126 international einsetzen und nicht ausschließlich im Nordmeer.
Zitat:Das bedeutet für mich, dass der Bedarf nach einem stark AAW lastigen ASW Schiff bei den Verbündeten nicht gesehen wird. Vielmehr deutet alles darauf hin, dass es dabei bleibt, dass für einen übergeordneten Schutz die MAD zuständig sein werden.Leider ja.
Zitat:Wenn man sich mit den Verbündeten gut abstimmt, könnten wir auf ein solches Schiff komplett verzichten und voll auf die MAD setzen (welche natürlich auch ASW unterstützen können).Womit wir wieder beim Strangthema wären und der Option, einfach F126 zu überspringen, auf eine Übergangslösung zu verzichten, F127 zu forcieren und dann direkt zu F128 überzugehen, mit der wir dann Nordmeer-Area-ASW ernsthaft umsetzen könnten und es nicht einfach nur irgendwie hinbekommen.
Die Frage dazu bleibt, inwieweit wir für einen Krieg 2029/2030 rüsten müssen und ob wir heute überhaupt noch eine Chance haben, dafür einen nennenswerten Effekt zu generieren.