31.08.2025, 19:29
(31.08.2025, 18:24)Leuco schrieb: Hm, bezogen auf den 126 Ersatz läuft es wohl so oder so darauf hinaus, dass die Mehrheit der Systeme nicht aus Deutschland stammen. Wir bauen hauptsächlich den Schiffskörper. Insofern hätte ich kein Bauchweh, wenn wir uns bei Type 26 anschließen, wenn Synergien entstehen. Australien hat unter anderem Saab 9 LV vorgesehen. Es gibt also durchaus Möglichkeiten anzupassen.Wenn wir von einer Art Übergangslösung sprechen, hielte ich das auch für vertretbar, würde es allerdings in Zusammenhang mit U212CD für Kanada verhandeln und somit die kanadische river-class wählen anstelle der britischen city-class. In Zusammenhang mit der leider zu erwartenden Aegis/CMS300-Einrüstung auf der F127 könnte man so mittelfristig diverse positive Flotten-Effekte generieren, auch wenn ich langfristig an einer Umstellung der Ökosysteme festhalten würde. Die river-class hat im Unterschied zur city-class auch bereits NSM und vor allem RAM integriert, womit wir die Einführung von SeaCeptor+Phalanx umgehen könnten. Allerdings müsste natürlich der NH90 noch integriert werden, was aber kein größeres Problem darstellen sollte, zumal das CMS-seitig ja auch für F127 der Fall sein wird.
Die hohe Anzahl geplanter Einheiten für Kanada könnte es uns ermöglichen durch die Kombination der kanadischen mit unseren Werftkapazitäten, auch vergleichsweise zeitnah an erste Schiffe zu kommen.
Allerdings wäre das für mich trotzdem eine Übergangslösung mit 3-4 Schiffen, so wie ich auch die P-8 immer noch als solche betrachte. Beide zusammen ergeben aber auch als Übergangslösung viel Sinn, weil wir sie eben sehr gut zusammen mit den Partnern im Nordmeer betreiben können und das sogar auch dann noch effizient möglich wäre, wenn wir später eigene Systeme für den gleichen Zweck entwickeln und beschaffen.
Zitat:Wenn man voll auf deutsche Produkte setzen möchte, was ich nicht völlig sinnfrei halte, werden wir wie bisher unsere Miniserien bauen. Unsere Sonderwege sind nicht für Partner geeignet.Dem widerspreche ich, das müsste nicht so sein. Deutsche Produkte müssen ja nicht ausschließlich deutscher Herkunft sein, es genügt, wenn eine umfassende deutsche Zugriffsmöglichkeit auf die Technologie besteht, sprich: Die Produkte müssen zumindest von einer deutschen Tochterfirma einer internationalen Muttergesellschaft angeboten werden, die auch über die erforderlichen Rechte verfügt, die Technologie ggf. auch ohne die anderen beteiligten Nationen zu produzieren und weiter zu entwickeln. MBDA könnte diese Möglichkeit für eine UK/FR/IT/DE-Kooperation bieten.
Zitat:Wer sich etwas wie die Nordfremm vorstellen kann, kommt um die T26 nicht herum.Dies ist der Entwurf der sich durchgesetzt hat.Aktuell scheint sie zumindest eine Art Standart zu werden, auch wenn das natürlich nicht das Gleiche ist wie ein von vornherein multinational geplanter Ansatz eines variabel auszustattenden Einheitsentwurfs. Es ist einfach ein erfolgreiches, britisches Exportmuster.
Zitat:Mir kann hier auch niemand erzählen, dass die Schiffe für Deutschland ungeeignet wären, wenn sie von Kanada und Norwegen betrieben werden. Wer nordeuropäische Homogenisierung fordert, muss auch Tatsachen akzeptieren.Das stimmt. Die Frage wäre dann nur, wie das mit der deutschen Schiffsbauindustrie zu vereinbaren ist, in Zukunft diesbzgl. komplett auf eine Kooperation zu setzen, in der BAE das Schiffsdesign liefert. Denn mit TKMS dürfte BAE in der Hinsicht nicht kooperationsfähig sein. Das liefe dann auf GNY und NVL als Bauwerften hinaus, vielleicht auch Rheinmetall, die ja bereits an Land mit BAE arbeiten und NVL übernehmen wollen. Das könnte so auch funktionieren, wenngleich NVL+BAE nicht unbedingt nach gelungenen Projekten klingt. Aber dann müsste man in Kauf nehmen, dass Design von Überwasserkriegsschiffen in Deutschland nicht mehr geförderte Schlüsseltechnologie wäre, MEKO würde zur reinen Exportplattform.
Mit einem Einstieg in dieses Programm hätte man die Grundlage für europäische Weiterentwicklungen auf dieser Basis. Eigenes VLS, Integration auch deutscher Flugkörper usw.