29.08.2025, 10:59
@HeiligerHai
https://www.navalnews.com/naval-news/202...e-upgrade/
Sofern ein fehlerhaftes Produkt eines Herstellers alleine den ganzen Hersteller für zukünftige Beschaffungen "disqualifiziert", müssten wir konsequenterweise auch einen großen Bogen um Hensoldt, NVL und TKMS machen, was ich für fehlgeleitet halte.
Viel mehr kommt es darauf an, ob ein Unternehmen insgesamt und regelmäßig fehlerhafte oder unbrauchbare Produkte ausliefert oder nicht. Und darunter fallen für mich aktuell nur BAE Maritime Systems, DSNS und NVL.
Laut Hensoldt verfügt das TRML-4D über eine maximum detection altitude von runf 40km (instrumentet). Das System kann Kampflugzeuge auf bis zu >120km tracken, hypersonische Bedrohungen bis >60km.
https://www.hensoldt.net/de/products/trm...tion-radar
Es geht nicht darum, ob eine BM "klein" ist oder nicht, sondern um dessen Winkel und Anfluggeschwindigkeit. Das TRML-4D ist, genauso wie die IRIS-T SLM, nicht zum Abfangen von hypersonischen und ballistischen Bedrohungen gedacht.
Kann man damit BM abfangen? Unter den richtigen Bedingungen, sicher, selbst mit einem RAM-Werfer kann man BM abfangen wenn man tapfer genug ist.
Das ganze passiert aber weder geeignet noch zuverlässig, denn man stößt man mit dem TRML-4D relativ schnell an Grenzen. Der Detection Azimuth von 70° ist für BMD alles andere als geeignet und lässt einen vergleichsweise großen Totwinkel offen (rund 18km auf der X-Achse an der Det.Alt. auf 40km Höhe).
Diese 40km instrumented sind an sich bereits problematisch, weil sie einem System ein sehr geringes Reaktionsfenster offen lassen um eine anfliegende BM zu bekämpfen.
Bei einer Iskander-M mit einer Anfluggeschwindigkeit von Mach 6 liegt das zwischen 20-25 Sekunden, bei einer Zricon mit semi-ballistischem Anflugprofil und terminalen Mach 9 nur bei etwa 14-16 Sekunden.
Und das ist nur die halbe Wahrheit, denn der Faktor SLM kommt hier auch noch dazu. Die IRIS-T SLM kann Ziele bis in 20km Höhe abfangen.
Damit verringern sich die Abfangfenster weiter auf rund 10-12 Sekunden (für Iskander-M) und auf 7-8 Sekunden (für Zircon).
Hier von "zuverlässig tracken und bekämpfen" zu sprechen halte ich für extrem irreführend.
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@Falli75
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/250829/pylf5swc.png]
Gelb - ESSM/SM auf neu zulaufenden Einheiten
Rot - ASTER/CAMM auf neu zulaufenden Einheiten
Orange - Entscheidung ausstehend
Die Niederlande denken bereits im Rahmen des FuADs über einen Wechsel des Lfk-Ökosystems nach. Siehe Seite 16-17
https://cdn.asp.events/CLIENT_Defence__8...mbined.pdf
In Bezug auf Dänemark habe ich bis jetzt nur Gerüchte gehört, deswegen lässt sich da noch nichts konkretes sagen. Wir sehen aber bereits bei den landgestützten Systemen, dass DK sich immer mehr von amerikanischer Hardware distanziert und das Angebot seitens Frankreich spricht dafür, dass man sich die Option eines Öksystem-Wechsels zumindest offen hält.
In Deutschland hingegen wird die Rüstungspolitik allgemein von überzeugten Transatlantikern dominiert, die die Vereinigten Staaten immer noch als den großen Bruder der 80er sehen. Das die deutsch-amerikanische Freundschaft so nie existiert hat stößt hier allgemein auf Unverständnis, was allem Anschein nach dazu führt, dass man sich mit der realen neuen Bedrohungslage nicht konfrontieren kann oder will. Was auch nach wie vor mein größter Kritikpunkt an Pistorius ist, der Mann denkt ausschließlich transatlantisch, nicht europäisch.
Damit stehen wir insgesamt allerdings relativ alleine da. Sofern die NL und DK diesen Schritt gehen, wären Deutschland und Spanien die einzigen europäische Marinen mit SM-2.
Die "großen drei", Großbritannien, Frankreich und Italien fahren mit MBDA Produkten. Polen, Griechenland und Schweden folgen mit ihren neu zulaufenden Einheiten ebenfalls diesem Trend.
Norwegen wird auf absehbare Zeit mehr oder weniger gesichert das Ökosystem wechseln (T26 oder FDI) und DK/NL stehen aktuell am Scheideweg.
Portugal wird demnächst ein Vergabeverfahren zur Beschaffung von bis zu 6x neuen Mehrzweckfregatten aufsetzen, mal sehen in welche Richtung es damit geht.
Also alles in allem verpennen wirs mal wieder
Zitat:Sorry, aber wie wahrscheinlich ist es, dass man jetzt wieder mit Gebrüll in die Kiste steigt, wenn das APAR Blk. 1 ein Flopp sondersgleichen war?Genauso wahrscheinlich wie eine F126 mit APAR b2 ist. Persönliche Ansichten und Vorurteile entsprechen selten den Ansichten von Marinen und Politik.
Rein theoretisch möglich - aber mMn unwahrscheinlich.
Zitat:Der Fehler könnte behoben werden. Das wäre allerdings unwirtschaftlich, weswegen es jetzt neue Schiffe gibt.Kann er offensichtlich nicht:
Zitat:"In a controversial announcement reported by Danish outlet DR News, the Danish Chief of Defence, General Michael Hyldgaard, has recommended to the Ministry of Defence and the parties of the Defence Agreement to abandon the ongoing repair and planned upgrade of the Danish Navy’s Iver Huitfeldt-class air defence frigates.(05.06.2025)
[...]
The recommendation by the Chief of Defence to abandon these seemingly capable ships is based on three factors:
First of all, on 09 March 2024, during a deployment in the Red Sea, the air defence systems of the Iver Huitfeldt experienced several serious failures, including a software fault in the missile fire control system that disabled the frigate’s SM-2 and ESSM missiles for around 30 min. For over a year now, technical experts have attempted to resolve and repair the faults, but to no decisive effect. It is important to note that the faults in question affect all three ships of the class, since their weapons, fire control and sensor systems are the same."
https://www.navalnews.com/naval-news/202...e-upgrade/
Zitat:Das APAR hängt mit Thales zusammen.Die Argumentation erschließt sich mir nicht.
Sofern ein fehlerhaftes Produkt eines Herstellers alleine den ganzen Hersteller für zukünftige Beschaffungen "disqualifiziert", müssten wir konsequenterweise auch einen großen Bogen um Hensoldt, NVL und TKMS machen, was ich für fehlgeleitet halte.
Viel mehr kommt es darauf an, ob ein Unternehmen insgesamt und regelmäßig fehlerhafte oder unbrauchbare Produkte ausliefert oder nicht. Und darunter fallen für mich aktuell nur BAE Maritime Systems, DSNS und NVL.
Zitat:So oder so: Es ist mMn lächerlich, ein - zumindest extrem vorbelastetes - Feuerleitradar wie APAR mit 4 fixed Panel einzurüsten, dessen Zukunft zumindest fraglich ist und dann beim eigentlichen MFR irgendeinen Bumms zu veranstalten.Das mag deine Auffassung sein. Die Auffassung anderer ist es offensichtlich nicht.
Dazu weiß ich mehr, aber das ist noch nicht spruchreif.
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Außer man rennt wie üblich zu Thales Nederland und integriert nix.
Zitat:Mag alles schön und gut sein. Aber es ist durchaus möglich, dass kleine MFR BM auffassen und zuverlässig tracken und folglich die Bekämpfung ermöglichen.Ich versuche es mal zu erklären. Denn das ist so nicht richtig.
Laut Hensoldt verfügt das TRML-4D über eine maximum detection altitude von runf 40km (instrumentet). Das System kann Kampflugzeuge auf bis zu >120km tracken, hypersonische Bedrohungen bis >60km.
https://www.hensoldt.net/de/products/trm...tion-radar
Es geht nicht darum, ob eine BM "klein" ist oder nicht, sondern um dessen Winkel und Anfluggeschwindigkeit. Das TRML-4D ist, genauso wie die IRIS-T SLM, nicht zum Abfangen von hypersonischen und ballistischen Bedrohungen gedacht.
Kann man damit BM abfangen? Unter den richtigen Bedingungen, sicher, selbst mit einem RAM-Werfer kann man BM abfangen wenn man tapfer genug ist.
Das ganze passiert aber weder geeignet noch zuverlässig, denn man stößt man mit dem TRML-4D relativ schnell an Grenzen. Der Detection Azimuth von 70° ist für BMD alles andere als geeignet und lässt einen vergleichsweise großen Totwinkel offen (rund 18km auf der X-Achse an der Det.Alt. auf 40km Höhe).
Diese 40km instrumented sind an sich bereits problematisch, weil sie einem System ein sehr geringes Reaktionsfenster offen lassen um eine anfliegende BM zu bekämpfen.
Bei einer Iskander-M mit einer Anfluggeschwindigkeit von Mach 6 liegt das zwischen 20-25 Sekunden, bei einer Zricon mit semi-ballistischem Anflugprofil und terminalen Mach 9 nur bei etwa 14-16 Sekunden.
Und das ist nur die halbe Wahrheit, denn der Faktor SLM kommt hier auch noch dazu. Die IRIS-T SLM kann Ziele bis in 20km Höhe abfangen.
Damit verringern sich die Abfangfenster weiter auf rund 10-12 Sekunden (für Iskander-M) und auf 7-8 Sekunden (für Zircon).
Hier von "zuverlässig tracken und bekämpfen" zu sprechen halte ich für extrem irreführend.
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@Falli75
Zitat:Könnte mir bitte mal jemand etwas erklären bitte?Sagen wir mal so, wir werden mit SM im europäischen Kontext mehr und mehr zum "Sonderfall".
Die nahezu gesamte Zukunft der deutschen, niederländischen und dänischen Marine steht und fällt doch mit der SM2.
Es kann doch nicht sein das sich bisher nicht irgendjemand in einem dieser Länder schon einmal zumindest Gedanken darüber gemacht hat, dieses Problem zu lösen.
Ich kann das nicht glauben.
Bitte belehrt mich eines anderen.
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/250829/pylf5swc.png]
Gelb - ESSM/SM auf neu zulaufenden Einheiten
Rot - ASTER/CAMM auf neu zulaufenden Einheiten
Orange - Entscheidung ausstehend
Die Niederlande denken bereits im Rahmen des FuADs über einen Wechsel des Lfk-Ökosystems nach. Siehe Seite 16-17
https://cdn.asp.events/CLIENT_Defence__8...mbined.pdf
In Bezug auf Dänemark habe ich bis jetzt nur Gerüchte gehört, deswegen lässt sich da noch nichts konkretes sagen. Wir sehen aber bereits bei den landgestützten Systemen, dass DK sich immer mehr von amerikanischer Hardware distanziert und das Angebot seitens Frankreich spricht dafür, dass man sich die Option eines Öksystem-Wechsels zumindest offen hält.
In Deutschland hingegen wird die Rüstungspolitik allgemein von überzeugten Transatlantikern dominiert, die die Vereinigten Staaten immer noch als den großen Bruder der 80er sehen. Das die deutsch-amerikanische Freundschaft so nie existiert hat stößt hier allgemein auf Unverständnis, was allem Anschein nach dazu führt, dass man sich mit der realen neuen Bedrohungslage nicht konfrontieren kann oder will. Was auch nach wie vor mein größter Kritikpunkt an Pistorius ist, der Mann denkt ausschließlich transatlantisch, nicht europäisch.
Damit stehen wir insgesamt allerdings relativ alleine da. Sofern die NL und DK diesen Schritt gehen, wären Deutschland und Spanien die einzigen europäische Marinen mit SM-2.
Die "großen drei", Großbritannien, Frankreich und Italien fahren mit MBDA Produkten. Polen, Griechenland und Schweden folgen mit ihren neu zulaufenden Einheiten ebenfalls diesem Trend.
Norwegen wird auf absehbare Zeit mehr oder weniger gesichert das Ökosystem wechseln (T26 oder FDI) und DK/NL stehen aktuell am Scheideweg.
Portugal wird demnächst ein Vergabeverfahren zur Beschaffung von bis zu 6x neuen Mehrzweckfregatten aufsetzen, mal sehen in welche Richtung es damit geht.
Also alles in allem verpennen wirs mal wieder
