Vor 8 Stunden
@Jason77
Insofern wird dieser Artikel (der für meinen Geschmack auch viel zu oft zitiert wird, weil er das Bild extrem verzerrt) oft missverstanden, weil sich das so anhört, als wäre die SLM ein vollwertiger BMD Interceptor.
Um das mal einzuordnen, die IRIS-T SLM hat je nach Quelle eine effektive Dienstgipfelhöhe um die 15km und dient primär zum abfangen von nicht-ballistischen Luftzielen.
Wenn die in eine Situation gekommen ist, in der sie eine BM angefangen hat die mit zich Mach angescheppert kommt, reden wir hier nicht von einem weichen Ritt irgendwo in die Wolken. Dann war’s da eher allerhöchste Eisenbahn, ein intercept in wenigen tausend Metern Höhe, vermutlich nur Sekunden vom Einschlag entfernt bei dem alle Beteiligten geschwitzt und gebetet haben.
Nehmen wir mal die Zircon als praktisches Beispiel, der russische Lfk der einer ASBM aktuell am nächsten kommt. In seiner semi ballistischen Flugbahn hat dieser Flugkörper eine terminale Anfluggeschwindigkeit von Mach 9, das sind rund 3km pro Sekunde.
Wenn wir da von 15km Dienstgipfelhöhe der SLM ausgehen, ergibt sich hier ein Intercept Window von nur rund 5 Sekunden bis zum Einschlag. Das ist mit einer SLM so gut wie nicht zu bewerkstelligen.
Soll heißen, dieser BM Intercept der SLM war da vermutlich eher eine Art Glückstreffer der entstanden ist, weil man gerade keine andere Option hatte. Es wird auch allgemein nicht erwähnt, um welche und wie viele BM es sich dabei gehandelt hat/haben. Ob nur 2x BM angeflogen sind die beide abgefangen wurden oder ob es 20x BM waren die angeflogen sind und von denen nur 2x abgefangen wurde, lässt sich nicht sagen. Also ich würde diesen Artikel definitiv nicht auf die Goldwaage legen, im schlimmsten Fall kann das sogar einfach nur ein PR Stunt sein um mehr SLM Systeme schneller zu erhalten, so wie man den Leo2 damals auch in den Himmel gelobt hat. In der Fachwelt gibt es mWn ebenfalls erhebliche Zweifel daran, das TRML-4D hat nur eine bestätigte instrumented altitude von 30km, das dürfte eine BM überhaupt nicht rechtzeitig erkennen können.
Also insofern Vorsicht.
Bezüglich SeaFire:
Bezüglich Aster:
@Broensen
Zitat:Das würde mich auch interessieren… auch die Frage warum können ESSM in co nicht gegen ballistische Raketen wirken, also woran liegt das? Ist es die reine Geschwindigkeit oder die Flugbahn? Oder liegt es auch am zugehörigen Radar und dessen Erfassungsreichweite / Winkel?Das hängt natürlich alles ein Stück weit voneinander ab. Einerseits brauchst du natürlich ein Radarsystem, dass mit der Ionosphäre klarkommt um BM überhaupt vernünftig aufklären und verfolgen zu können, anderseits Lfk die dafür geeignet sind.
Wäre dankbar für eine Erklärung wie das Funktioniert. Also was macht die ASTER 30 1NT inklusive Seafire hier so besonders?
Iris-T SLM soll doch auch schon erfolgreich gegen ballistische Raketen eingesetzt worden sein. Kann sie aber scheinbar nur punktuell abwehren also wenn die Rakete ein Ziel sehr nahe am Anschlusstor der SLM angreift… was zur Verteidigung für ein Schiff ja ausreichen würde…
https://www.hartpunkt.de/abwehr-ballisti...r-ukraine/
Insofern wird dieser Artikel (der für meinen Geschmack auch viel zu oft zitiert wird, weil er das Bild extrem verzerrt) oft missverstanden, weil sich das so anhört, als wäre die SLM ein vollwertiger BMD Interceptor.
Um das mal einzuordnen, die IRIS-T SLM hat je nach Quelle eine effektive Dienstgipfelhöhe um die 15km und dient primär zum abfangen von nicht-ballistischen Luftzielen.
Wenn die in eine Situation gekommen ist, in der sie eine BM angefangen hat die mit zich Mach angescheppert kommt, reden wir hier nicht von einem weichen Ritt irgendwo in die Wolken. Dann war’s da eher allerhöchste Eisenbahn, ein intercept in wenigen tausend Metern Höhe, vermutlich nur Sekunden vom Einschlag entfernt bei dem alle Beteiligten geschwitzt und gebetet haben.
Nehmen wir mal die Zircon als praktisches Beispiel, der russische Lfk der einer ASBM aktuell am nächsten kommt. In seiner semi ballistischen Flugbahn hat dieser Flugkörper eine terminale Anfluggeschwindigkeit von Mach 9, das sind rund 3km pro Sekunde.
Wenn wir da von 15km Dienstgipfelhöhe der SLM ausgehen, ergibt sich hier ein Intercept Window von nur rund 5 Sekunden bis zum Einschlag. Das ist mit einer SLM so gut wie nicht zu bewerkstelligen.
Soll heißen, dieser BM Intercept der SLM war da vermutlich eher eine Art Glückstreffer der entstanden ist, weil man gerade keine andere Option hatte. Es wird auch allgemein nicht erwähnt, um welche und wie viele BM es sich dabei gehandelt hat/haben. Ob nur 2x BM angeflogen sind die beide abgefangen wurden oder ob es 20x BM waren die angeflogen sind und von denen nur 2x abgefangen wurde, lässt sich nicht sagen. Also ich würde diesen Artikel definitiv nicht auf die Goldwaage legen, im schlimmsten Fall kann das sogar einfach nur ein PR Stunt sein um mehr SLM Systeme schneller zu erhalten, so wie man den Leo2 damals auch in den Himmel gelobt hat. In der Fachwelt gibt es mWn ebenfalls erhebliche Zweifel daran, das TRML-4D hat nur eine bestätigte instrumented altitude von 30km, das dürfte eine BM überhaupt nicht rechtzeitig erkennen können.
Also insofern Vorsicht.
Bezüglich SeaFire:
Zitat:1. Was macht SeaFire so besonders?
Wie andere hier schon richtig dargestellt haben ist SeaFire das erste europäische MMR, das sowohl im AAW wie auch im BMD eingesetzt werden kann und dabei klein genug ist, um vielseitig auf Schiffen verschiedener Größen (besonderes kleinen Größen) eingerüstet zu werden.
SeaFire ist ein skalierbares Radarsystem, das je nach Größe eine Reichweite zwischen ca. 300-500km schafft. Dabei agiert es sowohl als Air Search wie auch als Fire Control Radar (für Lfk und Bordkanone) und ist speziell auf die Aster Familie ausgelegt. Es kann laut Hersteller gegen jegliche Luftziele von BM bis Kleinstdrohnen einsetzt werden.
Besonders ist zudem, dass SeaFire nicht wie etwa wie das SMART-L oder die Kronos Familie einen lokalisierten „BMD Sector Mode“ hat sondern nur einen einzigen Operationsmodus. Oder einfacher formuliert, SeaFire kann auf 300-500km 360°x180° gleichzeitig AAW wie auch BMD betreiben. Das (weltweit) einzige andere System, dass das bis jetzt kann, ist die AN/SPY Serie.
Bezüglich Aster:
Zitat:ASTER, SM und co sind hingegen eine ganz andere Hausnummer. Da diese Lfk alle recht unterschiedlich sind und man hier schlecht allgemeine Aussagen treffen kann, beschränke ich mich diesbezüglich jetzt nur mal auf die ASTER 30 B1NT, die hier hauptsächlicher Diskussionsgegenstand ist.—————
Dieser Lfk stellt mehr oder minder eine leicht potentere Form der in der Deutschen Marine verwendeten SM-2MR dar, verfügt aber im Gegensatz zu dieser über einen aktiven Radarsuchkopf (benötigt also keine Zielbeleuchtung via APAR oder Ähnliches) und kann zudem noch Terminal gegen BM eingesetzt werden. Womit der Lfk wohl eher mit der RIM-67 (SM-2 ER) als mit „unserer“ RIM-66 (SM-2 MR) zu vergleichen ist.
Die Reichweite der B1NT liegt oberhalb von 150km und die Dienstgipfelhöhe zwischen 25-30km. Die Minimum Engagement Range liegt bei etwa 3-4km.
Der Lfk dient damit sowohl als „klassischer“ Langstreckeneffektor wie auch zur Bekämpfung von terminalen ballistischen und hypersonischen Bedrohungen.
@Broensen
Zitat:Man sollte dazu auch eine Integration der IRIS-T-SL in den Mk.49-Werfer (RAM) betrachten. Die ist nur 15cm länger und im Durchmesser sogar etwas kleiner als die RAM Blk.2. Müsste dann aber vmtl. wirklich navalisiert und nicht einfach nur in geeigneten Startbehältern untergebracht werden. Dann halt vier IRIS-T+RAM-Werfer aufs Schiff plus 76mm STRALES und schon ist das VLS frei für anderes.Daran hatte ich auch schon gedacht. Damit könnte man bis zum Radarhorizont wirken und leicht schneller ist sie auch. Wär vor allem auch noch eine gute Möglichkeit, dann auch den Launcher hier in Deutschland zu bauen.