Vor 8 Stunden
(Gestern, 20:18)Kul14 schrieb: Der Antennengewinn/Strahlbündelung ist direkt proportional zum Quadrat der Frequenz. Das bedeutet, wenn du die Frequenz verdoppelst (2 Ghz (S -Band) -> 4Ghz (C-Band), vervierfacht sich der Antennengewinn (unter der Annahme, dass die effektive Antennenfläche konstant bleibt).
Das ist die physikalische Grundlage, sagt jedoch nichts über die operative Reichweite des Radars aus. Du hast im C-Band einen höheren Gain, dafür auch eine höhere Dämpfung des Radarsignals durch die Atmosphäre im C-Band verglichen mit dem S-Band, was einen Teil der Gain in der Realität aufhebt.
Die Bewertung, welches Frequenzband für welche Applikation besser ist, entscheidet darüber, welches Ziel ein spezifisches Radar in einer definierten Einsatzumgebung "eher" oder "besser" sieht, als ein anderes.
(Gestern, 20:18)Kul14 schrieb: Daher ist es bei der F124 dringend nötig das ein zweites Radar unterstützt. Und das APAR wurde als Multifunktionsradar mit genug Leistung ausgestattet um genau dies zu Leisten. Thales schreibt:
Die Aussage von Thales beschreibt nicht, ob das APAR alle Funktionen zur gleichen Zeit gleichermaßen gut kann, von daher ist das kein Beweis deiner Aussage. Ja, das APAR kann das alles, keinerlei Debatte notwendig. Wieviel Energie dem APAR auf einer Face zur Verfügung steht, um z.B. Volume Search zu leisten, wenn nebenbei ein SM-2 Engagement läuft, ist aus gutem Grunde nicht öffentlich.
(Gestern, 20:18)Kul14 schrieb: Auch das TRS 4D fungiert bei der F125 zusätzlich als Feuerleitradar. Das ist mit einem S-band Radar so nicht möglich.
Ja, allerdings nur gegen Seeziele, wie Hensoldt selber schreibt. Zudem, warum sollte das mit einem S-Band Radar nicht gehen? Saab schreibt für das Sea Giraffe 4A:
Zitat:The Surface channel is also equipped with a high resolution surface surveillance capability specifically designed to detect gun fire splashes in order to provide data for gun fire corrections (for example support pre- and in action calibration).
Wenn's zur Detektion der Wassersäule beim Einschlag reicht, dann sicherlich auch für das Ziel selber

(Gestern, 20:18)Kul14 schrieb: So etwas wie CEROS verbaut niemand mehr freiwillig. Es liegt eher im Trend Schiffe nur mit einem C-Band Radar auszustatten. FDI, FREMM, Typ 26 ....
Stimmt, deswegen rüsten die Amerikaner nach wie vor ihre Arleigh Burke mit AN/SPG-62 aus

Frankreich rüstet Teile seiner FREMM gerade mit Thales STIR 1.2 nach - zur Feuerleitung der Rohrwaffen gegen Luftziele, denn dafür sind die MFR nicht potent genug.
Das schreibt Hensoldt sogar für das TRS-4D/NR selber in der Produktspezifkation:
Zitat:Surface gun fire control with splash detection
Gegen Luftziele wird daher entweder ein EOT verwendet und halt ein Feuerleitradar wie das CEROS 200 oder PHAROS.
(Gestern, 20:18)Kul14 schrieb: Das rotierende X-Band Radar habe ich auch bei der Arleigh Burke schon kritisiert, wobei das Spy-6 hier durch die größeren Antennen eine deutlich höhere Strahlbündelung bietet als das Sea Giraffe 4A und die Notwendigkeit daher eine andere ist.
Das AN/SPQ-9B hat seine Daseinsberechtigung auf den Arleigh Burke, sogar auf den Flight III, auch wenn der X-Band-Anteil eigentlich mal als Zusatzmodul im AMDR aufgehen soll.
Warum soll ich Sendeenergie und Rechenzeit den AN/SPY-6 auf Horizon Search verschwenden, wenn das AN/SPQ-9B im X-Band das deutlich besser kann?