Vor 7 Stunden
(Gestern, 13:10)DeltaR95 schrieb: Das musst du mir jetzt technisch bitte mal erklären?
Nur weil das C-Band eine höhere Frequenz hat? Diese Aufassung eines AShM wird im Wesentlichen durch die Sendeleistung und Strahlbündelung bestimmt, die für keine der Anlagen aus gutem Grund öffentlich bekannt sind. Sobald der Track aufgebaut ist, wird ohnehin ein Feuerleitradar angesetzt, um die Bedrohung permanent und hochgenau tracken zu können, damit alle Effektoren für Lenkflugkörper bis zur Rohrwaffe angesetzt werden können.
Mal abgesehen davon, selbst wenn das so sein sollte, so what? Dafür verfügt die F123B über die Sea Giraffe 1X im S-Band, so wie ein Arleigh Burke derzeit noch über das AN/SPQ-9B. Alternativ kann sicherlich auch der CEROS als Feuerleitradar eine Art von Horizon Search durchführen, um explizit eine Frühwarnung gegen AShM sicherzustellen.
Ein zweites Radar muss ohnehin an Bord sein, damit das Luftraumüberwachungsradar nicht künstlich limitiert werden muss, um die innere Totzone gering zu halten.
Das APAR ist und bleibt ein Feuerleitradar, kein Volume Search Radar. APAR hat, wie jedes AESA Radar, ein Time Energy Budget, in dem es seine Funktionen ausüben kann - aber es kann nicht alles gleichzeitig "maximal gut". Sprich, wenn du auf einer Face ein Engagement fährst und viel Energie für die Zielbeleuchtung im semiaktiven Mode brauchst, schränkt das mit Sicherheit massiv die Befähigung zur Volume Search in diesem Bereich ein.
Der Antennengewinn/Strahlbündelung ist direkt proportional zum Quadrat der Frequenz. Das bedeutet, wenn du die Frequenz verdoppelst (2 Ghz (S -Band) -> 4Ghz (C-Band), vervierfacht sich der Antennengewinn (unter der Annahme, dass die effektive Antennenfläche konstant bleibt). Zusätzlich ermöglicht die hohe Auflösung des C-Bandes, kleine Objekte in der Nähe besser von anderen Zielen oder Clutter zu unterscheiden, was wiederum die effektive "Reichweite der Erkennung" für kleinen Ziele insbesondere nahe der Wasseroberfläche verbessert. Das sind Aspekte warum ein C-Band Radar insbesondere gegen kleine Objekte trotz der höheren Dämpfung durch die Atmosphäre eine Höhere Reichweite erzielen kann.
Die Reichweitenkurven von C und S-band schneiden sich also irgendwo....
Die Reflexionseigenschaften eines Objekts hängen stark von seiner Größe im Verhältnis zur Wellenlänge ab. Wenn die Objektgröße in der Größenordnung der halben Wellenlänge oder größer ist, wird die Reflexion effizienter. Das ist insbesondere bei der Feuerleitung für das Geschütz, der Drohnenabwehr oder der Identifikation von Periskopen interessant und ist im negativen sinne vor allem für L-band Radare wie dem Smart-L relevant.
Daher ist es bei der F124 dringend nötig das ein zweites Radar unterstützt. Und das APAR wurde als Multifunktionsradar mit genug Leistung ausgestattet um genau dies zu Leisten. Thales schreibt:
Zitat:Featuring multibeam volume search, horizon search, hemispherical target tracking and unparalleled firepower with semi-active and active missiles.
Auch das TRS 4D fungiert bei der F125 zusätzlich als Feuerleitradar. Das ist mit einem S-band Radar so nicht möglich.
Hendsoldt schreibt:
Zitat:
- Gleichzeitige 3D-Volumenüberwachung, Seeoberflächenaufklärung und Hochprioritätsverfolgung
- Integrierte Feuerleitfunktionen
- Feuerleitanbindung für Seezielbekämpfung mit Spritzwassererkennung
So etwas wie CEROS verbaut niemand mehr freiwillig. Es liegt eher im Trend Schiffe nur mit einem C-Band Radar auszustatten. FDI, FREMM, Typ 26 ....
Das rotierende X-Band Radar habe ich auch bei der Arleigh Burke schon kritisiert, wobei das Spy-6 hier durch die größeren Antennen eine deutlich höhere Strahlbündelung bietet als das Sea Giraffe 4A und die Notwendigkeit daher eine andere ist.