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(30.08.2025, 00:00)Schneemann schrieb: Aber dies ist ja das große Paradoxon an der ganzen Sache: Die Rechten wenden und wendeten sich gegen den übergriffigen, überregulierenden Staat, den vielfach gescholtenen und in Verschwörungstheorien hochgejubelten deep state. Und nun sitzt jemand im Amt in Washington, den zumindest ein Teil von eben jenen Menschen, die einer solchen Denke anhängen, wonach man den deep state bekämpfen muss, gewählt hat. Und dieser Pseudo-König verinnerlicht nun den deep state mehr als meisterlich, indem er sein "Regulativ" - um es mal so zu nennen - mithilfe fragwürdiger Übergriffigkeiten u. a. ggü. den Bundesstaaten durchzusetzen versucht. Faszinierend...
Beruhigend an der Sache ist, dass sich dieser Widerspruch nicht auflösen lässt.
D.h., dass der Trumpismus eine Episode bleiben wird, wie sie in der US-Geschichte leider immer wieder mal vorkommt.
Der Trumpismus lebt bei genauem Hinsehen einzig davon, dass er die USA in einer permanenten Dauererregung hält.
Trump ist aber auch gezwungen, immer noch einen draufzulegen, weil das alte Erregungsniveau zum Normalzustand geworden ist.
Und dabei geht er eben sehr weit. Aktuell ist die FED dran.
Und bei solchen Sachen fängt es dann an, wirklich interessant zu werden.
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@goschi
Zitat:Aktuell ist die FED dran.
Wobei ich hierin eine weitere, bedenkliche Erosion des Systems sehe.
D. h.: Trump initiiert einen Umstand X. Ein (Bundes-)Richter negiert den Umstand X. Trump ignoriert dies. Und nun? Trump feuert nun eine ungeliebte Person X. Und die Person X sagt: Ja, ich weiß, der Präsident hat mich gefeuert, aber ich will halt nicht gefeuert werden, also bleibe ich mal im Amt.
Klasse...@Quintus - wir sollten unsere Hüte in den Ring werfen...
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(30.08.2025, 00:25)Schneemann schrieb: @goschi
Wobei ich hierin eine weitere, bedenkliche Erosion des Systems sehe.
Ich glaube nicht, dass es Trump wirklich um eine Erosion des Systems geht.
Sondern dass diese Erosion eher ein "Kollateralschaden" ist.
Wenn Trump spektaklulär sein will - und ich meine, dass der Trumpismus einzig darauf fußt - dann muß er kaputt machen.
Denn Aufbauen dauert lange und ist im Grunde langweilig.
Was neben Kaputtmachen auch gut funktioniert, ist Personalisieren.
Hillary Clinton, Obama, Biden, Pelosi, Powell....
Personen werden an den Pranger gestellt, was beim Plebs immer gut ankommt.
"Lock her up" bietet Spektakel und vielleicht noch einen Tick eigene Entlastung.
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Werter @Schneemann, ich habe geschrieben: "Grob, ganz grob, skizziert: ..." Und ich habe das geschrieben, weil ich diese "keinesfalls alle" und "nicht alle" schon voraussehen kann. Die Waffenkontrolllobby kann (Achtung! → "keinesfalls alle" , "nicht alle" etc. etc. etc.) ganz auf die Linken zählen, nicht auf die Rechten.
Und falls das auch noch notwendig ist: Die Rechten sind dort die Konservativen, nicht etwa ein Armbinden tragender Mob.
Mir geht es mit diesen drei Zeilen darum, meiner Aussage durch relativierende Redeblumen nicht ein Gramm abkratzen zu lassen. Ich möchte mich damit drastisch klar, auf keinen Fall aber respektlos ausdrücken – Dir gegenüber schon gar nicht.
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(30.08.2025, 00:18)goschi schrieb: Beruhigend an der Sache ist, dass sich dieser Widerspruch nicht auflösen lässt.
D.h., dass der Trumpismus eine Episode bleiben wird, wie sie in der US-Geschichte leider immer wieder mal vorkommt.
Der Trumpismus lebt bei genauem Hinsehen einzig davon, dass er die USA in einer permanenten Dauererregung hält.
Trump ist aber auch gezwungen, immer noch einen draufzulegen, weil das alte Erregungsniveau zum Normalzustand geworden ist.
Und dabei geht er eben sehr weit. Aktuell ist die FED dran.
Und bei solchen Sachen fängt es dann an, wirklich interessant zu werden.
Die Leitzinsen der EZB und Chinas sind wesentlich niedriger. Die FED hält den Zins künstlich oben, verzerrt damit den Wettbewerb und verhindert somit weiteres Wirtschaftswachstum.
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(30.08.2025, 11:36)lime schrieb: Die Leitzinsen der EZB und Chinas sind wesentlich niedriger. Die FED hält den Zins künstlich oben, verzerrt damit den Wettbewerb und verhindert somit weiteres Wirtschaftswachstum.
Die wesentliche Aufgabe der Zentralbank ist die Sicherstellung der Geldwertstabilität.
Und die gilt nach herrschender Meinung als gewahrt, wenn die Inflationsrate so ca. bei 2% oder weniger liegt.
Erreicht die Inflation nachhaltig 2% (oder weniger), kann eine Zentralbank über Zinssenkungen nachdenken.
Die Macht und Bedeutung der USA fußt ganz wesentlich auf Rechtssicherheit und eine stabile Währung.
Legt man da die Axt an, schadet man den USA in der schlimmsten erdenklichen Weise.
Im Übrigen ist jede Zinsentscheidung einer Zentralbank "künstlich".
Oder gibt es einen natürlichen Zinssatz?
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(30.08.2025, 19:52)goschi schrieb: Die wesentliche Aufgabe der Zentralbank ist die Sicherstellung der Geldwertstabilität.
Und die gilt nach herrschender Meinung als gewahrt, wenn die Inflationsrate so ca. bei 2% oder weniger liegt.
Erreicht die Inflation nachhaltig 2% (oder weniger), kann eine Zentralbank über Zinssenkungen nachdenken.
Die Macht und Bedeutung der USA fußt ganz wesentlich auf Rechtssicherheit und eine stabile Währung.
Legt man da die Axt an, schadet man den USA in der schlimmsten erdenklichen Weise.
Im Übrigen ist jede Zinsentscheidung einer Zentralbank "künstlich".
Oder gibt es einen natürlichen Zinssatz?
Von März 2020 - März 2022 ließ die FED den Leitzins auf 0,25% während die Inflation in den USA im gleichen Zeitraum von 1% auf 8% gestiegen ist. Wie passt das zur angeblich "herrschenden Meinung"? Tatsächlich hätte nach dieser Theorie spätestens im März 2021 der Leitzins angehoben werden müssen, was aber ein ganzes Jahr ausblieb... warum? Trumps Theorie dass dies ein Geschenk für Biden in seinem ersten Regierungsjahr war ist nicht von der Hand zu weisen. Er übernahm das Amt am 20.01.2021.
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(30.08.2025, 20:46)lime schrieb: Tatsächlich hätte nach dieser Theorie spätestens im März 2021 der Leitzins angehoben werden müssen, was aber ein ganzes Jahr ausblieb... warum?
Ich nehme an, dass diese Anomalie Corona geschuldet ist.
An sich gesunde Unternehmen kamen in Schieflage, weil die Märkte komplett weg waren.
Eine Erhöhung der Kreditkosten hätte zahllose - an sich gesunde - Unternehmen in die Insolvenz getrieben.
Deshalb war es richtig, die Leitzinsen niedrig zu lassen bis die Coronawirkungen ausblieben und/oder direkte Liquiditätshilfen zu gewähren.
Das als Unterstützung Bidens zu klassifizieren, ist nicht sachgerecht.
Ebensowenig, dass Zinssenkungen jetzt ausbleiben, um Trump zu schaden.
Despoten haben ein Problem mit der Unabhängigkeit der Zentralbank an sich.
Erdogan ist das Paradebeispiel.
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(30.08.2025, 19:52)goschi schrieb: Die wesentliche Aufgabe der Zentralbank ist die Sicherstellung der Geldwertstabilität.
....
Die Macht und Bedeutung der USA fußt ganz wesentlich auf Rechtssicherheit und eine stabile Währung.
Legt man da die Axt an, schadet man den USA in der schlimmsten erdenklichen Weise.
.... Wenn es Trump gelingt, die Gerichte (der Oberste Gerichtshof scheint schon zu einem Regierungslakaien mutiert zu sein) und die Zentralbank unter seine Befehlsgewalt zu bekommen, hat er die absolute Macht eines Alleinherrschers und Autokraten.
Ob DT auch die Befähigung dazu hat, das zum Wohl der US-Bürger und nicht nur zu seinem eigenen Wohl ein zu setzen, wird nicht nur von mir bezweifelt. Onkel Donald ist kein Dagobert, auch wenn er gerne einer wäre.
In dem Kontext ist die Entwicklung um die Entlassung von Cook von einer viel weitreichenderen Bedeutung, als es auf den oberflächlichen Blick scheint.
Zitat:Fed-Gouverneurin Cook darf im Amt bleiben. Mit dieser Entscheidung blockte ein Bundesgericht die von US-Präsident Trump angestrebte Entlassung. Der Rechtsstreit dürfte aber weitergehen.
Vor rund zwei Wochen hatte US-Präsident Donald Trump die Entlassung von Lisa Cook, Gouverneurin der Notenbank Federal Reserve (Fed), angeordnet. Die zog gegen ihre Amtsenthebung vor Gericht und hatte nun mit ihrer Klage Erfolg - zumindest vorerst.Mit ihrer Entscheidung gab die zuständige Richterin einer einstweiligen Verfügung statt, auf die Cook vor einem Bundesbezirksgericht geklagt hatte. Damit kann Cook ihr Amt an der Fed beibehalten. Es ist aber davon auszugehen, dass die US-Regierung gegen die Entscheidung des Bundesgerichts Berufung einlegen wird.
Eines kann man jetzt schon prophezeien: Donalds sprunghafte Kehrtwenden lassen keine perspektivische Kalkulation zu. Chaos ist aber Gift für die Wirtschaft.
Das macht sich auch bei den US-Staatsanleihen bemerkbar, die Onkel Donald ja für die USA günstiger machen will. Je höher das Risiko ist, desto höher wird der Aufschlag, den Anleger (aus dem Ausland auch noch mit dem Kursrisiko verbunden) verlangen, um entsprechende Anlagen zu tätigen. Damit wird dieser Aufschlag gerade für längerfristige Anleihen immer höher.
Die Folge wäre, dass sich die US-Regierung mit immer kürzer laufenden Anleihen zufrieden geben muss, wenn sie hohe Aufschläge = Kosten vermeiden will. Damit lassen sich dann aber gerade längerfristige Investitionen (z.B. in die Infrastruktur) nicht mehr vernünftig finanzieren.
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Auf Charlie Kirk ist bei einer Großveranstaltung ein Attentat mit einer Schusswaffe verübt worden.
Sollte er nicht überleben könnte das zu erheblichen politischen und gesellschaftlichen Verwerfungen führen. Charlie Kirk ist aktuell einer der wichtigsten Konservativen Influencer in Amerika und hat vor allen bei der jüngeren Generatrion viele Anhänger.
Zitat: Reports that Conservative influencer and personality Charlie Kirk has been shot in the neck during an event with Turning Point USA at Utah Valley University in Orem, Utah.
https://x.com/sentdefender/status/1965849631352651828
mit Video aus der Distanz
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Zitat: "The Great, and even Legendary, Charlie Kirk, is dead. No one understood or had the Heart of the Youth in the United States of America better than Charlie. He was loved and admired by ALL, especially me, and now, he is no longer with us. Melania and my Sympathies go out to his beautiful wife Erika, and family. Charlie, we love you!" - President Donald J. Trump
https://x.com/WhiteHouse/status/1965880535659470994
RIP
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(10.09.2025, 23:02)Nightwatch schrieb: RIP
"Ich denke dass es den Preis von, was zu bedauern ist, einer gewissen Zahl von Schusswaffentoten in jedem Jahr wert ist, dass wir das Second Amendment besitzen, damit wir unsere gottgegebenen Rechte schützen können. Das ist ein umsichtiges Arrangement. Das ist rational“ („I think it's worth to have a cost of, unfortunately, some gun deaths every single year so that we can have the Second Amendment to protect our other God-given rights. That is a prudent deal. It is rational.“)."
Charlie Kirk im April 2023
Quelle: wikipedia
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(11.09.2025, 06:44)Nightwatch schrieb: Erbärmliche Reaktion. Wieso? Kirk beschränkte sich in dem Zitat (sofern es zutreffend ist) nicht darauf, den möglichen Missbrauch von Freiheitsrechten in Relation zu ihrem Nutzen zu setzen, eine Argumentation, die nicht mal deutschen Gerichten fremd ist.
Er ging wesentlich weiter und äußerte, wenn "einige" Menschen ab und zu erschossen würden, sei das ein "kluger Deal", eine "rationale Güterabwägung".
In Anbetracht der exorbitanten Mordrate in den USA, insbesondere der Mordrate mit Schusswaffen, war das eine zynische Verharmlosung, und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Kirk erschossen wurde und man nach seiner Logik seine Ermordung als unbeachtlich trivialisieren könnte.
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Nein, ein politischer Mord lässt sich nicht mit dem Hinweis als unbeachtlich trivialisieren, dass das Opfer für das Second Amendment eingetreten ist.
Der reflexhafte Verweis auf irgendetwas, was dieser Mann gesagt haben mag ist angesichts seiner Ermordung vollkommen deplatziert und angesichts der Aktivitäten Charlie Kirks Ausdruck politischer Niedertracht.
Charlie Kirk stand wie kaum ein anderer in den USA für den bedingungslosen Diskussion mit selbst dem größten politischer Gegner. Er war nicht nur großartiger Mensch und mit seinem Leben und Wirken Leuchtturm des amerikanischen Konservatismus, er war sinnstiftend im Leben hunderttausender vor allem junger amerikanischer Männer. Und er war vor allen Dingen ein großes Vorbild für alle, die noch an politischen Dialog glaub(t)en.
Er hat es mit Worten versucht. Das er mutmaßlich dafür ermordet wurde ist eine Katastrophe, die im politischen Amerika lange nachhallen, ja geradezu prägend für eine Generation sein wird.
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