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Normale Version: Polen
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@ Thomas

Wir sind mitlerweile auch Pro-Kopf an der Spitze. Die Kombination aus weniger Stimmen und mehr Zahlen finde ich einfach übertrieben. Natürlich profitiert Deutschland von der EU. Trotzdem ist es ein Unding das Deutschland sich ständig unterbuttern läßt.
Ob Agrarreform, Stimrecht, oder Nettozahler überall macht die BRD abstriche.
Wär auch schön wenn es neue Straßen in Polen wären. Ich glaube eher man verringert mit den Geldern die Unternehmenssteuer.
@fieserfettsack

Es sind die neuen Straßen in Polen. Zumindest habe ich bei meinem letzten Besuch in Polen alle Naselang Baustellen an Straßen gesehen mit der europäischen Fahne und "gefördert von der Europäischen Union".
Dazu sage ich dann nur Kerneuropa!
Wer nicht von Anfang an dabei ist, hat auf lange Sicht Pech, denn mitbestimmen kann er dann nichts mehr. Wenn Polen draußen bleiben will, so soll es sein Veto einlegen und mit den Konsequenzen leben. Den Euro haben auch noch nicht alle Mitgliedsstaaten als Währung. Dann gibt es halt innerhalb der EU noch ein System, an dem nicht alle teilhaben. Bei dieser Angelegenheit bin ich für eine Koalition der Willigen, um mal eine abgedroschene Phrase in den Ring zu werfen.
Polnische Sichweise:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,488959,00.html">http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,488959,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Zitat Muszynski: Von den Deutschen erwarten wir mehr Denken an Europa, mehr tatsächliche Reformen, weniger nationale Egoismen und Floskeln. Ihr zeigt nur, wie man um eigene Interessen kämpft - überschrittenes Haushaltsdefizit und zum vierten Mal ohne Strafe, das ursprüngliche Nein zu den EU-Richtlinien für Dienstleistungen im Binnenmarkt und so weiter. Nun wollen die Deutschen um jeden Preis mehr Macht im Rat erlangen. Wir sind Befürworter der gemeinsamen Außenpolitik, darunter auch der Ostpolitik, der gemeinsamen Energiepolitik und der europäischen Armee. Eine solche Gemeinschaft haben wir angestrebt, als wir der EU beitraten. Ihr habt uns enttäuscht. Ihr sollt nun an unserem Beispiel lernen, wie man Europäer ist. Ihr seid nicht mehr der Musterknabe Europas.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,489292,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 92,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Polen wirft Deutschland Ignoranz vor

Verhärtete Fronten im Streit über die EU-Verfassung: Polen hat der deutschen Ratspräsidentschaft vorgeworfen, ihre Forderungen zur Frage der Stimmrechte in der Europäischen Union einfach zu ignorieren. Auf Unterstützung anderer Mitgliedstaaten wartet Polen allerdings vergeblich.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,489549,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 49,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Kaczynski wirft Merkel Isolierung Polens vor

Schrille Töne des polnischen Ministerpräsidenten kurz vor dem EU-Gipfel: Jaroslaw Kaczynski wirft der deutschen Ratspräsidentschaft vor, "Polen zu isolieren". Die Bundesregierung schade mit ihrem Machtspiel Europa.

Richtig. Bei allem Respekt für Polens Gleichberechtigunskampf, wenn Polens Regierung die EU weiterhin mit ihrer Sturrheit "nervt", ist eine Isolation mit dazugehörigen Konsequenzen unvermeidbar. Dazu kommt noch, dass nur wenige Partner hinter ihrer Agenda stehen und sie unterstützen.
@ fieserfettsack

Da hat ja Deutschland praktisch keine Vorteile von der EU, wenn man deiner Argumentation folgt. Zahlt am meisten, bekommt am wenigsten.
Warum tritt dann Deutschland nciht aus der EU aus??
Achja, da fällt mir ein, dass Deutschland ja Exportweltmeister ist, warum wohl? Genau! Weil es unbegrenzt Waren überall in die EU exportieren kann, die dann von andren EU Bürgern gekauft werden, sprich das Geld nach Deutschland fließt. Das ist so viel, das der Deutsche EU-Netto Beitrag lächerlich erscheint. Deutschland ist mit Abstand der größte Profiteur von der EU, wenn du dann noch die Punkte von Thomas Wach dazu nimmst sowieso.

Dein Unternehmssteuerargument ist Blödsinn, fast schon zum lachen.
Informiere dich mal genauer wie das mit den EU-Geldern funktioniert. Es ist nicht so, dass Brüssel das Geld an Warschau überweist und sagt: Hier bitteschön, macht was ihr wollt damit". Erst wenn ein Projekt fertig auf dem Papier ist (Straßen, Brücken, Käranlagen usw.) eine Firma gefunden ist die es bauen will, dann gibts Geld aus Brüssel.
Dabei bleibt noch zu erwähnen, dass Polen garnicht alles an Mitteln aussschöpft da nicht genug Projekte vorangetrieben werden können. (Bürokratie, mangelnde Arbeitskräfte). Das wird vor allem beim Autobahnbau deutlich zu sehen sein.

Und wenn eien Autobahn gebaut wird, dann rate mal aus welchen Ländern meistens die Firma kommt?!

So, jetzt nach langen warten mal eine deutsche Quelle die die Thematik mit der Quadratwurzel behandelt, die meiner Meinung nach schon vor 3 Tagen hätte veröffentlicht werden sollen und nicht erst jetzt, wo sich schon jeder ein Bild über Polen als sturren Deutschlandhasser gemacht hat.

Zitat:"Jedes Quadratwurzel-Modell ist besser als die Lösung im Verfassungsentwurf"

Werner Kirsch gehört zu den Erfindern des EU-Quadratwurzel-Modells, das die deutsch-polnischen Beziehungen belastet. Im SPIEGEL-ONLINE-Interview erklärt der Mathematiker, was hinter der Formel steckt und warum die Quadratwurzel die fairste Lösung für die EU-Bürger ist.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,489557,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 57,00.html</a><!-- m -->
Demon Wojny schrieb:@ fieserfettsack

Da hat ja Deutschland praktisch keine Vorteile von der EU, wenn man deiner Argumentation folgt. Zahlt am meisten, bekommt am wenigsten.
Warum tritt dann Deutschland nciht aus der EU aus??
Achja, da fällt mir ein, dass Deutschland ja Exportweltmeister ist, warum wohl? Genau! Weil es unbegrenzt Waren überall in die EU exportieren kann, die dann von andren EU Bürgern gekauft werden, sprich das Geld nach Deutschland fließt. Das ist so viel, das der Deutsche EU-Netto Beitrag lächerlich erscheint. Deutschland ist mit Abstand der größte Profiteur von der EU, wenn du dann noch die Punkte von Thomas Wach dazu nimmst sowieso.

Dein Unternehmssteuerargument ist Blödsinn, fast schon zum lachen.
Informiere dich mal genauer wie das mit den EU-Geldern funktioniert. Es ist nicht so, dass Brüssel das Geld an Warschau überweist und sagt: Hier bitteschön, macht was ihr wollt damit". Erst wenn ein Projekt fertig auf dem Papier ist (Straßen, Brücken, Käranlagen usw.) eine Firma gefunden ist die es bauen will, dann gibts Geld aus Brüssel.
Dabei bleibt noch zu erwähnen, dass Polen garnicht alles an Mitteln aussschöpft da nicht genug Projekte vorangetrieben werden können. (Bürokratie, mangelnde Arbeitskräfte). Das wird vor allem beim Autobahnbau deutlich zu sehen sein.

Und wenn eien Autobahn gebaut wird, dann rate mal aus welchen Ländern meistens die Firma kommt?!

So, jetzt nach langen warten mal eine deutsche Quelle die die Thematik mit der Quadratwurzel behandelt, die meiner Meinung nach schon vor 3 Tagen hätte veröffentlicht werden sollen und nicht erst jetzt, wo sich schon jeder ein Bild über Polen als sturren Deutschlandhasser gemacht hat.

Zitat:"Jedes Quadratwurzel-Modell ist besser als die Lösung im Verfassungsentwurf"

Werner Kirsch gehört zu den Erfindern des EU-Quadratwurzel-Modells, das die deutsch-polnischen Beziehungen belastet. Im SPIEGEL-ONLINE-Interview erklärt der Mathematiker, was hinter der Formel steckt und warum die Quadratwurzel die fairste Lösung für die EU-Bürger ist.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,489557,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 57,00.html</a><!-- m -->

Ich habe doch nie bestritten das Deutschland von der EU profitiert. Alle Länder profitieren von der EU. Soll man jetzt Deutschland bestrafen weil es eine exportorientierte Wirtschaft hat? Die Polen können das ja einfach nachmachen.

Das Quadratwurzelmodell und die Argumente sind lächerlich. Es ist nunmal standard das in einer Demokratie immer nur die Ansichten von einem Teil der Bevölkerung vertreten werden kann. Und was ist wenn 100% der Bevölkerung der BRD hinter einem EU Gesetz stehen und 100% der Polen dagegen? Dann hat die BRD nur 1/3 der Stimmen mehr. Ist das etwa demokratischer? Zur Zeit sind auch die meisten Polen gegen die sturen Brüder, was würd ein Quadratwurzelsystem daran ändern? Völlig lächerlich.
Also nochmal ein Ausschnit, damit es nicht so "lächerlich" ist:

Zitat:Es ist wahrscheinlicher, dass eine Abstimmung im Rat anders ausgeht, als es ein Referendum tun würde. Wenn beispielsweise in einigen Staaten hauchdünn für einen Vorschlag gestimmt wird - etwa für den EU-Beitritt der Türkei -, in anderen Staaten aber mit satter Mehrheit dagegen, können sich trotzdem die Staaten durchsetzen, die dafür sind - auch wenn die Mehrheit der Menschen dagegen ist.


Zitat:ch habe doch nie bestritten das Deutschland von der EU profitiert. Alle Länder profitieren von der EU. Soll man jetzt Deutschland bestrafen weil es eine exportorientierte Wirtschaft hat?

Von bestrafen ist keine Rede, jedoch Deutschland als Verlierer darzustellen wie Du es machst entspricht nicht den Tatsachen. Es sieht bei dir so aus, als ob Deutschland am meisten für die EU tut, jeodoch nicht annähernd das gleiche zurückbekommt und daher jetzt das Recht hat den für sich vorteilhaftesten Abstimmungsmodus durchzusetzen.

Achja und nochwas, wenn das jetzige Model durchgesetzt wird, wird Deutschland im Falle eines Türkeibeitritts weniger zu sagen haben als das bevölkerungsreiche Neumitglied ;-)

Hab hier noch ein Artikel der sich mit der aktuellen Situation kritisch auseinandersetzt und eine andere Sichtweise zeigt:

Zitat:Es sind die Polen, die Europa retten

Über Polen und die Kaczynski-Zwillinge werden Spott und Häme ausgeschüttet: "Sterben für die Quadratwurzel: Wie die Polen Europa nerven" - so titelt der "Spiegel" diese Woche. Wer sich aber klar macht, was auf dem Spiel steht, muss zu dem Ergebnis kommen: die Polen haben Recht.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://debatte.welt.de/kommentare/25275/es+sind+die+polen+die+europa+retten">http://debatte.welt.de/kommentare/25275 ... opa+retten</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,489866,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 66,00.html</a><!-- m -->
Zitat:GIPFEL-KRACH
Kaczynski fordert Anrechnung von Millionen Kriegstoten in EU-Stimmenstreit
Der polnische Premier Jaroslaw Kaczynski prescht mit einem neuen Argument im Streit um die EU-Stimmverteilung vor: Er verlangt jetzt, die polnischen Toten im Zweiten Weltkrieg zu berücksichtigen. Ohne sie hätte das Land heute schließlich "eine Bevölkerung von 66 Millionen".

Ziemlich merkwürdiges Argument, mE.
Mittlerweile reagiere ich fast schon allergisch auf die Kacynski Zwillinge.

Die polnische Haltung wird Polen nur schaden, wenn der Gipfel scheitert und die Polen als blockierende Isolationisten dastehen, wird sich wohl ein "Kerneuropa" bzw. Europa der zwei Geschwindigkeiten bilden und Polen wird nicht Teil dessen sein.

Polen profitiert massiv von der Mitgliedschaft in der EU und das erkennt auch die polnische Bevölkerung, man muss sich nur die Stimmenzahlen der EU feindlichen Parteien bei den letzten Wahlen ansehen.
Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass die polnische öffentliche Meinung eine Wahrnehmung Polens als isoliert gutheißen wird.
ich glaube auf die floskel "europa der zwei geschwindigkeiten" reagiere ich mittlerweile allergisch. allein deswegen weil sie ständig gebraucht wird. genauso wie die "unbeschreiblichen" konsequenzen die wir erleiden, wenn es keine verfassung gibt.
die sind so unfassbar schrecklich, dass ich noch nie jemanden gehört habe, der sie mal konkret benennt.
Demon Wojny schrieb:Also nochmal ein Ausschnit, damit es nicht so "lächerlich" ist:

Zitat:Es ist wahrscheinlicher, dass eine Abstimmung im Rat anders ausgeht, als es ein Referendum tun würde. Wenn beispielsweise in einigen Staaten hauchdünn für einen Vorschlag gestimmt wird - etwa für den EU-Beitritt der Türkei -, in anderen Staaten aber mit satter Mehrheit dagegen, können sich trotzdem die Staaten durchsetzen, die dafür sind - auch wenn die Mehrheit der Menschen dagegen ist.

Das ist ein lächerliches konstruiertes Beispiel. Es ist auch wahrscheinlicher das ein Referendum über die Mehrwertsteuer in der BRD ein anderes Ergebnis gebracht hätte, als das jetzige! Was hat das mit der Realität zu tun?
Was ist denn wenn ein bevölkerungsreicher Staat die Rückendeckung seiner Bevölkerung hat, also z.B. 80 Mio. Bürger und dafür zwei kleine Staaten (Polen + Rumänien) nur eine hauchdünne Mehrheit? Also 20 Mio gegen 80 Mio?!
Oder was ist bei 80 Mio gegen 0, wenn die Regierung nicht macht was die Bevölkerung will? Was wird Spanien sagen mit mehr als der doppelten Bevölkerung von Polen, aber nur einer Stimme mehr?
Da kannst du rumkonstruieren wie du willst.
Entweder jeder Staat bekommt eine Stimme, oder wir machen es nach der Bevölkerung, oder einfach nur nach der Macht die ein Staat ausübt! Demokratischer als nach Bevölkerung geht es nicht.

Demon Wojny schrieb:Hab hier noch ein Artikel der sich mit der aktuellen Situation kritisch auseinandersetzt und eine andere Sichtweise zeigt:

Zitat:Es sind die Polen, die Europa retten

Über Polen und die Kaczynski-Zwillinge werden Spott und Häme ausgeschüttet: "Sterben für die Quadratwurzel: Wie die Polen Europa nerven" - so titelt der "Spiegel" diese Woche. Wer sich aber klar macht, was auf dem Spiel steht, muss zu dem Ergebnis kommen: die Polen haben Recht.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://debatte.welt.de/kommentare/25275/es+sind+die+polen+die+europa+retten">http://debatte.welt.de/kommentare/25275 ... opa+retten</a><!-- m -->

Was die Polenbrüder abziehen ist absurd und lächerlich zugleich. Die Rechtfertigung man holt sich das wieder was man im 2. WW verloren hat ist geradezu kindisch! Nach 65 Jahren demokratischem, humanem Staat unendlich vielen Reparationszahlen und Entnazifizierungs-Projekte kann man immernoch nicht von diesem Trip runterkommen???
Sagen wir mal so - wann immer Polen in einen derben Nationalismus, der zugleich noch mit katholischem Polentum gemischt war, verfallen ist, hat sich das Land selbst am meisten geschadet. Stichwort "Sarmatismus" (grob sowas wie die Nationalideologie der Jagiellonen-Zeit, die aber im 17. und 18. Jhd., nach den Nordischen Kriegen und der Gegenreformation - die die Toleranz der Jagiellonen-Phase eliminiert haben -, zu einem intoleranten Mischmasch verkommen ist, welches Reformation und Aufklaerung ausgebremst hat und das Land - gemeinsam mit dem vom Ausland missbrauchten "Liberum Veto" - zum Abschuss freigegeben hat).

Also...mein Gott, sollen sie sich aufregen. Wenn sie die Tour fahren, werden sie sich selbst schaden, und wann immer Polen sich selbst geschadet hat, haben seine Nachbarn davon profitiert.

Aber wenn das dann passieren sollte, kann man ja schnell zwei Schuldige finden - Deutschland und Russland...

Gruss. Schneemann.
Zitat:ch glaube auf die floskel "europa der zwei geschwindigkeiten" reagiere ich mittlerweile allergisch. allein deswegen weil sie ständig gebraucht wird. genauso wie die "unbeschreiblichen" konsequenzen die wir erleiden, wenn es keine verfassung gibt.
die sind so unfassbar schrecklich, dass ich noch nie jemanden gehört habe, der sie mal konkret benennt.


Kann ich nur zustimmmen, mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass zwei Staaten bzw. Bevölkerungen die Verfassung abgelehnt haben.


Zitat:Das ist ein lächerliches konstruiertes Beispiel. Es ist auch wahrscheinlicher das ein Referendum über die Mehrwertsteuer in der BRD ein anderes Ergebnis gebracht hätte, als das jetzige! Was hat das mit der Realität zu tun?
Was ist denn wenn ein bevölkerungsreicher Staat die Rückendeckung seiner Bevölkerung hat, also z.B. 80 Mio. Bürger und dafür zwei kleine Staaten (Polen + Rumänien) nur eine hauchdünne Mehrheit? Also 20 Mio gegen 80 Mio?!
Oder was ist bei 80 Mio gegen 0, wenn die Regierung nicht macht was die Bevölkerung will? Was wird Spanien sagen mit mehr als der doppelten Bevölkerung von Polen, aber nur einer Stimme mehr?
Da kannst du rumkonstruieren wie du willst.
Entweder jeder Staat bekommt eine Stimme, oder wir machen es nach der Bevölkerung, oder einfach nur nach der Macht die ein Staat ausübt! Demokratischer als nach Bevölkerung geht es nicht.

Sorry, ich versteh da nur die Hälfte, außerdem habe ich das Gefühl das du nicht ganz genau weisst wie hoch die Bevölkerungszahl Polens ist.



Zitat:Was die Polenbrüder abziehen ist absurd und lächerlich zugleich. Die Rechtfertigung man holt sich das wieder was man im 2. WW verloren hat ist geradezu kindisch! Nach 65 Jahren demokratischem, humanem Staat unendlich vielen Reparationszahlen und Entnazifizierungs-Projekte kann man immernoch nicht von diesem Trip runterkommen???

Dazu möchte ich aus einen Spiegelartikel zitieren:

Zitat:Kaczynskis Satz fiel am Dienstag im polnischen Radio und ansonsten zwischen Danzig und Krakau nicht weiter auf. In Brüssel und Berlin wurde die Bemerkung hingegen sorgfältig registriert und als Indiz dafür gewertet, dass die polnische Regierung nun das tut, was sie oft tut, wenn sie in Schwierigkeiten steckt: Man spielt die historische Karte.

Wurde mal wieder durch die Presse aufgebläht ohne Ende.

Desweitern gab es keine "unendlich viele Reparationszahlungen" an Polen von Deutschland aus :roll: Bzw. bekam Polen garncihts.

Hier der Link zu dem Artikel aus dem Spiegel, kann ich nur empfehlen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,489937,00.html">http://www.spiegel.de/politik/debatte/0 ... 37,00.html</a><!-- m -->
Zu den Reparationen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.polen-news.de/puw/puw72-13.html">http://www.polen-news.de/puw/puw72-13.html</a><!-- m -->
Zitat:(...)
Nach dem Potsdamer Abkommen sollte die UdSSR „die Reparationsansprüche Polens aus ihrem eigenen Anteil an den Reparationen befriedigen“; die UdSSR sollte wiederum die Reparationen aus ihrer Besatzungszone, zum Teil aus anderen Besatzungszonen und aus deutschem Vermögen in Mittel- und Osteuropa entnehmen. (...)

(Am) 23. August gab die Regierung der VR Polen folgende Erklärung ab: „Mit Rücksicht darauf, daß Deutschland seinen Verpflichtungen zur Zahlung von Reparationen bereits in bedeutendem Maße nachgekommen ist und daß die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands im Interesse seiner friedlichen Entwicklung liegt, hat die Regierung der Volksrepublik Polen den Beschluß gefaßt, mit Wirkung vom 1. Januar 1954 auf die Zahlung von Reparationen an Polen zu verzichten, und damit einen weiteren Beitrag zur Lösung der deutschen Frage (...) zu leisten“. Das war ein einseitiger Akt, der weder die Akzeptanz der anderen Seite noch eine besondere Form, wie sie bei bestimmten internationalen Übereinkommen üblich ist, erforderte. Polen standen Reparationen von Deutschland zu (und nicht von der DDR oder der Bundesrepublik) und der Verzicht ist eindeutig.
(...)

Weiterhin darf ich den vereinbarten Abstimmungsmodus in Erinnerung bringen; Es kommt NICHT allein auf die Bevölkerungszahl an, es gilt das Prinzip der doppelten Mehrheit;
<!-- m --><a class="postlink" href="http://userpage.fu-berlin.de/~tmuehle/europa/eu/inst_ministerrat_01.htm">http://userpage.fu-berlin.de/~tmuehle/e ... rat_01.htm</a><!-- m -->
Zitat:Somit kommt ein Beschluss nur zustande, wenn 55% der Staaten gleichzeitig 65% der Bevölkerung der Europäischen Union vertritt. Damit würde ein entscheidener Stritt nach vorn gemacht, weil Blockadeverhalten von Staatengruppen verhindert werden.

Ehrlich gesagt sehe ich nicht ein, warum die polnische Regierung immer wenn sie außenpolitisch in der Sackgasse steckt, die Nazikarte zieht. Polen war nämlich nicht immer das "Opfer- und Heldenvolk". Man denke an den polnischen Angriff auf die Sowjetunion 1920 oder daran, dass die Polen keinerlei Bedenken hatten 1938 von der Tschechesslowakei Gebiete zu annektieren.
Zitat:Ehrlich gesagt sehe ich nicht ein, warum die polnische Regierung immer wenn sie außenpolitisch in der Sackgasse steckt, die Nazikarte zieht. Polen war nämlich nicht immer das "Opfer- und Heldenvolk". Man denke an den polnischen Angriff auf die Sowjetunion 1920 oder daran, dass die Polen keinerlei Bedenken hatten 1938 von der Tschechesslowakei Gebiete zu annektieren.
Dem stimme ich zu. Tragisch ist eben leider, dass Polen, das am meisten von der Versailler Ordnung hat profitieren koennen (eben weil der Staat wieder erstanden ist), ebenfalls ganz gewaltig an der Abschaffung von eben dieser Ordnung gearbeitet hat. Man hat nicht nur eine aggressive Aussenpolitik gefuehrt und Staaten im Baltikum und auch die Tschechen um Gebiete gebracht (bzw. sogar offen mit Krieg gedroht, wenn die Gebiete nicht abgetreten werden), sondern allen Gegnern der Versailler Ordnung auch noch Bsp. geliefert, wie wenig diese doch wert ist und damit den Wahnvorstellungen der europaeischen Diktatoren und Demokratievernichter, u. a. Hitler, Munition gegen Volkerbund und Versailler Ordnung geliefert.

Man hat sich sozusagen den Ast abgesaegt, auf welchem man sass.

Gruss. Schneemann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/,tt2m5/ausland/special/189/96093/index.html/ausland/artikel/804/119659/article.html">http://www.sueddeutsche.de/,tt2m5/ausla ... ticle.html</a><!-- m -->
Zitat:EU-Gipfel in Brüssel
"Es ist nicht sehr weise, das wieder vorzuholen"
Der Vorstoß des polnischen Premiers Kaczynski, bei den EU-Stimmrechten auch Polens Weltkriegstote zu berücksichtigen, ist bei Europas Regierungschefs auf Unverständnis gestoßen. Dänemarks Ministerpräsident Rasmussen wies die Äußerung als "absurd" zurück.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/,tt2m11/ausland/special/189/96093/index.html/ausland/artikel/920/119774/article.html">http://www.sueddeutsche.de/,tt2m11/ausl ... ticle.html</a><!-- m -->
Zitat:Kaczynski und die Erbschuld
Kann man den Deutschen zwei Generationen nach dem Krieg vorwerfen, ihrer Verantwortung nicht gerecht zu werden? Premier Kaczynskis Vorstoß zeigt, dass er all das deutsche Bemühen um Wiedergutmachung und Aussöhnung geringschätzt.
Ein Kommentar von Thomas Urban

Ich gebe der SZ hier recht. Ich lese die Zeitung zu lange...
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