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Normale Version: Bundeswehr - Wunschkonzert 2025
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Was haben wir den falsch gemacht das unsere Einsätze nicht erfolgreich waren ? Du scheinst ja in der Hinsicht den Durchblick zu haben und vielleicht Rauch den Weitblick was wir nächste Mal besser machen sollten.
Die zentrale Frage ist aus meiner Sicht derzeit nicht, ob eine oder zwei Schiffsklassen beschafft werden sollen, sondern vielmehr: Was hat jetzt Priorität?

Angesichts eines zunehmend aufrüstenden Russlands und eines Verteidigungshaushalts, der von der Schuldenbremse ausgenommen ist, kann es in meinen Augen aktuell nur eine Richtung geben: F127 bzw. ein vollwertiger Zerstörer mit Schwerpunkt auf AAW/BMD.

Die F126 scheint aktuell ja eh gescheinter, max. 2 bis 3 Einheiten wären vertretbar, aber nur, wenn sie einen klaren Zeitvorteil bringen und um die Werften solange für uns sinnig zu nutzen. Der Fokus muss klar auf der F127 liegen. Hier gilt es, auf das Gaspedal zu drücken. Wenn die fünfte oder sechste Einheit der F127 in Bau geht, kann die geopolitische Lage erneut bewertet werden:

Rüstet Russland weiter auf?

Gibt es Anzeichen für Deeskalation?

Stehen wir vor einem neuen kalten oder gar heißen Krieg?

Sollte sich die Lage bis dahin beruhigen, kann der Kurs wieder angepasst werden, auch hin zu einer neuen Mehrzweck- oder ASW-orientierten Fregattenklasse.


Im gesamteuropäischen Kontext könnte es sinnvoll sein, dass sich Deutschland auf den Bereich der Luftverteidigung (AAW/BMD) fokussiert, eventuell als der künftige Major-Air-Defender Staat. Kleinere europäische Staaten könnten dann vermehrt Aufgaben im Bereich Low-Intensity Operations (z. B. mit kleineren Einheiten bzw. von Deutscher Seite gibt es ja auch noch die F125) übernehmen.

Auch aus Sicht von GB, FR, ITA wäre es bestimmt, sehr willkommen wenn zusätzliche Zerstörer verfügbar wären, um deren Trägergruppen im Verteidigungsfall wirksam schützen zu können.

Hier mal 2 Ideen meinerseits wie es weiter gehen könnte.

1. Schritt (kurz-/mittelfristig):

6, aber ehr 8 Zerstörer als Ersatz für die F123 sowie zum Aufwuchs der Flotte (vlt -1 F125).

Die F124 geht in die 2. Reihe.

Die F125 übernimmt Aufgaben im Bereich Embargo-Überwachung und Low-Intensity-Missionen.

2. Schritt (ab ca. 2034, abhängig von der geopolitischen Lage):

Je nach Bedrohungslage und strategischer Entwicklung zwei mögliche Pfade:

a) Fortsetzung des F127-Programms:
Deutschland spezialisiert sich klar auf AAW/BMD und stellt damit den Schutz multinationaler Verbände sicher. ASW bleibt zweitrangig. Deutschland wird „AAW-geprägte Verbandsführungsmarine“.

b) Umstieg auf neue ASW-Fregatten:
Falls sich die Bedrohungslage wandelt, kann auf eine neue Klasse von Mehrzweck- oder ASW-Fregatten umgeschwenkt werden, mit Fokus auf U-Boot-Abwehr. Dadurch dann wieder mehr Allroundermarine.

Grade bei dem Fokus auf AAW/BMD könnte sich hier auch die Chance ergeben das durch die dann hohen Stückzahlen, vorallem bei den Flugkörpern sich sehr deutliche Skaleneffekte ergeben (Die Zellen wollen ja auch gefüllt werden).
(13.07.2025, 03:09)alphall31 schrieb: [ -> ]Was haben wir den falsch gemacht das unsere Einsätze nicht erfolgreich waren ? Du scheinst ja in der Hinsicht den Durchblick zu haben und vielleicht Rauch den Weitblick was wir nächste Mal besser machen sollten.

Bot broken. Report to Moskau. Bot broken.
(13.07.2025, 03:30)Wittgenstein schrieb: [ -> ]Bot broken. Report to Moskau. Bot broken.
Du schießt gerade über's Ziel hinaus.
(13.07.2025, 02:48)Wittgenstein schrieb: [ -> ]Die BW hatte auch Landungsboote. Die Umstände war einfach anders.
Die NVA ist Geschichte. Der kalte Krieg ist Geschichte. Der Warschauer Pakt ist Geschichte.
Das tut vielen weh und früher war alles einfacher.
Nebenbei:
Wieviel erfolgreiche Einsätze hatte die NVA nochmal?

Nostalgie galt früher als Geisteskrankheit eingestuft. Zurecht.

Historisch gesehen, wurden in jeden Krieg auf und um die Ostsee Landungsunternehmungen durchgeführt. Egal ob Offensiv z. B. Albion oder defensiv Kurland. Ein Krieg mit Russland wird auf der Ostsee ähnlich ablaufen wie WK1
(13.07.2025, 03:26)Spaten schrieb: [ -> ]Die zentrale Frage ist aus meiner Sicht derzeit nicht, ob eine oder zwei Schiffsklassen beschafft werden sollen, sondern vielmehr: Was hat jetzt Priorität?
Doch, das ist durchaus erstmal die relevante Frage. „Irgendwas beschaffen weil es jetzt schnell gehen muss“ haben wir bis jetzt immer gemacht und die Quittung dafür kriegen wir jetzt.
Zitat:Angesichts eines zunehmend aufrüstenden Russlands und eines Verteidigungshaushalts, der von der Schuldenbremse ausgenommen ist, kann es in meinen Augen aktuell nur eine Richtung geben: F127 bzw. ein vollwertiger Zerstörer mit Schwerpunkt auf AAW/BMD.
Zur Aufrüstung Russlands komme ich gleich noch (denn das ist aktuell der so ziemlich Größe Mandel-Effekt der deutschen Medienlandschaft).

Hinsichtlich der Priorität sehe ich es aber genau andersherum. Die Hauptbedrohung durch Russland auf See geht von der vergleichsweise gut ausgerüsteten U-Boot Flotte aus. Das ist auch die einzige Komponente der russischen Marine, die sich der Offensive bedienen wird, da die Überwasserflotte (wie zu Sowjetzeiten auch) hauptsächlich defensiver Natur ist. Dessen Aufgabe ist es, die russischen Gewässer frei von NATO Kräften zu halten, zu mehr ist die Überwasserflotte auch nicht mehr fähig.

Was wir also mMn zunächst brauchen, sind Einheiten, die der Bedrohung durch russische U-Boote begegnen können, dabei alleine operieren können um die Nordsee und das europäische Nordmeer bestmöglich abzudecken und dabei in der Lage sind, sich gegen Angriffe selbstständig zu verteidigen. Weshalb ich hier die bereits angesprochene Mehrzweckfregatte auf jeden Fall priorisieren würde.
Zitat:Die F126 scheint aktuell ja eh gescheinter, max. 2 bis 3 Einheiten wären vertretbar, aber nur, wenn sie einen klaren Zeitvorteil bringen und um die Werften solange für uns sinnig zu nutzen. Der Fokus muss klar auf der F127 liegen. Hier gilt es, auf das Gaspedal zu drücken. Wenn die fünfte oder sechste Einheit der F127 in Bau geht, kann die geopolitische Lage erneut bewertet werden:
Mit der F127 reiten wir uns gerade in eine so große Scheiße, dass das noch eines Tages im Struwwelpeter landet. Näheres dazu im F127 Thread.
Zitat:Rüstet Russland weiter auf?
Jein.
Russland will aufrüsten, kann aber oft nicht, zumindest aktuell nicht was die Seekomponente angeht.

Die russische Schiffbauindustrie ist kein bisschen autark. Komponenten kommen oft aus dem Ausland, Software ebenfalls. Seit 2022 liegt ein Großteil der Schiffbauindustrie somit vollkommen brach.

Das einzige was aktuell dort überhaupt noch gebaut wird, sind leichte und schwere Korvetten, sowie U-Boote dessen Entwürfe auf die 80er zurückgehen. Denen fehlt es teilweise an grundlegenden Funktionen weil Komponenten nicht geliefert werden, teilweise auch an Leistung weil man Billigmaschinerie bei den Chinesen einkaufen muss.
Zitat:Sollte sich die Lage bis dahin beruhigen, kann der Kurs wieder angepasst werden, auch hin zu einer neuen Mehrzweck- oder ASW-orientierten Fregattenklasse.
Wie meinen? Bei der Mehrzweckfregatte reden wir von einen Zerstörer-Light, nicht von einer IKM Fregatte a la F125.
(13.07.2025, 11:32)DopePopeUrban schrieb: [ -> ]Bei der Mehrzweckfregatte reden wir von einen Zerstörer-Light
Ich würde im Zusammenhang unserer diversen aktuellen Diskussionen dazu tendieren, eine ASW-Fregatte, die im AAW über ESSM hinaus befähigt ist, als U-Jagd-Zerstörer zu bezeichnen. Bei unter 10kt. ggf. versehen mit dem Zusatz "leicht". Die Befähigung einer ASW-Einheit zu mehr als Eigenschutz gegen Luftziele lässt sie mMn der monofunktionalen Rolle einer Fregatte entwachsen. Gleiches gilt umgekehrt für ein AAW-Schiff, das über mehrere Sonarsysteme und mehr ASW-Effektoren als einen einzelnen Bordhubschrauber verfügt.

Natürlich kann man auch andere Begriffs-Abgrenzungen wählen, aber für diese Diskussion halte ich das für ein sehr gutes Unterscheidungsmittel. Auch wenn das letztlich dazu führt, dass zumindest wir beide der Fregatte an sich weitestgehend die Existenzberechtigung absprechen.
(13.07.2025, 13:20)Broensen schrieb: [ -> ]Ich würde im Zusammenhang unserer diversen aktuellen Diskussionen dazu tendieren, eine ASW-Fregatte, die im AAW über ESSM hinaus befähigt ist, als U-Jagd-Zerstörer zu bezeichnen. Bei unter 10kt. ggf. versehen mit dem Zusatz "leicht". Die Befähigung einer ASW-Einheit zu mehr als Eigenschutz gegen Luftziele lässt sie mMn der monofunktionalen Rolle einer Fregatte entwachsen. Gleiches gilt umgekehrt für ein AAW-Schiff, das über mehrere Sonarsysteme und mehr ASW-Effektoren als einen einzelnen Bordhubschrauber verfügt.

Natürlich kann man auch andere Begriffs-Abgrenzungen wählen, aber für diese Diskussion halte ich das für ein sehr gutes Unterscheidungsmittel. Auch wenn das letztlich dazu führt, dass zumindest wir beide der Fregatte an sich weitestgehend die Existenzberechtigung absprechen.
Ist eben das Problem, "Zerstörer" und "Fregatte" sind mWn nicht allgemein sondern nur individuell definiert. Da stimme ich dir mit der Bezeichnung allerdings zu, das dürfte hier auch zu weniger Verwechslungspotenzial führen.

Auch wenn "Mehrzweckfregatte" und "Mehrzweckzerstörer" vermutlich fachgerechtere Bezeichnungen wären, da ja hier mehr oder weniger der AAW/ASW Fokus fehlt.
(13.07.2025, 13:51)DopePopeUrban schrieb: [ -> ]Auch wenn "Mehrzweckfregatte" und "Mehrzweckzerstörer" vermutlich fachgerechtere Bezeichnungen wären, da ja hier mehr oder weniger der AAW/ASW Fokus fehlt.
Schwierig.

Im Gefüge der Flotte sind die klassischen Aufgaben AAW und ASW schon recht klar auf die beiden angedachten Muster verteilt.

Einen "Mehrzweckzerstörer" kann es auch eigentlich gar nicht geben, weil "Zerstörer" eben schon den "Mehrzweck" beinhaltet, im Gegensatz zur an sich monofunktional spezialisierten Fregatte.

Andererseits würde ein U-Jad-Zerstörer, wenn man ihm z.B. ein großes Missionsdeck mit Bootsbuchten verpasst und das zweite Schleppsonar nur modular einrüstet, tatsächlich zu einer Mehrzweckeinheit werden.
(12.07.2025, 23:07)Broensen schrieb: [ -> ][...]
Nur wenn die Ausrüstung eigene Bedienung erfordert. Bspw. erfordert ein AAW-Komplex die gleiche Personalstärke, egal ob er über zwei oder drei verschiedene FK in 8 oder 64 VLS-Zellen verfügt.
Das halte ich für einen Trugschluss. Du kannst nicht an Personal sparen, indem du das Schiff kleiner machst. Die Ausrüstung ist es, von der die Besatzungsstärke abhängt. Und da vor allem die Vielfältigkeit der Ausrüstung. Die Besatzungsstärke einer 8000 und einer 11000 Tonnen Fregatte werden sich nur geringfügig unterscheiden, wenn beide die gleichen Waffen und Systeme verwenden.

[...]

Da würde ich mitgehen (wenn ich auch spät dran bin).
Je FK-Sorte wird es eigene Wartungstechniker geben, genauso wie für die Rohrwaffensysteme. Wir hatten damals 1x 76mm, 1x 40mm und pro Rohrwaffe einen Maat und einen Mannschafter zu Wartung und Bedienung.

In der OPZ ist das egal, ob ein Radaroperator nun 2, oder 4 verschiedene FK zu Auswahl hat. Der klickt auf das Icon und und gut ist es (überspitzt). Da kommt es eher drauf an, ob es um Luft, Überwasser oder Unterwasserbedrohung geht.
Aber der NSM-Techniker kann halt keine ESSM warten und umgekehrt.
Je mehr Waffensysteme, desto mehr Bediener. Je mehr Bediener, desto größer das Personal in der Kombüse, desto mehr Warenumschlag, desto mehr Versorger...
Da in "Eventueller Ersatz F126" gerade über die mögliche Anzahl / Schiffstypen diskutiert wird:

(31.07.2025, 20:19)DopePopeUrban schrieb: [ -> ][...]
Also um die Idee jetzt mal (aus meiner Sicht) zusammenzufassen:
  • zunächst werden bspw 6x FDI (für Deutschland) zusammen mit Norwegen und eventuell Schweden beschafft. Diese verfügen über die oben genannten Spezifikationen.
  • diese 6x Schiffe dienen als „stopgap“ um temporär weniger (doch ausreichend) potente aber schnell verfügbare Einheiten im europäischen Nordmeer zu stellen.
  • Parallel dazu läuft das Programm zum ASW-Zerstörer und perspektivisch zum MAD an (Zusammen mit dem EuroVLS/Sylver 2.0). Hier bleibt es erstmal bei der Sollstärke von 10x ASW-Zerstörern und 6x MADs (subject to change)
  • Da sich sowohl FDI wie auch ASW-Zerstörer und MAD einiges an Komponenten und Software teilen, kann man hier langfristige Synergieen schaffen, Produktionslinien (bspw für Aster und VLS) in Deutschland ansiedeln und Besatzungen trainieren.
  • Zusätzlich zu den FDIs laufen später die ASW-Zerstörer zu, bis die Sollstärke von 10x Einheiten (FDI+Zerstörer) erreicht ist.
  • Sobald das passiert, werden die FDIs mit jedem zulaufenden ASW-Zerstörer im 1zu1 Verhältnis in die Ostsee verlegt, wo sie Schritt für Schritt die K130 ersetzen.
  • Perspektivisch können die FDIs dann von ihrer Ursprungsversion nachgerüstete werden, bspw mit EuroVLS statt Sylver, eventuell ATLAS Sonaranlage usw.

Demnach beläuft sich die Flottenplanung auf folgende Einheiten:
- 6x FDIs („stopgap“ für die Nordsee/ Norwegisches Meer, wird später in die Ostsee verlegt, ersetzt K130)
- 10x ASW-Zerstörer (primär für die Nordsee/ Norwegisches Meer)
- 6x MADs (primär für die Nordsee/ Norwegisches Meer).

Zahlen subject to change.
Passt das soweit?

Würde wir dann nicht noch mindestens 2, besser 3 weitere MUsE zur Versorgung der (dann) neuen Fregattenklasse benötigen? Womöglich in der Version Extra large? Oder sollte man besser auf mehr EGV gehen? Denn bei dieser Flottengröße und deren (voraussichtlichem) Einsatzgebiet/Auftrag Nordmeer ASW sehe ich den allgemeinen Versorgungsbedarf deutlich steigen.

Ich habs mal hier in die MUsE gepackt, EGV ginge aber auch, Wunschkonzert schien mir zu weit hergeholt... bei Bedarf gerne verschieben!
(Gestern, 08:10)Grolanner schrieb: [ -> ]Würde wir dann nicht noch mindestens 2, besser 3 weitere MUsE zur Versorgung der (dann) neuen Fregattenklasse benötigen? Womöglich in der Version Extra large? Oder sollte man besser auf mehr EGV gehen? Denn bei dieser Flottengröße und deren (voraussichtlichem) Einsatzgebiet/Auftrag Nordmeer ASW sehe ich den allgemeinen Versorgungsbedarf deutlich steigen.

Ich habs mal hier in die MUsE gepackt, EGV ginge aber auch, Wunschkonzert schien mir zu weit hergeholt... bei Bedarf gerne verschieben!
Ich bin mir generell noch sehr unsicher was die Sinnhaftigkeit von MUsE betrifft. Die Marine scheint sich ja nicht mal unbedingt selber zu wissen, was MUsE jetzt können oder nicht können soll.
Tender-Ersatz ja, alles andere ist subject to change. Operationsleitung ja/nein/vielleicht, Seeverlegefähigkeit ja/nein/vielleicht, Drohnenunterstützung ja/nein/vielleicht, amphibische Fähigkeit ja/nein/vielleicht, nur für Ostsee oder doch weltweit einsetzbar, keiner weiß es.

Allgemein erscheint mir das deutlich zu viel für eine einzige Einheit und vor allem in einigen Punkten schlicht unmöglich. Ein Tender der in der Ostsee gebraucht wird, kann nicht USV/UUV Mutterschiff in der Nordsee spielen und umgekehrt.

Die Einsatzflottille 2 verfügt mit 3x EGVs und 3x (geplanten) Flottentankern eigentlich über ausreichende Versorgungskapazitäten sowohl in der Nordsee wie auch Weltweit. Falls da in absehbarer Zeit noch größere Einheiten (bspw die seit anno Asbach geforderten LHDs) oder deutlich mehr Einheiten dazustoßen müssen wir da nochmal drüber unterhalten, sehe ich aber, zumindest aktuell, nicht. Da wird’s im Großen und ganzen erstmal bei 16x Fregatten bleiben.

In der Ostsee verändert sich mit den FDIs glaube ich nicht all zu viel. 6x FDIs werden wahrscheinlich nicht signifikant mehr Kapazitäten benötigen als die 9x K130er, wenn überhaupt macht es den Versorgungsprozess einfacher weil weniger Einheiten versorgt werden müssen.

Insofern würde ich da den Ansatz verfolgen, den ich sowieso schon hatte, also die amphibische und Führungskomponente sowie die weltweite Einsetzbarkeit aus MUsE herauslösen und stattdessen eine Art Mini-Mehrzweck-EGV für die Ostsee beschaffen. Also quasi eine Abwandlung deines zweiten Lösungsvorschlags.
Etwa im Stil des LSS9000 bspw:
https://medialibrary.damen.com/m/3d58582...series.pdf

Versorgungskapazität zwischen 2.000-3.000 Kubikmeter, Drohnenfähigkeit (Kran + Werkstatt), kann optional Kampfboote tragen und aussetzen (ebenfalls via Kran), kleines Fahrzeugdeck um bspw eine IRIS-T Batterie zu verlegen, Eigenschutz, Helikopterdeck + Hangar yada yada yada.

Um eine konventionelle wie auch amphibische Seeverlegefähigkeit führt in meinen Augen kein Weg herum, das ist aber eine andere Diskussion.
(Gestern, 08:10)Grolanner schrieb: [ -> ]Würde wir dann nicht noch mindestens 2, besser 3 weitere MUsE zur Versorgung der (dann) neuen Fregattenklasse benötigen? Womöglich in der Version Extra large? Oder sollte man besser auf mehr EGV gehen? Denn bei dieser Flottengröße und deren (voraussichtlichem) Einsatzgebiet/Auftrag Nordmeer ASW sehe ich den allgemeinen Versorgungsbedarf deutlich steigen.
Man muss da ja sehr zwischen Aufgaben eines Flottentankers und eines Tenders (MUsE) unterscheiden. Letzterer bietet viele Fähigkeiten, über die ein Flottentanker nicht verfügt und auch nicht verfügen muss, weil die von ihm versorgten Einheiten diese selbst vorhalten können. Der EGV ist da eigentlich ein Zwitter, dessen Konzept ihn in der "Post-IKM-Ära" nicht mehr ganz passend erscheinen lässt. Natürlich wird er weiterhin gute Dienste tun, zumal uns ja auch trotz aller "Back-to-LV-Rhetorik" die IKM-Einsätze erhalten bleiben werden und wir dort lieber mit Versorgungskapazitäten unseren Beitrag stellen, als eines unserer wenigen halbwegs tauglichen Kriegsschiffe zu schicken. Aber eigentlich bräuchten wir nur einen Flottentanker und einen Tender als Versorger, die Aufgaben des EGVs könnte man auch die beiden Muster aufteilen.

MMn müssen die Versorger nicht nach Flottengröße bemessen, sondern anhand der Einsatzräume und Aufgaben geplant werden. D.h., neben einem dauerhaft für IKM zur Verfügung stehenden EGV braucht es einen Flottentanker permanent im Nordmeer und einen EGV oder Flottentanker für die SNMGs.
Ich weiß zwar nicht, wie die Rotation bei den Versorgern ist, aber ich gehe mal davon aus, dass die deutlich mehr Einsatzzeit haben als bei der Dreierrotation der Fregatten. Da sollte unsere Flottenplanung also soweit passen.

Die Tender sind hingegen speziell für die kleineren Einheiten gedacht, die einen Abstützpunkt im Einsatz benötigen. Davon brauchen wir also einen für die SNMCMG, mindestens einen für die Korvetten in der Ostsee und einen im Operationsraum unserer U-Boote. Wenn wir weiterhin Korvetten in StabOps schicken wollen, brauchen die ebenfalls einen. Auch die U-Boot-Doktrin wird da ein Thema sein: Falls wir da noch zusätzlich zum Nordmeer Einzelfahrer in die weite Welt schicken wollen, brauchen auch die einen begleitenden Tender.

Demnächst kommen dann noch weitere Aufgaben hinzu und wir brauchen auch noch überall dort jeweils ein solches Schiff, wo wir UxV einsetzen wollen.

Selbst wenn wir mal davon ausgehen, dass sich mindestens zwei dieser Einsatzräume überschneiden, dann ist 6 Tender trotzdem schon knapp geplant. Und das ohne, dass man sie auch noch für amphibische Einsätze üben lässt.

Allerdings ist der Bedarf darüber hinaus eben auch abhängig davon, was wir an UxV u.ä. beschaffen und wie wir diese einsetzen werden. Haben wir bspw. lang ausdauernde USV/UUV zur permanenten Überwachung der Infrastruktur in der Nordsee, dann wird man die auch von einem eigenen Stützpunkt an Land aus betreiben können ohne ständig einen Tender in der Gegend vorzuhalten.
Wird aber der Tender-Nachfolger auch Mutterschiff für den maritimen Jagdkampf, erfordert das ein weiteres Exemplar, um das auch ausreichend trainieren zu können.

Und je mehr Aufgaben man findet, die einen Tender bzw. ein Schiff in der angedachten Art einer MUsE erfordern, desto mehr stellt sich die Frage, ob dafür ein Einheitsentwurf das richtige ist, oder ob nicht Versorger und Unterstützter auf getrennten Mustern realisiert werden sollten.

(Gestern, 11:31)DopePopeUrban schrieb: [ -> ]Ein Tender der in der Ostsee gebraucht wird, kann nicht USV/UUV Mutterschiff in der Nordsee spielen und umgekehrt.
Schon, nur halt nicht gleichzeitig und evtl. auch nicht mit der gleichen Effizienz wie zwei jeweils auf die Aufgabe optimierten Schiffe.
Zitat:In der Ostsee verändert sich mit den FDIs glaube ich nicht all zu viel.
Die FDIs benötigen weniger Versorgungskapazitäten als die K130, da es Fregatten sind und keine Korvetten. Die haben eine bessere eigene Ausstattung für mehr Ausdauer, gerade in den Bereichen, für die man bei den Korvetten eben die Tender benötigt. Die FDIs können länger draußen bleiben und dann direkt in eigenen Häfen versorgt werden und dadurch eher auf einen vorgeschobenen, schwimmenden Stützpunkt verzichten.
Zitat:6x FDIs werden wahrscheinlich nicht signifikant mehr Kapazitäten benötigen als die 9x K130er, wenn überhaupt macht es den Versorgungsprozess einfacher weil weniger Einheiten versorgt werden müssen.
Sind es denn überhaupt 9xK130? Wir hatten 5, die durch 5 ergänzt und dann durch 5 weitere abgelöst werden sollten. Als Planziel wurden dann 6-9 ausgegeben, während das 3.Los iirc auf eine Einheit reduziert wurde. Somit müssten eigentlich das zweite und dritte Los jetzt das erste ersetzen und wir dann sechs Einheiten weiter betreiben. Es sei denn, man hat inzwischen das 3.Los auf vier Boote erhöht und sich überlegt, woher man die zusätzlichen Mannschaften dafür bekommt. (Wurde das 3. Los eigentlich überhaupt inzwischen beauftragt?)
Was ich jetzt schon mehrmals gehört habe , zuletzt vom ehemaligen inspt. D. Marine bei nxtgen das man die Fregatten sinnlos herunter wirtschaftet in den Einsätzen . Als Beispiel nannte er einen Einsatz im Mittelmeer . Man hat einen 30-40 km breiten patroullienstreifen den man mehrere Monate auf und ab fährt . Eine Aufgabe die eigentlich für Schnellboote wäre, welche aber irgend wo in der Beschaffung verschollen sind und die letzten Boote wurden 2016 außer Dienst gestellt. Auf welche Art und Weise verlegt die Marine eigentlich Minensperren ? Man hat ja erst wieder welche beschafft. Wurde das nicht auch unter anderem durch Schnellboote gemacht?
Der Ersatz für die Schnellboote sind doch die K130. Die sollen sowohl solche stupiden Überwachungsaufträge erfüllen, als auch bei Bedarf Minen legen. Dafür sind sie auch passend ausgelegt. Wenn stattdessen die Fregatten dort verheizt werden bzw. wurden, dürfte das wohl an verspäteten Zuläufen liegen.
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