(22.03.2023, 17:03)Schaddedanz schrieb: [ -> ]Das geht auch drahtgelenkt und Funk ist kein muss, das Feuerleitsystem darf dann nur nicht die Flugbahnen kreuzen.
Das geht mit der Spike NLOS ganz sicher nicht drahtgelenkt, ist aber auch nicht der Punkt über den wir hier sprechen. Die Spike ER2 ist für die Helikopternutzung mit einer Zwei-Wege-Funkstrecke verfügbar und nicht auf die Glasfaserverbindung angewiesen, und die drahtgelenkten Varianten können im Zweifelsfall gekappt werden, auch wenn das hier keine Rolle spielt.
Zitat:Vertraglich können sie nur einen Teilepool auf Kommissionsbasis entsprechend blockieren, wirklich gekaufte Ersatzteile sind Eigentum des Kunden.
Die Luftfahrtzulassungen sind Teile bezogen und nicht Fahrzeug bezogen sonst müssten Sie vor der Zulassung eines Typs dessen Ersatzteile für die nächsten 70 Jahre auch vorrätig haben.
Jedes Teil muss für das entsprechende Muster zugelassen sein, das erfordert einen Zertifizierungsprozess. Stellt sich da ein Hersteller vehement quer, wird es sehr kompliziert. Und solange keine gesetzlichen Bestimmungen dagegen sprechen, erlaubt die Vertragsfreiheit jede mögliche Konstellation. Allerdings ist das gar nicht der entscheidende Punkt, vielmehr geht es darum, dass die Wartung für die Bundeswehr zum Teil durch Airbus bzw. zertifizierte Betriebe durchgeführt wird. Hinzu kommen im übrigen auch Haftungsfragen, weswegen sowieso kein Hersteller so etwas machen würde, selbst wenn das in irgendeiner Form möglich wäre.
Aber selbst wenn du recht hättest, würde das an dem Grundproblem nichts ändern, dass da nichts sinnvoll bei heraus kommt. Es wäre eben kein "effizienteres Modell", weil das Einsparpotenzial bei der Verwendung alter Konstruktionen nicht gegeben ist und prinzipiell die Leistung fehlt. Man könnte den H145M in der Hinsicht etwas besser machen, dafür müsste man aber eine komplett neue Zelle konstruieren. Das wäre gar nicht mal so aufwändig, nur wäre der Gewinn trotzdem minimal. Und wenn man die Leistungsdefizite sieht, dann ist solch eine Aktion schlicht kaum zu rechtfertigen.
Insofern nein, es würde mit einer A129-Basis nicht besser, und selbst mit einer kompletten Neukonstruktion nicht passabel. Wenn man solch ein Projekt angeht, dann sollte man sich hinsichtlich der Leistung deutlich weiter oben im Sortiment bedienen, und gleichzeitig eine moderne Zelle dazu konstruieren. Leonardo macht es mit dem AW249 ja vor, und es ist durchaus glaubwürdig, dass es da auch eine Kontaktaufnahme gab.
Sofern man nicht erst für 2035+ eine Lösung sucht wäre der Weg einer Beteiligung am AW249 durchaus gangbar. Ich bezweifle, dass es große Widerstände Seitens Leonardo gäbe und sofern man die Germanisierung auf das sinnvolle Maß begrenzt könnte tatsächlich etwas gutes und erschwingliches entstehen - wenn auch keine Ideallösung (aber der sollte man eh nicht hinterher jagen).
(22.03.2023, 19:47)Bairbus schrieb: [ -> ]Ich war lange Zeit nur Leser, aber nun muss ich doch einmal meine Gedanken zu diesem Thema loswerden. (...)
Es gibt aber ein weiteres Airbus-Modell, was sich viel besser eignen würde und aktuell für Frankreich entwickelt wird:
Der H160M in der Heeres-Variante.
Das wäre eine ganz andere Liga, als der leichte und langsame H145M.
Willkommen im Forum. Die Geschwindigkeit ist weniger das Problem, relevanter sind Ausdauer und Beweglichkeit. Die höheren Leistungsreserven eines H160M spielen da durchaus positiv in die Rechnung hinein, sind aber im Vergleich zum H145M kein signifikanter Vorteil. Die Mustergröße wirkt sich negativ aus. Diese Rechnung habe ich hier im übrigen auch schon einmal aufgestellt, allerdings nicht für einen Kampfhubschrauberersatz. Denn letztlich muss man festhalten, dass er prinzipiell als Tigerersatz an den gleichen Problemen krankt wie ein H145M oder ein anderer einfach umgebauter Zivilhubschrauber - es fehlt das überlebensfähige Gesamtkonzept.
Im übrigen kann man davon ausgehen, dass die Entscheidung für den H145M vor allem aus nationalen Interessen gefallen ist, schon bei der Erstbeschaffung. Und würde der H160M (oder ein anderes Muster) in Deutschland gebaut, dann würden wir über den kleineren Bruder gar nicht sprechen.
(22.03.2023, 20:10)Broensen schrieb: [ -> ]Für sinnvoll erachte ich je einen leichtes (ziviles) und ein mittleres Grundmuster, aus denen jeweils dann auch bewaffnete Versionen abgeleitet werden. Also z.B. ein H145M inkl. Scout-Variante und der Option auf eine daraus abgeleitete Heli-Drohne und dazu dann ein Kampfhubschrauber auf Basis des NH90-Nachfolgers.
Prinzipiell ja, das sehe ich auch so. Allerdings fehlt dafür ein langfristiger Masterplan. Und das führt dann auch zu dem von dir genannten Argument, dass die Entwicklungszyklen viel zu lang sind und viel zu viel Zeit für die Grundentwicklung aufgewendet wird. Man muss sich nur anschauen, über welchen Zeithorizont bis zur Serienreife sich die jeweiligen Projekte erstrecken - das ist viel zu viel, und dann gibt es trotzdem noch Probleme.