10.02.2005, 23:10
Also ist es nicht möglich Nuklearraketen abzufangen? Warum eigentlich nicht? Wo ist der Unterschied zu einem normalen Marschflugkörper, abgesehen von der Flugbahn?
Zitat:Also ist es nicht möglich Nuklearraketen abzufangen? Warum eigentlich nicht? Wo ist der Unterschied zu einem normalen Marschflugkörper, abgesehen von der Flugbahn?THAAD ist für strategische ballistische Raketen vorgesehen aus dem einfachen Grund, dass es den anfliegenden Gefechtskopf schon in größerer Höhe bekmämpfen soll/muss. MEADS ist dagegen für Raketen auf niedrigeren ballistischen Flugbahnen, also die taktischen Raketen sowie Cruise Missiles und grundsätzlich eigentlich alles, was an Flugzeugen einfliegen kann, vorgesehen. Das ist meine Wahrnehmung, korrigiert mich bitte, falls ich das falsch verstanden habe. Der Unterschied zwischen THAAD und MEADS besteht also letztendlich in der Abfanghöhe und daraus resultierend in den Fähigkeiten des Abfangflugkörpers.
Zitat:Is das möglich C waffen abzufangen? Interkontinentalraketen mit mehrfach Sprengköpfen?Ja, das ist tatsächlich möglich. Allerdings sind die materiellen Aufwendungen nicht gerade gering. Ich bin auch Skeptiker, wenn es um die Errichtung eines Raketenschutzschildes geht, gerade gegen MIRV-Träger. Gegen einzelne Atomraketen, etwa solche aus Nordkorea, hat das System dagegen IMO schon eine recht gute Aussicht auf erfolgreiches Abfangen, unter der Bedingung, dass man mehr als nur eine Abfangrakete losschickt. Bei MIRV steigt die Zahl der einzusetzenden Abfangraketen eben nur massiv an und das ist das Problem. Alles hat Grenzen. Aber dazu gibt es schon die Diskussion im Thread "Zukunft der Atomwaffen"
Zitat:@ TurinNun, diese Arbeitsteilung klingt doch auch sinnvoll und logisch, oder? Schließlich gibt es nun mal keinen Allzweckflugkörper, der all diese Aufgaben wahrnehmen kann. Auch das S-300/400 der Russen besteht schliesslich aus mehreren Flugkörpern sowie verschiedenen kombinierbaren Radarsystemen.
Da ERINT das nicht alleine bewältigen kann versucht man die THAAD herzustellen.So soll dieAufgabe augeteilt werden.
Ich bezweifle die Leistungen des ERINT´s.
Zitat:THAAD ist für strategische ballistische Raketen vorgesehen aus dem einfachen Grund, dass es den anfliegenden Gefechtskopf schon in größerer Höhe bekmämpfen soll/muss. MEADS ist dagegen für Raketen auf niedrigeren ballistischen Flugbahnen, also die taktischen Raketen sowie Cruise Missiles und grundsätzlich eigentlich alles, was an Flugzeugen einfliegen kann, vorgesehen. Das ist meine Wahrnehmung, korrigiert mich bitte, falls ich das falsch verstanden habe. Der Unterschied zwischen THAAD und MEADS besteht also letztendlich in der Abfanghöhe und daraus resultierend in den Fähigkeiten des Abfangflugkörpers.Jupp, so schauts aus.
Zitat:Also habe ich richtig verstanden, dass Meads nicht für die bekämpfung von Nuklearraketen entwickelt wurde. Zur Not könnte man aber versuchen Nuklearraketen abzufangen?Der Begriff "Nuklearrakete" ist zu pauschal und sagt nicht viel aus. Damit kann man letztendlich alles bezeichnen, das 1. einen Raketenantrieb besitzt und 2. einen nuklearen Gefechtskopf trägt. Das würde aber von Boden-Luft-Raketen über Kurz- und Mittelstreckenraketen aller Art bis zu den großen MIRV-Trägern alles umfassen. Du meinst vermutlich Interkontinentalraketen und für deren Bekämpfung ist eben THAAD aufgrund der Dinge, die Shahab genannt hat, vorzuziehen. Natürlich KANN MEADS auch hier einen Abfangversuch unternehmen, aber die Erfolgsaussicht ist aufgrund veränderter Flugbahn (im Prinzip direkt von oben), anderer Geschwindigkeit etc. eben geringer, denn für so etwas ist MEADS eben nicht konzipiert. Deswegen soll THAAD ja solche Waffen eher abfangen, weil dann die Erfolgsaussicht aufgrund der Flugbahn höher ist.
Zitat:03. März 2005Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,344514,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 14,00.html</a><!-- m -->
RÜSTUNGSPROJEKT
Rot-Grün streitet über Raketenabwehr
In der rot-grünen Koalition sorgt das Rüstungsprojekt MEADS für Streit: Die SPD will eine neue bodengestützte Luftabwehr-Rakete, die Grünen wiegeln ab. Das eine Milliarde Euro teure Projekt sei weder vordringlich noch unverzichtbar, heißt es beim kleinen Koalitionspartner.
Berlin - Man könne "einen Einstieg in die MEADS-Entwicklung unter den gegenwärtigen sicherheits- und haushaltspolitischen Rahmenbedingungen und Prioritätensetzungen nicht empfehlen", heißt es in einem Positionspapier der Grünen. Das Schreiben zu dem Raketenabwehrprogramm MEADS sei vom Wehrexperten Winfried Nachtwei verfasst worden, berichtet die "Welt".
Die SPD will dagegen an dem eine Milliarde Euro teuren Projekt festhalten. "Jedes Zurück wäre noch teurer", sagte die SPD-Haushaltsexpertin Elke Leonhard dem Blatt.
Nach Ansicht der Grünen ist das System "sicherheitspolitisch keineswegs vordringlich oder unverzichtbar". Ein Ja zu MEADS wäre "eine weitere milliardenschwere Beschaffungsentscheidung, die im Wesentlichen auf industrie- und außenpolitischen und weniger auf sicherheitspolitischen Gründen beruht", heißt es in dem Papier.
Zitat:Grüne geben Widerstand gegen Meads auf
Nach monatelangem Streit mit der SPD hat die Spitze der Grünen der Beteiligung am Raketenabwehrsystem Meads zugestimmt. Die endgültige Entscheidung über das milliardenteure Projekt soll am Mittwoch im Haushaltsausschuss des Bundestages fallen.
Der Parteirat habe sich trotz Bedenken entschieden, das Meads-Programm mit zu tragen, teilte Parteichef Reinhard Bütikofer mit. Er gehe davon aus, dass die Fraktion dem folgen werde. Damit machte er deutlich, dass er von den Grünen-Vertretern im Haushaltsausschuss am Mittwoch die Zustimmung zu dem Projekt erwartet. Die SPD verzichtet nach Grünen-Angaben im Gegenzug bis zur Bundestagswahl 2006 auf die Hubschrauber-Bewaffnung Pars-3. [...]
Zitat:Rüge vom Rechnungshof:bonk: da fehlen selbst mir die Worte.
Der Bundesrechnungshof (BRH) warnt vor unkalkulierbaren finanziellen Risiken bei der Entwicklung des Raketenabwehrsystems Meads. Zwar haben die beteiligten Länder ... mit den Rüstungsfirmen eine Obergrenze für die Kosten in Höhe von 3 Milliarden Euro vereinbart ... Wird die Systementwicklung jedoch teurer, müssten die Regierungen laut dem Bericht des BRH fast zwangsläufig weitere Millionen aufbringen. ... Der Grund: Die Firmen haben ein vertragliches Recht, ihre Arbeit einzustellen, sobald das bereitgestellte Geld aufgebraucht ist. Sie müssen nicht einmal Konventionalstrafen fürchten, wie die BRH-Prüfer herausfanden. Werde die Entwicklung allerdings fortgesetzt, seien die drei Länder dazu verpflichtet, den Konzernen alle anfallenden Kosten zu erstatten.
Zitat:$3.4B Development Contract Signed for MEADS
MEADS ConceptDID has covered the political controversy in Germany over its participation in the Medium Extended Air Defense System (MEADS program), which aims to produce a successor to the Nike Hercules and Patriot air-defense missiles that can provide area defense against both future aircraft and ballistic missiles.
The German government finally gave their clearance on April 20, 2005, and now MEADS International (MI) has formally signed a definitized contract to design and develop the tri-national MEADS with the USA and Italy. The contract value is approximately $3.4 billion for the program's design and development (D&D) phase, and extends the period of performance of a previous letter contract that was awarded to MI by the NATO MEADS Management Agency (NAMEADSMA) in September 2004.
MEADS International is a joint venture of MBDA Italia, EADS/LFK in Germany, and Lockheed Martin in the US. [...]
Zitat:Marc79 postete'MEADS' soll den Hit-to-Kill-Flugkörper PAC-3 nutzen. Das WaSys soll bei hoher Flexibilität in Out-of-Area-Einsätzen und im Rahmen der Landesverteidigung Schutz gegen Angriffe von TBMs, Marschflugkörpern, UAVs (Drohnen) und LFZ bieten.
Mal ne Frage zu Meads, besser zu dem geplanten Zweitflugkörper, warum muss auf Basis der IRIS T kurzstrecken AAM eigentlich der Zweitflugkörper entwicklet werden, größere Reichweite, sprich zum Teil eine Neuentwicklung. Wäre hier nicht die BVR Meteor in einer SL Variante besser? Denn sie böte ja schon die nötige Reichweite, und wäre auch ein Hochmoderner Flugkörper.