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Normale Version: Frankreich
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Zitat:Jacks postete
Also ich sehe keine Veränderung der französichen Nukleardoktrin. Die von dir angesprochenen Dinge sind eigentlich auch schon vorher feststehenden Dinge gewesen,nur das sie diesmal ausformuliert wurden. Ähnliche Äußerungen Chiracs sind wenn ich mich jetzt nicht irre auch schon getätigt worden. (...)
Wenn ich meinem Onkel glauben schenken darf - Franzose oder auch bretonischer Sturkopf Big Grin - dann ist der Einschluß von verbündeten Staaten so bisher noch nie - oder besser gesagt - noch nie so deutlich angesprochen worden. Diese Erinnerungswiedergabe entstammt einem Gespräch aus Ende 2003 oder Anfang 2004.
Wenn ich den von dir geposteten Artikel zitieren darf dann liegt die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo zwischen unseren Meinungen ..

Zitat:Chiracs Aussage in Ile Longue markiere keinen Wendepunkt in der strategischen Ausrichtung Frankreichs, schreibt die französische Zeitung «Libération» in ihrer Online-Ausgabe. Es sei vielmehr eine Weiterentwicklung von Aussagen, die Chirac im Juni 2001 gemacht hatte.
Damals hatte er nämlich bereits ähnliche Aussagen getätigt,nur das damals logischerweise das Thema Terrorismus noch keine so große Rolle spielte ..
Die Aufrüstung atomarer Potentiale halte ich für sehr bedenklich. Es geht dabei nicht darum den Gegner zu besiegen, sonder ihn komplett zu vernichten.
Da würde ich die Entwicklung hin zu Mininukes eher begrüßen, obschon die Gefahr besteht den Einsatz von Atomwaffen salonfähig zu machen.

Die neuerlichen Äußerungen Chiracs würde ich eher mit der Rechtfertigung der teuren französischen Atomwaffen in Verbindug bringen.
Kritik ist aber berechtigt. Wie soll das aussehen, terroristische Anschläge mit Atomwaffen zu vergelten?
@ fieserfettsack
Zitat:Die Aufrüstung atomarer Potentiale halte ich für sehr bedenklich.
Wenn du unter dieser Prämisse antritts, dann kann ich den zweiten Teil deines Postings
Zitat:Da würde ich die Entwicklung hin zu Mininukes eher begrüßen
nicht verstehen, denn damit wird die mögliche Hemmschwelle für einen potentiellen Atomschlag deutlich niedriger gelegt. Die Idee des chirurgischen Eingriffs wird damit wahrlich wieder salonfähig gemacht.
Ich meine die "echten" Massenvernichtungswaffen. Wo mal eben Millionen sterben.
Mini Nukes sind da das kleinere Übel. Das Problem der "Salonfähigkeit" habe ich ja auch erwähnt.:hand:
Wenn Staaten sich 100m unter Gebirge verkriechen ist das wahrscheinlich die einzige Möglichkeit dagegen vorzugehen.:|
Zitat:Mini Nukes sind da das kleinere Übel.
Atomwaffen, egal wie klein oder groß, werden immer eine Eskalation der Kriegsführung und das Verlassen des Bereichs konventioneller Waffen bedeuten. Und daher macht gerade der Einsatz von "Mini-Nukes" auch den Einsatz größerer "echter" Massenvernichtungswaffen eher wahrscheinlicher, weswegen sie per definitionem nicht das kleinere Übel sind. Man sollte solche Waffen eben nicht nur nach der Größe der Rauchwolke beurteilen.
Naja Mini Nukes mit einer Sprengkraft von 300 tonnen TNT scheinen nicht die Welt vernichten zu können aber wenn man wie gesagt eine Hemmschwelle überwindet kann man sie in Massen einsätzen man redet also dann nicht mehr vom Einsatz EINES Mini Nukes sondern vielleicht von 3,4 vielleicht 6 Stück.
Das ist genauso schlimm oder glaubst du tatsächlich das es bei einer Mini Nuke bleiben wird?!

MfG Azze
Zitat:Azrail postete
Das ist genauso schlimm oder glaubst du tatsächlich das es bei einer Mini Nuke bleiben wird?!

MfG Azze
Ehrlichgesagt... Ja.
Man will mit den Mininukes ja Bunker blastern. Keine flächendeckenden Angriffen.
@ fieserfettsack Was nicht heißt, dass es nur einen Bunker gibt. Also widersprechen tut sich da gar nix.
Soweit ich weiss, gibt es noch keine Bunkerbrechenden Atomwaffen. A-Waffen sind generell so ausgelegt, dass sie ein paar hundert Meter über dem Boden explodieren. Ein Programm, dass konventionelle Bunkerbrecher, mit einem atomaren Sprengkopf kombiniert, wurden von der US-Regierung jüngst auf Eis gelegt.
Somit zielen alle derzeit verfügbaren Nuklearwaffen (egal welcher Größe) darauf ab, größtmöglichen Personen und Infrastrukturellen Schaden anzurichten. Von etwaigen "chirurgischen Eingriffen" kann daher nicht die Rede sein. Da braucht man sich garnicht zu bemühen, dem ganzen einen legitimen oder gar "sauberen" Touch zu anzudichten. Rolleyes
Wie gesagt dann wid jeder auch solche Waffen entwickeln auch VRChina oder Russland dann kann es sein das man eben "tschetscheinsche Bunker" in die Luft jagt oder unliebsame Bunker von "Separatisten" in China oder man kann Bunker angreifen die vielleicht ganz woanders liegen in Städten zum Beispiel oder wie man in Frankreich spricht "chirurgische Operationen in den Machtzentren".
Hier nochwas interssantes:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2006/01/21/834379.html">http://www.welt.de/data/2006/01/21/834379.html</a><!-- m -->
Weiters Geld für Force de Frappes
Ich denke, wie so oft wird das Thema heißer gekocht als gegessen:

Mininukes sind derzeit so nicht in der operativen Entwicklung, es bestehen aber sicher nicht unerhebliche Planungen inoffiiziel.
Desweiteren: Konventionelle Bunkerbrecher haben rein von der Kinetik her gewisse Beschränkungen. Man kann definitiv die heutigen Systeme noch verbessern, aber sie haben eben ihre Grenzen. Früher oder später werden also solche Waffen kommen, in denen DPUs und Mininukes kombiniert werden. Das sind natürlich keine sauberen Waffensysteme. Aber sie sind wohl zielgenauer als die ganze Gegend insgesamt atomar zu verseuchen.

Das sollte man definitiv bedenken.

Dann zu den Mininukes allgemein. Die Entwicklung konventioneller Waffensysteme schreitet weiter voran und in gewisser Weise wird damit nicht nur die Schwelle zwischen taktischen und strategischen Waffen kleiner, sondern allgemein wird auch die Schwelle zwischen konventionellen und WMDs kleiner. Gerade bei solchen netten Dingen wie thermobaric amunition oder modernen Streubomben geht die Richtung wohl schon zur Massenvernichtungswaffe. Damit sollen jetzt natürlich keien Glichsetzungen gemeint sein. Aber der Kreis, der große Unterschied schließt sich allmählich.
Daher werden wohl Mininukes kommen als logische Konsequenz udn als Verbindung zwischen gesteigerter koventioneller Waffenwirkung und ABC-Massenvernichtungswaffen.
Interessieren würde mich mal, wie ein Killersatellit mit wirklich brauchbarem Laser bzw. großräumig einsetzbare EMP-Waffen mal bewertet werden...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nachrichten.ch/detail/231913.htm">http://www.nachrichten.ch/detail/231913.htm</a><!-- m -->
Zitat:Atomdrohung stösst auf wenig Kritik

Paris - Die französische Drohung, mit Atomwaffen gegen Terrorstaaten vorzugehen, hat wenig internationale Kritik ausgelöst. Der französische Generalstabschef warf Iran vor, «äusserst kriegerische Absichten» zu bekunden.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.pnn.de/newsticker/politik/artikel.asp?499243">http://www.pnn.de/newsticker/politik/artikel.asp?499243</a><!-- m -->
Zitat:Westen reagiert zurückhaltend auf Chiracs Atomdrohung

Washington/Berlin/Brüssel (dpa) - Die USA und ihre Verbündeten haben zurückhaltend auf die französische Drohung mit Atomwaffen gegen Terrorstaaten reagiert.
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Zitat:Thomas Wach postete
Aber sie sind wohl zielgenauer als die ganze Gegend insgesamt atomar zu verseuchen.

Das sollte man definitiv bedenken.
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Wenn im Zielbunker Uran oder ähnliches gelagert werden, bestünde immer die Gefahr durch einen konventionellen Angriff das Zeug in der Umgebung zu verstreuen. Dann zu beweisen, dass der eigene Angriff konventioneller Natur war, dürfte nicht leicht sein.
Zitat:Villepin lässt Gewerkschafter auflaufen

In Frankreich stehen die Zeichen auf Generalstreik. Premier Villepin und die Chefs der fünf wichtigsten Gewerkschaften brachen heute ihr Krisengespräch über das umstrittene Kündigungsschutzgesetz nach kurzer Zeit ab. Beide Seiten waren nicht bereit, Kompromisse einzugehen.
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Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,407760,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 60,00.html</a><!-- m -->


sowie:

Zitat:Villepins Waterloo

Von Stefan Simons, Paris

Frankreichs Premier Villepin verlässt seinen Konfrontationskurs: Beim heutigen Krisengipfel mit den Gewerkschaften versucht der Regierungschef die Kontroverse zu entschärfen. Gestern Abend hatte es erneut gewalttätige Ausschreitungen in Paris gegeben.
...
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,407634,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 34,00.html</a><!-- m -->

Die Deeskalation scheint nicht funktioniert zu haben.
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