Der Text aller Ansprachen ist im Internet beim Bayerischen Rundfunk zu lesen <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.br-online.de/papst-besuch/teaser-re-li/benedikt-predigten.xml">http://www.br-online.de/papst-besuch/te ... digten.xml</a><!-- m --> , der Text der theologischen Vorlesung findet sich unter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.br-online.de/papst-besuch/teaser-re-li/benedikt-vorlesung-uni-regensburg.xml">http://www.br-online.de/papst-besuch/te ... nsburg.xml</a><!-- m -->.
Beim besten Willen: es braucht schon viel Phantasie, den Text so umzudeuten.
Die Vorlesung setzt sich mit der Entstehung des christlichen Glaubens und letztendlich dem Einfluss des hellenistischen, logischen Denkens auf das Christentum auseinander
(bezugnehmend schon auf den ersten Satz des Alten Testaments: "im Anfang war das Wort" - wobei die Bezeichnung des Begriffes "Wort" im griechischen - logos - etwas mehr bedeutet, nämlich Gedanke, Vernunft)
der Kernsatz
Zitat:Der Kaiser begründet dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. "Gott hat kein Gefallen am Blut, und nicht vernunftgemäß (Papst spricht griechisch ) zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider. Der Glaube ist Frucht der Seele, nicht des Körpers. Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung… Um eine vernünftige Seele zu überzeugen, braucht man nicht seinen Arm, nicht Schlagwerkzeuge noch sonst eines der Mittel, durch die man jemanden mit dem Tod bedrohen kann…".
Der entscheidende Tenor in dieser Argumentation gegen Bekehrung durch Gewalt, der lautet:
"Nicht vernunftgemäß handeln, ist nach christlicher Überzeugung dem Wesen Gottes zuwider" kann ja wohl kaum Kritik islamischer Geistlicher herausfordern, ausser dort wird die Akzeptanz der blinden Gewalt gepredigt - womit sich diejenigen, die an dieser Aussage Kritik üben, im Letzten auf die Stufe der scheinislamischen Terroristen genauso wie die der (auch modernen) scheinchristlichen Kreuzritter stellen.
Gott und Gewalt sind - wie im Übrigen auch der Koran zu Beginn praktisch jeder Sure deutlich macht - zumindest nach christlicher Überzeugung einander im Wesentlichen entgegengesetzt.
Und der abschließende Teil
Zitat:Mut zur Weite der Vernunft, nicht Absage an ihre Größe – das ist das Programm, mit dem eine dem biblischen Glauben verpflichtete Theologie in den Disput der Gegenwart eintritt. "Nicht vernunftgemäß (mit dem Logos) handeln ist dem Wesen Gottes zuwider", hat Manuel II. von seinem christlichen Gottesbild her zu seinem persischen Gesprächspartner gesagt. In diesen großen Logos, in diese Weite der Vernunft laden wir beim Dialog der Kulturen unsere Gesprächspartner ein. Sie selber immer wieder zu finden, ist die große Aufgabe der Universität.
macht deutlich, an wen sich die Aufforderung primär richtet: an die christlichen Theologen, mit Vernunft und nicht mit Emotionen zu argumentieren, und zugleich wird eine Einladung an andere Religionsgemeinschaften ausgesprochen, sich an diesem Dialog der Vernunft zu beteiligen:
Mit der Forderung nach vernünftiger, logischer, wissenschaftlicher Argumentation, mit dem "miteinander reden" geht Bene ins Rennen:
besser kann eine Absage an "evangelikale Kräfte", die immer noch an die Schöpfungsgeschichte in 7 Tagen glauben (und im Übrigen ist die Erde eine Scheibe) gar nicht formuliert werden.