13.01.2024, 21:04
Die Erklärung das man es sich politisch nicht leisten kann, im Süden zwischen den Geflüchten so robust zu agieren wie im evakuierten Norden ist jedenfalls naheliegend.
Das sie das Operationstempo in 3 Phasen graduell reduzieren werden hatten sie ja bereits vor der Bodenoperation so kommuniziert. Insofern werden sie ihre Strategie vielleicht gar nicht angepasst haben.
Ich verstehe nur nicht, warum sie das Operationstempo bereits nach der Eroberung von Gaza-Stadt soweit reduziert haben und jetzt im Zentrum und im Süden des Gaza-Streifens nur so langsam vorgehen. Mag ja sien, dass man ganz im Süden um Rafah und den Flüchtlingscamps nicht mit Panzerbataillonen manövrieren können wird, ich hätte aber jedenfalls erwartet, dass man zumindest das Zentrum des Streifens und Khan Younis mit ähnlicher Geschwindigkeit und Feuerkraft nimmt wie den Norden.
Der politische Fallout wäre augenscheinlich jetzt auch nicht mehr viel größer geworden, wenn man das Operationstempo noch zwei, drei Wochen länger hochgehalten hätte anstatt die im Norden des Streifen eingesetzten Reserveverbände sofort wieder zu demobilisieren.
Ist ja auch nicht so, dass diese Verbände nicht performt hätten, die Wirtschaft kurz vor dem Kollaps stünde oder unbedingt Verstärkungen an der Nordgrenze oder im Westjordanland benötigt werden würden.
Rein praktisch ist das unterschiedliche Operationstempo schlicht verblüffend. Eigentlich wäre zu erwarten gewesen, dass die Operationen im Zentrum und im Süden des Streifens wesentlich schneller von statten gehen als im Norden. Schlicht weil Gaza-Stadt wesentlich dicher bebaut ist als der Rest des Streifens und die Hamas dort die Mehrheit ihrer Kräfte konzentriert haben dürfte. Grafik dazu:
https://ichef.bbci.co.uk/news/976/cpspro...c.png.webp
Ein Erklärungansatz jenseits politischer Limitierungen wird allerdings auch schlicht Erschöpfung sein. Die Verbände standen wochenlang im intensiven urbanen Kampf und auch wenn die Verluste erfreulicherweise gering waren nutzen sich Mensch und Material ab. Es kann durchaus sein, dass sich Teileinheiten aktuell in einer Auffrischungsphase befinden und die Operationen in einigen Tagen oder Wochen wieder intensiviert werden.
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Schon ein paar Tage alt aber das ist zu kurios um es nicht zu bringen: Zwei ältere IDF Reservisten haben sich ausgemusterte Merkavas organisiert, mit Freilwilligen aus einer WhatsApp Gruppe ein Panzerbataillon aufgestellt und sind in Gaza im Einsatz:
Fixing up old tanks and recruiting old reservists, a tech VP creates a new battalion
https://www.timesofisrael.com/fixing-up-...battalion/
Das sie das Operationstempo in 3 Phasen graduell reduzieren werden hatten sie ja bereits vor der Bodenoperation so kommuniziert. Insofern werden sie ihre Strategie vielleicht gar nicht angepasst haben.
Ich verstehe nur nicht, warum sie das Operationstempo bereits nach der Eroberung von Gaza-Stadt soweit reduziert haben und jetzt im Zentrum und im Süden des Gaza-Streifens nur so langsam vorgehen. Mag ja sien, dass man ganz im Süden um Rafah und den Flüchtlingscamps nicht mit Panzerbataillonen manövrieren können wird, ich hätte aber jedenfalls erwartet, dass man zumindest das Zentrum des Streifens und Khan Younis mit ähnlicher Geschwindigkeit und Feuerkraft nimmt wie den Norden.
Der politische Fallout wäre augenscheinlich jetzt auch nicht mehr viel größer geworden, wenn man das Operationstempo noch zwei, drei Wochen länger hochgehalten hätte anstatt die im Norden des Streifen eingesetzten Reserveverbände sofort wieder zu demobilisieren.
Ist ja auch nicht so, dass diese Verbände nicht performt hätten, die Wirtschaft kurz vor dem Kollaps stünde oder unbedingt Verstärkungen an der Nordgrenze oder im Westjordanland benötigt werden würden.
Rein praktisch ist das unterschiedliche Operationstempo schlicht verblüffend. Eigentlich wäre zu erwarten gewesen, dass die Operationen im Zentrum und im Süden des Streifens wesentlich schneller von statten gehen als im Norden. Schlicht weil Gaza-Stadt wesentlich dicher bebaut ist als der Rest des Streifens und die Hamas dort die Mehrheit ihrer Kräfte konzentriert haben dürfte. Grafik dazu:
https://ichef.bbci.co.uk/news/976/cpspro...c.png.webp
Ein Erklärungansatz jenseits politischer Limitierungen wird allerdings auch schlicht Erschöpfung sein. Die Verbände standen wochenlang im intensiven urbanen Kampf und auch wenn die Verluste erfreulicherweise gering waren nutzen sich Mensch und Material ab. Es kann durchaus sein, dass sich Teileinheiten aktuell in einer Auffrischungsphase befinden und die Operationen in einigen Tagen oder Wochen wieder intensiviert werden.
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Schon ein paar Tage alt aber das ist zu kurios um es nicht zu bringen: Zwei ältere IDF Reservisten haben sich ausgemusterte Merkavas organisiert, mit Freilwilligen aus einer WhatsApp Gruppe ein Panzerbataillon aufgestellt und sind in Gaza im Einsatz:
Fixing up old tanks and recruiting old reservists, a tech VP creates a new battalion
https://www.timesofisrael.com/fixing-up-...battalion/