11.10.2023, 08:22
In gewisser Weise rate ich bei manchen Meldungen über Gräueltaten etwas zur Vorsicht. Ottone hat das hinsichtlich der Kleinkinder auch weiter oben mal angesprochen.
Wir sind uns sicher darüber einig, dass - selbst wenn nur die Hälfte aller Horror-Meldungen zutrifft - wir es mit barbarischen Auswüchsen eines hochgradig grausamen Feindes zu tun haben, die eigentlich jeder Beschreibung spotten und eher in den Bürgerkrieg nach Sierra Leone passen würden.
Gleichwohl sollten wir, gerade bei Meldungen über getötete Kleinkinder, dennoch etwas vorsichtig sein, stellen doch gerade diese mit die höchste Form der emotionalen Belastung für jeden normal empfindenden Menschen dar (weswegen ihr möglicherweise intendierter propagandistischer "Wert" nicht unterschätzt werden darf). Sollte sich irgendwann herausstellen, dass die Meldungen stimmen, so ist es schon fürchterlich genug, sollte sich aber irgendwann herausstellen, dass sie nicht zutreffend waren, so sind wir wenigstens nicht darauf eingestiegen.
Damit wir uns aber dennoch nichts vormachen bzgl. der Brutalität des Feindes - die Hamas hat derweilen angekündigt, mögliche Ermordungen von Geiseln ins Internet zu stellen:
Ich sehe es eigentlich ähnlich wie Masala - und ich glaube Nightwatch hat es auch mal erwähnt: Die Geiseln sind faktisch (beinahe) schon so gut wie tot. Man wird und kann gar nicht mehr verhandeln, sondern angesichts der Taten am Wochenende muss man reingehen. Und ich bin leider ziemlich sicher, dass die Hamas in ein paar Tagen die ersten Ermordungen im Internet zeigen wird. Insofern: Die Lage der Geiseln ist düster. Wenn von den 150+ Verschleppten am Ende vielleicht 50 überleben, dann wäre es großes Glück.
Schneemann
Wir sind uns sicher darüber einig, dass - selbst wenn nur die Hälfte aller Horror-Meldungen zutrifft - wir es mit barbarischen Auswüchsen eines hochgradig grausamen Feindes zu tun haben, die eigentlich jeder Beschreibung spotten und eher in den Bürgerkrieg nach Sierra Leone passen würden.
Gleichwohl sollten wir, gerade bei Meldungen über getötete Kleinkinder, dennoch etwas vorsichtig sein, stellen doch gerade diese mit die höchste Form der emotionalen Belastung für jeden normal empfindenden Menschen dar (weswegen ihr möglicherweise intendierter propagandistischer "Wert" nicht unterschätzt werden darf). Sollte sich irgendwann herausstellen, dass die Meldungen stimmen, so ist es schon fürchterlich genug, sollte sich aber irgendwann herausstellen, dass sie nicht zutreffend waren, so sind wir wenigstens nicht darauf eingestiegen.
Damit wir uns aber dennoch nichts vormachen bzgl. der Brutalität des Feindes - die Hamas hat derweilen angekündigt, mögliche Ermordungen von Geiseln ins Internet zu stellen:
Zitat:Masala befürchtet "Stil des IS"https://www.n-tv.de/politik/Hamas-will-E...55366.html
Hamas will Exekutionen "live ins Internet stellen" [...]
ntv.de: Herr Masala, der Gazastreifen ist 40 Kilometer lang und maximal 14 Kilometer breit. Die Hamas hat ihre Quartiere dort mitten in Wohnvierteln, im unterirdischen Tunnelgeflecht. Bedeutet eine Bodenoffensive, die Bevölkerung hat eigentlich keine Chance zu entkommen?
Carlo Masala: Zunächst mal fordert Israel die Bevölkerung ja auf, Gaza zu verlassen. [...]
ntv: Gaza ist eines der am dichtesten besiedelten Gebiete weltweit. Wie herausfordernd würde das für die israelischen Streitkräfte?
Masala: Eine Bodenoffensive in einem urbanen Umfeld gehört zu den gefährlichsten und kompliziertesten Operationen, die Sie als Armee durchführen können. Sie bewegen sich dort in einem dreidimensionalen Raum, weil der Feind von vorne, von hinten, von oben und von unten angreifen kann. Wenn die Bodenoffensive erfolgen sollte, wovon ich ausgehe, dann wird das sehr schmutzig und sehr blutig. Und wir wissen auch, dass die Hamas Zivilisten als menschliche Schutzschilde gebraucht, worauf die Israelis wahrscheinlich keine Rücksicht nehmen werden.
ntv: Mit welcher Dauer rechnen Sie?
Masala: Das wird nicht schnell gehen. Dort leben knapp 1,8 Millionen Einwohner auf 360 Quadratkilometer Häuserschluchten. Das wird alles sehr hässlich werden. [...]
ntv: Die Israel Defense Forces (IDF), also die Streitkräfte, genossen bislang international einen enorm guten Ruf. Am Wochenende hat der gelitten, die Performance war nicht gut.
Masala: Nein, nein. Die IDF haben deshalb nicht geliefert, weil sie nicht vor Ort waren. Das war eine politische Entscheidung, dass die IDF nicht dort sind, sondern im Westjordanland. Da kann man nicht von einer schlechten Performance der Streitkräfte reden. Sie waren einfach nicht da. [...]
ntv: Und vermutlich fehlt es dem israelischen Geheimdienst an Informationen, wo die Geiseln überhaupt sind?
Masala: Das befürchte ich. Und die Terroristen werden diese 100 bis 150 über ganz Gaza verteilt haben. Ich gehe davon aus, dass eine große Anzahl der Geiseln diesen Krieg nicht überlebt.
ntv: Das klingt unvorstellbar grausam. Falls das so passieren sollte - die Bodenoffensive läuft und zeitgleich zeigt man auf Instagram Exekutionen israelischer Geiseln, kann Israel dann überhaupt fortfahren? Ist das auszuhalten für die Bevölkerung?
Masala: Ja, Israel wird fortfahren. Es ist ja ganz klar gesagt worden, dass man in dieser Situation nicht die alte israelische Praxis verfolgt, die Geiseln rauszuholen, weil man weiß, dass die Hamas darüber sehr lange verhandeln würde. Man wird eine Bodenoffensive durchführen, und damit ist klar, dass Israel das Leben der Geiseln riskiert. Und ich glaube, dass die Dimension der Ereignisse vom Wochenende so groß ist, dass auch den Israelis bewusst ist, dass es nicht anders geht.
Ich sehe es eigentlich ähnlich wie Masala - und ich glaube Nightwatch hat es auch mal erwähnt: Die Geiseln sind faktisch (beinahe) schon so gut wie tot. Man wird und kann gar nicht mehr verhandeln, sondern angesichts der Taten am Wochenende muss man reingehen. Und ich bin leider ziemlich sicher, dass die Hamas in ein paar Tagen die ersten Ermordungen im Internet zeigen wird. Insofern: Die Lage der Geiseln ist düster. Wenn von den 150+ Verschleppten am Ende vielleicht 50 überleben, dann wäre es großes Glück.
Schneemann